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Nazi-Bücher: Amazon die rote Karte zeigen

Linux 07.06.2009 18:23
Amazon.de unterstützt direkt die rechtsextreme NPD. Haufenweise Bücher vom NPD-eigenen "Deutsche Stimme-Verlag" gibt es bei dem Versandriesen im Programm. Derzeit ist die Medienaufmerksamkeit für das Thema sehr hoch und Amazon hat Sorge um sein Image. Genau deshalb hat die Kampagne "Kein Bock Auf Nazis" jetzt einen Aufruf gestartet um Amazon Druck zu machen, dass sie endlich die ganzen NPD-Mist aus dem Sortiment kicken sollen.
Traurig aber wahr: Amazon-Deutschland zahlt der NPD jeden Monat viel Geld. Amazon bietet reihenweise Neonazi-Bücher aus dem NPD-eigenen "Deutsche Stimme-Verlags" auf seiner Webseite zum Kauf an. Damit verdient Amazon selbst an der Nazi-Partei und finanziert deren menschenverachtende Ideologie gleichzeitig mit. Auf Nachfrage eines Journalisten hieß es lediglich „Es gibt eine Nachfrage dafür, die wollen wir befriedigen.”

Genauere Infos gibt es hier:

Artikel aus dem Tagesspiegel
www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Rechtsextremismus-Amazon;art122,2814745

Taz-Artikel
www.taz.de/1/leben/internet/artikel/1/buecher-von-npd-verlag-bei-amazon


Bis vor kurzem hatte Amazon sogar noch die NPD in ihrem Partner-Programm. Aufgrund der vielen Proteste wurde zumindest diese Zusammenarbeit gestoppt. Das reicht uns aber noch lange nicht!

Wir werden jetzt erst recht Druck machen, damit auch endlich alle NPD-Bücher aus dem Amazon-Sortiment endgültig verschwinden.

Helft mit die NPD bei Amazon rauszukicken. Das geht ganz einfach!

Es gibt zwei Möglichkeiten sich bei Amazon zu beschweren: Anrufen oder Brief schreiben.



Möglichkeit 1: Du rufst direkt (und kostenlos!) bei Amazon.de an

Die gebührenfreie Telefonnummer ist: 08 00-2 62 96 63

Montag bis Freitag von 7:30 bis 20:00 Uhr und am Wochenende von 10:00 bis 18:00 Uhr

Dort hört man erst eine Computerstimme, die fragt was man genau möchte, dann einfach die 1 drücken oder „Eins“ sagen. Danach wirst du mit einem Kundenbetreuer verbunden.

Bitte denk daran: Immer nett und freundlich, aber trotzdem bestimmt reden und Dich nicht abwimmeln lassen, bis du eine klare Auskunft hast oder sie versprechen sich zurückzumelden. Einfach nur Pöbeln bringt nichts.


Wenn Du schon mal bei Amazon bestellt hast, sagst du:

„Hallo meine Name ist XY, ich bin Kunde bei Ihnen. Ich habe gehört, dass ihre Firma Geld an die NPD zahlt. Stimmt das wirklich? Ich kann mir das gar nicht vorstellen.“ (weiter geht’s unten).


Hast du kein Amazon-Konto, noch besser. Dann einfach sagen:

„Hallo meine Name ist XY, ich wollte jetzt das erste Mal bei Ihnen etwas bestellen ABER ich habe gehört, dass ihre Firma Geld an die NPD zahlt. Stimmt das wirklich? Ich kann mir das gar nicht vorstellen.“

Wahrscheinlich wird der Kundenbetreuer dann erstmal versuchen auszuweichen in etwa so: „Ja, wir haben gerade das PArtnerprogramm mit der NPD eingestellt, keine Sorge...blablablabla“

Dann muss man sofort nachhaken und sagen:

„Aber Sie verkraufen doch immernoch Bücher des NPD-eigenen "Deutsche Stimme-Verlags" oder? Dann zahlen sie ja trotzdem weiterhin Geld an die NPD.
Ich möchte einfach von Ihnen wissen, ob Amazon in Zukunft weiterhin NPD-Bücher verkaufen wird oder nicht. Die Frage können sie doch einfach mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten.“

Wahrscheinlich wird der dann sagen: „Wir halten uns da an die Anweisungen der Bundesprüfstelle für Jugendgefährdende Medien. Wenn ein Buch nicht verboten ist, können wir das auch nicht aus dem Versand nehmen“ oder so ähnlich.

Wenn das passiert sofort dagegen halten: „Es geht mir aber nicht darum, ob die Bücher offiziell verboten sind oder nicht. Es ist ja auch nicht verboten viel Geld an die NPD zu spenden. Trotzdem will ich nicht einer Firma mein Geld geben, die der NPD Geld zahlt und damit deren rassistische Hetze direkt unterstützt.’“

Anschließend kannst Du sagen: „Ich brauche einfach eine ganz klare Information von Ihnen: Arbeitet Amazon weiterhin mit der NPD zusammen oder nicht? Falls ja muss ich nämlich ab sofort meine Bücher woanders kaufen.“

Danach werden die Kundenbetreuer deinen Namen und Mail-Adresse notieren, damit sich sie Dir ihre Antwort mailen können.

(Wenn sie dir Antworten interessiert uns das natürlich. Kannst uns gerne deine Erfahrungsberichte an  info@keinbockaufnazis.de schicken.)



Möglichkeit 2: Du schickst einen Brief an Amazon

Das ist die ganz einfache Lösung. Einfach folgenden Brief in ein Worddokument reinkopieren. Deine Absenderadresse und Datum hinzufügen. Eintüten. 55-Cent Briefmarke drauf und abschicken. (Den Brief kannst du auch schicken, wenn du kein Konto bei Amazon.de hast. Die Überprüfen das ja nicht, weil es viel zu viel Aufwand wäre…)


Hier der Musterbrief:

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Amazon.de
Kundenbetreuung
Moosacher Str. 51
80809 München




Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Bestürzung habe ich gestern in verschiedenen Medien Artikel über ihren Versand gelesen. Darin ging es um die Verbindungen zur rechtsextremen NPD. In den Texten wurde darauf hingewiesen, dass Amazon.de Bücher des NPD-eigenen "Deutsche Stimme-Verlags" anbietet und darüber große Summen an diese verfassungsfeindliche Partei zahlt.

Laut dem NPD-Watchblog NPD-Blog.info war Ihre bisherige Reaktion auf Kritik daran: „Es gibt eine Nachfrage dafür, die wollen wir befriedigen.”

Als langjähriger Kunde Ihres Portals bin ich ziemlich überrascht und erschrocken, dass sie einer Partei, die eine menschenverachtende und ganz klar anti-demokratische und rassistische Ideologie vertritt so ein Forum bieten und direkt finanziell in ihrer Arbeit unterstützen.

Ich möchte Sie bitten mir mitzuteilen, ob Amazon.de weiterhin die rassistischen Bücher des "Deutsche Stimme-Verlags" verkaufen wird. Falls diese Information stimmt, werde ich in Zukunft keine Bestellungen mehr bei Ihnen tätigen und auch allen meinen Freunden und Bekannten davon abraten!

Sie werden verstehen, dass ich nicht bei einem Versand bestellen möchte, der direkt mit finanziellen Mitteln eine verfassungsfeindliche Partei unterstützt.


Bitte schicken Sie mir sobald wie möglich eine Antwort auf meine Nachfrage zu.

Mit freundlichen Grüssen
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Ergänzungen

Freiheit ist die Freiheit des Andersdenkenden

Ich 07.06.2009 - 21:32
Das bezieht aber nicht "Die Freiheit" ein, andere zu diskriminieren, zu unterdrücken und auszubeuten. Basta!
Also stoppt den Amazon-Müll!

Auf Amazon kann man von weiteren NS-Apologeten Produkte beziehen, seien es Hörbücher, CDs, Filme, Bücher oder Ähnliches.

Hier zu nennen vor allem die Produkte von
Polarfilm:  http://www.polarfilm.de/php/shop
Verlag S.Bublies:  http://www.bublies-verlag.de
Zeitreisen-Verlag:  http://www.zeitreisen-verlag.de

Zum Letzteren erschien schon einmal ein längerer Artikel:
Der Dalai Lama und die Nazis: Teil I
 http://de.indymedia.org/2008/05/217706.shtml

Der Dalai Lama und die Nazis: Teil II
 http://de.indymedia.org/2008/05/217714.shtml


Fotos zu dieser kleinen news hier:  http://linksunten.indymedia.org/de/node/7797

Amazon beendet Partnerprogramm mit der NPD

SusiSonnenschein 08.06.2009 - 11:11

Bücherverbrennungs-Vergleich ist perfide

RedZack 08.06.2009 - 11:11
Der Vergleich mit Bücherverbrennungen ist unglaublich perfide. Hier wird nicht dazu aufgerufen, Bücher zu verbrennen, sondern zu verhindern, dass Nazi-Literatur neben Liebesromanen, Kinderbüchern oder dem neuen Harry Potter verkauft wird, als wäre es das normalste von der Welt. Hier geht es um die Bekämpfung von aktiver Nazi-Propaganda! Das hat mit "Bücherverbrennungen" nun wirklich nicht das geringste zu tun.

Es ist anzunehmen, dass derartige Einträge hier selbst von Nazis stammen. Es ist gängige Argumentationsstrategie der Nazis, dass diese versuchen, Maßnahmen, die sich (völlig zu Recht!) gegen sie und ihre menschenverachtende Propaganda richten, wahlweise mit "Judenverfolgung", "Bücherverbrennungen" o.ä. gleichzusetzen - nach dem Motto: "Seht her, unsere Gegner tun und fordern genau das, was sie uns vorwerfen!".

Ne, ne, ne, diese widerliche Masche zieht hier ganz bestimmt nicht...!

Die Antwort von Amazon

X1X 08.06.2009 - 17:21
-Antwort von Amazon------------------------------------------------------------------------

Guten Tag X1X,

vielen Dank für Ihr Schreiben an Amazon.de.

Unser Ziel ist es, unseren Kunden die größtmögliche Auswahl an verschiedenen Titeln bereitzustellen. Aus diesem Grund umfasst unser Sortiment eine unbegrenzte Anzahl von Artikeln, die auf dem deutschen Markt frei erhältlich sind. Selbstverständlich schließen wir dabei indizierte und verbotene Titel aus.

Es käme einer dem Recht auf freie Meinungsäußerung widersprechenden Zensur gleich, würden wir für Titel, die ohne rechtliche Restriktion für den Verkauf im Handel freigegeben sind, den Vertrieb über unsere Website verbieten. Die Listung des größtmöglichen verfügbaren Angebot bedeutet jedoch keinesfalls, dass wir mit Meinungen, die z.B. in bei uns erhältlichen Büchern geäußert werden, sympathisieren oder solche Aussagen unterstützen. Aber wir nehmen bei der Beantwortung der Frage, ob ein Produkt vertrieben werden sollte, keine eigene Wertung vor.

Wir übernehmen jedoch stets die Einschätzung der Stellen, die zu einer solchen inhaltlichen Bewertung berufen sind und die jeweiligen Produkte umfassend prüfen können: die Gerichte und Staatsanwaltschaften, sowie die Bundesprüfstelle jugendgefährdender Medien (BPjM). Letztere nimmt eine Bewertung von Medien auf deren Jugendgefährdung hin vor und listet nicht nur indizierte, sondern auch beschlagnahmte Titel auf. An diese Liste der BPjM halten wir uns selbstverständlich strikt. Die BPjM wird jeweils auf Antrag tätig, so dass auch von dort eine Überprüfung auf Anregung Ihrerseits bestimmt vorgenommen werden würde.

Sollte sich eine Änderung in der Bewertung der benannten Titel durch entweder die BPjM oder ein Gericht oder eine Staatsanwaltschaft ergeben, werden wir die betroffenen Produkte selbstverständlich sofort aus dem Angebot entfernen.

Freundliche Grüße

X2
Unser Ziel: das kundenfreundlichste Unternehmen der Welt zu sein
 http://www.amazon.de


-Die Antwort darauf------------------------------------------------------------------------

Sehr geehrte X2,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Wenn sich ein Vertrieb dazu entschließt bestimmte Dinge nicht anzubieten, dann ist dies nicht gleichzusetzen mit einer Zensur. Schließlich ist Amazon ja nicht verpflichtet, jedes nicht-indizierte Bücher zu vertreiben. Dies obliegt der Unternehmensführung und keiner außerbetrieblichen Steuerung. Insofern kann es sich schon allein nach der Definition nicht um eine Zensur handeln. Ihre Argumentation verweist viel mehr darauf, dass Amazon sich offensichtlich kein eigenes Bild über das eigene Angebot machen kann oder will und letztlich alles vertreibt, was nicht verboten ist und mit dem sich Geld verdienen lässt.
Dies finde ich zutiefst bedauerlich.

Bei einem solchen Unternehmen werde ich in Zukunft nicht weiter einkaufen.
Von daher haben Sie mich als Kunden verloren.

Mit freundlichen Grüßen
X1X

Demokraten! Kauft nicht bei Amazon!

Britta Kleefeld 08.06.2009 - 19:12
Auf dem Nationalen Netztagebuch der NPD gibt es eine Suchbox von Amazon:


Amazon zahlt den Betreibern von Websites Provisionen, wenn sie solche Suchboxen einbinden und damit dann Käufe bei Amazon generiert werden.

Der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Walter Momper (SPD), rief im „Tagesspiegel“ vom Freitag dazu auf, Amazon zu boykottieren, sollte das Handelshaus die Partnerschaft mit dem Nationalen Netztagebuch der NPD nicht beenden. Auch Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) sagte, sollte Amazon die Geschäftsbeziehung „nicht auf der Stelle beenden“, werde sie „alle Demokraten aufrufen, dort nicht mehr zu kaufen“. Ähnlich äußerten sich Landespolitiker von Grünen, FDP und CDU.

Der Brandenburger Verfassungsschutz hatte diese Verknüpfungen zu Amazon entdeckt. Damit werden Soldatenlieder-CDs und rechtsgerichtete Bücher beworben. Ein Amazon-Sprecher sagte laut „Tagesspiegel“: „Wir prüfen derzeit die Einhaltung der Teilnahmebedingungen unseres Partnerprogramms durch die Website und werden nach Abschluss der Prüfung adäquate Maßnahmen treffen.“

 http://wortfilter.de/News/news3253.html

"Der Brandenburger Verfassungsschutz hatte diese Verknüpfungen zu Amazon entdeckt."

Kann es sein, dass der VS und nicht der Antifaschismus hier Kampagnen fährt???

Handelsblatt

Suse 09.06.2009 - 22:43
Auch interresant was das Handelsblatt schreibt. Voten nicht vergessen.

 http://www.handelsblatt.com/politik/handelsblatt-kommentar/mit-amazon-zum-ss-sturmbataillon;2329907

Amazon hat NPD Partnerschaft eingestellt

egal oder? 10.06.2009 - 11:03
Amazon hat laut eigenen Angaben das Psrtnerschafts-Programm eingestellt, seht hier eine Antwort, die sie momentan sporadisch an alle schicken:

Guten Tag,

vielen Dank für Ihr Schreiben an Amazon.de.

Amazon hat die Überprüfung der angesprochenen Website abgeschlossen und entschieden, die Website von der weiteren Teilnahme am Amazon.de-Partnerprogramm auszuschließen.

Vielen Dank nochmals für Ihr Feedback.

Freundliche Grüße

Stefan Schwenck
Unser Ziel: das kundenfreundlichste Unternehmen der Welt zu sein

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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gähn — ...

Doppelmoral — Kevin S.

@Kevin — allein zuhaus

@RedZack — ausgefüllt

Alternativen — Murphy