Mr: Studierende besetzten Politik Institut

Bla 18.06.2009 11:34 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Im Rahmen des bundesweiten Bildungsstreiks entschloss sich heute morgen eine große Anzahl an Studierenden das Institut für Politikwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg zu besetzen. Um die Forderungen der studentischen Vollversammlung vom letzten Dienstag Nachdruck zu verleihen und um auf die Katastrophalen Zustände am den Universitäten aufmerksam zu machen wurde der so genannte G-Gang in der Philosophischen Fakultät heute morgen besetzt.
Die Besetzung ist im Rahmen des Bildungsstreik zu sehen, in dem schon das Otto-Suhr-Institut in Berlin, das Präsidium in Göttingen, das Rektorat in Heidelberg und das Audimax in Konstanz besetzt wurden. Die Studierenden wollen mit ihren Aktionen den Kampf um freie Bildung und eine solidarische Gesellschaft Nachdruck verleihen. Melanie Frei äußerte sich zu den Aktionen positiv überrascht und sagte: „Es wird auch Zeit, dass sich die Studierenden mal wehren und sich nicht immer alles gefallen lassen. Die Zustände an der Universität und im allgemeinen Bildungssystem sind nicht mehr zumutbar.“
Ebenso sprach sich eine der Streikenden dafür aus, die Aktionen nicht nur auf das selektive Bildungssystem zu begrenzen, sondern sie in einem Zusammenhang mit der gesamten Gesellschaft zu betrachten. In einer Gesellschaft, in der es nur um Profitmaximierung geht, sind solche Ausformungen nicht verwunderlich, sondern nur die logische Konsequenz. Daher kann es nur um eine umfangreiche Veränderung der Gesellschaft gehen.
Die konkreten Forderungen der Besetzer_innen stellen die Situation am Institut der Politikwissensschaft in den Vordergrund, solidarisieren sich aber ausdrücklich mit allen Menschen weltweit, die sich in diesem Sinne engagieren oder von den Auswirkungen betroffen sind.
Sie fordern:

− Eine Besetzung aller Professuren
− Keine Seminarrauswürfe, freie Seminarwahl durch die Studierenden
− Lern- und bildungsfreundliche Umgebung durch:
− Instandsetzung des Phil-Fak Gebäudes (inklusive Pol-Bib)
− Aufstockung der Lernmaterialien in der Pol-Bib
− Bessere Verwaltungsstrukturen, Modernisierung des Prüfungsamtes, bessere Öffnungszeiten der Verwaltung (Prüfungsbüro!)
− Abschaffung der Anwesenheitslisten
− Mehr studentisch-selbstverwaltete Räume innerhalb des politikwissenschaftlichen Institutes . Kein Zugriff der Staatsgewalt auf diese Räume!
− Freie Wahlmöglichkeiten der Prüfungsleistungen durch die Studierenden (Keine Fremdbestimmung durch die Dozent_innen)
− Demokratisierung der Institutsgremien, mehr Beteiligung an Entscheidungen durch Studierende
− Verbindliche Veröffentlichung der Lehrveranstaltungen im Vorlesungsverzeichnis vor Semesterbeginn!


Die Besetzer_innen solidarisieren sich ausdrücklich mit allen Bildungsstreik-Gruppen und unterstützen weiterhin die Resolution der studentischen Vollversammlung.

Weiter Informationen gibt es auf www.bildungsstreik.tk

Über weiter Unterstützer_innen wird sich sehr gefreut.
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Ergänzungen

erst lesen dann pöblen

MR 18.06.2009 - 13:40
Wer die Forderungen liest und versucht zu verstehen, erkennt das sie sich auf ALLE zu bildenen Personen bezieht.
In Marburg wurden z.B. Tarifverträge und Betriebsräte für ALLE arbeitenden Menschen gefordert.
Auch solidarisierte man sich mit den ErzieherInnen.

Sicherlich ist die geübte Kritik verkürzt aber es ist Kritik und Widerstand. Besser als keine Kritik oder?

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