Alle Jahre wieder Schanzenfest?

guten morgen 05.07.2009 05:13 Themen: Blogwire
Schanzenfest wie es leibt und lebt.
"Schanzenfest - schwere Krawalle bis in die Morgenstunden". So oder so ähnlich wird die Boulevard- und auch sonstige Presse wohl zur letzten Nacht berichten.

Den ganzen Tag standen uniformierte Polizisten im Schanzenviertel und standen da. Eine Machtdarstellung des Polizeistaates die beim Schanzenviertelfest nicht üblich war.

Üblich war bisher, die Polizei wartet auf dem Heiligengeistfeld bis 2-3 Feuerchen im Schulterblatt die Ordnung der Stadt erschüttern. Wasserwerfer pusten den Schlägertrupps die Straße etwas frei, während sie den Rest verscheuchten. Dann wurden Absperrgitter rund um die Rote Flora aufgebaut, die Wasserwerfer beschäftigten sich damit "Störer" darauf hinzuweisen das sie Straftaten begehen... "Hier sprich die Poizei... ... hier zu die Uhrzeit".

Dieses Jahr sollte es anders kommen, der Staat zeigte Präsenz, wollte Stärke demonstrieren und "Störer" schon vorher einschüchtern - irgendwann sollten konserative "Innenpolitiker" verstehen das ihre Sicht auf die Dinge nicht von den Leuten die zum Schanzenfest passt. Die Anwesenheit der Polizeit stellt eine dauerhafte "bedrohung", vielleicht eher aufheizung der Atmosphäre da. Außerdem mussten die Polizisten stundenlang in ihren bei den Temperaturen sicherlich nicht gerade kühlen Kampfmontur (ohne Helm) in der Sonne stehen.

... und welche Gruppe mag schon die andere? Und wenn man dann so schön aufgeladen ist lässt man es auch mehr krachen. Keine Absperrgitter vor der Flora, Polizisten laufen unter Vogelschreck donnern, leicht durch die Nebel der Wasserwerfer versteckt auf ihre Ziele zu um dann am Ende häufig leer auszugehen, oder, da die Gruppe auf welche sie gerade zulaufen alle Flaschen in der Hand haben sich zurück zu ziehen. Straßen wurden mehrfach geräumt weil zu viel verschiedene Sachen los waren und die Polizei die Situation nicht beruhigen konnte. Am frühen morgen trieben sich Polizisten und "Störer" in die ersten Straßen von St.Pauli.
Auch die Feldstraße fiel so viel Wasser wie sonst nur bei Platzregen.


Ein brutales Schanzenfest, agressive Polizisten, agressive Leute auf den Straßen. Sie alle waren geladen durch Presse, und durch die gegenseitige Anwesenheit. Und sie haben alle ihren Tribut gefordert:

- "27 Beamte haben Verletzungen erlitten, neun von ihnen sind derzeit nicht weiter dienstfähig."
- "Die Anzahl verletzter Störer ist derzeit nicht bekannt."
(Polizei HH)

Es sind viele verletzte bei uns.

Und das alles, weil... warum eigentlich? Mein Text beschreibt nur, warum es gekommen ist wie es war.

I'm thinking.

P.s. Störer waren auch heute Abend auf keinen Fall nur der "typische" und immer damit in Verbindung gebrachte schwarze Block, sondern es waren viele Besucher und Prolls, wodurch das ganze zwischendurch einen 1. Mai Berlin "Wir spielen Räuber und Gendarme und kommen dafür aus den Vororten"-Charm hatte.
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Ergänzungen

warum

egal 05.07.2009 - 11:28
frag die grünen
frag den ahlhaus
und zwar in der reihenfolge

Hochgeschaukelt?

Libertaria 05.07.2009 - 12:32
Die Gewalt ging eindeutig von der Polizei aus! Es war Absicht zu eskalieren. Das war wohl unübersehbar. Bis zum Angriff der Polizei war die Stimmung friedlich, obwohl es bereits eindeutige Provokationen durch die Staatsgewalt gab. (Umstellung des Festes durch Hundertschaften, Polizeitrupps gingen ständig durch die Menge. Greiftrupp wurde in Stellung gebracht)

Fakt ist, das dann das bis dahin friedliche Fest angegriffen wurde. Wer sich dann gewehrt hat, ob Prolls, jung oder Altautonome, MigrantInnen, Erlebniskiddies oder Menschen, die die Staatsgewalt am eigenen Leibe erfuhren und sich empörten ist eher Spekulation. Schreibt euch doch die Geschehnisse um so wie ihr sie braucht! Auf dass ihr uns Indymedia LeserInnen eure Meinung aufdrückt!

Den nicht sonnaiven FestbesucherInnen war bereits vorher klar, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt der Polizeiangriff erfolgt. Mit Sicherheit wird diese Tatsache von den Medien verleugnet aber warum passiert das dann auf Indymedia?

jo!

1.3.1.2. 05.07.2009 - 15:53
Von Anfang an haben es die ehrenwerten Knüppeleinheiten auf Eskalation angelegt! Andau ernde Provokation, teilweise hämische Gelächter und fast jeder Zeit sinnlose Präsenz.Ca. 2 Stunden vor Ausbruch der Ausschreitungen wurde am ende susannenstraße eine oder zwei Festnehmeinheiten postiert, und schoben sich bedrohlich in Richtung Flora. Sobald der erste Krawalltouri dann die erste Flasche geworfen hat, drehen die maskierten Knüppelochsen durch. Massenweise unschuldige geduschte Leute, deren Agressionen dann natürlich auch gegen die Polizei gerichtet ist. Fazit, von jahr zu jahr mehr cops - von jahr zu jahr mehr riot. Der kampf für den Erhalt des ursprünglichen Viertels geht weiter, keiner will ein zweites st.georg! Irgendwann werden wir griechische Verhältnisse haben.....und im Iran haben sie wenigstens Motorräder ;)

Völlige Sinnfreiheit des schwarzen Blocks.

Matt 06.07.2009 - 13:18
Wiedereinmal war leider null Botschaft bei den "Schwarzen" zu erkennen.

Ein Zoogeschäft, daS hier seit Jahrzehnten steht = eingeworfen.
Ein Hippie Wohnmobil = eingeworfen.
MEIN VW-Bus = eingeschlagene Scheiben.

Keines der "Gentrifizierungs-Symbole" hat was abbekommen.
Stattdessen wahllos Randale, die die eigentlich sympathisierenden
Anwohner wie mich trifft.

Das ist peinlich, traurig und macht mich
langsam zu einem Gegner.

Wer Bildung für alle fordert, sollte mal bei sich selbst anfangen
und sein Verhalten so ändern, dass man zumindest eine Botschaft erkennen kann.

Der Unterschied zu rechten Fussball-Hools war leider zu keinem
Zeitpunkt zu erkennen. Leider.

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