Demo gegen den Bayerntag der NPD in Straubing

Antifaschistisches AktionsKollektiv Straubing 09.06.2009 18:09 Themen: Antifa Antirassismus
Am 6. Juni 2009 fand in Straubing der Bayerntag der NPD statt.
Zu diesem Anlass rief ein breites Bündnis - der runde Tisch gegen Rechts Straubing, bestehend aus der Linken, SPD, ÖDP, den Grünen, Jusos, AAK-Straubing, DGB, LSVD Bayern, AWO und dem Migrationsbeirat - zur antifaschistischen Gegendemonstration auf.

Rund 300 Gegendemonstrant_innen fanden sich zu diesem Anlass in Straubing ein.
Der Treffpunkt für die Demonstration war am Steiner-Thor-Platz angesetzt, wo auch die Auftaktkundgebung mit Redebeiträgen verschiedener Organisationen (Runder Tisch gegen Rechts Straubing und Passau, etc.) stattfand.
Bereits im Vorfeld fanden Polizeikontrollen mit überzogenen Durchsuchungsmaßnahmen statt. Im Zuge dieser Kontrollen wurde ein Gegendemonstrant aus unseren Reihen sowie sieben Neonazis in Gewahrsam genommen.

Nachdem sich der Demonstrationszug gegen 12 Uhr in Bewegung setzte, führte die Route als erstes über den Ludwigsplatz, vorbei am Stand der CSU und anderen Parteien, die für die am darauffolgenden Tag stattfindende Europawahl auf Wählerfang waren. Die CSU beteiligte sich jedoch nicht an der Demo, sondern hielt es stattdessen für wichtiger mit Leberkässemmeln und Volksmusik am Stadtplatz präsent zu sein.

Im weiteren Verlauf der Demonstation kam es vereinzelt zu "Störaktionen" von Mitgliedern der "Freien Kräfte Straubing", die sich pöbelnd am Straßenrand einfanden und offensichtlich provozieren wollten. Noch bevor die Antifaschisten aktiv werden konnten, schritt die Staatsmacht ein und entfernte diese Personen. Nach diesen verzweifelten Versuchen setzte der Zug seinen Weg Richtung NPD-Zentrale in der Osserstraße 17 fort.
Die Demo führte durch verschiedene Wohngebiete mit hohem Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund und kam letztendlich um ca. 13:15 Uhr am Ort der Abschlusskundgebung in der Arberstraße unweit des Geländes der NPD an.

Dort fanden sich die Antifaschisten ein, um lautstark ihren Protest kundzutun und der Abschlusskundgebung zu lauschen. Redebeiträge kamen unter anderem vom DGB, dem 3. Bürgermeister der Stadt Straubing Hans Lohmeier, sowie der örtlichen Antifa (AAK-SR).
Im Redebeitrag äußerte die Antifa unter anderem Kritik an der mangelnden Aktionsbereitschaft der Stadt Straubing und insbesondere des ersten Bürgermeisters Markus Pannermayr im Kampf gegen Faschismus. Des Weitern wurde auf verschiedene vorhergegangene Aktionen gegen neonazistische Strukturen in und um Straubing hingewiesen. Den Abschluss bildete die Ankündigung, dass dies nicht die letzte Aktion gegen diesen "Drecksladen" gewesen sei, und solange weitergemacht werde, bis er verschwinde!!

Nach der offiziellen Auflösung der Veranstaltung gegen 13:45 Uhr zerstreuten sich die Demonstrant_innen relativ rasch, es wurden zwar einige Platzverweise erteilt, doch größere Aktionen kamen aufgrund der Polizeipräsenz nicht mehr zustande.

Fazit: Alles in allem war es eine laute, entschlossene und sinnvolle Demo, bei der einige Teilnehmer mehr nicht geschadet hätten, wenn man sich die Einwohnerzahlen dieser Stadt ansieht.

Wie gesagt, es war sicherlich nicht die letzte Demo!
Es wird solange weitergemacht, bis sich die NPD aus Straubing verpisst!!

AAK
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Ergänzungen

Repression und streunende Nazis

Sailor Man 09.06.2009 - 21:16
nachdem ich und ein kumpel aus zeitlichen gründen erst gut eine stunde später anreisen konnten und die demo da wohl schon im vollen gange war, mussten wir feststelln das wir diese wohl nicht mehr einholen konnten (auch weil uns örtliche kenntnisse fehlten).
zum erschrecken mussten wir feststellen das quasi kein "normal-bürger" etwas von der demo mitbekam oder wusste. ein wohl ganz vernünftiger älterer zeitgenosse schob das wohl auf die örtliche zeitung und das insgesamt "schwarze straubing"


trafen dann aber auf zwei genossen die sichtlich erschrocken in einer metzgerei standen und schutz suchten und anscheinend kurz zuvor von 8 (!!!) nazis gejagt wurden.
das mädchen warnte uns vor auf der straße streunenden nazis. anscheind handelte es sich um bekannte münchner faschos.
das mädchen und der junge hatten vorher bereits aus angst die cops gerufen die dann auch eintrudelten.
sie versuchte die kerle zu beschreiben und ich hab den cops sogar abgekauft sich bemühen zu wollen die genannten zu finden.
er gab auffällige merkmale per funk durch, wollte das sie bei eventuellen auffinden bei einer gegenüberstellung die leute indentifiziert usw.

man lernte allerdings auch die andere seite unserer "freunde und helfer" kennen.
so wurde ein genosse bereits bei anreise verhaftet weil er keinen ausweis bei sich hatte.
das ziehte dann eine anzeige nach sich, wegen verstoss gegen das versammlungsgesetz.
außerdem hatte er anscheinend einen flaschenöffner mit integriertem brieföffner dabei, was ihm eine weitere anzeige bescherte. eine als "alltagsgegenstand getarnte waffe" wurde ihm zur last gelegt.


insgesamt hätte man mehr erreichen können; es kamen nach und nach noch faschos mit dem zug an, die man locker hätte abfangen können wenn man etwas besser organisiert gewesen wäre und im vorhinein mehr mobilisiert hätte. wir waren ganz einfach zu wenig leute, das muss man offen so sagen.



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