Dresden: Iran-Solidemo

Antifa 04.07.2009 20:04 Themen: Antifa Militarismus Repression Weltweit
+++ Solidarität mit den iranischen Demonstrant_innen +++ Forderung: Sturz des Mullah-Regimes +++ Viele gute Redebeiträge +++ 90 Teilnehmer_innen +++
Heute Nachmittag fand in Dresden eine antifaschistische Demonstration zur Solidarität mit den im Iran gegen das Regime protestierenden Menschen statt. Gegen 14:00 Uhr startete die Demonstration mit einem Redebeitrag am Bahnhof Neustadt, in dem ein Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Iran gegeben wurde, und der zu dem Schluss kam, dass es um die Aussicht der Protestierenden, einen Sturz der Mullah-Diktatur zu erreichen, inzwischen eher schlecht steht. Hier wurde auch energisch die Appeasement-Politik Deutschlands, der EU und der USA kritisiert, die die iranischen Protestierenden dem Folterregime ausliefert. Stattdessen wurden scharfe Sanktionen gefordert, um das von Importen aller Art abhängige iranische Regime unter Druck zu setzen und deutlich ausgesprochen, dass als Konsequenz aus dem Scheitern der Verhandlungen um die Beendigung des iranischen Atomprogramms ein schärferes Vorgehen gegen den Iran notwendig ist. Weiterhin wurde die Kooperation deutscher Firmen wie Siemens, RWE und Linde mit dem iranischen Regime skandalisiert.

Mit guter Musik und bei guter Stimmung ging’s dann weiter zum Albertplatz, wo ein Redebeitrag erneut die Appeasement-Politik und das Paktieren mit dem Iran kritisierte, ebenso den Antizionismus und Antiimperialismus der deutschen Linken. Unterstrichen wurde dabei die Bedrohung, die vom iranischen Regime für die israelische Bevölkerung ausgeht.

Durch Ansagen vom Lauti wurde deutlich gemacht, dass die Demo explizit nicht für eine Neuauszählung der Stimmen oder einen anderen Präsidenten innerhalb des bestehenden islamischen Systems eintritt, sondern die radikale Forderung der Protestierenden nach dem Sturz des Mullah-Regimes unterstützt. Explizit aufgegriffen wurde dabei der Protestruf „Death to the dictator – death to Khamenei“.

Auf dem Weg zur Synagoge gab’s noch einen Redebeitrag anlässlich des rassistischen Mordanschlags im Dresdner Landgericht ( http://www.addn.me/news/rassistischer-mord-in-dresden). An der Synagoge und auf der Abschlusskundgebung am Pirnaischen Platz beendete ein längerer Redebeitrag zur Frage nach der Spezifik des islamischen Antisemitismus und seinem Verhältnis zum westlichen Antisemitismus die Demonstration.

Insgesamt eine wichtige Demonstration. Auch wenn es nur ein kleines Zeichen war, ist die Solidarisierung mit den iranischen Protestierenden wichtig, auch muss das inzwischen wieder eingezogene Schweigen gebrochen werden. Praktisch gezeigt wurde auch, dass es dringend notwendig ist, innerhalb der Linken emanzipatorische Positionen zu aktuellen Problemen aufzuzeigen, und zwar jenseits von antiimperialistisch-nationalbolschewistischem Ressentiment und allgemeiner Ratlosigkeit.

Vielen Dank also allen die gekommen sind!

Der Aufruf und die Demonstration wurden unterstützt von der Antifa Dresden ( http://venceremos.antifa.net), der Antifa-Hochschulgruppe Dresden ( http://ahsgdd.blogsport.de), dem Verein zum Schutz der Schriftsteller im Iran, der Antifaschistischen Aktion Bautzen ( http://afabautzen.blogsport.de), der Linksjugend Bautzen, der Socialist Party of Iran ( http://www.jonbesh-iran.com) und dem bak shalom ( http://bak-shalom.de).

Der Abschlussredebeitrag wird hier erscheinen:  http://ahsgdd.blogsport.de/
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Ergänzungen

Info-Veranstaltung zum Iran in Berlin

antifa 04.07.2009 - 20:16
Action Weeks in Teheran: Der Aufstand im Iran, die Medien, die Linke und der Imperialismus (Info-Veranstaltung)
6. Juli (Mo) | 19:30 | Kato (U-Bhf Schlesisches Tor)

Brennende Autos, wüste Straßenschlachten, prügelnde Bullenhorden und Massenproteste. Seit den Wahlen sind "Action Weeks" im Iran. Hunderttausende protestieren gegen angebliche Wahlfälschungen und für eine "Reform" der islamischen Republik. Es gibt Tote und viele Verhaftet. Vor allem Jugendliche beteiligen sich an der Revolte. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen mit der Staatsmacht. Die deutschen Medien berichten begeistert. Was woanders als "extremistische Ausschreitungen" und "sinnlose Gewalt" abgewatscht worden wäre, gilt im Fall des Irans als "Freiheitskampf" und "gelebte Demokratie". Die Proteste passen den Propagandisten des Menschenrechtsimperialismus gut ins Konzept. Durch die Nebelbombe der bürgerlichen Presse verunsichert, tut sich die radikale Linke mit einer Analyse der Ereignisse dagegen schwer.

Wir wollen deshalb gemeinsam mit Rouzbeh Taheri (Vorstand des Iranischen Kulturvereins Berlin) und Mila Massafer (Vorstand der Internationalen Liga für Menschenrechte Berlin) einen kritischen Blick auf die Protestbewegung im Iran werfen und der Frage nachgehen, welche Rolle die Arbeiterbewegung und die Linke darin spielen.

Mit Rüdiger Göbel (stellvertretender Chefredakteur der Tageszeitung junge Welt) wollen wir einen Blick auf die Berichterstattung der deutschen Medien im Fall Iran werfen und über die geopolitische Bedeutung des Irans für die BRD reden.

Unterstützt durch: Antifaschistische Linke Berlin [ALB], Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin [ARAB], Berliner Alternative für Solidarität & Gegenwehr [BASG]

hoho

blabla 05.07.2009 - 10:27
"90 Teilnehmer_innen"

Also eigentlich höchstens fünfzig sonst hätte man gleich hundert geschrieben.

Diskutiert wurde die Demo auch im Vorfeld schon hier:
 http://anarchiadd.blogsport.de/2009/06/25/demo-gegen-das-iranische-regime/

Redebeitrag der AHSG

AHSG-Mensch 05.07.2009 - 14:28
Der Redebeitrag wird hier doch nicht erscheinen, wie eigentlich ursprünglich angekündigt. Der Grund ist, dass ich keinen Bock hab, hier die ganze Formatierung manuell einzugeben (vielleicht wird die Möglichkeit zur Formatierung von Texten hier ja irgendwann mal verändert). Dafür findest sich Beitrag aber natürlich auf dem Blog:  http://ahsgdd.blogsport.de

heute 5.07.09 auch demo in berlin

berliner 05.07.2009 - 18:16

Fortschrittsbellizismus

Spartakist 05.07.2009 - 20:14
zitat aus dem text:

Hier wurde auch energisch die Appeasement-Politik Deutschlands, der EU und der USA kritisiert, die die iranischen Protestierenden dem Folterregime ausliefert. Stattdessen wurden scharfe Sanktionen gefordert, um das von Importen aller Art abhängige iranische Regime unter Druck zu setzen und deutlich ausgesprochen, dass als Konsequenz aus dem Scheitern der Verhandlungen um die Beendigung des iranischen Atomprogramms ein schärferes Vorgehen gegen den Iran notwendig ist. Weiterhin wurde die Kooperation deutscher Firmen wie Siemens, RWE und Linde mit dem iranischen Regime skandalisiert.

ohne worte... die paar zeilen sprechen für sich nein sie sprechen mehr als nur für sich.
die bourgeoisien deutschlands und der usa werden dafür kritisiert das sie nicht nachdrücklich genug einen coup d´etat im iran forcieren.
schickt internationale brigaden der imperialistischen bourgeoisie von ausschwitz und vietnam in den iran um den boden frei zu machen für ein schoßhündchen compradorregime das sich änhlich wie nun der deformierte arbeiterstaat nordkorea nicht mit atomwaffwen gegen die schlächter von falludscha und kundus wehrt. auf das ein regime errichtet wird das vor dem imperialistischen souverän einen kniefall macht.
ein hoch auf das menschewistische georgien! hoch die fahne der mudjaheddin in afgahnistan!
es lebe musharaff! ein dreifaches hurra für den legitimen erben des pfauenthrons!

habt ihr euch jemals die gesellschaft des heutigen afghanistans angeschaut?`oder des iraks? habt ihr eine ahnung was für eine diskrepanz besteht zwischen den *frommen* wünschen der vermeintlichen fortschrittsimperialisten und dem trümmerfeld das sich über immer mehr flächen des nahen und mittleren ostens ausbreitet?die einzige bewegung die sozial dazu fähig ist die teils halbfeudalen verhältnisse grade in der provinz die quasi versklavung der frau und den zeresetzenden einfluss des islamistischen klerus zu brechen ist die arbeiterklasse die bei der demokratischen revolution nicht halt machen KANN da sie untrennbar verbunden ist mit der enteignung der reaktionären schah-mullah boureoisie und der enteignung des bodens der großgrundbesitzer d.h der sozialen konsolidisierung der demokratischen fortschritte.wie in keinem andren land ist hier das konzept der permanenten revolution wegweisend.die imperialistischen länder sind natürlich bemüht diese soziale struktur beizubehalten die ein willenloses ohnmächtiges compradorregime ermöglicht das organisch unfähig ist wirklich autonome nationalstaatliche interessen durchzusetzen geschweige denn eine demopkratische gesellschaft nach westlichem vorbild aufzubauen.ob es der pfauenthron ist ein reformbereites mullahregime oder sonst eine politische formation ist ihnen völlig gleich und hier nach sanktionen derer zu rufen die überall ganz nach außenpolitischen kalkül reaktionärste bewegungen finanzieren oder direkt militärisch ausrüsten/beraten ist eine himmelschreiende verwischung des wesens der imperialistischen priduktionsweise die seit ende des 19 jahrhunderts vorherrscht und entweder durch eine apokalypse oder die internationale umwälzung der kapitalistischen produktionsverhältnisse durch das proletariat und die schichten der unterdrückten die sich ihrem banner anschließen negiert wird.

das iranische atomwaffenprogramm ist eine militärische notwendigkeit für das iranische regime ganz welcher coleur es sein mag.um nicht durch neokoloniale unterjochung zu fallen und dadurch gleich durch den nächsten verwalter sozialer verhältnisse abgelöst zu werden (der dann wieder einen bonapartisten wie amadineschad oder theokratische chauvisten a la chomeini hervorrbringt)um dem kaladeiskop der reaktionären machtkonzentration gleich was für eine hübsche maske dieses janusgesicht haben mag zu entgehen muss zu allererst gewährleistet werden das in diesem fall der iran eine wirksame abschreckung hat gegen den einfluss der imperialistischen mäzene des westens.in wie weit er bewusst nach der pfeife eben dieser imperialistischen mächte tanzt ist unerheblich aber moussavi ist objektiv das trojanische pferd der alten kolonialmächte die sich heute hinter dem pseudohumanitären und demokratischen harlekinkostüm der vereinten nationen verbirgt.

es ist wichtig das die arbeiterklasse eine bewegung von armen,bauern und reservearmisten für die wirtschaft anführt die bewusst die insurektion und die darauffolgende diktatur des proletariats als minimalprogramm hat.die vulgärevolutionisten die auch in diesem artikel nicht fehlen dürfen und die ihre 100 jahre bald überlebt haben müssen eine wirkliche deokratische intelligenz die gleichzeitig das privateigentum und den großgrundbesitz beibehalten will erstmal vorzeigen mit der bestne lupe dürfte da nichts zu finden sein...die bourgeoisie des irans hat nichts mit der sich noch im embryonalzustand befundenen bourgeoisie des ancient regimes gemein genauso wenig wie die liberalen kadetten der kerenskiade und kornilows.

der wichtigste erste schritt einer bewegung die den putz bourgeoisier einflüsse ganz natürlich abstreift wäre die errichtung von arbeiter organen und milizen sowie und das is das wichtigste ienen unbefristeten generalstreik denn so ein generalstreik würde die demokratischste schminke aus den raubtiergesichtern derer entfernen die sich anschicken das alte regime aus der sozialen und politischen krise zu retten und damit all den alten scheiss repräsentieren der unvermeidlich aus den widersprüchen einer iranischen gesellschaft entspringt.
angesichts des über weite teile rückständigen bewusstseins ist diese methode der polarisierung absolut unabdingbar.

man stelle sich ein rotes iran vor mit atomwaffenarsenalen beträchtlichen erdöl/gasreserven und benachbarten politischen flächenbränden die durch dieses beispiel einer bewegung die in der region tot geglaubt schien rötlich glitzern würde und ihre form des klassenkampfes gegen die alten mächte zur folge hätte.selbstmurmelnd ist in diesen prozessen der aufbau von parteien im nahen und mittleren osten notwendig die sich wahrhaftig auf das erbe lenins und trotzkis berufen.

video von berliner demo

anar 05.07.2009 - 23:44

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Wow ARAB und ALB — Jetski

solidarität — antifa

@kommunist — antifa

@jetski + antideutsche luxus-theoretiker — scheiß auf "antideutschen" luxus

@Bilder... — blabla

Antifa aus Dresden — Anarchia

oh gott — oh allah

Och nö — JET

@JET — Dan

@Dan — Rüdiger

@Rüdiger — Icke

Merkwürdig — Antiimperialist

@icke — icke auch