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NS-Kriegsverbrecher fit for trial

Ang. Traditionspflege Sektion Keine Ruhe für 07.07.2009 14:40
Angreifbare Traditionspflege - Sektion Keine Ruhe für NS-Täter ist erfreut!

Der NS-Kriegsverbrecher Heinrich Boere kommt vor Gericht! Die Nachricht ist auch von der Staatsanwaltschaft bestätigt.
Mobilisieren wir für den Prozess! Unterstützen wir die Angehörigen!

Keine Ruhe den NS-Tätern!
German court rules Nazi suspect fit for trial
AP

BERLIN – A Cologne appeals court says suspected Nazi hit man Heinrich Boere is fit for trial on charges of killing three men in the Netherlands during World War II.

The ruling Tuesday overturns a lower court's decision that had cited a two-day medical exam in saying the 88-year-old was too ill to be prosecuted.

A Dutch court in 1949 found Boere guilty of killing the three men when he was a member of a Waffen SS death squad that targeted civilians in reprisals for resistance attacks.

Boere has eluded attempts to extradite or jail him. But the Cologne appeals court said Tuesday he should be tried in Germany. The ruling cites his old-age home caregivers in saying his mental state is good and a trial would not jeopardize his health.


Zur Erinnerung:

Besuch beim Nazi-Mörder Heinrich Boere

AK NS-Mörder bestrafen!

Pressemitteilung: 30.10.2006 Eschweiler

Unversöhnlichkeit mit den Mördern, die vielleicht noch unter uns sind , und den anderen, die nur noch als scheußliche Erinnerungsbilder gespenstisch vor uns stehen, ist das höchste moralische Gebot, die einzig zulässige geschichtliche Meisterung dessen, was da der Wider-Mensch veranstaltete.

Jean Amery

Zu Besuch beim NS-Mörder Heinrich Boere in Eschweiler, Seniorenresidenz „Pro Seniore“ Oedilienstrasse

35 AntifaschistInnen demonstrierten am Abend des 29. Oktober 2006 im Speisesaal der Seniorenresidenz.

Seit März 2006 lebt hier der NS-Kriegsverbrecher Heinrich Boere.
Auf dem mitgebrachten Transparent stand zu lesen: Nazimorde verjähren nicht! Wir fordern die Bestrafung des NS-Mörders Heinrich Boere!
Um die anderen anwesenden Senioren nicht zu verschrecken, traten die DemonstrantInnen als Chor auf und haben zu Ehren der Opfer des Nationalsozialismus das Moorsoldaten- Lied vorgetragen. Es wurden zahlreiche Flugblätter verteilt (siehe unten).

Da die deutsche Justiz die Silbertannenmorde für legitime Repressalien hält, fordern wir die Überstellung von Heinrich Boere in die Niederlande. Der Euro-Haftbefehl gilt auch für Nazimörder.

Weitere Aktionen werden folgen…

Hintergrundinformat ionen:

Sehr geehrte Anwesende,

wir sind heute hier, um auf den verurteilten NS-Mörder Heinrich Boere aufmerksam zu machen. Er hat vor 62 Jahren als Angehöriger der Germanischen Waffen SS in den Niederlanden den Fahrradhändler Teun de Groot ermordet. Er war Angehöriger des SS-Killer-Kommandos „Silbertanne“, das nach Aktionen des niederländischen Widerstandes über 50 Menschen ermordet hat. Nach jeder Aktion des niederländischen Widerstandes wurden die Silbertannen- .Mörder aktiv und ermordeten für jeden getöteten Nazi drei bis fünf „antideutsch eingestellte oder aber als mit Widerstandskreisen zusammenarbeitend bekannte Niederländer“.
Bei dem Fahrradhändler Teun de Groot in Voorschoten klingeln am 3. September 1944 frühmorgens Heinrich Boere und ein zweiter niederländischer SS-Mann. Sie gaben sich als Polizisten aus. Der Fahrradhändler holt arglos seinen Ausweis. Sein Sohn Teun de Groot erzählt: "Mein Vater kam aus dem Bett und hatte noch seinem Pyjama an. Er ging nach oben, um seine Brieftasche zu holen, in der sich der Ausweis befand. Und er zeigte ihn. Als sie sahen, dass er es war, haben sie gleich geschossen. Hier sehen Sie noch den Einschuss, er hatte die Brieftasche in der Hand, die Kugel hat sie durchschlagen. Das ist das Loch." De Groot war ein angesehener Bürger in Voorschoten und gegen die Nazi-Besatzer. Das reicht für ein Todesurteil. Er hinterlässt eine Familie mit fünf Kindern. Teun de Groot über seine Reaktion auf den Tod des Vaters: "Ich habe 24 Stunden geweint, danach nie mehr. Fast nie mehr, mein ganzes Leben nicht, ich habe so geweint."
Nach dem Krieg werden die Mörder vor holländischen Sondergerichten angeklagt. Auch Heinrich Boere wird angeklagt. Aber noch vor dem Urteil taucht Boere unter und flüchtet später nach Deutschland. Seit über 50 Jahren lebt er praktisch unbehelligt in Eschweiler, nur ein paar Kilometer von der holländischen Grenze entfernt. Boere ist heute 85 Jahre alt. Seit März 2006 residiert er im Zimmer 133 der Seniorenresidenz in Eschweiler. In Holland wurde er wegen des Mordes an dem Fahrradhändler de Groot erst zum Tode, dann zu lebenslang verurteilt. Doch vor sechs Jahren hat er dem holländischen Fernsehen in einem Interview freimütig gestanden, dass und wie er de Groot erschossen hat. Es war so wie bei vielen Silbertannenmorden: "Da war so ein Mann, der kam nach unten, der war nicht ganz angezogen, na ja wir haben ...", erzählt Boere. Die holländischen Journalisten fragen nach: "Der Mann, der noch nicht angezogen war, hieß de Groot? Sie taten so, als
ob sie ein Polizist sind?" Boere antwortet: "Ja, ja und wir haben direkt ..." Eine weitere Nachfrage: "Auf de Groot haben sie sofort geschossen?" Boere bejaht. Boere ist also geständig. Er glaubt, dass ihm nichts passieren kann. Vor 26 Jahren schon hat die holländische Justiz beantragt, ihn auszuliefern. Doch die deutsche Justiz lehnt ab. Boere gilt durch seine Waffen-SS Tätigkeit als Deutscher, der nicht ausgeliefert werden kann. Strafverfahren gegen die Mörder aus den Niederlanden wurden, wenn überhaupt nur auf Druck aus dem Ausland und mit geringem Eifer durchgeführt. Das deutsche Verfahren gegen Heinrich Boere wurde 1983, weil die unbeteiligten Opfer nach Auffassung der Staatsanwaltschaft Dortmund als berechtigte Repressalie ermordet wurden und deshalb auch „meuchlerisch getötet werden durften.“

Vergessen sind die Verbrechen von Heinrich Boere in den Niederlanden keineswegs. Boere ist auch nicht der einzige niederländische Kriegsverbrecher, der auf der Liste des niederländischen Justizministers steht. 2006 gibt es noch vier niederländische Kriegsverbrecher, die seit ihrer Flucht aus den Niederlanden unbehelligt in Deutschland leben. Neben Heinrich Boere sind das Siert Bruins (Breckerfeld) , Klaas Faber und Herbertus Bikker (Hagen). Toon Soetebier ist vorige Woche unbehelligt in Tübingen gestorben. Sie gehören zu der Gruppe der 30.000 Niederländer, die für Deutschland in der SS kämpften oder sich als Angehörige der niederländischen Nazipartei NSB aktiv an der brutalen Zerschlagung des niederländischen Widerstandes und an den Deportationen der Juden beteiligten. Viele der Erschießungen, brutalen Folterungen und Razzien gingen auf das Konto dieser holländischen Nazis. Tausende niederländische SS-Angehörige und Kollaborateure
flüchteten 1945 nach Deutschland und entzogen sich so der niederländischen Justiz. Noch über 300 standen 1980 auf den Fahndungslisten der niederländischen Nachbarn. Auslieferungsgesuch e der Niederländer wurden regelmäßig mit dem Hinweis auf den automatischen Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit
Staatsangehörigkeit durch die Zugehörigkeit zur SS zurückgewiesen.

Seit August 2006 müssen Boere und mit ihm die im Ausland verurteilten NS-Mörder wie die Mörder von St. Anna di Stazzema noch mal bangen. Der Euro-Haftbefehl könnte die verfolgungsunwillig e deutsche Justiz noch mal zwingen, sich mit den NS-Mördern auseinanderzusetzen . Deswegen sind wir hier. Wir wollen die Bestrafung der letzten Nazitäter durchsetzen.

Der Mörder Heinrich Boere selbst bereut bis heute nichts. Er ist auch heute noch stolz auf seine Mitgliedschaft in der Waffen SS: "Ja, selbstverständlich, wir haben doch alles Mögliche getan, um den Feind wegzumachen. Das war nun einmal so, ich fühle mich doch als Deutscher. Ich war verpflichtet dafür zu kämpfen. Wir haben das an der Front gemacht und warum auch nicht hier, das ist doch dasselbe."

Der Sohn des Ermordeten findet es unerträglich, das der Mörder frei herum läuft. "Wenn er nur zwei Jahre ins Gefängnis käme oder ein Jahr: Auch dann wäre ich noch zufrieden. Ja, das würde mir sehr viel bedeuten. Und nicht nur für mich, sondern für sehr viele. Das weiß ich sicher."

Wir fordern die Bestrafung aller Nazi-Täter!
Wir grüßen mit unserer Aktion die ehemaligen AktivistInnen der niederländischen Widerstandsgruppen und die Angehörigen der Ermordeten!

Nichts und Niemand ist vergessen!
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Ergänzungen

Presse

Leser 07.07.2009 - 15:00
German court rules Nazi suspect fit for trial

By DAVID RISING – 13 minutes ago

BERLIN (AP) — Admitted Nazi hit man Heinrich Boere will stand trial for murder in Germany for the execution-style killings of three Dutch civilians during World War II, a court ruled Tuesday after years of legal wrangling.

A Cologne appeals court ruled that the 88-year-old is fit for trial despite medical problems, overruling a lower court's decision this year.

Dortmund prosecutor Ulrich Maass, who brought the charges against Boere, said that no more appeals were possible.

"This is very positive news," he told The Associated Press.

Boere's attorney, Gordon Christiansen, said he had no immediate comment.

Boere is accused of the 1944 killings of three men in the Netherlands when he was a member of a Waffen SS death squad that targeted civilians in reprisal killings for resistance attacks.

In January, the Aachen state court ruled that he was not fit to stand trial on the charges, after hearing testimony that he suffered a serious heart condition and could not take the stress.

That ruling was based on a two-day medical exam.

Maass appealed, saying that, despite Boere's old age and poor health, he should be made to answer for his crimes.

In overturning the lower court's ruling, the Cologne court interviewed caregivers from the retirement home where Boere lives, and said it concluded he could stand trial.

Efraim Zuroff, the top Nazi-hunter at the Simon Wiesenthal Center, hailed the decision and pushed for a speedy start to the trial.

"We are very pleased that the authorities have decided to prosecute Heinrich Boere — this is an important step in finally achieving justice in his case," he told The AP in a telephone interview from Jerusalem.

The son of a Dutch man and German woman, Boere was 18 when he joined the Waffen SS — the fanatical military organization faithful to Adolf Hitler's ideology — at the end of 1940, only months after the Netherlands had fallen to the Nazi blitzkrieg.

Boere was sentenced to death in absentia by a Dutch court in 1949, later commuted to life imprisonment.

The Netherlands has sought Boere's extradition, but a German court refused it in 1983 refused on grounds that he might have German citizenship. Germany at the time had no provision to extradite its nationals.

A state court in Aachen ruled in 2007 that Boere could legally serve his Dutch sentence in Germany, but the appeals court in Cologne overturned the ruling, calling the 1949 conviction invalid because Boere was not there to present a defense. He had fled to Germany.

Maass reopened the case, relying heavily on statements to Dutch police preserved in the court file in which Boere details the killings, almost gunshot by gunshot.

Besides the police statements, Boere also gave an interview to the Dutch Algemeen Dagblad newspaper in 2006 in which he recalled slaying bicycle-shop owner Teun de Groot when he answered the doorbell at his home in the town of Voorschoten.

"When we knew for sure we had the right person, we shot him dead, at the door," he was quoted as saying. "I didn't feel anything, it was work. Orders were orders, otherwise it would have meant my skin. Later it began to bother me. Now I'm sorry."

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