Dresden: Nazifotograf geoutet

Antifas aus Dresden 30.06.2009 22:27 Themen: Antifa
Am vergangenen Donnerstag wurde der Nazifotograf Philipp G. geoutet. Anlass gab seine Zeugnisausgabe in der Schauburg. Rund um die Schauburg wurden dutzende Outing Flyer geklebt um auf den jungen Nazi aufmerksam zu machen. Im Folgenden wollen wir den Text des Flyers veröffentlichen
Moderne Nazis wollen salonfähig werden und ihre Fähigkeiten im Nadelstreifenanzug erproben. Sie kommen mit immer biederen Outfits in der Mitte an. Doch alte Muster, wie das Ausspähen des vermeintlichen politischen Feindes, sind nach wie vor präsent.

Der „Feind“ ist hierbei jedoch keine klar definierbare Gruppe, sondern es sind jene die nicht in das perfide Weltbild der Nazis passen. Vornehmlich sind sie an der Identifizierung des „Feindes“ interessiert. Treffen kann es dabei von Gewerkschaftern, Linken und Ausländern bis hin zu Mitarbeitern zivilgesellschaftlicher Einrichtungen eben jeden.

Phillipp G. ist eben aus diesem Grund überall dabei, wenn Nazis demonstrieren oder agitieren. Ob die Nazis den Toten der Bombardierung Dresdens 1945 gedenken, oder sie dem Duell zwischen den ehemaligen Kontrahenten für den NPD Bundesvorsitzenden beiwohnen, so ist Göhler mit seiner Kamera dabei.

Denn der angehende Designer hat den Job in Dresden und Umland inne, den vermeintlichen „Feind“, als solchen zu outen.
Besonders gerne lichtet der 19-jährige Gegendemonstranten oder Pressefotografen ab. Hier wird der Feind ebenfalls verortet.

Vor allem Portraitaufnahmen landen dabei höchstwahrscheinlich in einer Datenbank. Ähnlich wie in dem „Zeckenerfassungsprogramm“ von Thomas R. (SSS-Kader) wird es aufgebaut sein, gespickt mit weiteren Informationen, wie beispielsweise Adressdaten, zu den betroffen Personen. Nicht umsonst wurde beim NPD-Bundesparteitag von den Pressevertretern die Vorlage des Personalausweises verlangt. Die Erfassung der Daten ist ein Grundbaustein für den so genannten Kampf um die Strasse.

Jüngst überfielen fünf Jungnazis gezielt einen Mitarbeiter des Kulturbüros Sachsen e.V. nach einer Gerichtsverhandlung. Sein Engagement wurde ihm hierbei zum Verhängnis. Schnell geraten kritische Menschen in das Raster der Schläger.
Ohne die Vorarbeit von Nazis, wie Philipp G., wären solche geplanten Attacken kaum möglich.

Bis die Scheiße aufhört - Nazis benennen, egal wo und wann!
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