Erneut rechtes Konzert in Osnabrück

Headcase aus Belgien sind die „Hausband“ der europaweit bekannten Blood & Honour Kneipe Moloko-Bar (früher „De Kastelein“) in Brügge. Bei einer Razzia im „De Kastelein“ wurde u.a. eindeutiges Nazipropaganda Material gefunden . Blood & Honour ist ein in Deutschland seit 2000 verbotenes Skinhead-Netzwerk, das weltweit Rechtsrockkonzerte und den Vertrieb neonazistischer Musik organisiert und somit finanziert .

„Headcase“ beteiligten sich am Sampler „reclaim the game“ mit eindeutig rechten- und Nazi-Bands. Dort sind einschlägig bekannte Rechtsrock/Nazibands wie: T.M.F.(Tattooed Motherfucker), Battle Scarred, Unit Lost, Les Vilains, Foienoord, Bierroiber, Headcase und Iron Fist vertreten. Die CD wird außerdem ausschließlich im rechten Milieu, u.a. „dim-records“ und „germaniaversand“, beworben. Beide Versände sind bekannt für verstecktes und offenes rechtes Musikmaterial .

Dass „Headcase“ mit eindeutigen Nazi-Bands kein Problem haben ist nicht verwunderlich, schließlich spielen bzw. spielten Bandmitglieder von Headcase bei Kill Baby, Kill! und Les Vilains mit. Les Vilains Bassist Dieter Samoy ist bekennendes Blood & Honour Mitglied und wurde nach einem rassistischen Überfall vorübergehend inhaftiert .

Headcase räumen freimütig ein, dass sie in verschiedenen Blood & Honour Bands „nebenbei“ spielen bzw. gespielt haben. Zitat:“ […] a new guitar player Eef (Badlands, Offside, the Pride, les Vilains,...) and Sven (KillBabyKill, les Vilains, the Pride,....) on drums […]

Die Verwicklungen der Bandmitgliedern von „Headcase“ mit radikalen Nazistrukturen und deren Bands sollte also für jede/n, außer anscheinend für Carlo Korte, erkennbar sein. Selbst Springtoifel, eine der Bands die auf dem Konzert am 11. Juli 2009 in Osnabrück mit „Headcase“ zusammen auftreten soll, diskutieren inzwischen mit dem Veranstalter Carlo Korte aufgrund der Blood & Honour-Verstrickungen von „Headcase“.

Auch der Headliner des Konzertes, 4-Skins, hat keinerlei Probleme damit vor rechtem Publikum zu spielen. Was vielleicht daran liegen könnte, dass die Bandmitglieder von „4-Skins“ und „Indecent Exposure“ doch klare Überschneidungen erkennen lassen:

4-Skins: Indecent Exposure:
Gary Hodges Steeve “Milky“ Reeve
Graham Bacon Graham Bacon
Tom Brennan Tom Brennan
Sedge Swatton Sedge Swatton

Mit „Indecent Exposure“ bekam erst vor kurzen eine weitere Rechtsrock Band durch Carlo Korte die Möglichkeit vor über einhundert, meist rechtsrock Fans in Osnabrück aufzutreten. Womit klar seien sollte wieso „4-Skins“ generell kein Problem haben mit rechten Bands aufzutreten.

Der Veranstalter „Carlo´s Konzerte“ (in Person von Carlo Korte) der für den Ticket-Verkauf zuständig ist, trat bislang als Organisator von hauptsächlich kommerziell erfolgreichen Veranstaltungen wie Jethro Tull, Chris de Burgh, LaFee, Subway to Sally, Status Quo, etc. auf. Der tatsächliche Organisator kommt wahrscheinlich aus dem unmittelbaren Umfeld der rechten Bootboys Hildesheim.
Die Bootboys Hildesheim bewerben das Konzert, auch wenn sie in ihrem Myspace-Profil vorgeben, dass sie selbst nichts damit zu tun haben. Geworben wird für dieses Konzert wiederum im Grunde fast nur auf ausschließlich rechtslastigen Plattformen wie germaniaversand.de, dim-records.de, rock-oi.de etc.

Im Hinblick auf das sonst übliche Programm der Halle Gartlage, was von interkulturellen Festen und Märkten geprägt ist, wundert es um so mehr, dass dort rechten Bands eine Auftrittsmöglichkeit geboten wird. Die Zahl der zu erwartende BesucherInnen wird um einiges höher sein als die 130 Nazis die bei der NPD-Demo im März durch Osnabrück liefen. Somit könnten die Oberen der „Friedensstadt“ nun das nachholen was sie damals versäumten, nämlich diese Veranstaltung unterbinden.

Abschließend lässt sich mit den gesammelten Informationen sagen, dass es sich nicht um ein klassisches Oi-Konzert handelt. Bei einem Teil der Bands die unter dem Deckmantel „unpolitisch“ am 11. Juli 2009 in der „Halle Gartlage“ auftreten, handelt es sich eindeutig um rechte Musikbands die von Carlo Korte die Möglichkeit bekommen vor größtem Teil eindeutig rechtem Publikum aufzutreten.

Daher fordern wir die Stadt Osnabrück, als Betreiber der Halle Gartlage auf, das Konzert zu verbieten!

Wir rufen alle Menschen und Institutionen die zukünftig mit Carlo Korte zusammen arbeiten dazu auf, dessen Events kritisch zu hinterfragen

Carlo Korte fordern wir auf, öffentlich Stellung zu den Fakten zu beziehen