Weltdrogenbericht unterstützt Entkriminalisie

unodc-abonement 27.06.2009 15:13 Themen: Repression Weltweit
Am Mittwoch, den 24. Juni 2009, erschien der Drogenbericht der Vereinten Nationen (UNO, VN) welcher die Drogenentkriminalisierung positiv hervorhebt. Portugal hatte 2001 seine Gesetzgebung geändert. Weiterhin wird zum ersten mal das Wort "Legalisierung" diskutiert.
Am Mittwoch, den 24. Juni 2009, erschien der Drogenbericht der Vereinten Nationen (UNO, VN) welcher die Drogenentkriminalisierung hervorhebt. In den letzten Jahren hat der UN Drogenzar seinen Skeptizismus gegenüber der Entkriminalisierung von Drogen in Portugal hervortreten lassen. Portugal hatte 2001 die Strafen für Drogenbesitz wegfallen lassen und dafür Behandlung betont. Die UN schrie auf, dass diese Politik nicht mit den internationalen Verträgen vereinbar wäre und “Drogentourismus” fördere.
Portugals Entkriminalisierung fällt positiv auf

In dem 2009er Welt Drogenbericht hatten die Vereinten Nationen wenige aber freundliche Worte gegenüber - verglichen mit US-Standards - Portugals radikaler Drogenpolitik. “Die jetzige Politik hält Drogen weg von denen, die sie nicht nehmen sollten und setzt eher auf Behandlung als auf die Verhaftung der Nutzer. Portugals Gesetze haben nicht zu einem Anstieg des Drogentourismus geführt.” sagt der Bericht aus. “Es scheint ebenso, als hätte die Anzahl der drogenbezogenen Probleme abgenommen”

“Das Internationale Drogenkontrollgremium was bisher vorsichtig gegenüber Portugal, welches seine Gesetze 2001 änderte”, aber nach einer Studienfahrt nach Portugal im Jahre 2004 wurde notiert: “der Handel, Besitz und Missbrauch von Drogen unterliegt noch immer Verboten.” und weiter “Die Praxis kleine Mengen von der Strafverfolgung auszunehmen ist konsistent mit den internationalen Drogenkontrollabkommen”, heisst es in einer Fußnote des Berichts.(via Huffingtonpost)

Und die Legalisierung?

Zum ersten mal wird “Legalisierung” angesprochen - aber gleichzeitig wiedersprochen: “Warum sollte man in den Entwicklungsländern eine Drogenepidemie auslösen, nur für die libertären Argumente der Pro-Drogenlobby, welche den Luxus des Zugangs zu Drogentherapien hat?

Leider existiert dieser Blickwinkel weil es ein Bericht über Drogen ist, und nicht nur Cannabis. Es ist einfach nur lachhaft, zu behaupten eine Legalisierung nur von Marihuana würde eine Drogenepidemie auslösen. Wenn man bedenkt, dass in den USA 47% der wegen Drogen verurteilenten Gefängnisinsassen wegen Cannabis sitzen. Auch ein Grossteil der Gelder die in der Drogenprohibition weltweit genutzt werden, sind für die Cannabisausrottung und -prohibition bestimmt. Mit den freiwerdenen Geldern könnten die Drogenkontrollbehörden sich viel besser auf wirklich problematische Drogen konzentrieren, welche die wahren Drogenepidemien in den Entwicklungsländern auslösen (Anmerk. d. Üb.: 1 Mio. Heroinabhängige im Iran).

Es ist wirklich wichtig für uns als Reformer, die Begriffe “Drogen” und “Cannabis” voneinander zu entkoppeln. Wir müssen auch klarstellen, dass “Legalisierung” einen ziehmlich weit gefasster - und ein in der Diskussion zu weicher - Begriff ist. Wir müssen auch klarstellen, dass auch Morphin und Aspirin “Drogen” sind und beides “legal” ist - aber trotzdem unterschiedlich geregelt und kontrolliert wird. Bier und Barcardi 151 sind beides “legale Drogen”, aber du kannst den einen in jedem Supermarkt bekommen, den anderen nur in speziellen Alkoholläden für Erwachsene.

Also: Wenn wir von einer “Marihuana Legalisierung” sprechen, heisst das noch lange nicht, dass wir Heroin oder Crack in jedem Supermarkt sehen wollen. Es muss auch nicht Marihuana in jedem Supermarkt bedeuten. Es bedeutet nichtmal, dass die Regierung Marihuana erlauben muss. Wir wollen bloss den Gedanken anschieben, dass ein System der Regulation existiert, dass es offensichtlich schafft, mündigen Bürger Zugang zu Barcardi 151 Rum zu geben - und dass es daher möglich sein muss, das gleiche für etwas viel harmloseres zu haben.

via NORML Stash, 24.6.2009.
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Ergänzungen

Staat will kranke Abhängige!

Arzt 28.06.2009 - 11:47
Zum Thema Drogen ist zu bedenken dass es nicht nur die Sicht des Konsumenten gibt.

Es handelt sich vielmehr um einen Markt. Weltweit gibt es cirka 158 Millionen Drogenkonsumenten. Der Gewinn pro Jahr durch die Drogenmafia beträgt cirka 400 Milliarden Dollar.

Dieser Gewinn ist in dieser Höhe nur deshalb möglich weil die Gewinnspanne vom Produzenten zum Verbraucher weit über 1000 Prozent beträgt. Diese Spanne ist nur deshalb so hoch weil das Risiko der Beschlagnahmung, der Verhaftung etc. den normalen Handelsweg ausschließt. Damit ist eine kriminelle Infrastruktur Voraussetzung um mit Drogen Geld zu machen.
Diese Infrastruktur hat einerseits die organisierte Kriminalität, andererseits auch die Geheimdienste bestimmter Staaten.
Diese Dienste sind auch oft verquickt und arbeiten zusammen.

Es ist kein Zufall dass Afghanistan – der Hauptlieferant von Heroin – im Blickpunkt der USA und der Europäer steht. Denn außer Drogen hat dieses Land nichts zu bieten.

Der Markt ist Europa und die USA. Die dortigen Konsumenten nennt man Junkies. Der Staat sieht erst durch massiven Kampf einzelner Ärzte in diesen Junkies partiell auch kranke Menschen.

Da aber der Staat primär seine Aufgaben wahrnimmt – und dazu gehören auch die Aufgaben der Geheimdienste – hat der Staat ein Interesse an der Aufrechterhaltung dieses Marktes. Damit ist gesagt dass der Staat aktiv diesen Markt schützt indem er jede Therapie erst einmal angreift, also die Ärzte welche erfolgreich die Sucht therapieren, werden kriminalisiert und teilweise in Gefängnisse gesteckt.

Der erste der diesen Zusammenhang aufgearbeitet hat und dargestellt hat ist ein in Berlin niedergelassener Arzt.

Hier ein Link zur Information und zu Hintergründen im Detail:  http://www.suchttherapie.de.vu/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Legalize Marihuana — AK_AL

@Legalize Mari... — drogenabhängiger, ewiggestrigdenkender

@drogenabhängiger — drogenkenner

@AK_AL — hwdp

@drogenkenner — ewiggestrigdenkender

schöner Gedanke ... — Einfacher Text

Gebt das Hanf frei! — rostocker-hanffest.de

ui — drogen