Anti-G8-Protest Rome: Welcome to the leaders

Redaktion 08.07.2009 12:36 Themen: G8 Globalisierung Medien Soziale Kämpfe
Anlässlich der Ankunft der G8-Staatschefs wurde einen Tag vor dem offiziellen Beginn des Gipfels zu einer Demonstration in Rom mobilisiert.
Die ungefähr 1.000 TeilnehmerInnen verschiedener sozialer und politischer Bewegungen wollten die Staatschefs darauf aufmerksam machen, dass es neben der Wirtschaftskrise auch gravierende soziale Probleme und Menschenrechtsverletzungen in den eigenen Ländern gibt, deren Lösung scheinbar von der politischen Agenda verschwunden sind. Daneben richtet sich der Protest grundsätzlich gegen das Selbstverständnis der sich selbst "Grossen 8" nennenden Staatsführer, die für sich den Anspruch erheben, die Welt zu kontrollieren.

One day before the actual beginning of the summit in Italy and on the occasion of the arrival of the G8-leaders, a demonstration in Rome took place. About 1.000 participators of various social and political movements wanted to draw the attention on the massive social problems as well as the violation of human rights that occur all over the world. In general they were protesting against the system of the "Great 8", that makes this small group the leaders of the world.
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Ergänzungen

graswurzel.tv bei Twitter

Redaktion 08.07.2009 - 12:46
Wir werden für alle Interessierten parallel zu unserer ernsthaften Berichterstattung auch einen Twitter führen,
über den wir unseren persönlichen Stand der Dinge mitteilen werden. An welcher Grenze wir stehen, ob wir das Camp finden,
ob unsere Filme online sind, usw.

 http://www.twitter.com/graswurzel_tv

Euronews berichtet:

Surfer 08.07.2009 - 21:15
Die Klimaschutzvereinbarung der G8-Staaten geht Umweltschutzorganisationen nicht weit genug. Der WWF sprach von einem Fortschritt, nun müßten aber konkrete Schritte folgen.

Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen und Russlands hatten sich in L’Aquila darauf verständigt, die Erderwärmung – im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter – um maximal zwei Grad zu begrenzen. Bis 2050 soll der CO2-Ausstoß halbiert werden – für die Industriestaaten bedeutet das sogar eine Reduktion um 80 Prozent.

Der WWF-Klimaexperte Kim Carstensen forderte kurzfristige Maßnahmen. Ohne zu sehen, wie die reicheren Industriestaaten ihre Produktion umstellten, würden ärmere Staaten sich nicht zu dem langfristigen Ziel von ‘Minus 50 Prozent’ verpflichten. Für die ärmeren Länder gehe es auch darum, welche Finanzierungsmöglichkeiten es für ihre Schritte gebe.

Bis zur Klimakonferenz von Kopenhagen im Dezember – da sind sich G8-Vertreter und Umweltschützer einig – müssen auch die Entwicklungs- und Schwellenländer mit an den Tisch.

Proteste gegen Ausbau von US-Stützpunkt

Info 08.07.2009 - 21:22
Mehrere tausend Menschen haben am 05.07.2009 in Italien gegen den Ausbau des US-Militärstützpunktes in Vicenza protestiert. Die Polizei setzte Tränengas ein und ging mit Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor. Die US-Armee will auf dem Luftwaffen-Stützpunkt bei Venedig zu den derzeit etwa 2.750 Soldaten weitere 1.800 stationieren. Die Polizeiaktion galt auch als Generalprobe für die befürchtete Konfrontation während des G-8-Gipfels.

APA berichtet:

Surfer 08.07.2009 - 21:23
Einige hundert Globalisierungsgegner haben sich am Dienstagnachmittag an einem Sit-In vor der US-Botschaft in Rom gegen den am Mittwoch beginnenden G-8-Gipfel in der mittelitalienischen Stadt L'Aquila beteiligt. Strengste Sicherheitsvorkehrungen wurden zur Vorbeugung von Ausschreitungen ergriffen. Zur Demonstration riefen Aktivisten der Gruppe "Rete No G8" auf. Sie protestierten gegen die Polizisten, die den Platz belagerten und verlangten, dass die Sicherheitskräfte die Zugangsstraßen zum Platz frei ließen.

Die Aktivisten beschuldigten den römischen Polizeichef, das Demonstrationsrecht der Globalisierungsgegner einzuschränken. Die Demonstranten warfen der Polizei vor, willkürliche Festnahmen durchzuführen, um die No Global-Aktivisten einzuschüchtern.

36 Festnahmen

Bei den ersten Demonstrationen vor dem G-8-Gipfel waren am Dienstagvormittag in Rom 36 Menschen festgenommen worden. Bereits am Morgen hatten Studenten und Globalisierungsgegner Autoreifen in Brand gesteckt. Andere Demonstranten blockierten zeitweise die Auffahrt auf die Autobahn A24 in Richtung L'Aquila. Später zogen die Demonstranten, darunter eine Gruppe Vermummter, zum Platz der Universität und bewarfen dort Polizeiautos mit Flaschen und Steinen. Laut der Polizei wurden insgesamt 36 Demonstranten festgenommen, neben 27 Italienern auch zwei Deutsche, ein Franzose, ein Pole, vier Schweden und ein Schweizer. Mehrere Baseball-Schläger und Stöcke wurden sichergestellt.

In L'Aquila nahm die Polizei fünf mit Knüppeln bewaffnete Franzosen in der Nähe des G-8-Tagungsortes vorübergehend fest. Nach Angaben der Polizei wurden die Männer im Alter zwischen 25 und 35 Jahren angezeigt, blieben aber zunächst auf freiem Fuß. Für die Sicherheit sind mehr als 15.000 Polizisten mobilisiert, die in Rom und L'Aquila bereit stehen. 15.000 Polizisten und Soldaten sind im Einsatz um die Sicherheit des Gipfeltreffens zu garantieren.

Der italienische Innenminister Roberto Maroni lobte die Sicherheitsvorkehrungen für den Gipfel. "Wir haben ein effizientes Sicherheitssystem aufgebaut, auf das ich stolz bin", betonte der Minister auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Rom. Italien hat das Schengener Abkommen der offenen Grenzen außer Kraft gesetzt, um die Anreise gewalttätiger Aktivisten zu verhindern. Auch an den Grenzen zu Österreich wurden die Grenzkontrollen vorübergehend wieder eingeführt.

Neues vom Gipfel

Info 08.07.2009 - 21:29
Auf einem Hügel in L'Aquila steht mit weißem Stoff geschrieben "Yes we camp". Es soll die Öffentlichkeit daran erinnern, dass immer noch Opfer des Erdbebens in Zelten leben müssen.

Etwa 100 Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben Kräne, Türme und Förderbänder in vier Kohlekraftwerken in ganz Italien besetzt. Die Aktion zum Auftakt des G8-Gipfels in der mittelitalienischen Stadt L'Aquila sei ein Appell an die Teilnehmer, dringend aktiv zu werden für den Klimaschutz.

Mitglieder der Organisation Oxfam haben sich als G8-Teilnehmer verkleidet. Auch sie wollen mit ihrer Aktion die Regierungschefs ermahnen, eine Einigung zum Klimaschutz zu finden.

Update zu den Protesten

Ticker 10.07.2009 - 10:49
09/07/2009 - 08:46
Neapel - Pressekonferenz und Sit-in um 14:00 vor dem Polizeipräsidium gegen die Repression gegen G8-gegner

09/07/2009 - 09:38
Neapel - Ansagen: Besetzung des Rektorats der Università L´Orientale, um von der Rektorin ein Komuniqué der Solidarität mit den gefangenen GenossInnen zu fordern, alle beide Studenten der Orientale von Neapel. Um 14:00 Pressekonferez und Sit-in vor dem Polizeipräsidium.

09/07/2009 - 11:40
L´Aquila - Symbolische Besetzung einer Palazzina in Pettina (L´Aquila) gerade zu Ende gegangen. Per Megaphon wurde das Recht gefordert, unvermietete Häuser zu beschlagnahmen, das Recht für alle auf ein Zuhause. Außerdem fand ein Protest statt einer Gruppe von Frauen dagegen, dass die First Ladies in L´Aquila herumspazieren dürfen und sie selber (die Last Ladies) kein Recht haben sich frei zu bewegen.
Fotos auf  http://g8.italy.indymedia.org/newswire

09/07/2009 - 13:44
Turin - Büro des Rektorats des Politechnikums in Turin besetzt.

09/07/2009 - 13:47
Turin - aus dem Rektorat des Politechnikums wird die Pressekonferenz der Onda von Turin stattfinden

09/07/2009 - 14:16
Neapel - Der Dom, größte Kathedrale Neapels, wird besetzt

09/07/2009 - 13:31
Neapel - Angriffe während der Pressekonferenz in Neapel

09/07/2009 - 14:43
Turin - Pressekonferenz der Onda in Turin hat begonnen

09/07/2009 - 14:53
Neapel - Dom in Neapel symbolisch besetzt und soll geräumt werden. Nach einem Angriff wurden zwei Genossen verhaftet.

09/07/2009 - 15:13
L´Aquila - Demonstration startet von der Via Strinella Richtung villa comunale. Momentan 200 Menschen. Angekommen, wird es ein Sit-in geben.

09/07/2009 - 15:23
Turin - Pressekonferenz beendet. Ungefähr hundert StudentInnen im Rektorat des besetzten Politechnikums

09/07/2009 - 15:57
Neapel - Die zwei Genossen die in Neapel festgenommen wurden, sind wieder frei.

09/07/2009 - 16:54
Rom - der kleine Platz gegenüber vom Bahnhof Ponte Galeria beginnt sich mit
DemonstrantInnen zu füllen. Es ist auch eine diskrete Präsenz von Ordnungskräften zu
bemerken, die immerhin Distanz halten. Es sind Parolen in verschieden n Sprachen zu
hören.

09/07/2009 - 18:11
L´Aquila - G8: Erdbeben; Protestkomitees, auch Sit-in in Unterhosen. Die Komitees der EinwohnerInnen spontan nach den Erdbeben entstanden, während des Sit-in an der Villa Comunale vor dem Eingang zum ersten teil des historischen Zentrums der Stadt, die wieder zugänglich ist, haben für den Abend des 11. Juli ein Fest angesagt im Unicef-Park, via Strinelli. „Wir wollen Spaß haben“, hat eine Gruppe aus dem Komitee gesagt, „ weil wir endlich von der Anwesenheit der G8 befreit sein werden. Und auch die Stadt wird befreit sein“. Für morgen um 10:30, ebenso am Park der Unicef, hat das Komitee eine Pressekonferenz anberaumt, um ihre Vorschläge zu machen, „angefangen bei Themen wie Klimawechsel, Wirtschaftskrise, Nahrungskrise“ Sara Vegni vom Komitee 3 und 32.


09/07/2009 - 18:25
Rom - G8: „Sound-Belagerung vor Cie di Ponte Galeria“ - Ein Haufen Lautsprecher, aus denen Musik und Nachrichten in anderen Sprachen dringen. Die Apparatur ist vor dem Cie (Centro di Identificazione ed Espulsione- Identifikations- und Abschiebebehörde) di Ponte Galeria aufgebaut worden von DemonstrantInnen des Sit-in, welches von antirassistischen Bewegungen organisiert wurde. Während der „Sound-Belagerung“, bei der versucht wird, die Musik und die Stimmen bis zu den Festgehaltenen im Inneren des Zentrums dringen zu lassen, wird ein Transparent ausgebreitet: „ Contro ogni gabbia esplode la rabbia - gegen jeden Käfig explodiert unsere Wut“, andere Transparente sind an der Überführung des Bahnhofs an der Station Fiera di Roma angebracht. Aus den Lautsprechern viel Musik aus verschiedenen Ländern, vor allem Reggae, und zwischen den Demonstranten auch einige Gruppen von Perkussionisten. Gartenpavillons sind aufgebaut mit Getränken und Flugblättern. Unter den Plakaten ist eins, auf dem geschrieben ist: „Neues Sicherheitspaket eingetroffen, es ist Rauch in den Augen“, an der Seite die Zeichnung einer riesigen Zigarettenschachtel, auf der steht: „Schadet beträchtlich deiner Freiheit und dessen, was um dich herum ist“. Der Stand steht in sicherem Abstand zu den Ordnungskräften.

09/07/2009 - 19:00 Uhr
Die Vernehmungen der acht Verhafteten sind abgeschlossen, der Richter für die Vorermittlungen wird sich morgen sehr spät am Abend oder morgen Früh äußern.
Wie es scheint, bleibt nur noch der Vorwurf des Widerstands in besonders schweren Fall bestehen, die anderen Vorwürfe wurden offenbar fallen gelassen. Ganz vorsichtig darf darauf gehofft werden, dass die Leute bald frei kommen, spruchreif ist es aber nicht.

Rom - Vor Ponte Galeria momentan 5-600 Leute

10/07/2009
Fünf Studenten vom Netzwerk der Kollektive wurden 12 Stunden lang auf dem Polizeipräsidium fest gehalten; Fünf, die Durchsuchungen, die in ihren Privatwohnungen auf der Suche nach "Waffen und Sprengstoffen" durchgeführt wurden, (für die es keine richterliche Anordnung gab, weshalb auf den Artikel 41 t.u.l.p.s. zurück gegriffen wurde) und ein avviso orale (1) für einen von ihnen (der aus einer restriktiven präventiven Maßnahme besteht, die ohne die gerichtliche Auseinandersetzung, aus der eine Auferlegung der Sonderüberwachung hervorgeht, willkürlich vom Polizeipräsidium festgelegt wurde), während es für die anderen die ankündigung mündlicher Bescheide gab. Das ist die Schlussbilanz der polizeilichen Operation, die gestern früh von den "Männern" der florentinischen Digos durchgeführt wurde. Die, wie das Polizeipräsidium selbst sie den heutigen Zeitungsberichten zufolge bezeichnete "geplante Aktion" hatte mit der Festnahme der fünf compagni auf der Piazza Dalmazia begonnen. Während sie unterwegs zum Bahnhof waren, um zur Demonstration gegen den G8 in Rom zu fahren, wurden sie von einer unverhältnismäßig hohen Zahl von Beamten verfolgt und dann umstellt.

10/07/2009 - L' Aquila
Seit den späten Nachmittag des gestrigen Tages sind in L' Aquila Delegationen der no global Bewegungen eingetroffen, besonders aus dem Ausland. Vor Allem Franzosen, Holländer und Deutsche, die sich auf das von den Bürgerkomitees für den sozialen Wiederaufbau der Hauptstadt der Abruzzen betriebene grüne Areal des Unicef-Parks beziehen. Der Großteil der no global wird aber am heutigen Vormittag erwartet, zum Start des von den Bewegungen und den Basiskomitees organisierten Marsches für L' Aquila. Er wird l' Aquila mit Bussen und Privatfahrzeugen erreichen (1). Uhrzeit für die Zusammekunft ist voraussichtlich 12 Uhr am Bahnhof Paganica. Die Demonstration müsste gegen 12 Uhr starten.

Aus den Koordinationsstellen der Cobas Gewerkschaft - die für die Organisation der Busfahrten verantwortlich ist - teilen sie mit, dass die Anmeldungen im Vergleich zu den Vortagen zunehmen. Der Grund: Die Welle der Verhaftungen in Rom und in anderen Städten hat eine massenhafte Mobilisierung losgetreten".