Protesste gegen Schmissgermanen (Innsbruck)

AutorIn des Beitrags 21.06.2009 11:55 Themen: Antifa Bildung Gender
Am gestrigen Samstag (20.6.09) war Innsbruck Schauplatz zahlreicher Gegenaktivitäten zum zeitgleich stattfindenden Kommers deutschnationaler, rechtsextremer Burschenschaften. Neben einer bürgerlichen Demo (ca. 1500 Menschen) gab es antifaschistisches Straßenfest und eine autonome Antifa Demo (über 500 Menschen).
Nach den erfolgreichen Aktionen vom Vortag (u.a. Straßenblockaden gegen Burschenschafter
-  http://at.indymedia.org/node/14874) waren auch die antifaschistischen Aktionen am Samstag erfolgreich.

Den Auftakt bildete ein antifaschistisches Straßenfest am Fuße des Bergisel, auf dem Korporierte um 15:00 Uhr eine Andreas Hofer Gedenkfeier abhielten. Mit zwei Bands, Djs und Djanes sollte der einschlägigen Veranstaltung eine „etwas andere“ akustische Untermalung garantiert werden. Zudem gab es am Straßenfest zahlreiche Informationsstände, die zur kritischen inhaltlichen Auseinandersetzung mit der politischen Geschichte Österreichs und der Rolle der Burschenschaften einluden. Das Straßenfest muss die Burschenschaftler sehr gestört haben, Die onlineausgabe der Titoler Tageszeitung schreibt „ Diese Ruhe und Andacht werde jedoch von "Schlachtrufen der Demonstranten" am Fuße des Bergisel unterbrochen. "Es klingt nach Hunderten"...“ und diePresse schreibt: „Knapp 300 Aktivisten versuchten, die Kranzniederlegung mittels Lärm in Form von brachialer Musik zu stören. Die Burschenschafter selbst ließen sich nichts anmerken, obwohl ihre feierliche Szenerie permanent vom dumpfen Grollen der Bässe, die am Fuße des Berges dröhnten, unterlegt wurde“. Nicht nur das Staßenfest ansich war ein Erfolg, sondern auch der weg dorthin. Ohne Polizeibegleitung zog schwarz gekleideter mob von über 100 Menschen durch die Stadt, am Straßenfest angekommen wurden erst mal die Absperrgitter der Polizei abgebaut.

Über Aktivitäten von Rechtsextremisten gab es nur vereinzelte Meldungen. So versuchten zwei mit Baseballschlägern bewaffnete Personen das antifaschistische Straßenfest anzugreifen und es wurden immer wieder Neonazis beobachtet, die einschlägige Infomaterialien verteilten.

Gegen 17:00 Uhr startete der Demozug mit ca. 450 Menschen in Richtung Innenstadt welche im Lauf der Zeit auf weit über 500 Demonstrant_innen anwuchs. Gleich zu Beginn der Demo wurde das Büro des extrem rechten Ring Freiheitlicher Jugend mit Farbbeutel attackiert.
Die Demo skandierte Slogans wie „Es lebe der Verrat, an Vaterland und Staat“, „Freiheit entsteht aus Kämpfen der Bewegung, für mehr Staatszerlegung“, „Hoch, hoch, hoch die PartisanInnen“ oder „Für die Freiheit, für das Leben, Burschis von der Straße fegen“. PassantInnen wurden über Inhalte der Demonstration informiert und solidarisierten sich zahlreich.
An der Universitätsstraße suchten Nazis Stress und wurden daraufhin angeblich mit Dosen und Feuerwerkskörpern beworfen. Die Polizei schritt ein, zerrte an den Transpis, es gab aber keine weiteren Festnahmen.
Das offizielle Ende des Demo-Zuges fand gegenüber der Messehalle statt, dort trafen sich die Autonome und die „bürgerliche“ Demo, zu welcher die „Plattform gegen Rechtsextremismus und Rassismus“ aufgerufen hatte, zu einer Abschlusskundgebung mit Redebeiträgen. Unter anderem sprach die Zeitzeugin Rosa Hirschmann, anschließend gab es Konzerte und ein Straßenfest. Auch eine „Kunstkacke“- Performance fand auf diesem Platz statt, zynische Stimmen zur Traditionspflege und zu Andreas Hofer wurden hierbei verlautet.
Angeblich wurden Grüppchen von Burschis werden auf dem Weg zur Messehalle von Antifaschist_innen immer wieder aufgegriffen. Am Abend gab es noch Bullenkesselaktionen wegen einem angeblichen Diebstahls von Burschi Kapperls vorgeworfen. Es wurden Personaliender Eingekesselten aufgenommen. Gleichzeitig solidarisierten sich etwa 200 Personen mit den Leuten im Kessel. Die Polizei ging extrem aggressiv gegen die DemonstrantInnen vor und prügelte auf die Leute ein, eine Person wurde festgenommen und in Handschellen abgeführt!
Inzwischen wurde ein zweiter Kessel zugezogen in dem sich nach Meldungen 50 Menschen befanden. Ein Zivi-Greiftrupp schnappte sich eine Person aus dem Kessel heraus. Anschließend wurden die Leute im Kessel einzeln abfotografiert und nach Personalienfeststellung frei gelassen.
Ein dritter Kessel bei der Universitätsstraße wurde zugezogen und die rund 15 Personen perlustriert und abfotografiert.
Trotz massiver Polizeirepression war es eine große, laute und entschlossene Demo, bei welcher der antifaschistische Widerstand, gegen das Gedenken der Schlacht am Bergisel, auf die Straße getragen wurde!

PS. an dem Kommers der Schmissgermanen, welcher verspätet begann, sollen laut Medienberichten 700 bis 800 Burschis teilgenommen haben.

Und zur Dokumentation der Ticker von indymedia.at:

LIVETICKER Samstag 20.06.2009
00:04 Indy verabschiedet sich aus Innsbruck. Danke an alle MelderInnen! Bis zum nächsten mal
00:00 Rechtshilfe meldett: Genau um Mitternacht sind alle Leute frei! Damit gibt es keine (linken) Gefangenen dieses Wochenendes mehr!
21:50: Die Polizei geht aggressiv gegen Antifa Gruppen vor, die sich in der Stadt aufhalten, daher passt aufeinander auf und geht nur mit mehreren Menschen gemeinsam
21:40: die ca. 40 verbliebenen Personen entfernen sich von der Polizeistation und verstreuen sich
um ca. 15 Personen wird auf der Universitätsstraße ein weiterer Kessel gezogen
21:31: Die Rechthilfe meldet, dass noch zwei Personen in der Polizeidirektion festgehalten werden
21:24: eine weitere Person wurde von vier Zivis rausgegriffen und festgenommen
es sind noch ca. 40 Personen vor der Polizeidirektion, diese wird von der Polizei abgeriegelt
der Kessel wurde aufgelöst
21:15: Es gibt den nächsten Kessel vor der Polizeidirektion: ca. 50 Personen werden angehalten und die Polizei fordert die DemonstrantInnen auf die "illegale" Versammlung aufzulösen, ansonsten werden alle noch anwesenden Personen angezeigt
21:00: Rechtshilfe meldet, dass vier Personen wieder freigelassen wurden, eine Person wird noch immer von der Polizei festgehalten
es sind ca. 30 DemonstrantInnen vor der Polizeidirektion
20:50 vor der Polizeidirektion werden Parolen gerufen wie "1, 2, 3 - lasst die Leute frei"
Kommt hin und solidarisiert euch
20:46: Der Kessel wurde aufgelöst, jedoch wurden drei Menschen verhaftet und auf das Polizeirevier mitgenommen
20:36: Die Menschen sitzen wegen "Diebstahl" eines Burschi Kapperls im Kessel, es werden die Personalien aufgenommen
ca. 200 Personen demonstrieren gegen den Kessel
Polizei geht aggressiv gegen die DemonstrantInnen vor und prügelt auf diese ein, eine Person wurde festgenommen und in Handschellen abgeführt
19:58 : Vor der Polizeidirektion, wurde ein Kessel zugezogen in dem sich ca. 20 Personen befinden
19:45 : Grüppchen von Burschis werden auf dem Weg zur Messehalle von Antifaschist_innen immer wieder aufgegriffen - die Polizei verhält sich weitgehend ruhig
18:25: Die zwei Faschos, die mit Baseballschlägern beim Straßenfest aufgetaucht sind, wurden von der Polizei festgenommen
18:18: Demo hat Endpunkt (Messehalle 1) erreicht, wird noch nicht aufgelöst
18:10: Demo auf ca. 500 Personen angewachsen und befindet sich nach den Bögen
18:00: Demo auf der Universtitätsstraße, dort kommt es zur Auseinadersetzung mit Burschis, die Polizei stellt sich dazwischen - es fliegen Feuerwerkskörper
Polizei setzt Helme auf und ist mit Schildern bewaffnet - Polizei prügelt auf DemonstrantInnen ein, der Grund ist unklar
Polizei bildet einen Wanderkessel um die Demo und tritt verstärkt auf
Auch werden anti-antifa Fotografen gesichtet
17:45: Demo befindet sich auf der Museumsstraße
beim Bahnhof haben autonome Nationalisten Flyer verteilt
17:31 : Anti-antifa Gruppe von 7 Personen ist am Weg zur Demo
Demo befindet sich gerade beim Hauptbahnhof und ruft lautstark "Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland","Nazis von der Straße fegen - Für die Freiheit, für das Leben"
450 Menschen sind auf der Demo
17:14: Demo auf 350 Menschen angewachsen, befindet sich auf den Weg in Richtung Innenstadt und rufen Parolen wie "Hoch, hoch die Partisanen" "Alerta alerta antifascista"
17:00: Farbbeutel Attacke auf Haus in Leopoldstraße 44 (Büro Ring Freiheitlicher Jugend) und auf die PolizistInnen, die das Gebäude schützen
16:50: Solidarische Sitzblockade (ca. 500 Menschen) des bürgerlichen Bündnisses um der autonomen Demo das Losgehen zu ermöglichen
Demo geht los
16:45: In der Stadt treiben sich viele Burschis herum, vor allem Alte Herren, die sich auf den Weg zum Messezentrum machen
16:40: Die Demo wird sich bald in Bewegung setzen
16:32 : Rechtshilfe meldet: Festgenommene Person ist wieder frei!
16:27 : Gerade wurde von der Rechtshilfe eine Festnahme bestätigt.
16:21 : 50 Bullen treiben die aufgebrachten Leute zurück zum Straßenfest, haben aber ihre Helme nicht aufgesetzt. Stimmung ist weiterhin gut. Die Perlustrierungen haben aufgehört.
16:18 : Zwei Faschos sind mit Baseballschlägern bewaffnet zum Straßenfest gekommen und haben angeblich auf Personen eingeschlagen. DemonstrantInnen von linker Seite sind hin, jetzt gibt es Perlustrierungen von Linken.
16:05 : Vier große Busse mit Burschis sind von der Andreas Hofer Feier in Richtung Innenstadt unterwegs.
15:41 : Der Platzt des Straßenfests wird von ganz vielen pinken Luftballons mit dem Aufdruck "good night white pride" verschönert. Im Moment befinden sich etwa 180 Leute beim Fest, auch das Wetter spielt mit, es scheint die Sonne, was zur guten Stimmung beiträgt.
15:30 : Museumsstraße Ecke Bürgerstraße stehen 10 Autonome Nationalisten und verteilen Anti-Antifa Flugblätter.
15:20 : Eine Spontandemo von ca 100 Leuten ist beim Straßenfest angekommen. Der Weg dorthin ist stressfrei verlaufen. In der Nähe stehen 20 bis 30 Bullen mit Helmen herum. Bis jetzt ist alles friedlich, ca 150 Menschen befinden sich am Straßenfest.
14:42 : Die Burschis werden mit der Musik vom Straßenfest beschallt und beschweren sich schon. Angeblich wurden Ohrenstöpsel gefordert.
VORSICHT: eh klar, Vorkontrollen rund um das Straßenfest.
14:00 Zwei junge Autonome Nationalisten wurden in der Museumsstraße beim verteilen von Anti-Antifaflyern von Alpen-Donau Info gesichet. Daraufhin haben sie sich mit vier weiteren Nazis am Altstadteingang getroffen und sind jetzt zu sechst in der Altstadt unterwegs.
13:05 : In der Innsbrucker Innenstadt werden immer wieder kleinere Grüppchen von Burschenschafter gesichtet
13:00 : Beim Strassenfest trudeln erste Besucher_innen ein, es sind bereits um die 40 Personen anwesend, 20 Bullen incl Tretgitter sind allerdings auch schon vor Ort.
12:30 : Das Straßenfest beim Bierstindl/Bergisel findet auf eingeschränkter Fläche statt. Hintergrund: das Kulturgasthaus Bierstindl verweigert die Mitbenützung des Gastgartens aufgrund der medialen Hetze der vergangenen Tage. Eine kurzfristig angemeldete Ausweitung der Veranstaltungsfläche wurde von der Polizei untersagt.
10:15 : Innsbruck, 12°C, 100% Luftfeuchtigkeit, tagsüber einzelne Regenschauer - abends weitgehend Niederschlagsfrei, oder doch nicht ? die kappis der burschis zittern schon...
LIVETICKER Freitag 19.06.2009
19:50 : Indymedia beendet die Live-Berichterstattung für heute
19:30 : Kessel wurde aufgelöst und AktivistInnen freigelassen unter Perlustrierungszwang
18:50 : 15 Leute werden bei der Basilika beim Birstindl gekesselt und perlustriert, AktivistInnen sind durchnass, und kommen teilweise zurück
18:22 : Eine Bullenwanne mit Blaulicht fährt zur Talstation hinauf
18:15 : Burschis nähern sich der Patscherkoflbahn (unbestätigt)
18:10 : Personenkontrollen sind abgeschlossen, die DemonstrantInnen verlassen den Ort des Geschehens (Kreisverkehr/Zufahrtsstraße zur Patscherkoflbahn)
18:05 : die Polizei nimmt von einer Person die Personalien auf und weist die DemonstratInnen darauf hin das die Blockade eine nicht angemeldete Veranstaltung ist, und daher aufgelöst werden soll. Weitere Bullenwannen treffen ein, es wird intensiv abgefilmt
18:00 : ersten Burschis fahren mit Bussen zum Patscherkofl, ca 30 DemonstrantInnen stehen mit Transpis "Hupen gegen Burschis" am Kreisverkehr bei der Zufahrtsstraße zur Patscherkoflbahn, 2 Bullenwannen sind auch schon Vorort und fordern die DemonstratInnen auf die Straße zu verlassen.
17:00 : erstes Aktionsplenum im Hutterheim/Innsbruck
In der Innenstadt gab es vereinzelt Personenkontrollen
10:00 : Zivis und Verfassungsschutz kontrollieren Strecke Klagenfurt-Salzburg. "Verdächtige" Personen wurden kontrolliert und fotographiert
08:30 : Bus von Wien wird von Nazis drangsaliert und mit Stickern beklebt
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Ergänzungen

Weitere Artikel

zum Thema 21.06.2009 - 20:41
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Pressemitteilung der Antifa Innsbruck zur Blockade (Fr)
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 http://at.indymedia.org/node/14874


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Bericht Samstag Vormittag | indymedia-de
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 http://media.de.indymedia.org/2009/06/254076.shtml


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Bericht Samstag Abend | indymedia-at
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 http://at.indymedia.org/node/14887


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Fotostrecke | indymedia-at
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 http://at.indymedia.org/node/14884
 http://at.indymedia.org/node/14885
 http://at.indymedia.org/node/14886


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"Friedliche Schmissparade" - Der Standard
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Spektakulärer als die Demonstrationen gegen die Teilnehmer des Burschenschafter-Kommerses am Samstag in Innsbruck war der Polizeiaufmarsch. An die 1000 Polizisten mit Helm, Weste und Schlagstock bewachten am Wochenende die Tiroler Landeshauptstadt. Inklusive Hubschrauberüberwachung aus der Luft kostete der Einsatz rund 1,1 Millionen Euro. Wohl einer der Hauptgründe, warum die umstrittene Veranstaltung ohne Zwischenfälle über die Bühne ging.

Durch die Leopoldstraße pilgerten schwarz Vermummte mit Sonnenbrillen der "Autonomen Antifa" . Wehrhafte Burschenschafter, teilweise im "Chargen-Wichs" - in Uniform mit bunten Kapperln und Bändern, Schaftstiefeln und Schlägel - versuchten über andere Wege zum Festkommers zu gelangen.

Jedes Zusammentreffen mit den rund 2000 Demonstranten auf den zwei Demos sollte verhindert werden. In der Messehalle wurde dann vor allem das Treffen von Journalisten und Burschenschaften vereitelt. Nur von einer Empore durften Medienvertreter zusehen, wie sich die Biertische füllten. Nach reichlich Gesang ("Tirol isch lei oans" ) schritt dann Festredner Nationalratspräsident Martin Graf, mit lila Kappe der Wiener Burschenschaft Olympia am Haupt, zur Medienschelte.

Der Dritte Nationalratspräsident forderte "unabhängige Medien" und "echte Pressefreiheit" . Beim gegenwärtigen System ortete Graf "verdeckten Meinungskauf durch den Missbrauch öffentlicher Gelder" . Grund für die Erregung Grafs war die Berichterstattung über den Kommers der "wehrhaften Korporationen", zu denen neben schlagenden Burschenschaften auch die Akademischen Sängerschaften und Turnverbände gehören. "Ich bin stolz, ein Aushängeschild des akademischen rechten Lagers zu sein" , sagte er. Graf prangerte die "unglaublichen Diffamierungen" und die "politische Hetze" der "politischen Linken" und einiger Tageszeitungen gegen die Veranstaltung an. (ver, DER STANDARD, Printausgabe, 22.6.2009)
 http://derstandard.at/1244461092106/Burschenschafter-Kommers-Friedliche-Schmiss-Parade


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GRAS verurteilt auch die Polizeigewalt im Rahmen der Proteste gegen den "Gesamtdeutschen" Burschenschafterkommers | Die Jüdische
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"AntifaschistInnen werden von Neonazis angegriffen - die Reaktion der Polizei darauf ist, die DemonstrantInnen einzukesseln anstatt gegen die Neonazis vorzugehen", empört sich eine anonyme Sprecherin der GRAS.

Die Grünen & Alternativen StudentInnen sind entsetzt über die Vorfälle dieses Wochenendes in Innsbruck im Zuge der Demonstrationen gegen den "Gesamtdeutschen
Burschenschafterkommers".

Eine Gruppe von Neonazis griff am Samstag Nachmittag die Proteste an, doch die Polizei ging daraufhin hauptsächlich gegen die antifaschistischen DemonstrantInnen vor. Auch in den Tagen zuvor hatten die AntifaschistInnen mit Polizeirepression zu kämpfen.

"Uns ist es unerklärbar, wie es sein kann, dass nach wie vor in Österreich homophobe, antisemitische und schlagende Burschenschaften von der Polizei beschützt werden, während DemonstrantInnen gegen diesen Kommers eingekesselt werden und Angriffen ausgesetzt sind", so die vor Ort anwesende Sprecherin.

Der gesamtdeutsche Burschenschafterkommers fand dieses Wochenende von 19.-21. Juni statt; Vernetzung und Statuserhaltung der deutsch-völkischen Männerbünde, von Gothia, Brixia bis zur Sängerschaft Skalden, ist das Ziel dieser Veranstaltung.

Der Ehrenschutz wird vom dritten Nationalratspräsidenten und Olympen Martin Graf übernommen. "Für die GRAS ist die Unterstützung des Kommerses ein zusätzlicher Grund, weswegen Graf als 3. NR-Präsident nicht mehr tragbar ist - und ein Beweis dafür, dass er nie tragbar war!"
 http://www.juedische.at/TCgi/_v2/TCgi.cgi?target=home&Param_Kat=47&Param_RB=64&Param_Red=11819


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Graf als "stolzes Aushängeschild der Rechten" | Die Krone
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Mit einer umfassenden Medienschelte hat Martin Graf bei seiner Festrede anlässlich des Burschenschafter-Kommerses am Samstagabend in Innsbruck aufhorchen lassen. Der Dritte Nationalratspräsident forderte unter anderem "unabhängige Medien" und "echte Pressefreiheit". Beim gegenwärtigen System ortete der FP-Mandatar "verdeckten Meinungskauf durch den Missbrauch öffentlicher Gelder". Zudem bekannte er sich zur Abhaltung von Treffen wie diesen. "Ich bin stolz, ein Aushängeschild des akademischen rechten Lagers zu sein", sagte er. Graf prangerte die "unglaublichen Diffamierungen" und die "politische Hetze" der "politischen Linken" und einiger Tageszeitungen gegen die Veranstaltung an.
[...]
 http://www.krone.at/krone/S32/object_id__149680/hxcms/index.html


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122 Anzeigen, drei Festnahmen und ein verletzter Polizist | tt.com
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Eine positive Bilanz zieht die Polizei zum Festkommers 2009 in Innsbruck. Die Veranstaltung verlief aus der Sicht Exekutive bis auf kleine Störungen sehr friedlich.

Um möglichen gewaltsamen Störaktionen vorzubeugen, wurden aus ganz Österreich ca. 1000 Polizistinnen und Polizisten zusammengezogen. Diese starke polizeiliche Präsenz hat laut Sicherheitsdirektion sicherlich dazu beigetragen, dass mögliche Störer schon im Vorfeld abgeschreckt wurden.

Insgesamt wurden 3 Personen kurzfristig festgenommen (Verdachtes des Widerstandes gegen die Staatsgewalt bzw. Sachbeschädigung) und nach einer entsprechenden Einvernahme wieder freigelassen. 122 Verwaltungsstrafanzeigen wegen Ordnungsstörung, Lärmerregung und ungestümen Benehmens wurden erstattet. Ein Polizist wurde im Zuge einer Festnahme leicht verletzt.

Bereits am Freitag gab es erst Polizeieinsätze beim "Feuerbrennen am Patscherkofel". Dabei wurde durch zirka 20 Personen kurzfristig die Straße nach Igls zur Talstation der Patscherkofelbahn blockiert. "Sie rollten vom Straßenrand Steine und Holzteile auf die Fahrbahn", berichtet die Polizei. Die Einsatzkräfte konnten die „Sperre“ aber rasch wieder beseitigen. Die Nacht auf Samstag verlief ruhig.

Während des Treffens der Burschenschafter am Berg Isel am Samstag wurde ein abgestelltes Fahrzeug beschädigt. Der mutmaßliche Täter konnte ausgeforscht werden.

Der Demonstrationsmarsch durch die Innenstadt, an dem laut Polizei 1500 – 1800 Personen teilnahmen, verlief nach Ansicht der Exekutive "äußerst diszipliniert und ohne Vorfälle".

Gegen 20.30 Uhr "pöbelten einige Demonstranten in der Kaiserjägerstraße Personen an, die auf dem Weg zum Festkommers waren. Dabei wurde einem der Burschenschafter seine Kopfbedeckung entrissen. Als durch die Polizei die Identität des mutmaßlichen Täters festgestellt werden sollte, ging dieser mit einer Kette gegen den Beamten vor und verletzte ihn dabei leicht. Der Mann wurde vorläufig festgenommen und nach Einvernahme wieder entlassen."

Spontan hatten sich am Abend auch Demonstranten vor der Polizeidirektion versammelt und blockierten die Straße. "Nach Aufforderung, gingen sie weiter, um aber im Bereich der Kreuzung Kaiserjägerstraße - Universitätsstraße neuerlich die Fahrbahn zu blockieren. 15 Personen setzen sich auf die Fahrbahn. Zahlreiche Personen wurden wegen verschiedener Verwaltungsübertretungen, insbesondere wegen Ordnungsstörung angezeigt", berichtet die Polizei in ihrer Aussendung am Sonntag. (red)
 http://tt.com/tt/home/story.csp?cid=9752201&sid=57&fid=21

die ersten reihen

fight sexism 22.06.2009 - 09:10
In den Äußerungen der Burschenschafter sind emanzipierte Frauen ständig Betroffene von Anfeindung.Daher fand ich es ein starkes Zeichen, dass die ersten Reihen der Demo von Frauen besetzt waren.

Burschenschafter mit Hitlergruß

Antifa-News 22.06.2009 - 13:47
Ermittlungen gegen Burschenschafter mit Hitlergruß

Ein Zeitungsbild könnte einem Teilnehmer am Kommers der schlagenden Burschenschafter, der am Samstag in Innsbruck stattgefunden hat, nachträglich zum Verhängnis werden. Das heute in der "Tiroler Tageszeitung" abgedruckte Bild zeigt einen älteren Herren, der die rechte Hand mutmaßlich zum Hitlergruß erhoben hat.

Die Tiroler Sicherheitsdirektion wurde mit Ermittlungen wegen Verbrechen gegen das Verbotsgesetz beauftragt, erklärte heute der zuständige Staatsanwalt Hans-Jörg Mayr. Zu dem Vorfall soll es gegen 0.30 Uhr kurz vor dem Ende der Veranstaltung gekommen sein. Auf der Fotografie ist das Gesicht des Mannes nicht zu erkennen, da er von hinten aufgenommen wurde.

Graf hielt Festrede
Der Festkommers der Burschenschafter hatte in Innsbruck im Vorfeld für Spannungen gesorgt. Ein Großaufgebot der Polizei sollte mögliche Ausschreitungen verhindern. Die beiden Gegenkundgebungen mit rund 2.000 Teilnehmern verliefen aber friedlich und ohne gröbere Zwischenfälle.

Martin Graf (FPÖ), umstrittener Dritter Nationalratspräsident und selbst Mitglied der schlagenden Wiener Burschenschaft Olympia, hielt eine Festrede, in der er mit den Medien hart ins Gericht ging. Er forderte "echte Pressefreiheit" und "unabhängige Medien".



Quelle: www.orf.at

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