FFM: Blockade des iranischen Konsulates

antifa 18.07.2009 19:15 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Freitag früh gegen 7 Uhr versammelten sich ungefähr 70 Aktivistinnen aus Köln und Frankfurt um das iranische Konsulat zu blockieren. Als die AktivistInnen aus ihrem Bus stiegen waren schon mehre BFE-Einheiten aus Hessen zugegen und riegelten das Konsulat mittels Sperrgitter weiträumig ab. Die Aktivistinnen aus der iranischen Exilbewegung sowie Studentinnen und aus der Antifa-Bewegung ließen sich jedoch nicht einschüchtern und begannen vor den Sperrgittern ihre Sitzblockade.
Die Stimmung war gut und zu Beginn war die Lage vor Ort auch entspannt. Als die ersten KonsulatsmitarbeiterInnen und Besucherinnen versuchten sich den Weg Richtung Konsulat zu bannen wurde sie vor der Blockade aufgehalten und mussten größtenteils den Weg nach Hause wieder antreten. Doch die anwesenden Bullen versuchten zunächst freundlich und mit zunehmender Zeit immer ruppiger mit Gewalt den KonsulatmitarbeiterInnen den Durchgang freizumachen. Es kam immer wieder zu Schubsereien, lautstarken verbalen Konflikten und schließlich zu einem unnötigen Polizeiübergriff zusammen mit dem Sicherheitsdienst des Konsulates auf die Protestierenden, bei dem einer jungen Frau der Arm gebrochen wurde, und einzelnen Schlägen durch die Polizei.

Gewiss war für viele Exil-IranerInnen die Aktionsform des zivilen Ungehorsams und der Polizeiübergriff neue Erfahrungen. Einige Dinge können das nächste Mal verbessert werden, trotz heftigen Regens und Polizeigewalt blieb die Stimmung jedoch die gesamte Zeit über kämpferisch.

Pressesprecherinnen der Antifa [f] Sahra Brechtel: „Eine zu begrüßende Aktion, die auf den dezentralen bundesweiten, linksradikalen Aktionstag am 12. August gegen die Kolloborateure des iranischen Regimes hoffen lässt.“

Pressesprecherin Anna Müller vom Antifa AK: „Wir freuen uns über die im Großen und Ganzen gelungene Aktion. Wir glauben, dass es für die Linke richtig und wichtig ist den Kampf gegen das Regime im Iran zu intensiveren und sehen den Aktionstag am 12. August als eine gute Möglichkeit weitere Erfahrung gemeinsam mit unseren Exil Iranischen FreundInnen und Freunden zu sammeln“.

Den Aufruf zur Aktion vom Freitag findet sich unter:  http://buendnisaktion.wordpress.com/ &  http://studentenjugend.blogspot.com/

Seite für den bundesweiten Antifa-Aktionstag im August:
 http://antifateheran.blogsport.de/2009/07/17/aktionstag-iran-12082009/
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

@Mods

bitte 19.07.2009 - 00:35
auf in den Text oben einfügen

zu den anmachertexten

zyxte 20.07.2009 - 12:53
Finde ich zwar schön, dass ihr von Rechtsradikalismus im Zusammenhang mit dem Iran sprecht, aber so ganz den Weg zu den Iranern habt ihr noch nicht gefunden. Es geht nur um die Kritik am Regime und welche Bedeutung dessen Ende für die Region haben würde - übrigens finde ich die Nachbarländer etwas zu friedlich dargestellt. Die Bedeutung der Iraner fällt dagegen sehr gering aus. Immerhin macht der Repressionsapparat sehr viel mehr

Eure Analyse des Islamismus im Iran selbst, ist meiner Meinung zu dürftig ausgefallen. Der Islamismus im Iran ist zwar eine Massenveranstaltung, aber selten auf Grundlage seiner ideologischen Basis. Seine beiden massenwirksamen Pole sind die Anti-Schah-Revolution und der Golfkrieg mit dem Irak. Ansonsten stehen sie vor dem Problem, dass die Massen gegen sie strömen - während ein Großteil unpolitisch bleibt im Alltagstrott.
Der Islamismus ist auch keine Ideologie der Armen und sie wählen auch nicht massenhaft Ahmedinejad wie es gewisse Autoren behaupten. Die Armen haben am 17. Juni das Basiji-Hauptquartier in der Navad Khiabani (Süd-Teheran) gestürmt und angezündet. Das weiß ja anscheinend niemand, weil keine Kamera draufgehalten und den Film später in Youtube oder Facebook veröffentlich hat. (auf revolutionary road gibt es eine kurze Erwähnung).
Angesichts der Vorteile, die die Ideologie gerade bestimmten Bevölkerungsteilen gibt (patriarchale Männern, autoritäre Politiker, opportunistische Unternehmer und Mittelschichtler), kann man schon fast zutreffend von einer Herrschaftsideologie sprechen, die die Hierarchie rechtfertigen und den Gehorsam einfordern soll.
Diese Ideologie ist deswegen attraktiv, weil sie einen allgemeinen Standpunkt vertritt - aber natürlich nur von bestimmten Gruppen in Wert gesetzt wird.

Um euer Panorama des Schreckens aufzubessern noch zwei Ereignisse:
Ihr hattet in Frankfurt auch noch Besuch von Saeed Mortazavi. Es dünkt mich fast, eure Staatsanwaltschaft findet so ein bißchen Folter, Vergewaltigung und Mord sind ja auch nicht weiter schlimm.
 http://www.tagesspiegel.de/politik/art771,2198474

Der iranische Botschafter in Berlin (siehe sein Interview in der JW *kotz*) ist auch ein tolles Früchtchen. Er war Chefe bei Hamshari, das ein Jahr nach seinem Abgang den Wettbewerb für die Holocaust-Karikaturen veranstaltet hat. Ebenso war er noch für Wirtschaftsbeziehungen im Außenministerium zuständig - evtl. ein wenig Industriespionage (das ist der etwas dürftige Teil im Verfassungsschutzbericht), ein paar Bestechungsgelder.

Prost!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

Antiimps — Jusuf Wurstmullah

Indymedia-(Kinder)-Antifa — Antinationaler

Oha — Fips Asmusen