Kiel: 600 gegen Nazigewalt
Am heutigen Freitag, 5.6.09 beteiligten sich insgesamt über 600 Menschen an der Demonstration "Schluss mit der Nazigewalt!", zu der spontan ein Bündnis aus von Nazigewalt betroffenen alternativen Projekten und solidarische Organisationen aufgerufen hatte, nachdem am vergangenen Wochenende wiederholt Scheiben der Hansastr 48 und des Wohnprojekts "Dampfziegelei" von Nazis eingeworfen wurden.
Die bunt gemischte Demo bewegte sich am frühen Abend nach einer Auftaktkundgebung vom Kultur- und Kommunikationszentrum Hansastr. 48 einmal durch die Wik, einem Stadtteil, in dem sich derzeit zunehmend organisierte Nazis versuchen breit zu machen. Die Abschlusskundgebung fand in der Schleusenstr. in unmittelbarer Nähe zu einem seit neuestem u.a. von Nazis bewohntem Haus, das von ihnen bereits mehrfach als Rückzugsort genutzt wurde, und zum besagten Wohnprojekt "Dampfziegelei" statt. Es gab außerdem drei Zwischenkundgebungen, u.a. bei dem zweiten Wiker Nazibrennpunkt Elendsredder. Darüber hinaus wurden tausende Flugblätter am Rande der Demo an PassantInnen und AnwohnerInnen verteilt.
Zu Störungen durch Nazis oder Polizei kam es nicht. Etwa ein Dutzend auf dem Weg geernteter DVU-Plakate sorgte zeitweise für gute Stimmung auf der sonst eher etwas zurückhaltenden Veranstaltung. Technische Probleme führten zwischenzeitlich unglücklicherweise zum Ausfall des Lautsprecherwagens, was aber zum Ende der Demo wieder behoben werden konnte.
Insgesamt eine schöne Aktion, vor allem die Tatsachen, dass die Demo hauptsächlich von betroffenen Projekten getragen wurde und dass binnen weniger Tage so viele Menschen mobilisiert werden konnten.
Ein etwas kämpferischerer und lauterer Ausdruck wäre allerdings gerade auch in Anbetracht der Anlässe und der Route wünschenswert gewesen. Es wird sich zeigen, ob das heutige starke antifaschistische Symbol gegen die Aktivitäten der Kieler Naziszene sich in Zukunft zu einer Praxis ausbauen lässt, die der "Aktionsgruppe Kiel" und iheren FreundInnen endgültig den Spaß an jeglicher Aktivität und auch ihr Dasein in ihrer Wunschhomezone Wik vermiest.
Völlig inaktiv war die Kieler Naziszene trotz ihrer Abstinenz während der Demo heute allerdings leider doch nicht: So hängte am Abend eine Gruppe von knapp 10 Nazis aus dem Umfeld der ach so revolutionären "AG Kiel" (darunter auch Peter v.d.B.) mal wieder Plakate des faschistischen Spießerclubs DVU in nicht geringer Anzahl auf, so z.B. am Schützenwall und auch wieder in der Holtenauer Str.. Dass diese dort lange hängen bleiben ist jedoch zu bezweifeln.
Fotos bitte ergänzen!
Zu Störungen durch Nazis oder Polizei kam es nicht. Etwa ein Dutzend auf dem Weg geernteter DVU-Plakate sorgte zeitweise für gute Stimmung auf der sonst eher etwas zurückhaltenden Veranstaltung. Technische Probleme führten zwischenzeitlich unglücklicherweise zum Ausfall des Lautsprecherwagens, was aber zum Ende der Demo wieder behoben werden konnte.
Insgesamt eine schöne Aktion, vor allem die Tatsachen, dass die Demo hauptsächlich von betroffenen Projekten getragen wurde und dass binnen weniger Tage so viele Menschen mobilisiert werden konnten.
Ein etwas kämpferischerer und lauterer Ausdruck wäre allerdings gerade auch in Anbetracht der Anlässe und der Route wünschenswert gewesen. Es wird sich zeigen, ob das heutige starke antifaschistische Symbol gegen die Aktivitäten der Kieler Naziszene sich in Zukunft zu einer Praxis ausbauen lässt, die der "Aktionsgruppe Kiel" und iheren FreundInnen endgültig den Spaß an jeglicher Aktivität und auch ihr Dasein in ihrer Wunschhomezone Wik vermiest.
Völlig inaktiv war die Kieler Naziszene trotz ihrer Abstinenz während der Demo heute allerdings leider doch nicht: So hängte am Abend eine Gruppe von knapp 10 Nazis aus dem Umfeld der ach so revolutionären "AG Kiel" (darunter auch Peter v.d.B.) mal wieder Plakate des faschistischen Spießerclubs DVU in nicht geringer Anzahl auf, so z.B. am Schützenwall und auch wieder in der Holtenauer Str.. Dass diese dort lange hängen bleiben ist jedoch zu bezweifeln.
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Ergänzungen
Gesammelte Indymedia-Berichte...
Aktivitäten gegen Nazi-Gewalt in Kiel - http://de.indymedia.org/2009/06/252459.shtml
Nazi-Gewalt in Kiel: ES REICHT!!! - http://de.indymedia.org/2009/06/252363.shtml
Kiel: Nazis in der Wik - http://de.indymedia.org/2009/05/251990.shtml
Kiel: Abgesagte Nazikundgebung - http://de.indymedia.org/2009/05/251591.shtml
MORGEN: Nazikundgebung in Kiel verhindern! - http://de.indymedia.org/2009/05/251345.shtml
08.Mai: Nazis und Antifa-Kundgebung in Kiel - http://de.indymedia.org/2009/05/249853.shtml
Kiel: Antifa-Kundgebung in der Wik - http://de.indymedia.org/2009/05/249774.shtml
Kiel: Hausdurchsuchungen bei Nazis - http://de.indymedia.org/2009/04/248653.shtml
Kiel: Antifa-Kundgebung in Diedrichsdorf - http://de.indymedia.org/2009/04/248447.shtml
Kiel 18.4.: Nazi-Überfall verhindert - http://de.indymedia.org/2009/04/247851.shtml
Erfolgreiche Aktionen gegen Neonazis in Kiel - http://de.indymedia.org/2009/04/247624.shtml
Morgen: Naziaktion in Kiel verhindern! - http://de.indymedia.org/2009/04/247470.shtml?c=on#c568170
Reggae in der City gegen Kiels Naziproblem - http://de.indymedia.org/2009/04/247157.shtml
Kiel: Spontaner Naziaufmarsch behindert - http://de.indymedia.org/2009/04/246615.shtml
Kiel: Anquatsch-Versuch wegen Antifa - http://de.indymedia.org/2009/04/246459.shtml
Kiel: Antifa-Kundgebung gegen Naziaktivitäten - http://de.indymedia.org/2009/03/244754.shtml
Aktionen und Demo gegen Neonazis in Kiel - http://de.indymedia.org/2009/03/243751.shtml
Kiel: Nazis in Gaarden // heute Spontandemo! - http://de.indymedia.org/2009/03/243712.shtml
Nazis planen Aktionen und Aufmarsch in Kiel! - http://de.indymedia.org/2009/03/243338.shtml
Kiel: 50 auf Antifa-Kundgebung - http://de.indymedia.org/2009/03/243200.shtml
Kiel: Zu den aktuellen Naziumtrieben - http://de.indymedia.org/2009/02/241177.shtml
"Autonome Nationalisten" in Kiel geoutet - http://de.indymedia.org/2009/01/240342.shtml
Redebeitrag - Anti-Nazi-Demo in Kiel, 5.6.09
Liebe Kieler und Kielerinnen!
Wir, die Autonome Antifa-Koordination Kiel, begrüßen die Initiative der wiederholt von Naziangriffen betroffenen alternativen Projekte, heute mit dieser antifaschistischen Demonstration zur weiteren Bewusstseinsseinsbildung in der Stadt über die derzeitigen permanenten Aktivitäten von Kieler Neonazis beizutragen. Wir erklären uns mit den betroffenen Projekten solidarisch und halten die Entscheidung ausdrücklich für richtig, die andauernde Bedrohung durch Neonazis nicht länger hinzunehmen.
Wenn wir heute mit Euch gegen Nazigewalt demonstrieren, meinen wir damit aber nicht nur die im teilweise mehrmals eingeworfenen Scheiben, u.a. in der Hansastraße 48, dem Wohnprojekt Dampfziegelei oder dem Café Exlex oder die brutalen Naziattacken auf Personen, wie z.B. den Balletttänzer, der am 18.4. am Rande einer Antifa-Kundgebung von Nazis ins Krankenhaus geprügelt wurde. Wenn wir gegen Nazi-Gewalt auf die Straße gehen, demonstrieren wir gegen jede Form des politisch motivierten Handels von Neonazis. Nicht erst die mörderische deutsche Geschichte hat verdeutlicht, dass jegliches Handeln von Nazis aus ihrer menschenverachtenden rassistischen, nationalistischen und antisemitischen Ideologie heraus, auf einen permanenten Zustand der Gewalt abzielt: Nämlich in letzter Konsequenz auf die Versklavung oder die Vernichtung von Menschen, die nicht in ihr widerliches völkisch-rassistisches Menschenbild passen.
Insofern heißt es für uns, wenn wir unter dem Slogan „Schluss mit der Nazigewalt!“ auf die Straße gehen, nicht weniger, als auf das Ende jeglicher Nazi-Aktivität hinzuwirken. Ob das Aufkleberverkleben oder Flugblattverteilen, ob Kundgebungen und Demonstrationen, ob Angriffe auf Menschen und Projekte, die nach ihrer, durch eine grundlegend falsche faschistische Ideologie geprägten Sicht, in ihr Opferschema passen: Wir sprechen Menschen, die sich positiv auf den Nationalsozialismus oder andere Ausprägungen des Faschismus beziehen, jeglichen Anspruch auf Handlungsspielräume ab und setzten alles daran, ihnen diese zu verbauen, wo immer sie versuchen, sich welche zu schaffen.
Einerseits muss dies langfristig und mit höchster Priorität geschehen, durch die Vermittlung von emanzipatorischen Inhalten - z.B. mittels Kulturarbeit, politisch-inhaltlicher Aufklärung oder der Erprobung solidarischen Zusammenlebens. Arbeit, wegen der schlussendlich auch die angegriffenen Projekte, mit denen wir heute solidarisch sind, ins Visier der Nazis gerückt sind.
Andererseits muss zur unmittelbaren Zurückdrängung der Naziaktivitäten, direkter antifaschistischer Widerstand erfolgen, wo immer Nazis versuchen, sich Raum zu nehmen. Dies ist in Kiel in den vergangenen Wochen durch erfolgreiche spontane antifaschistische Mobilisierungen und gemeinsame entschlossene Aktionen wieder recht erfolgreich gelungen - zumindest was öffentliche Auftritte von Nazis vor allem im Innenstadtbereich betrifft. Es ist deshalb wenig verwunderlich, dass Kieler Naziaktivisten nun verstärkt versuchen, wieder nachts anonym zu agieren und in eher abgelegeneren Stadtteilen wie der Wik Fuß zu fassen.
Nicht nur aus Gründen des antifaschistischem Selbstschutz ist es von daher folgerichtig, dass wir heute die nächtlichen Naziangriffe thematisieren und direkt in der Wik Präsenz gegen die dortige Neonaziszene zeigen. Es ist ein wichtiger Schritt dahin, ihnen längerfristig auch diese Aktionsräume nehmen zu können.
Freilich dürfen wir nicht bei dem heutigen, zweifellos wichtigen öffentlichkeitswirksamen Symbol stehen bleiben. Denn auch in Zukunft muss gelten, sich den Nazis überall entschlossen entgegenzustellen, wo sie versuchen aufzutreten – gemeinsam, solidarisch, vielfältig.
Eine von vielen Gelegenheiten dazu bietet sich übrigens morgen, wenn Neonazis aus dem gesamten norddeutschen Raum – darunter mit Sicherheit auch die hinlänglich bekannten Nazis aus Kiel - einen rassistischen Aufmarsch in Pinneberg durchführen wollen. Diesen gilt es zu verhindern. Wer zu diesem Zwecke mit uns mit der Bahn nach Pinneberg fahren will, ist herzlich eingeladen, morgen früh um 10 Uhr zum Kieler Hauptbahnhof zu kommen!
Solidarität mit den Betroffenen der Nazigewalt in Kiel – schützt Euch und andere!
Kampf der Nazigewalt heißt Kampf ihrer menschenfeindlichen faschistischen Ideologie!
Offensiv handeln gegen jeden Naziaktivismus – in der Wik, in Kiel und überall sonst!
Protest gegen rechtsextreme Steinewerfer
Quelle: Kieler Nachrichten vom 06.06.2009
Schweinepest-Beobachtungsbezirk
Mehr Fotos von Kieler Nazis gerne auch hier anschauen: http://de.indymedia.org/2009/04/247624.shtml (nach unten scollen!)
Fotos
Weitere Fotos Kieler Neonazis...
http://img3.imagebanana.com/view/0lekl7o4/demo_Pinneberg_juni_113143b.jpg
http://img3.imagebanana.com/view/1dfv7nt1/demo_Pinneberg_juni_113155b.jpg
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Offener Brief an die Betroffenen — verteilt auf der Demo am 5. Mai
... — ...
Offensive Demo — Betroffener
Alles schön und gut, aber... — @kommentar über mir
irgendwie... — equal
Super Aktion — antifaschist
Redebeitrag war okay! — Zuhörer
ab-nach-unten — @irgendwie
Oops! — krass!