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Bln. 18.Juli Demo nach brutalem Naziübergriff

inglorious bastards 13.07.2009 13:26
Am frühen Sonntagmorgen (12.7.) verletzten vier Neonazis einen 22jähirgen Neuköllner am S-Bhf. Frankfurter Allee lebensgefährlich. Die Neonazis pöbelten willkürlich Passanten an, die sich im Gang zwischen S- und U-Bahnhof Frankfurter Allee befanden. Schlugen und traten um sich. Bis sie letztlich in dem 22-jährigen linken Jugendlichen, der auf dem Weg zur S-Bahn war, ihr Opfer fanden. Auf diesen prügelten die vier Männer so lange ein, bis er das Bewusstsein verlor.

Aus diesem Anlass wird am kommenden Samstag (18. Juli 2009 | 18.00 Uhr | Bersarin Platz) eine große Bündnis-Demonstration gegen Nazi-Terror in Friedrichshain geben.
Nazis aus dem Viertel jagen!
Euer Terror bleibt nicht ungestraft!

::: Antifa-Demo am 18. Juli nach brutalem Naziübergriff :::

In den Morgenstunden des 12. Juli schlugen Nazis in Berlin - Friedrichshain einen alternativen Jugendlichen halb tot. Am „Ringcenter“ wurde er um 5:45Uhr von vier Nazis, die dort bereits randalierten, angegriffen. Sie schlugen ihn zu Boden und traten unzählige Male auf seinen Kopf ein. Selbst als er schon bewusstlos war traktierten sie weiter seinen Kopf mit Tritten. Passanten schrieen dazwischen, dass die Nazis von ihm ablassen sollen, da sich ihr Opfer schon nicht einmal mehr bewegte. Drei der Neonazis ließen von ihm ab, während der vierte den Bewusstlosen in Richtung Bürgersteig zerrte, mit der Absicht ihm, mit einem „Bordstein-Kick“, Schädel und Kiefer zu zertrümmern. Doch da der Bewusstlose zu schwer war, legte ihn auf dem Fahrradweg ab, positionierte dessen Kopf mit dem Gesicht zum Beton und trat ihm mit einem massiven Tritt auf den Schädel. Selbst als die Polizei eintraf, trat er immer noch auf dessen Kopf ein. Während des gesamten Übergriffs filmten die Nazis ihre Tat die ganze Zeit mit dem Handy und brüllten Sätze wie „Das hast du verdient!“.

Der Übergriff an diesem Sonntag war kein Einzelfall. Erst letzten Monat (14.Juni 2009) wurden zwei Linke im Friedrichshain von Neonazis mit einem Messer angegriffen. Die zwei hatten zuvor den Angreifer und dessen Begleitung versucht zur Rede zu stellen, da beide Klamotten der Marke „Thor Steinar“ trugen. Eine_r der Antifaschist_innen trug im Zuge der Auseinandersetzung eine tiefe Schnittverletzung am Arm davon. Dieser Angriff geschah ebenfalls auf der Frankfurter Allee. Gerade hier kommt es häufiger zu Übergriffen von rechtsgerichteten Besucher_innen des „Jeton“-Clubs.

Das Opfer des Übergriffs vom Sonntag liegt derzeit stationär mit schweren Verletzungen, einem Jochbeinbruch und Hirnblutungen im Krankenhaus. Für uns ist es in diesem Moment schwierig Worte zu finden für das, was an diesem Morgen passiert ist. Es fällt uns schwer an diesem Punkt mit der üblichen politischen Routine zu beginnen, die sich an die Grenzen des symbolischen Protestes halten. Zu widerwärtig, zu menschenverachtend war das, was diese miesen Faschisten-Schweine diesem Menschen angetan haben. Ja, wir haben abgrundtiefen Hass gegen Nazis. Und das ist auch richtig so! Wieso sollen wir Menschen achten, die das Leben an sich nicht achten und sich über alles und jeden hinwegsetzen? Wir haben keinen Bock mehr darauf weiter einstecken zu müssen. Während in Friedrichshain auf der einen Seite gemütlich Cocktails geschlürft werden, müssen andererorts, nicht weit entfernt Migrant_innen, Punks, nicht Heterosexuelle, alternative Menschen usw. damit rechnen von dem rechten Scheißpack geschlagen, bedroht oder gar umgebracht zu werden.

Wir werden darum am Samstag, den 18. Juli, auf die Straße gehen um zu zeigen, dass wir es nicht mehr zulassen, dass die Nazi-Schweine unsere Freunde halb tot prügeln. Wir gehen auf die Straße nicht nur für unsere Freunde, sondern auch für alle anderen Opfer rechter Gewalt, wie z.B. den 19-jährigen vietnamesischen Zigarettenhändler Chan Dong N., der im August letzten Jahres in Marzahn von einem Bürgerwehr-Deutschen umgebracht wurde. Wir gehen gerade auch deswegen für diese Menschen auf die Straße, weil wir uns dem bewusst sind, dass sie eben nicht die Lobby einer Alternativen Szene „genießen“, da zu der Gedenk-Aktion für Chan Dong N., zu der sich gerade mal rund 150 Menschen in einen Ostberliner Randbezirk wagen. Mit der Demo am kommenden Samstag wollen wir den Nazis im Viertel ein offensives „Fickt euch!“ entgegen schreien, gleichzeitig aber auch klarstellen, dass „die Friedrichshainer Szene“ endlich mal klar kommen soll, dass sie merken muss, das ihr Heititeiti-Szene-Biotop nicht die wunderbare Welt ist, für das sie es so gern halten. Wenn einige Leute nur dann noch zu antifaschistischen Demonstrationen gehen, wenn der „Party-Faktor“ durch die entsprechende Anzahl an Elektro-Soundsystems auf der Demo gesichert ist, muß jede_r sich fragen worum es einem selbst eigentlich geht. Nazis lassen sich nicht wegraven, genau so wenig wie der Umstand, das wir nach einem durchfeierten Wochenende am Montag wieder für die Konkurrenzgesellschaft den Buckel krumm machen müssen. Jede_r von uns hat die verdammte Pflicht die Nazis da zu bekämpfen wo sie auftauchen – überall! – und nicht erst wenn „Thor Steinar“ einen Laden im „eigenen Kiez“ eröffnet.

Wandelt Wut in Widerstand! | Nazis mit allen Mitteln bekämpfen – überall - jederzeit!

Demo: Samstag | 18. Juli 2009 | 18.00 Uhr | Bersarin Platz
Soli-Party für das Opfer: 24.Juli 2009 | 23.00 Uhr Köpi | Köpenickerstr. 137

Infos:
 http://northeast.antifa.de/ |  http://jano.antifa.de/ |  http://antifa-fh.de.vu/ |  http://antifa-bernau.tk |  http://antifa.de/
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Ergänzungen

Mobivideo

dlf 14.07.2009 - 09:41
Bericht von der Mahnwache gestern und Mobivideo zur Demo am Samstag
 http://www.youtube.com/watch?v=ISNbkiK0FgA

Stellungnahme des AKNO aus der HI

egalll 14.07.2009 - 21:37
Unter dem Titel "Willkommen im Antifa-Szenebiotop!" kontert die Sektion AKNO aus der Hedonistischen Internationale den Aufruf der Antifagruppen:
 http://akno.blogsport.de/2009/07/14/willkommen-im-antifa-szenebiotop-stellungnahme-des-akno-zum-aufruf-von-antifagruppen-in-berlin-friedrichshain-zur-demo-am-18-juli/

24. Juli: Soliparty für Opfer von Übergriffen

Erst die Demo, dann der Rave 17.07.2009 - 06:31
Love music - Hate fascism and homophobia
Soliparty für Opfer rechter und homophoner Gewalt.

::: styles: drum 'n' bass, breakbeat, jungle :::

::: lineup :::

Flare 5 [Basstion]  http://www.basstion.de/
Laburnam [Capital-Steppaz]  http://www.myspace.com/djlaburnam
Mo [Audiomassive]  http://www.audiomassive.de/
Vincent [Bei Reuth Rec.] Fallout-Boy [Audiomassive]  http://www.audiomassive.de/
Kommander Keen [Giana-Brotherz Rec.]  http://www.myspace.com/kommanderkeen

24. Juli 2009 | 23.00 Uhr | Köpi | Köpenickerstr. 137

::: no fascism :::

In den Frühen Morgenstunden des 12 Juli 2009 griffen vier Neonazis einen 22jähirgen jungen Mann an. Sie traten ihm unzählige Male gegen den Kopf, bis er das Bewusstsein verlor.
Einer der Neonazis hatte probierte den am Boden liegenden mit einem „Bordstein-Kick“, Schädel und Kiefer zu zertrümmern. Jedoch konnte er ihn, auf Grund seines Gewichtes, nicht zum Bordstein schleifen und trat dann weiter brutal auf ihn ein. Der 22 Jährige musste mit schweren Prellungen, einem gebrochenen Jochbein, und Hirnblutungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

::: no homophobia :::

Im November 2007 provozierte eine größere Gruppe Jugendlicher auf einer queeren. Vor dem Eingang schimpften sie lauthals über „die Arschficker“ „Schwuchteln“, woraufhin sie von zwei Partygästen gefragt wurden, ob sie etwas gegen Schwule hätten. Daraufhin wurden die beiden zusammengeschlagen, was für einen der Angegriffenen eine Gehirnerschütterung und einen gebrochenen Mittelhandknochen zur Folge hatte.

::: just solidarity :::

Für das Opfer des Neonaziangriffs stehen in der kommenden Zeit Krankenhauskosten an. Außerdem werfen Neonazis und Polizei ihm vor die Neonazis vorher angegriffen zu haben, was ihn gleichzeitig zum Beschuldigten macht und Prozesskosten nach sich ziehen wird.
Auch im Zusammenhang mit dem homophoben Übergriff stehen Prozesskosten aus. Da der Übergriff am 12. Juli viele von uns geschockt hat, wandeln wir die Party von einer reinen Soliparty für die November-Betroffenen, in eine gemeinsame Party für beide Fälle um. Zum einen weil eine schnelle Hilfe für den Betroffenen des Nazi-Angriffs dringen notwendig ist und zum anderen, weil wir zwischen beiden Übergriffen klare Parallelen sehen. Beiden Taten lag eine tief sitzende Menschenverachtung zu Grunde, die alles „gesellschaftlich nicht Normale“ als minderwertig einstuft. Was jetzt gebraucht wird ist Solidarität. Jedes getrunkene Bier, jeder Cent am Einlass und jedes nette Wort, hilft den Betroffenen. Wir freuen uns auf euch!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 17 Kommentare an

Sau raus lassen — *censored*

opfer? — son scheisz

@ WBA — schlechtes timing?

kritik an party-linke — ist richtig

Kritik muss... — sprachs...und tats...

fragend — Anarchist

kommt mal klar — leute

Helfen — Der Name

Ich komme nicht — Oberchecker

nanu???? — demokrat

antifa ?? — ???