[Gö] Ansatz und Ausdruck des Bildungsstreiks

Lucky Strike...

Motto aus dem Streik im Jahr 2003

Ende November war es, als innerhalb der Basisgruppen (www.bb-goettingen.de) der bundesweite Bildungsstreik das erste Mal thematisiert wurde. Seitdem war klar, dass auch an der Universität Göttingen was passieren würde (Im November gab es bereits eine Großdemonstration von Schüler_innen, die ungesehen an den Studierenden vorbei gegangen war).

Aber nicht so, wie es sich zunächst bundesweit abzeichnete. Es sollte kein einwöchiges Spektakel geben. Es sollte nicht um heiße Luft gehen, deren Bilder im Gedächtnis einiger weniger haften bleiben würden. Das Ziel war es, langfristige Strukturen basisdemokratischer Selbstverwaltung an der Uni zu stärken und einen breiten Partizipationsprozess anzuregen. Nach den ersten Vorbereitungstreffen und intensiver Diskussion wurden die ersten Vollversammlungen an einzelnen Fachbereichen organisiert. An fast jedem Fachbereich, wo Basisgruppen aktiv sind, wurden VV's organisiert.Die Teilnehmer_innenzahlen schwankten jeweils von 50 – 250.

The City Calling...

Seit den ersten Vollversammlungen sind inzwischen einige Wochen vergangen und auch das Stadtbündnis - ein Zusammenschluss von Gewerkschaften (DGB-Jugend, Ver.di Jugend, GEW), dem Schüler_innenbündnis aus Göttingen (schuelergoettingen.blogsport.de) und aus Northeim (schulstreiknortheim.blogsport.de), Studierendengruppen und anderen Organisationen - Schritt mit der Planung weiter voran. Es wurden gemeinsame Forderungen erarbeitet, Aktionen geplant und versucht einen dauerhaften Bündnisprozess in Gang zu bringen. Hauptschwerpunkt ist die gemeinsame Demonstration am Mittwoch den 17. Juni um 10:30h, die als Sterndemo durch das beschauliche Göttingen führen wird. Inzwischen haben sowohl DGB-Jugend als auch GEW zur Beteiligung am Bildungsstreik aufgerufen (http://bb-goettingen.de/1544)

Political awareness...

Das pluralistische Bündniskonzept scheint schon jetzt Früchte zu tragen. Ein linker Konsens wird von vielen - nicht unbedingt allen - getragen und es finden in der Streikwoche Veranstaltungen gegen Schüler- und Studentenverbindungen statt, kritische Bildung wird Thematisiert und eine breite Solidarität mit Angestellten des Klinikums in Göttingen, mit dem Mittelbau und anderem Personal der Uni ist in den Protest eingeschrieben. Darüberhinaus ruft ein linksradikales Bündnis - das in Teilen schon von Anfang an am basisdemokratischen Organisierungsprozess beteiligt war - zu einem sozialrevolutionären Block auf der Bildungsstreikdemo auf (sozialrevolutionaerer.blogsport.de).

Auf der Seite sind bislang nur rudimentäre Infos zu lesen, es sind aber baldige Aktualisierungen angekündigt. Auch wird es am Dienstag den 16.6. auf dem Campus der Uni Göttingen eine Mobilisierungsveranstaltung mit Musik und Infomaterial geben.

What's left?

Die Zweideutigkeit der Überschrift soll deutlich machen, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Deshalb wird es vor allem nach der Bildungsstreikwoche darum gehen inwiefern das Konzept der basisdemokratischen Organisierung, des pluralistischen Bündniskonzeptes und der linksradikalen Beteiligung aufgegangen ist oder nicht. Eins ist schonmal festzuhalten: Die Ansätze sind da...doch wie entwickeln sie sich weiter?

Termine zum Bildungsstreik:

- PICKNICK - FÜR BESSERE BILDUNG am 10. Juni um 13:30h am Marktplatz (Organisiert vom Schüler_innenbündnis)

- Uniweite Vollversammlung am 10. Juni um 18:00h im ZHG

- Danach: Pirat*innenparty im JuZI - Bildungsstreik Soliparty

- HipHop-Session auf dem Campus am 16. Juni ab 12:00h

- Bündnisdemo zum Bildungsstreik am 17. Juni

- Sozialrevolutionärer Block auf der Bildungsstreikdemo // Treffpunkt: 10:30h Campus Uni Göttingen

Weitere Infos:

- http://bildungsstreikgoe.blogsport.de

- http://streikunigoe.blogsport.de

- http://www.bb-goettingen.de

- http://sozialrevolutionaerer.blogsport.de

In Frankfurt ruft das Bündnis zum sozial-revolutionären Block auf der Krisendemo im März ebenfalls zur Beteiligung am Bildungsstreik auf:

Homepage des Bündnisses