[Luxemburg] SoliKundgebung für besetztes Haus

kapitel2 06.06.2009 23:05 Themen: Freiräume
Über 100 Menschen waren am Freitag, 5. Juni, auf einer sehr kurzfristig angekündigten Kundgebung für das besetzte Haus in Luxemburg/Pfaffenthal. Vor dem hauptstädtischen Rathaus hatten sich vorwiegend Menschen aus der Punker- und autonomen Szene eingefunden. Es waren allerdings auch - Wahlkampf verpflichtet - eine Reihe Parteimitglieder präsent.
Bereits nach 10 Minuten kam die zuständige Sozialbeauftragte der Stadt Luxemburg raus und kündigte an, der zuständige Schöffe der Stadt hätte zwar keine Zeit, würde die Gruppe, die seit über 3 Wochen ein Haus in Luxemburg/Pfaffenthal besetzt, aber kontaktieren, um in Dialog zu treten. Dies reichte den DemonstranInnen jedoch auf keinen Fall, und lautstark wurde gefordert, der Schöffe solle doch bitte selbst hinauskommen und sich der Diskussion stellen. Als dies von Seiten der Gemeindeverwaltung wiederholt abgelehnt wurde, versuchte eine Gruppe DemonstrantInnen, das Rathaus zu stürmen, wurde daran jedoch durch den aggressiven Einsatz von Zivi-Bullen gehindert. Daraufhin wurde die Treppe vor dem Rathaus solange besetzt gehalten, bis der Schöffe sich schliesslich hinaustraute. Nach einer ziemlich hitzig geführten Diskussion vor laufenden Kameras, bei der einerseits auf die Wohnungsnot in Luxemburg, das Fehlen von autonomen Freiräumen und das Spekulantentum vor allem in der Stadt Luxemburg verwiesen wurde, und andererseits immer wieder auf die "Rechte des Hausbesitzers" verwiesen wurde, wurde sich nun schliesslich auf einen Termin für eine Versammlung mit HausbesetzerInnen, Anwalt und Gemeindeverwaltung geeinigt. Auf die Forderung, die von PolizistInnen mutwillig abgestellte (Verteilerkasten wurde zerstört)Elektrizität sowie das kürzlich abgestellte Wasser wieder herzustellen, wurde nicht eingegangen. Es soll bei der Räumung und dem Abriss des Hauses in 2 Wochen bleiben. Es gilt jetzt also, das Haus zu sichern, die Barrikaden noch zu verbessern, und eine grosse Präsenz an Menschen zu sichern, um sich im Falle einer Räumung querzustellen. Alles in allem sieht es jedoch so aus, als ob die Gemeindeführung bereit wäre, sich auf Verhandlungen wirklich einzulassen und auch eine für beide Seiten akzeptable Lösung, vielleicht in Form eines anderen Hauses, zu finden. Der Kampf hat gerade erst begonnen. Freiräume verteidigen! Solidarische Grüsse zu den Action Weeks nach Berlin!
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Ergänzungen

Bilder vom Besetzten Haus

Stand: 20. Juni 09 21.06.2009 - 13:31
Fette Bilder vom Squat könnt ihr euch hier anschauen:  http://vandalismus.blogsport.de/


Oder direkt zum Beitrag:  http://vandalismus.blogsport.de/2009/06/20/squat-art-luxemburg/


Wir bleiben alle!

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