Nordhausen - Es ist, wie es ist!

AANDH // PuR AANDH 21.06.2009 19:31 Themen: Antifa Blogwire
Dem Einen und der Anderen hat der starke Lärmpegel vom "Rolandsfest" oder dem "Campusfest" 2009 den Schlaf geraubt. Wieder Anderen raubt der Umgang mit extrem rechten Menschen und Klamotten an der FH bzw. in Nordhausen den Schlaf. Wie das gemeint ist?
Alle Jahre wieder findet in Nordhausen, wie in anderen Hochschulstädten, ein sog. “Campusfest” statt. Das es in Nordhausen dabei immer wieder zu Problemen mit extrem Rechten kommt, wird gerne totgeschwiegen. Denn soetwas gibt es an der sich selbst “weltoffen” nennenden Hochschule nicht und könnte nur unnötig dem Ruf der FH und der Stadt Nordhausen beschädigen und schaden. Das will natürlich keinEr. Na KeinEr wäre etwas übertrieben, einige wenige versuchen immer wieder über extrem rechte Vorkommnisse, Angriffe, Strukturen und Personen aufmerksam zu machen. So auch zu diesem Campusfest, “Rolandsfest” und aktuell zum 20.Juni.

Das fängt gleich ganz vorne an, beim Campusfest. Da kommt Mensch zum Einlass und was sieht er/sie?! – Security, in der mehr als bekannten extrem rechten Modemarke “Thor Steinar”. – An anderen Hochschulen, in etlichen Vereinen/Verbänden, ja sogar Fußballstadien ist das tragen dieser eindeutig der extrem rechten Szene zuzuordnenden Marke verboten. Hier anscheinend nicht!?

Dem nicht genug. Wer findet sich in einem T-Shirt des Orga-Teams wieder!? Ein ehem. Student der FH-Nordhausen, jetzt an der Uni Mainz, der eindeutig der extrem rechten Szene zuzuordnen ist. – S. Haasler ist bisher bekannt für seine guten Kontakte zur NPD Nordhausen, zur NPD und den “Freien” im Raum Mainz-Bingen, zu einschlägig bekannten Schlägern oder zu NPD-/Nazikadern wie P. Wieschke oder S. Babic. Weiterhin war er unter anderem bei dem extrem rechten und geschichtsrevisionistischen “Gedenkmarsch” in Dresden (Februar 2009) zu beobachten, mit der schwarzen Fahne des “Freien Nordhausen”. Sein Wissen und Können stellte er beim mitschreiben des NPD Energieprogramms für Thüringen unter Beweis, unter anderem mit Danny Schuck und Hendrick Heller, beide NPD – versteht sich.

Dieses Jahr kam es, wie bisher zumindest in Erfahrung gebracht werden konnte, zu keinen Angriffen, aber zu vereinzelten Beschimpfungen. Was aber wohl auch dem geschuldet war, das etliche Nordhäuser Kameraden nicht vor Ort waren. Am Wochenende, wie das zum “Rolandsfest”, würde das schon anders aussehen bzw. sah das ganz anders aus (ist ja zum Glück schon wieder Geschichte, für dieses Jahr).

Das “Rolandsfest”, ein (möchtegern kultureller) Tummelplatz für Alt und Jung, mit viel Bratwurst und Bier – und das ein ganzes Wochenende lang. Ebenso ein Tummelplatz für gewaltbereite und zum Teil dem extrem rechten Spektrum zuzuordnende Personen, überwiegend männlich. Die laufen dann schonmal zu zwanzigst, im “Black Bloc”-Style, zum Gehege (einer von den Festplätzen), um dann dort über den Freitag-Abend hinweg zu pöbeln, Leute zu beschimpfen und zu guter letzt erklärte “Feindbilder” zusammenzuschlagen. Das sich über den Abend bzw. die Nacht noch mehr Personen hinzu gesellen dürfte klar sein, wenn man (wie frau) dann alles zusammenrechnet konnten sich ca. 50-60 extrem Rechte (alt wie jung) Freitag-Abend, und den ganzen Sonnabend über, ungehindert auf dem weitläufigen Fest bewegen … und ab und an ihrer Gewalt freien Lauf lassen. Die bisherige Bilanz weist etliche Beschimpfungen bis hin zu rassistischen Äusserungen, Kieferbruch, vereinzelte Faustschläge, Platzwunden und Schwellungen auf.

Da aller guten Dinge bekanntlich 3 sind, soll zum Schluss nur noch kurz erwähnt werden, dass Samstag den 20. Juni extrem rechte und dem Spektrum zuzurechnende Personen in Illfeld, auf dem Grillplatz (wer vermietet den eigentlich?), ungehindert ihre Sonnenwendfeier abhalten konnten. Anwohnern waren die zum Teil “merkwürdigen” Personen aufgefallen. Danke, an dieser Stelle, für die Information, ist ja auch nicht alltäglich.

Was bleibt? – Herzlich Willkommen an der weltoffenen Fachhochschule und in der “Stadt der Vielfalt” Nordhausen.
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Ergänzungen