Bildungsstreik: 3000 Demonstranten in Leipzig

s_ 17.06.2009 17:56 Themen: Bildung Kultur Soziale Kämpfe
Etwa 3000 Demonstranten nahmen in Leipzig an der Demonstration im Rahmen des bundesweiten Bildungstreiks teil. Die SchülerInnen, StudentInnen und ErzieherInnen fordern bessere Lern- und Arbeitsbedingungen.
Am Vormittag zogen Schüler und Studierende auf der Karl-Liebknecht-Straße im Leipziger Süden Richtung Innenstadt. Auf Höhe der Geschäftstellen von ver.di und GEW vereinigte sich der Demonstrationszug mit streikenden ErzieherInnen. Zusammen zogen die rund 3000 Demonstranten auf den Augustusplatz. Dort verliehen sie bei einer Abschlusskundgebung ihren Forderungen Nachdruck. Die SchülerInnen setzten sich für bessere Lernbedingungen und die Rücknahme der Oberstufenreform in Sachsen ein. Auch die Studierende forderten bessere Betreuungsverhältnisse an der Universität, sowie eine Neufassung des gerade erst verabschiedeten Sächsischen Hochschulgesetzes. Für mehr Gehalt und einen besseren Gesundheitsschutz demonstrierten heute die ErzieherInnen aus 14 Kitas und 11 Horten.


Zu der Demonstration hatte ein Bündnis aus SchülerInnen, Studierenden, Gewerkschaften und politischen Jugendorganisationen aufgerufen. Sie wollten auf die Missstände im Bildungssystem hinweisen und zur Diskussion über die aktuelle Situation anregen. Sie beziehen sich auch auf die allgemeinen Forderungen des Bildungsstreiks: Die soziale Öffnung des Bildungssystems, eine Abkehr von der Wettbewerbs- und Verwertungslogik und die Durchsetzung von selbstbestimmtem Lernen.

Die Aktionen im Rahmen des Bildungsstreikes reihen sich in die Proteste der Studierenden an der Universität Leipzig ein. Seit Semesterbeginn besetzten sie Teile der Universität. Die StudentInnen wollten mit dieser Aktion auf die schlechten Studienbedingungen aufmerksam machen. Kritikpunkte sind u.a. die Umsetzung des Bologna-Prozesses. Die Protestierenden setzten sich für eine Neubetrachtung des Bildungsbegriffs jenseits von Wettbewerbs- und Verwertungslogik ein. Die Besetzung wurde am Freitag ausgesetzt. Der Protest geht dennoch weiter. So veranstalten sie am kommenden Montag, den 22. Juni, ein Bildungsforum. Dort werden sie eine Auswahl ihrer Kritikpunkte vorstellen.
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