Ergebnis NPD zur Kommunalwahl im LK Görlitz

Antifa Lausitz 30.06.2009 09:10 Themen: Antifa
Abschneiden der NPD im Landkreis Görlitz zu den Kommunalwahlen am 07.06.2009
Vorab sei gesagt, jedes Mandat für die NPD ist eines zu viel. Allerdings lässt sich festhalten, dass es zu keinem Vormarsch der Nazis gekommen ist. Erfreulicherweise lässt sich feststellen, dass die NPD im Landkreis Görlitz im Vergleich zu den Kreistagswahlen 2008, 3,3% Stimmanteil verlor. Von 5,5% fiel sie auf 2,2
Ein Grund dafür ist sicherlich, dass die NPD nicht überall geeignete Kandidaten aufstellen konnte. So musste die NPD größtenteils auf dieselben Kandidaten zurückgreifen, die 2008 für den Kreistag kandidiert haben. Ein weiterer Grund ist sicherlich, dass viele Wähler_innen die NPD zwar in den Kreistag gewählt haben, Politik vor Ort wird ihnen jedoch nicht zugetraut. Und Nazis vor Ort, nein, dass wollen nicht wenige Stimmberechtigte, die früher noch NPD gewählt haben, dann doch nicht.

Im Landkreis Görlitz versuchten sie in 13 kommunale Räte einzuziehen. Leider ist ihnen dies bei 7 gelungen. Auf 2,2 Prozent kamen die Neonazis am Sonntag, den 07.06.2009, im Landkreis und liegen damit 0,1% unter dem sachsenweiten Durchschnitt. Das eigene Ziel verfehlte die NPD.

Ein Blick auf die gewählten Kandidaten der NPD, auch damit mensch informiert ist, mit wem mensch es zu tun hat:

In Ebersbach wurde Marko Richter mit 6,6% Stimmanteil gewählt. Zum Vergleich, die NPD kam 2008 noch auf 8% bei der Kreistagswahl. Marko Richter, geboren 1969 ist ledig und hat 2 Kinder.

Andreas Storr, NPD Kreisrat und Mitarbeiter in der sächsischen Landtagsfraktion der NPD, wurde mit 4,7% der Stimmen gewählt. 2008 erzielte die NPD noch 6,3% bei der Kreistagswahl. Storr ist 1968 geboren, ledig und ist Bankkaufmann.

In Großschönau trat wie zu der Kreistagswahl Kersten Ließ an. Mit 4,7% der Stimmen erzielte er 0,2% weniger als 2008. Er ist Mechaniker, 1966 geboren und hat 2 Kinder.

Rolf Ziegs, Handelsvertreter aus Neugersdorf verschlechterte sein Ergebnis im Vergleich zu 2008 um 1,1% auf 6,3%. Er ist verheiratet, 1955 geboren und hat 1 Kind.

Steffen Hentschel, der mit 5,9% in Rothenburg gewählt wurde, ist 1977 geboren und hat 1 Kind. Nebenbei betreibt er die Diskothek im Rothenburger Ortsteil Geheege, welche er regelmäßig an Nazis vermietet.

In Weißwasser sank das Ergebnis für die NPD um 1,8%. Michael Ackermann, der schon im Kreistag sitzt ist 1970 geboren und hat 2 Kinder.

In Zittau wurde Antje Hiekisch, geb. 1977 2 Kinder, mit 5,4% der Stimmen gewählt. Im Ortsteil Hirschfelde erzielte sie 9,1% der Stimmen, zog jedoch nicht in den Ortschaftsrat ein.

In Niedercunnersdorf sank das Ergebnis für die NPD um 2% und in Olbersdorf um 2,2%. Wie in Ostritz und Ottenhain erhielt die NPD auch in diesen Orten kein Mandat.
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Ergänzungen

Etwas beschönigend...

Ecki 30.06.2009 - 22:52
...wirkt diese Analyse schon. Man muß einfach mal sehen, dass die NPD eigentlich ein festes Wählerpotential von mindestens 5% hat. Außerdem sagt das Wahlrrgebnis absolut nichts über die rechten Strukturen in Ostsachsen aus. Die NPD ist in diesem Zusammenhang in Ostsachsen einfach mal das kleinste Problem. In Zittau gibt es mit dem NJB einen seit Jahren aktiven neonazistischen Verein, der vermutlich weit mehr Mobilisierungspotenial und Einfluss hat als die NPD in ganz Ostsachsen zusammen. Der NPD wird allgemein zu viel Aufmerksam zuteil, denn sie spielt in der Neonaziszene nur noch eine untergeordnete Rolle. In Ostsachsen gibt es mehrere Nazi-Bands, Freie Kräfte und eine unüberschaubare Anzahl von Subkultur-und Disco-Nazis. Über diese ist leider kaum etwas bekannt...

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