Bildungsstreik Dortmund: Schulen gestürmt

Antifaschist 17.06.2009 20:33 Themen: Bildung Kultur Soziale Kämpfe
Bei dem heutigen Bildungsstreiks in Dortmund wurde nebst einer Großdemonstration 4 Schulen gestürmt und kurzzeitig blockiert sowie das Rathaus von innen demoliert.
Nachdem sich scheinbar niemand verantwortlich fühlt für einen Bericht hier eine kurze Zusammenfassung der Randaktionen um die Großdemonstration herum, nachdem ich von dieser selbst nicht allzu viel mitbekommen habe. Ergänzungen sind sehr erwünscht.
Die Demonstration schien gut besucht und es waren um einiges mehr Leute anwesend als bei vorigen Aktionen neben der eigentlichen Demonstration spielten sich einige aktivere Bildungsstreik-Aktionen ab. Schon zu beginn der Demo formte sich ein größerer Linksradikaler Block, welcher durch seine Lautstärke und Radikalität der Forderungen auffiel. Diesem gesellten sich im Verlauf der Demo immer mehr SchülerInnen zu, welche sich neben der Bildungsthematik auch an Antikapitalistischen und Antifaschistischen Parolen beteiligte.
Dieser Block spaltete sich schon früh von der Demonstration ab und stürmte nacheinander 4 Schulen. In jenen wurden die Demonstranten mit hoher Akzeptanz empfangen und einige Schüler gesellten sich zu dem "Mob". Innerhalb der Schulen wurde lautstark protestiert und den Lehrer ein gehöriger Schrecken eingejagt, allerdings wurden keine Sachgegenstände beschädigt.
Simultan zur 4 Schule wurde auch das Rathaus gestürmt und scheinbar stark beschädigt.
Allerdings war ich bei dieser Aktion nicht dabei und weite Informationen wären interessant.
Positiv anzumerken ist auch das die meiste Zeit kaum Polizisten anwesend waren und nur 10 Hundertschaftsbullen überhaupt in Dortmund zu sein schienen, daher ist die Situation auch nicht weiter eskaliert.

Insgesamt ein großer Erfolg da den Forderungen des Bildungsstreiks starker Nachdruck verliehen werden konnte, zudem ein großer Erfolg für die linksradikale Szene in Dortmund. Endlich konnten mal wieder gemeinsam produktive Aktionen gestartet werden und eine Spaltung in AntiimperialistInnen und Antideutsche vermieden werden, zudem wurden auch viele SchülerInnen an Antifaschistischer Arbeit begeistert.
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Ergänzungen

rathaus

ahorn 18.06.2009 - 10:22
Die Stürmung des Rathauses wurde genau wie die der Schulen vor allem durch die zahlreichen Schüler aus der Demo begonnen.
Ich meine sogar einige seien durch einen Hintereingang eingedrungen und haben den verriegelten Haupteingang geöffnet. Wer es genauer weiß korrigiere mich bitte.

Es befanden sich nach meiner Schätzung zwischenzeitlich ca 200 Demonstranten dort.
Prospekte und Papier, Granulat aus den Blumenkübeln usw wurde ausgeschüttet und verteilt; einige warfen von der dritten Etage einen Teppich hinunter und rissen Vorhänge ab.

Die Polizei war machtlos und stand später nur an den Türen, als der Mob wieder nach draussen strömte. Wahrscheinlich hatten die Einsatzleiter nicht mit einer derartigen Dynamik in der Masse gerechnet.
Alles in allem, hat es mich gefreut mal wieder in Dortmund an einer Demo teilzunehmen, die nicht im Wanderkessel läuft. Es war eine radikale,z.T. wütende aber weitestgehend gewaltfreie Demo.



Schulstürmung

jaja 18.06.2009 - 15:07
Die Schulstürmungen gingen von dem linksradikalen Block aus, wurden aber von vielen Schülern getragen. Ich möchte an dieser Stelle aber mal die Demoleitung kritisieren: Besonders eine Frau ohne Bildungsstreik-Shirt aber mit buntem Kleid (?) viel durch ihre autoritäre Art auf. Diese veranlasste sie auch, wiederholt Aktivisten anzustressen, die versuchten mit direkten Aktionen, den Schulstürmungen, ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Andere Personen aus dem Team hingegen zeigten Kooperationsbereitschaft und unterstützten unser Anliegen.

Zwischenzeitlich waren mehr als 150 Personen an den Schulstürmungen beteiligt.
Am Malingkrot Gymnasium hatte die Schulleitung den Schülern das Streiken ausdrücklich verboten. Darauf reagierte der bunte Mob aus Autonomen, Linksradikalen, Schülern und Studenten, stürmte zunächst in die Schule, um danach eine Sitzblockade vor dem Haupteingang zu machen, um die repressiven Lehrer des Gymnasiums und die verunsicherten Schüler lautstark zum Streik-Beitritt zu bewegen.

Alles in allem eine gelungene, wenn auch nicht gern gesehene, direkte Aktion mit deutlichen Erfolgen! Weiter so!

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