Nazi-Disko JETON nimmt Stellung

Berliner 16.07.2009 17:45
Die Diskothek mit rechten Freunden hat nun eine Stellungnahme auf ihrer Homepage veröffentlicht.
Darin schreibt das rechtsoffene "Jeton-Team" in einem Auszug: "Der Vorfall ist in jedem Fall zu bedauern, da er nicht gerade der guten Nachbarschaft zuträglich ist" ...

Man wünscht den Opfern gute Besserung, wobei hier nicht klar wird, meint das Disko-Team den Schwerverletzten oder werden die eigentlichen Täter verharmlost. Zumindest waren es diese, die als Stammgäste öfter in dieser Lokalität verkehrten.

Anmerkung: Am Abend der Spontandemonstration trugen Mitarbeiter des JETON ebenfalls THOR STEINAR-Kleidung. Sie bezeichneten einen anwesenden Journalisten als "Zecke" und "Lügner".
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Ergänzungen

Neonazis waren vor Mordversuch im Jeton

streetart137 16.07.2009 - 19:58
Nach dem Mordversuch von Neonazis an einem Jugendlichen am vergangenen Wochenende gibt es neben viel Empörung und Solidarität auch eine gewaltige Welle der Desinformtion. Medien, Polizei und das Jeton verbreiten ungeprüft oder wider besseren Wissens Unwahrheiten, um dem Betroffenen des Mordversuches und Zeugen eine Mitschuld zuzuschieben und die Neonazis, sowie die Disko Jeton zu entlasten. Dieser Kampagne kann nur mit gezielten und belegten Gegeninformationen und Aufklärung begegnet werden. In einem Beitrag auf der unabhängigen Nachrichtenseite Indymedia wurde nun genau das getan. Mit Hintergrundinformationen und Fotos wird der Zusammenhang zwischen den Neonazis und der Disko Jeton belegt, sowie kritisch auf die „Ermittlungsarbeit“ des Berliner LKA eingegangen. Bitte verbreitet diese Informationen im Rahmen eurer Möglichkeiten weiter – Bulletins, Blogeinträge, Mailverteiler, Foren,… Nutz alles was das Netz hergibt!
Und kommt zur Demo am Sonnabend:
18. Juli – 18 Uhr – Bersarinplatz – Berlin-Friedrichshain!

Beitrag auf Indymedia:

„Seit dem brutalen Überfall mit sogenanntem „Bordsteinkick“ (bekannt aus dem „Kinofilm American History X“) am 12. Juli in Friedrichshain versucht das Berliner LKA mit aller Macht die Tat zu relativieren, zu entpolitisieren und den verletzten AntifaschistInnen eine Mitschuld an dem Geschehen zu geben. Ein Polizeisprecher vermutete in der Abendschau auf rbb gar ein „good night white pride“-Logo habe zu dem Bordsteinkick provoziert und die Tat mit verursacht. Es kam zu Hausdurchsuchungen und Verhaftungen bei Antifas und Zeugen, von den beteiligten Neonazis ist hingegen wenig zu hören. Obwohl allein deren Aussagen für die Ermittlungen der Berliner LKA gegen die linken Jungendlichen herhalten müssen.
Wir stellen fest:

- Die verhafteten Täter gehören zu einer Neonazigang die seit Jahren in Königs Wusterhausen und Umgebung gewalttätig agiert, sich selbst als hundertprozentige Neonazis und Rassisten begreifen und in der Vergangenheit immer wieder grundlos ihre Opfer attackierten.

Ein Blick in die einschlägigen sozialen Internet-Netzwerke belegt zudem:
- Diese Gruppe verkehrte regelmäßig mit anderen Berlin-Brandenburger Neonazis in der Friedrichshainer Diskothek „Jeton“. Hier konnten sie offen Neonazi-T-Shirts zur Schau stellen und sich gegenseitig mit dem Hitlergruß fotografieren.

Wir wissen: Immer wieder griffen Neonazis nach oder vor dem Jeton-Besuch Linke, Nichtdeutsche oder Homosexuelle an. Auch die Berliner Neonazis Alexander Basil, David Gudra und Christian Wolff standen erst kürzlich für einen solchen Überfall in Berlin vor Gericht.

- Auch am Tattag war die Tätergruppe mit anderen Neonazis im bzw. vor der Diskothek Jeton. Nicht nur in der offiziellen Jetonfotogallerie finden sich bekannte KWer Neonazis. Partybilder belegen eindeutig, kurz vor der Tat hielten sich u.a. Oliver Kaplan vor und im Jeton auf, Marcel Bittner sass vor dem Jeton und zeigte Passanten den Hitlergruß.

- Marcel Bittner fiel bereits 2003 durch neonazistische Aktivitäten auf. In Mittenwalde schmierte er Hakenkreuze und „SKIN HASS“ an eine Grundschule. An seiner Schule in Bestensee ließ er die Neonazi-CD „Zillertaler Türkenjäger“ kursieren.

Von einer Spontantat extremistischer Jugendgewalt zu sprechen ist ein Skandal, dass Jeton war zu keiner Zeit zu Unrecht im Fokus von AntifaschistInnen. Bekannte Neonazis können hier seit Jahren offen auftreten, ihre Freizeit verbringen und sich vernetzen. Berichte von Austeigern aus der Neonazi-Szene und Beobachtungen von Szenekennern haben das mehrfach belegt. Die aktuell vorliegenden Fotos zeigen die Tatbeteiligten kurz vor der Tat u.a. mit Hitlergruß vor dem Jeton. Die gegenteiligen Beteuerungen des Jeton Betreibers Ronny Berkhan in seiner Stellungnahme unter  http://www.jeton-berlin.de/ zeugen bestenfalls von mangelndem Problembewusstsein oder politischer Naivität.

Eines ist beim Durchforsten der einschlägigen Freundeslisten, Gästebücher, Fotogallerien etc. auffällig genug:

- Alle Beteiligten verbindet der Kult um den Film „American History X“, welchem der Bordsteinkick entlehnt ist. Er ist selbstgenannter Lieblingsfilm, das Motiv findet sich als Filmposter an der Zimmerwand, als Handybildchen, Avatar oder Bildschirmschoner immer wieder. Der Bordsteinkick war mit Sicherheit Teil der eigenen Neonazi-Identität und keine spontane Tat, die durch ein beliebtes Antifalogo verursacht wurde.

Wer die üblichen rassistischen Standartpasswörter der Neonaziszene kennt stößt im Netz bei den Tatbeteiligten bzw. deren direktem Umfeld auf Bildersammlungen die einiges erahnen lassen: Gewaltstrotzende und menschenverachtende Bildchen gegen Linke, Farbige und Juden, Rassenhass, Huldigung von NS-Verbrechen und gemeinsames Posieren mit Maschinengewehren und anderen schweren Waffen, Hitlergrüße, Neonazidemos, Konzerte und jede Menge „white trash“.

Falls die Fotos demnächst aus dem Netz verschwinden sollten, schicken wir eine gezippte Bilderauswahl an JournalistInnen – die wir als seriöse Berichterstatter – kennen.

Für einen entschlossenen Antifaschismus – auf die eigene Kraft vertrauen.
Kein Vertrauen in das Berliner LKA und den Berliner

Haupttäter Oliver Kaplan aus Heidesee
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Kaplan vorm Jeton 12.07.2009 3.40 Uhr (vor der Tat)
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Marcel Bittner kurz vorher in der Kneipe neben dem Jeton
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Bittner (rechts) und links: Michael L. (einer der Täter) aus KW
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Kumpels mit SS-Devotionalien
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Waffennarr mit NPD-Plakat
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American History X in der Wohnung
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Oliver Kaplan und Marcel Bittner im Jeton
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Oliver Kaplan und Marcel Bittner im Jeton 2
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Marcel Bittner
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Nazi-Kumpels
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Oliver Kaplan vor der Tat bei Schaumparty im Jeton (screenshot Gallerie Jeton)
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Michael K. (einer der Täter)
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Alle drei Täter irgendwann im Jeton“

Die Bilder gibt es beim Beitrag unter:  http://de.indymedia.org/2009/07/256283.shtml

24. Juli: Soliparty für Opfer von Übergriffen

Erst die Demo, dann der Rave 17.07.2009 - 06:29
Love music - Hate fascism and homophobia
Soliparty für Opfer rechter und homophoner Gewalt.

::: styles: drum 'n' bass, breakbeat, jungle :::

::: lineup :::

Flare 5 [Basstion]  http://www.basstion.de/
Laburnam [Capital-Steppaz]  http://www.myspace.com/djlaburnam
Mo [Audiomassive]  http://www.audiomassive.de/
Vincent [Bei Reuth Rec.] Fallout-Boy [Audiomassive]  http://www.audiomassive.de/
Kommander Keen [Giana-Brotherz Rec.]  http://www.myspace.com/kommanderkeen

24. Juli 2009 | 23.00 Uhr | Köpi | Köpenickerstr. 137

::: no fascism :::

In den Frühen Morgenstunden des 12 Juli 2009 griffen vier Neonazis einen 22jähirgen jungen Mann an. Sie traten ihm unzählige Male gegen den Kopf, bis er das Bewusstsein verlor.
Einer der Neonazis hatte probierte den am Boden liegenden mit einem „Bordstein-Kick“, Schädel und Kiefer zu zertrümmern. Jedoch konnte er ihn, auf Grund seines Gewichtes, nicht zum Bordstein schleifen und trat dann weiter brutal auf ihn ein. Der 22 Jährige musste mit schweren Prellungen, einem gebrochenen Jochbein, und Hirnblutungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

::: no homophobia :::

Im November 2007 provozierte eine größere Gruppe Jugendlicher auf einer queeren. Vor dem Eingang schimpften sie lauthals über „die Arschficker“ „Schwuchteln“, woraufhin sie von zwei Partygästen gefragt wurden, ob sie etwas gegen Schwule hätten. Daraufhin wurden die beiden zusammengeschlagen, was für einen der Angegriffenen eine Gehirnerschütterung und einen gebrochenen Mittelhandknochen zur Folge hatte.

::: just solidarity :::

Für das Opfer des Neonaziangriffs stehen in der kommenden Zeit Krankenhauskosten an. Außerdem werfen Neonazis und Polizei ihm vor die Neonazis vorher angegriffen zu haben, was ihn gleichzeitig zum Beschuldigten macht und Prozesskosten nach sich ziehen wird.
Auch im Zusammenhang mit dem homophoben Übergriff stehen Prozesskosten aus. Da der Übergriff am 12. Juli viele von uns geschockt hat, wandeln wir die Party von einer reinen Soliparty für die November-Betroffenen, in eine gemeinsame Party für beide Fälle um. Zum einen weil eine schnelle Hilfe für den Betroffenen des Nazi-Angriffs dringen notwendig ist und zum anderen, weil wir zwischen beiden Übergriffen klare Parallelen sehen. Beiden Taten lag eine tief sitzende Menschenverachtung zu Grunde, die alles „gesellschaftlich nicht Normale“ als minderwertig einstuft. Was jetzt gebraucht wird ist Solidarität. Jedes getrunkene Bier, jeder Cent am Einlass und jedes nette Wort, hilft den Betroffenen. Wir freuen uns auf euch!

Jeton Stellungnahme

mitte pitte 18.07.2009 - 03:44
Interessant ist auch folgende Passage aus der Stellungnahme: "dass sich im „Jeton“ Menschen verschiedenster Nationalitäten (Farbige, Asiaten, Araber, Deutsche etc.) zum Feiern treffen." Nicht nur das Wort "Farbige" ist off limits, auch der Gedanke bei "Asiaten", "Arabern" oder "Farbigen" würde es sich ähnlich wie bei "Deutschen" um Nationalitäten handeln, ist absurd und zeugt wenn nicht gar von einer rassistischen Grundhaltung, so zumindest von einer nicht vorhandenen Allgemeinbildung.

Nebenbei erwähnt: Die Bereitschaftshundertschaft 12 steht schon die ganze Nacht am Frankfurter Tor und auch die Direktionshundertschaft F3 wurde gesichtet, wie sie auf der Frankfurter Allee patroulierte. Letzteres ist besonders interessant, weil die F3 zur Polizeidirektion 6 gehört, die für Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick, nicht aber für Kreuzber-Friedrichshain zuständig ist. Da solche Direktionsgrenzen überschreitenden Einsätze im Alltag überaus selten sind, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass lokale Kräfte in Hinblick auf die 18-Uhr-Demo geschont werden sollen. Die Polizei scheint eine heiße Nacht zu erwarten...

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