Ooops, they did it again. VS Anquatsche in KO

Arthur Anna 20.07.2009 15:36
Am Dienstag, den 30.06.2009, kam es in Koblenz (Rheinland-Pfalz) gegen 12 Uhr mittags zu einem Anquatschversuch durch den Verfassungsschutz.
Ein Ende 20-jähriger Mensch wurde auf dem Nachhauseweg ca. 150 m vor seiner Haustür von einer ca. 40-50 Jährigen Frau namens Marlies (Nachname ist leider nicht mehr bekannt) freudig begrüßt. Wie sich schnell herausstellte war die gute Marlies vom Bundesamt für Verfassungsschutz, was die Gesprächsbereitschaft des Angequatschten sehr abrupt gen null sinken ließ.
Das Gespräch lief folgendermaßen ab:

VS-Marlies: „Ach hallo (grinsend), sind Sie Herr Arthur Anna?“
Angequatschter: „Oh ja. Kennen wir uns?“
VS-Marlies: „Nein. Ich bin vom Bundesamt für Verfassungsschutz und ich hätte da ein paar kurze Fragen. Ich habe über das Internet herausgefunden, dass Sie auf einigen Veranstaltungen waren. Ihr Name ist dort aufgetaucht“
Angequatschter: „Ich bin auch manchmal im Internet und da schreiben die immer man soll nicht mit dem Verfassungsschutz reden und ich denke das werde ich jetzt auch tun. Muss ich ja auch nicht, gelle!?“
VS-Marlies: Nein, das müssen Sie nicht.
Angequatschter: „Oh fein. Dann wünsche ich Ihnen noch nen schönen Tag... Tschüss“
VS-Marlies: „Auf Wiedersehn“


Noch ein paar Infos zu „Marlies“
Alter: Mitte Vierzig
Haare: Halblange, rötlich-braune Haare
Style: Sozialarbeiterin mit alternativer Vergangenheit. Wirkte halbwegs sympathisch, was ggf. Strategie gewesen sein könnte.
Bemerkenswert noch, dass sie alleine war.


Resümée:

Dieser Anquatschversuch steht, neben dem Einschüchterungseffekt, auch im Kontext vergangener Versuche des VS Informationen über linke, antifaschistische und antikapitalistische Strukturen in Koblenz zu bekommen. Die VS-Leute sind intellektuell völlig überfordert, wenn es darum geht zu differenzieren, welche Inhalte und Ziele hinter emanzipatorischer Gesellschaftskritik, bspw. im Kontrast zu Neonazis oder sonstigen Terrorspinnern, stehen. Dort wird selbst die legitimste Kritik am alltäglichen kapitalistischen Wahnsinn und seiner mörderischen Konsequenzen und Ideologien als Bedrohung für den status quo gesehen und per se als „extremistisch“ denunziert. Es ist jedoch genau dieser bürgerlich-kapitalistische status quo der global tagtäglich so viel Elend und Zerstörung produziert, dass es eigentlich sehr verwundert, dass die Kritik daran so unterrepräsentiert ist.
Möglich, dass der kapitalistische Staat in Zeiten der Krise noch paranoider reagiert als ohnehin schon (woran das wohl liegen mag?). Ob Dorf oder Stadt, Metropole oder Kuhkaff, staatliche Repression gibt es überall und jederzeit, sie ist flexibler denn je! Kameras hier und da, RFID-Chips und Kommunikationsüberwachung sind nur die gängigsten Instrumente...
Natürlich sollte sich davon niemand einschüchtern lassen und weiterhin für eine sinnvolle Verteilung und Organisation gesellschaftlicher Potenzen und Ressourcen, jenseits von Verwertungszwang, Markt, abstrakter Arbeit und Staat streiten. Es gibt keine Alternative zu dem bewussten Bruch mit den kapitalistischen Verkehrsformen, wenn nicht Selbstzerstörung und Barbarei obsiegen sollen... Das gilt auch für dich, liebe Marlies.
Don’t be paranoid, just be fuckin careful... und weiterhin gilt: keine Zusammenarbeit mit dem Staat und seinen SchergInnen. Klappe zu!
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Naja das nächstemal — neuwiedercrew