Politik und Polizei gegen das Schanzenfest

Libertär 06.07.2009 09:04 Themen: Repression
Der Angriff auf das Schanzenfest war geplant und hatte einen polizeistaatlichen Charakter.
Bereits Stunden vor dem Angriff stand die BFE unter der Brücke am Schulterblatt. Ca. 20 Uhr wurden dann massiv Polizeikräfte zusammengezogen. Unbehelmte Einheiten zogen öfter ihre Runden über das Schanzenfest und wurden unbehelligt gelassen. Die Stimmung war friedlich. Auch auf und am besetzten Haus war Partystimmung angesagt. Eine Stunde vor dem Angriff erschien dann ein NDR Reporter (Beschriftung auf der Kamera) und Polizeisprecher Ralf Meyer und postierte sich direkt hinter der BFE Einheit unter der Brücke. Auch sie warteten. Immer mehr Polizei wurde zusammengezogen. Gegen 22 Uhr zogen dann ohne jegliche Eile die Bereitschaftspolizei die auf dem Schulterblatt stand ihre Helme auf. Jetzt war eindeutig klar, was folgen wurde. Es war keine Reaktion auf Gewalttaten, die hatte es bisher nicht gegeben. Dann nach einigen Minuten liefen die ersten Polizeigruppen auf den Platz und fingen an sich durch Einsatz von Gewalt ihren Weg zu bahnen. Hier gab es bereits die ersten Opfer von Polizeigewalt unter den BesucherInnen des Schanzenfest. Begleitet wurden die Polizeizüge der Bereitschaftspolizei von PolizistInnen, die mit Kameras ausgerüstet waren und auf den ersten Blick mit ihrer schweren Profiausrüstung wie offizielle Fernsehteams wirkten. Es ist davon auszugehen, dass diese Bilder nicht nur der Beweissicherung dienten, sondern auch ausgewähltes Filmmaterial an Medien gehen würde.

Als die BereitschaftspolizistInnen das Fest stürmten, ist dann wohl die ominöse erste Flasche gezogen, die in Polizeiberichten immer wieder als Anfang der Gewalt genannt wird. Jetzt konnte schnell die BFE herbeigezogen werden, die sich in gewohnter brutaler Manier in Szene setzte. Die Lage eskalierte, schnell eilten Wasserwerfer herbei.

Es sollte erkennbar sein, dass es Strategie war, zu eskalieren. Wer hier etwas anderes behauptet, kann kein Besucher / keine Besucherin des Schanzenfestes gewesen sein. Es war politische Absicht den Bezirk Altona die Schuld zuzuschieben, der das Fest geduldet hat. In einer Demokratie mit Medien, die selbst recherchieren und sich um einen guten Journalismus bemühen wäre dieser Versuch kläglich gescheitert. Nicht aber hier, wo in breiter Manier einfach die Polizeiberichterstattung übernommen wir. Leider führt hier selbst die dreisteste Lüge zum Erfolg. Jetzt werden uns in den meisten Medien die PolizistInnen wieder einmal als Opfer brutalster Gewalt von linken Krawallmachern präsentiert. Die teilweise Schwerverletzten unter den BesucherInnnen des Schanzenfests zählen nichts. Obwohl wir gestern in Reihen der Bereitschaftspolizei die Freude erkennen konnten, als sie nach stundenlanger Warterei endlich ihren Angriff starten durften. Das stundenlange Rumstehen hatte endlich ein Ende!

Es ist eine Lüge, wenn in den Medien behauptet wird, die Polizei wäre mit Knallkörpern, Steinen und Flaschen --angegriffen--- worden. Der Angriff ging von Seiten der Polizei aus. Ihr und dem politischen Gegnern eines bewilligten Schanzenfest ging es darum einen in ihren Augen "rechtsfreien Raum" mit aller Macht zurückzuerobern. So war es von Beginn an geplant.

Fest steht, dass dieser Versuch, eines Polizeistaats würdig, kläglich scheitern wird. Die Mopo berichtet z.B. diesmal differenzierter und weicht bereits jetzt vom Mainstream der Medien ab.  http://archiv.mopo.de/archiv/2009/20090706/hamburg/wer_stoppt_das_krawall_ritual.html Damit bricht sie aus dem Konsens aus, uns einfach die Polizeimeldungen als seriösen Journalismus zu präsentieren.

Die Stimmung im Viertel kippte dann recht schnell und richtete sich allgemein gegen die Polizei. Gegenaktionen von Autonomen und anderen Gruppen stießen auf breites Verständnis, weil die Polizei mir ihren Angriff auf ein bis dahin friedliches Fest durchweg alle BesucherInnen des Schanzenfestes kriminalisierten. Keiner konnte sicher hier entziehen! Uns allen stellte sich die Polizei in den Weg. So kam es, dass sogar die BFE Einheiten bei ihrem Prügelorgien auch schon einmal auf breiten Widerstand stießen und sich schnell zurückziehen mussten.

Die BewohnerInnen vom Schatzenviertel werden sich ihre eigenen Gedanken zu dem Polizeieinsatz machen, davon ist auszugehen! Viele wissen, welche politische Bedeutung der Angriff auf das Schanzenfest hat und wer diese Ungeheuerlichkeit zu verantworten hat.
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Ergänzungen

auch

dagewesen 06.07.2009 - 12:10
mensch kann dem artikel nur zustimmen! was die polizei am samstag abgezogen hat, war einfach nur eine frechheit! ich will hier auch nicht noch mal alles aufzählen was im artikel steht, sondern noch ergänzen:
so wurden menschen aufgefordert das schanzenviertel zu verlassen, der zugang zum bahnhof sternschanze allerdings verwehrt! auch in andere richtungen sah es ähnlich aus...
dann aktionen von wasserwerfern, die wild um sich schossen... so dröhnte die durchsage: "verlassen sie die straße und begeben sie sich auf den fussweg" , zeitgleich wurde allerdings NUR(!) der gehweg vom wasserwerfer "gereinigt"! und das massiv, nicht mit wasserstßößen, sondern mit durchgehendem strahl! was mir besonders über aufgestoßen ist: an dieser stelle hielten sich fast ausschließlich "normale" bürger auf!!!
eine andere sache, die cops wollen eine straße räumen und teilen dies mit. der mob aus allen spektren setzt sich in bewegung um der aufforderung folge zu leisten. doch was passiert dann? die cops beginnen wie die irren auf uns loszurennen! daraufhin breitete sich die übliche panik aus und der mob begann seinerseits zu laufen... die folge? menschen wurden umgestoßen, überrant oder stolperten auf grund von begrenzungspfälen. zwei GANZ deutliche zeichen das der polizei nichts an deeskalation gelegen war und auf krawall aus war!
ist ja auch logisch, irgendwie muss mensch ja die enormen einsatzkosten rechtfertigen...

in diesem sinne: alles gute den verletzten und von repressionen betroffenden!!!

BULLENSTAAT BRD ABSCHAFFEN

Nürnberg: Samstag nacht schlug das USK zu

Ilegal 06.07.2009 - 12:51
Hallo,

auch in Nürnberg kam es Samstag nacht aufn «Gostenhoz RuleZ» Strassenfest
zur USK Eskalation, als das USK ein Lagerfeuer für eine Brennende Barrikade hielt.

liest hier den ganzen bericht >>
 http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1046442&kat=10&man=3


USK-Staat in die Mülltonne und Anzünden

andere ebene

der betrachtung 06.07.2009 - 13:37
wenn sich die realexistierende Linke in HH nicht völlig blöd anstellt, könnte die ganze Nummer, ähnlich wie damals die Durchsuchungen nach hochkonstruiertem §129a ganz schön nach hinten losgehen.

derzeit regen sich auf: die st.-Pauli-Fanszene, linkspartei, viel zu viele augenzeugen auch weit jenseits des linken spektrums, einige Kneipenbesitzer, mopo und taz haben zumindest mitgeschnallt, dass da was im busche ist/sein könnte.

im Zeitalter von youtube und internet ist ja auch alles nicht so schwer.

testen wir doch mal, wie stabil die grün-schwarze ehe bei innenpolitischen polizeiskandalen ist.
und was ist da eigentlich gerade mit vattenfall ???

aux armes...

Verständnisfrage

icke 06.07.2009 - 13:40
Ich habe jetzt an verschiedenen Stellen gelesen, dass sich Polizeibeamte gefreut haben sollen, als es los ging. Ich kann mir das ganz ehrlich nicht vorstellen.
Das der Eine oder die Andere vielleicht im Zuge der Selbstmotivation fiese Sprüche bringen, die einen solchen Eindruck erwecken können, O.K., aber erkennbare Freude über eine bevorstehende oder beginnende brutale Schlacht, bei der man als Beamter auch schwer verletzt werden kann, das kann ich nicht nachvollziehen. Kann vielleicht jemand zu diesem Punkt mehr schreiben? Danke.

@journalist

feiernder 06.07.2009 - 13:54
ist doch Unsinn. Nicht nur in der Mopo sind durchaus andere Stimmen zu finden: Anwohner, Anwälte vom Fest, Bürgerschaftsabgeordnete der Linkspartei. Sie alle haben die Ereignisse anders dargestellt. In den Medien fand dies kaum Widerhall. Wenn ich mit 50 Bullen vor die Bühne renne um eine Festnahme zu tätigen, dann knallt jede Veranstaltung vom Volksfest bis zum CDU Parteitag auseinander. Die Bullen wissen sowas durchaus und deshalb gibt es für solche Fälle normalerweise ja auch Zivile und BFE die das mit etwas zeitlichem Abstand "dezenter" erledigen. Der massive Angriff von Behelmten direkt vor der Bühne hatte einzig und allein den Zweck es eskalieren zu lassen.

Wenn auch das Echo sicherlich heftiger war als erwartet... mensch sieht in Hamburg sonst selten Bullen in heilloser Flucht davonrennen, Omas Flaschen vom Balkon werden oder Wannen die von allen Seiten und Gassen während der Irrfahrt (weil sie alle 2 Minuten woanders hinbeordert werden) beworfen werden.. Aber klar: Erfolgreicher Polizeieinsatz! Noch so ein paar Erfolge von Alhaus und mit der Weltrevo sieht es bestens aus...

Die politischen Vorgaben dazu (mitten ins Fest zu gehen) kamen nach Aussagen von Antje Möller und Einsatzleitern vor Ort dabei übrigens von ganz oben. Erklärt sich auch von selbst...

@icke

nawattdenn 06.07.2009 - 14:01
Warum denn nicht? Beamte sind eben auch nur Hooligans, so mit Helm und Schlagstock völlig verängstigte junge Normalo-Mädchen vor sich her prügeln und anschreien (selbst gesehen) machte ihnen zumindest großen Spaß!

@ icke

Du 06.07.2009 - 14:32
Wenn Du Dir eine gewisse Vorfreude bei Teilen der Einsatzkräfte nicht vorstellen kannst, dann bist Du bestimmt kein Beamter bei der Bereitschaftspolizei. Natürlich gibt es auch hier die verschiedensten Charaktere mit unterschiedlichen Auffassungen. Dennoch scheint es bei dieser Gruppe von Staatsdienern eine leichte Affinität zu, sagen wir mal, "erlebnisorientierten" Einsätzen zu geben. Natürlich wird sich kein eingesetztet Beamter wünschen, schwer verletzt zu werden. Doch selbst bei den gewattätigen Auseinandersetzungen des diesjährigen Schanzenfestes wurden mit zwei Beamten weit weniger als 1% schwer verletzt - davon niemand lebensgefährlich. Da gibt es im Freizeitsport deutlich gefährlichere Adrenalinkicks.

Ende der 90er Jahre konnte ich selbst Ohrenzeuge einer Aussage eines Beamten der Bereitschaftspolizei werden, der sich am Walpurgisabend freute: "Jetzt gibt es wieder zwei Tage Party!".


Trotz alledem sollte nicht vergessen werden: Es gibt eben auch andere Polizisten, die teilweise auch mäßigend auf ihre etwas übermütigen Kollegen reagieren (alles schon gesehen). Wenn die dann bei Einsätzen verletzt werden, dürfte deren Bereitschaft zur Zurückhaltung beim nächsten Einsatz aber geringer ausfallen.

Abschreiben ohne nachzudenken, oder was?

leser_in 06.07.2009 - 15:05
Schon krass: Die Polizei greift nach einem Flaschenwurf ein friedliches Fest mit mehreren Tausend Besucher_innen an, gleichzeitig aus allen Richtungen mit mehren hundert Beamten, Wasserwerfern und Räumpanzern - und gibt dies offen zu!

Die Medien schreiben dies genau so ab. Beispiel Abendblatt:

"Beamte wurden mit Flaschen beworfen, stürmten in Richtung der Attackierenden. Es war der Startschuss zu einer Gewaltorgie, wie sie das Schanzenviertel noch nicht erlebt hat."

(Mal davon abgesehen, dass nur die taz die Flasche gesehen haben will: Ein Punk soll diese auf die Bühne geworfen haben, nicht auf Polizeibeamte.)

Nochmal deutlicher: Auf dem Schulterblatt und in den angrenzenden Strassen feierten mehrere 1000 Leute jeden Alters und aus allen sozialen Schichten, ohne dass irgendetwas passiert wäre. Die Polizei zeigte seit 2 Stunden massive Präsenz mitten in der Menge und hatte offenbar die Order, beim kleinsten Anlass einzugreifen. Trotzdem ist nichts passiert, 2 Stunden lang. Allein dies ist ein Erfolg für alle, die das Strassenfest gegen alle Anfeindungen aus der Politik verteidigt haben.

Dass dann aber eine Flasche genügt, alle diese feiernden Menschen (darunter Kleinkinder und ältere Leute) massiv und von allen Seiten ohne Vorwarnung anzugreifen, sagt alles über den Polizeieinsatz und die daran beteiligten Organisatoren aus. Statt für Sicherheit zu sorgen, wurde die Gesundheit der überwiegend anwesenden "Unbeteiligten" aufs Spiel gesetzt. Dies sicher nicht (nur) aus der kompletten Unfähigkeit heraus, mit solchen Situationen umzugehen: Die Strassenschlacht war von Polizei und Teilen der politischen Führung gewollt.

Wer von den Medien dies "übersieht", tut dies nicht aus Zeitnot, mangelnden weiteren Quellen oder Unfähigkeit, sondern aus politischen Gründen.


Auch auf der anderen Seite gab es nicht wenige, deren vorrangiges Ziel nicht die Verteidigung eines linken Strassenfestes war, sondern die Strassenschlacht. Auch diese Leute haben selbstverständlich nur auf einen Auslöser gewartet (der diesmal von der Polizei kam). Wer Signalmunition und Raketen mitten in Menschenmengen schiesst, tut dies nicht um ein Strassenfest vor der Polizei zu beschützen. Auch hier gibt es definitiv Gesprächsbedarf. Aber für Gewaltakte der linken Seite kann weder die Gesamtheit aller Anwesenden noch eine irgendwie geartete "Führung" oder Organisation verantwortlich gemacht werden. Ganz im Gegenteil zur Polizei.


@Journalist

Entdinglichung 06.07.2009 - 15:36
nicht dass dergleichen nicht lange Zeit versucht wurde, aber es ist die generelle Erfahrung, dass sich die Hamburger Presse (im Rest der BRD sieht es nicht viel anders aus) mit Ausnahme der taz und zuweilen der Mopo nicht für den "anderen Standpunkt" interessiert, investigativer Journalismus in derartigen Fragen bzw. eine gesunde Skepsis gegenüber offiziellen Stellungnahmen sind nicht gerade Stärken der BRD-Presse, im Unterschied bspw. zu dem Guardian und Channel 4 News, die in Britannien nach dem 1. April 2009 eben nicht die offiziellen Bullenstellungsnahmen zum Tode von Ian Tomlinson geschluckt haben sondern angefangen haben selber nachzuforschen ... ansonsten bleibt zu sagen, dass so manche BRD-Bullen genauso abgehen würden wie bspw. die Basiji im Iran, wenn die Rahmenbedingungen es diesen erlauben würden ... autoritäre Charaktere, die sich einmal gross fühlen, wenn sie die "Anderen" quälen dürfen

Die Flasche am Anfang flog...

... 06.07.2009 - 15:57
...an der Bühne vorbei in Richtung Cops (und schlug irgendwo im Niemandsland ein). Den anschließenden massiven Prügeleinsatz der Cops auf die Leute an der Bühne legitimiert dies auf gar keinen Fall!!! Die Situation war völlig harmlos, bis der Prügelmob der Schergen alles umdrosch was im Weg stand.

@dagewesen

auch irgendwie dabei 06.07.2009 - 16:02
In einem Bullenstaat wärst du erschossen worden, im Besten Fall eingegekert worden und eventuell nie mals rausgekommen. Schau dir Terretorien auf der Erde an in denen die Bullen die Überhand haben, es also ein Bullenstaat ist, dort brauchst du Kontakte und Geld um willkürlicher Repression durch Bullen zu entkommen.

Die Bullen gestern waren doch sehr differenziert und oft auch passiver als in den Vorjahren. Es gab Szenen in denen BFE-Verhaftungen nicht wie früher den Rausgezogenen ins Krankenhaus oder direkt in die Gesa gebracht haben, sondern mit einem Platzverweis davon kommen haben lassen. Das habe ich selten gesehen.

Es stimmt, die Bullen haben angefangen. Aber wollten wir das nicht auch so? Wie jedes Jahr,
waren doch wenige so richtig am Feiern als es los ging. Und wenn man einen Bullenstaat abschaffen will, sollte man vielleicht mit etwas mehr bewaffnet auf die Straße gehen als mit einer kleinen Astraflasche die dem Bullen ohnehin nicht weh tut wenn er sie trifft. Und wer den Staat stürtzen will sollte auch vielleicht sich nicht an der Hamburger Bereitschaftspolizei abreagieren sondern das dort machen wo der Staat sitzt, an den Schaltpunkten, wie zum Beispiel den Staatschutzstellen, dem Parlament, den Ausschüssen, der Wirtschaft. Wem die gesellschaftlichen Pfeiler des Senats (der hierfür verantwortlich ist) nicht passt, der diese Inzenierungen aufbaut, dass er den eine Bezirk gegen den anderen kämpfen lässt, damit er den Bund um Hilfe bitten kann, seine Ausnahmegesetze durchzusetzen, der muss die Gesellschaft die die Verantwortung an die Polizei abgibt angreifen und ihr sagen, hört auf auf der Straße zu stehen und Straßenschlachten zu diskutieren, während hier Menschen im Viertel nichts zu Essen haben und andere sich jeden Tag das fette Mittagsmenü reinziehen. Der muss anfangen die Gesellschaft als Konstrukt zu erkennen und dieses Konstrukt gezielt anzugreifen, überall, wo es besteht, bis es abgestellt ist und die bestehenden Umstände in einem anderen Alltag geendet sind.

Dafür müssten beim Schanzenfest dann mal beide Seiten angesprochen werden. Diejenigen die im Park pennen und diejenigen die auf der Piazza sitzen.

Meine Beobachtung war, die Obdachlosen schliefen in ihren Nieschen draußen wie immer. Die anderen machten eben das wonach sie Lust hatten. Echte Ernsthaftigkeit sah ich selten.

Es geht uns allen halt immer noch zu gut. Ein Bullenstaat ist das hier nicht!
Denn die Bullen sind abgerückt, nach dem sie gesehen haben, dass wir alle lieber schlafen gehen und wieder zur Uni, auf die Arbeit fahren, anstatt im Viertel zu bleiben. Sie sind nur da weil sich die Politiker nicht erlauben können dass die Mehrheit die arbeiten gehen will rumheult wenn wir anderen noch mittags auf dem Schulterblatt sitzen und weiter saufen.
Bzw. wir rumheulen wenn alle nur noch arbeiten gehen wollen, so dass sie unser Fest mit diesen angefangenen Szenen davor beschützen, dass es irgendwann mal nicht mehr existiert.

Ein Spiel - alle haben es gerne. Dont hate the Player, hate the Game!?
I hate the Player who making the Game!

Die Stadt denen die sie nutzen (wollen) !

Kommunikation

wer denn sonst 06.07.2009 - 16:15
leser_in hat es meiner meinung nach schon gut getroffen.

Ich war auch Besucherin des Schanzenfestes und war die ganze Nacht dort. Da ich aber eher für Frieden bin, stand ich auf keiner der extremen Seiten, nur auf meiner eigenen.

Gegen 4 Uhr morgens kam es zu einer brutalen Festnahme eines jungen Mannes (Ecke Neuer Kamp). Ein Freund von mir, hat das ganze gefilmt, bzw. wollte es filmen. Eine Polizistin hat ihn daraufhin angemacht, dass er dies zu unterlassen habe. Daraufhin fragte er wieso. Sie antwortete mit dem Argument, Recht auf Bild und Ton und er fragt, warum die Polizisten ihn denn filmen dürften. Daraufhin sie: Ihr habt keine Rechte. Dann ist sie mit dem Schlagstock in beiden Händen vor ihrem Bauch auf ihn zugegangen und hat ihn weggedrängt.

Die Diskussion die wir mit den Polizisten hatten hat mal wieder gezeigt, dass man nicht in der Lage ist mit diesen Leuten normal zu kommunizieren und dass sie keinen, bzw. kaum Respekt vor dem "normalen" Bürger haben. Das war natürlich nur eine von vielen solcher Situationen an diesem Abend.

keine Flaschenwürfe???

schwarzweissodernicht? 06.07.2009 - 16:16
an leser_in 06.07.2009 - 15:05

Der Einsatz der Polizei ist sicher kritisch zu betrachten - sowohl das frühe "Schaulaufen" als auch die sicher nicht immer gut gezielten Wasserwerfereinsätze! Aber zu leugnen das Flaschen und andere z.T. brennende Gegenstände geworfen wurden, ist einfach lächerlich! Ein Blick in youtube genügt (z.B.  http://www.youtube.com/watch?v=ReWnF_iLTpg). Solidarität schön und gut - aber deshalb komplett den Blick auf schwarz-weiss stellen?!

Niemand leugnet...

@schwarzweißoder 06.07.2009 - 17:04
... dass Flaschen und Steine geflogen sind. Es geht darum, dass die Polizei angefangen und die Krawalle erst provoziert hat. Dass es so heftig geknallt hat, finde selbst ich als gewaltfreier Mensch gut, weil die Polizei jetzt vielleicht mal gemerkt hat, dass sie sich nicht alles erlauben kann.

Fight back.

Schuld sind immer die anderen

Mensch 06.07.2009 - 17:26
Alles wie immer, schönes Strassenfest, am Abend Randale und die Bullen sind schuld.

Zurück zur Tagesordnung.

kein Bullenangriff auf die Bühne!

-- 06.07.2009 - 17:59
Als wir die Bühne am abbauen waren, wurden wir von 2 Seiten mit Flaschen beworfen, von einer Seite her mit Signalmunition und Raketen eingedeckt. Mehrere deiser richtig fetten Böller explodierten in unmittelbarer Nähe. Im Schutz des VW-Busses mit den Bühnenteilen wurde ein Feuer angzündet (das vom Wasserwerfer auf der anderen Seite von Bus und uns gelöscht wurde). Die einzigen, die uns komplett in Ruhe die Bühne abbauen und aufladen ließen, waren die Cops!

Massenpanik: Polizei stürmt FC St. Pauli Fank

antifa.sozialbetrug 11.07.2009 - 10:31
Hamburger Schanzenfest 2009
 http://www.freie-radios.net/mp3/20090706-hamburgersc-28892.mp3

Amnesty International im Gespräch zu vorherrschender Polizeiübergriffen
 http://www.freie-radios.net/mp3/20090709-amnestyinte-28941.mp3

Massenpanik: Polizei stürmt FC St. Pauli Fankneipe
 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-about2784.html

DIE NEWSLETTER
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FUSSBALLFANS GEGEN GEWALT UND RASSISMUS IM STADION
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