Berlin: Feministische Freiräume erkämpfen!
Im Rahmen der Berliner Action Weeks 2009, die im Zeichen des Kampfes gegen Gentrifizierung und für die Schaffung und den Erhalt selbstorganisierter Freiräume stehen, haben wir heute an verschiedenen Orten der Stadt mit großen Spruchbannern auf die Notwendigkeit feministischer Freiräume aufmerksam gemacht.
Diese Notwendigkeit machen wir auf unterschiedlichen Ebenen aus:
Zum einen ist der Anspruch des Antisexismus in vielen bestehenden linken Projekten nicht mehr als ein Pflichtprogramm zur eigenen Legitimation innerhalb der Szene.
So sind vermeintliche autonome Freiräume oftmals alles andere als frei von Heteronormativität, Reproduktion und Zuschreibung von Geschlechterollen, „geschlechtsspezifischer“ Arbeitsteilung, männlichem Dominanzverhalten und sexueller Gewalt.
In dieser Situation brauchen wir dringend Räume, in denen FrauenLesbenTrans sich, ihr Leben und ihre Kämpfe selbst definieren und gestalten können.
Zum anderen zeigt uns die Tatsache, dass die existierenden Freiräume von den eigentlich heftig kritisierten gesellschaftlichen Strukturen stark durchdrungen sind, einmal mehr, dass es keinen Rückzug aus der Gesellschaft hinein in ein besseres Leben geben kann.
Immer stehen wir in einer Wechselbeziehung zum Ganzen: Wir sind von den uns einschränkenden Strukturen, Normen und Funktionsweisen betroffen und unterdrückt- gleichzeitig aber reproduzieren und festigen wir diese tagtäglich- ob in unseren Beziehungen zu Menschen oder in den Produktionsverhältnissen, in die wir uns begeben.
Aus diesem Grund kann der Kampf um feministische Freiräume unseres Erachtens nicht bei der Forderung nach antisexistischen Schutzräume stehen bleiben!
Solche Orte können uns zwar die Möglichkeit eröffnen, einen solidarischen Umgang unter FrauenLesbenTrans zu erproben, neue Organisierungsformen zu testen und eine distanzierte Sicht auf verinnerlichte Normen und Zwänge zu erlangen, aber ein Verharren in ihnen käme einem Versteckspiel gleich: Wir können nicht fliehen vor den sexistischen Werbeplakaten, die fast jede Straße unerträglich machen, wir können nicht unsere Augen senken, wenn uns tagtäglich anzügliche Blicke treffen und wir auf unsere Körper reduziert werden, wir können nicht die Musik aufdrehen, wenn wir von den Folgen hören, die kapitalistische Kriege und Produktionsverhältnisse insbesondere auf FrauenLesbenTrans haben.
Daher ist für uns der Kampf um feministische Freiräume ein Kampf für eine Gesellschaft, die für alle Menschen ein Freiraum ist und niemanden in das Korsett eines Geschlechts und einer damit verbundenen Rolle zwängt.
Ein solcher Kampf muss notwendigerweise alle Strukturen angreifen, die eben diese Rollen fördern und zementieren.
Ob das die Militarisierung der Gesellschaft nach innen und außen ist, die auf einer dualistischen Geschlechterlogik aufbaut und diese insbesondere zum Zwecke kriegerischer Handlungen festigt (z.B. Werbespots zur Anwerbung von SoldatInnen, die mit Konzepten traditioneller Männlichkeit arbeiten; sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe- die Frau als Besitz des Feindes; Instrumentalisierung von Frauenrechten als Kriegslegitimation) oder die kapitalistischen Produktionsverhältnisse sind, die von der Trennung zwischen Privat (meist weiblich konnotiert) und Öffentlichem (meist männlich konnotiert), zwischen Haushalt und Markt geprägt sind-
Kapitalismus und Sexismus lassen sich nicht trennen!
Zum einen ist der Anspruch des Antisexismus in vielen bestehenden linken Projekten nicht mehr als ein Pflichtprogramm zur eigenen Legitimation innerhalb der Szene.
So sind vermeintliche autonome Freiräume oftmals alles andere als frei von Heteronormativität, Reproduktion und Zuschreibung von Geschlechterollen, „geschlechtsspezifischer“ Arbeitsteilung, männlichem Dominanzverhalten und sexueller Gewalt.
In dieser Situation brauchen wir dringend Räume, in denen FrauenLesbenTrans sich, ihr Leben und ihre Kämpfe selbst definieren und gestalten können.
Zum anderen zeigt uns die Tatsache, dass die existierenden Freiräume von den eigentlich heftig kritisierten gesellschaftlichen Strukturen stark durchdrungen sind, einmal mehr, dass es keinen Rückzug aus der Gesellschaft hinein in ein besseres Leben geben kann.
Immer stehen wir in einer Wechselbeziehung zum Ganzen: Wir sind von den uns einschränkenden Strukturen, Normen und Funktionsweisen betroffen und unterdrückt- gleichzeitig aber reproduzieren und festigen wir diese tagtäglich- ob in unseren Beziehungen zu Menschen oder in den Produktionsverhältnissen, in die wir uns begeben.
Aus diesem Grund kann der Kampf um feministische Freiräume unseres Erachtens nicht bei der Forderung nach antisexistischen Schutzräume stehen bleiben!
Solche Orte können uns zwar die Möglichkeit eröffnen, einen solidarischen Umgang unter FrauenLesbenTrans zu erproben, neue Organisierungsformen zu testen und eine distanzierte Sicht auf verinnerlichte Normen und Zwänge zu erlangen, aber ein Verharren in ihnen käme einem Versteckspiel gleich: Wir können nicht fliehen vor den sexistischen Werbeplakaten, die fast jede Straße unerträglich machen, wir können nicht unsere Augen senken, wenn uns tagtäglich anzügliche Blicke treffen und wir auf unsere Körper reduziert werden, wir können nicht die Musik aufdrehen, wenn wir von den Folgen hören, die kapitalistische Kriege und Produktionsverhältnisse insbesondere auf FrauenLesbenTrans haben.
Daher ist für uns der Kampf um feministische Freiräume ein Kampf für eine Gesellschaft, die für alle Menschen ein Freiraum ist und niemanden in das Korsett eines Geschlechts und einer damit verbundenen Rolle zwängt.
Ein solcher Kampf muss notwendigerweise alle Strukturen angreifen, die eben diese Rollen fördern und zementieren.
Ob das die Militarisierung der Gesellschaft nach innen und außen ist, die auf einer dualistischen Geschlechterlogik aufbaut und diese insbesondere zum Zwecke kriegerischer Handlungen festigt (z.B. Werbespots zur Anwerbung von SoldatInnen, die mit Konzepten traditioneller Männlichkeit arbeiten; sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe- die Frau als Besitz des Feindes; Instrumentalisierung von Frauenrechten als Kriegslegitimation) oder die kapitalistischen Produktionsverhältnisse sind, die von der Trennung zwischen Privat (meist weiblich konnotiert) und Öffentlichem (meist männlich konnotiert), zwischen Haushalt und Markt geprägt sind-
Kapitalismus und Sexismus lassen sich nicht trennen!
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Ergänzungen
Bilder?
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
FrauenLesbenTrans — =Opfer
Emanzipation — pff
O+ — pro-definitionsmacht
@ pff — pro-definitionsmacht
täter_in, opfer_in, trallala — antisexist_in
Inhaltliche Ergänzung — RedZack
Feminismus ist oft Sexismus — kein Sexist
Definitionsmacht ist scheisse — gegen einheitlichkeit
Definitionsmacht ahoi! — mitte pitte
definitionsmacht ist Blödsinn — Mann ey
mhm,... — klugscheißer
Kritik ist was feines, — Ahörnchen
@gegen einheitlichkeit 12.06.2009 - 14:32 — My last resort
puh — pro-definitionsmacht
@pro-definitionsmacht — Bhörnchen
GEGEN sog. "Definitionsmacht" — RedZack
@ bhörnchen — pro-definitionsmacht