Kundgebung gegen Tierpark in Lübeck

AntispeKiel 02.06.2009 19:42 Themen: Ökologie
Am Wochenende fand in Lübeck eine Kundgebung gegen das neue Tierparkkonzept und für die Freilassung der gefangenen nichtmenschlichen Individuen statt.
Kundgebung gegen neues Tierparkkonzept in Lübeck

Bis zu 40 TierrechtlerInnen folgten am Samstag, den 30.5. dem Aufruf nach Lübeck zu kommen um sich dem neuen Konzept „Hanse-Zoo“ entgegenzustellen. Mit mehreren Redebeiträgen, Transparenten und Flyern wurden PassantenInnen über das Thema informiert, auf einem Infotisch gab es die Möglichkeit sich weiter auch über andere Themen zu infomieren und auf Spende gab es auch vegane Burger. Begleitet wurde die Kundgebung durch einige Bereitschafstpolizisten mit Hunden. Entgegen der Meldung von HL Live das die Hunde friedlich waren musste mensch sich von diesen fernhalten, da sie nur schwer im Zaum zu halten waren, selbst die Halter hatten Schwierigkeiten „Ihre“ Hunde von PassantenInnen fernzuhalten. Die Kundgebung jedoch verlief friedlich und nach ca. zweieinhalb Stunden wurde sie beendet.

Die Wählergemeinschaft Bürger für Lübeck und Cristian Beholz, Vorsitzender der Vereinigung „TiergartenFreunde Lübeck“ und Befürworter des neuen Konzepts für den Tierpark in Lübeck Israelsdorf, hatten mit ca. 17 bis 20 Tierpark BefürworterInnen eine Mensch- Tierkette angemeldet um gegen die Kundgebung der TierrechtlerInnen zu demonstrieren und für das neue Konzept Werbung zu machen, ursprünglich hatten sie aber für 100 -200 Menschen angemeldet. Die Kette war so geplant das zwischen jedem Menschen ein Stofftier kommen sollte.


Das neue Konzept

Tim Sachau, Großbäcker und Chef der Zippendorfer Bäckereien aus Lübeck hofft aus dem alten Tierpark in Lübeck Israelsdorf einen neuen „schwungvollen“ Tierpark zu machen mit Bezug auf die Handels- und Hanse Geschichte Lübecks sowie einem Museum zum Thema Pelzhandel und Kürschnerhandwerk. Pelztierarten wie Nerz, Zobel, Silberfuchs, Hermelin und Schneeleopard sollen ausgestellt werden, sowie viele andere Tierarten. Der Tierpark soll erweitert werden und 30 neue Arbeitsplätze entstehen.

Momentan ist der Tierpark noch im Besitz der Familie Lehmensiek die den Tierpark schon seit vielen Jahren betreibt. Ursprünglich entstand der Tierpark aus einem Zirkusbetrieb der 1950 in Lübeck Israelsdorf sesshaft wurde.

Zusammenfassend zur aktuellen Kampagne:

>am 25. September 2008 Beschluss der Lübecker Bürgerschaft, der Vertrag wird nicht verlängert werden und läuft Ende 2011 aus.

>am 7.Oktober 2008 verweigert das zuständige Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und ländliche Räume dem Tierpark Lübeck die Zertifizierung nach den EU Richtlinien. Der TP HL wird ohne erforderliche Betriebsgenehmigung betrieben.

>am 19.Mai 2009 konnte im Rahmen der Kampagne ein weiterer Erfolg verbucht werden. Der Umweltausschuss empfiehlt der Verwaltung den Vertrag für den Tierpark unverzüglich auszusprechen.

>am 26.Mai 2009 beschließt der Hauptausschuss der Vertrag für den TP HL soll jetzt unverzüglich gekündigt werden und beauftragt damit den Bürgermeister und Verwaltungschef. Dem Hauptausschuss kommt dieses Recht zu, weil er die Ausführungen und Beschlüsse durch den Bürgermeister überwacht.

Es ist also davon auszugehen, dass der Vertrag für den bestehenden TP in den nächsten3-4 Wochen gekündigt werden wird und dann mit der Umsiedlung aller Tiere begonnen werden kann. Da alle Tiere im Besitz von Lehmnsiek stehen wird noch ein Stück Arbeit auf die TierrechtlerInnen zukommen. Es soll verhindert werden, dass Tiere an andere Zoos/Tierparks verkauft, oder Tiere geschlachtet werden. Nach aktueller Einschätzung könnten die Hochlandrinder vom Tod bedroht sein. Aber, da bleiben die AktivistenInnen weiter dran. Der Tierpark muss bis Ende 2011 vollkommen geräumt und ein Rückbau aller Anlagen erfolgt sein. Auch die Umweltbelastung des Areals TP, evtl. auf Altlasten, muss geprüft werden. Alle anfallenden Kosten, die der Umsiedlung, des Rückbaus, der Umweltbelastung/Gelände müssen von Lehmensiek bzw. der Tierparkgesellschaft e.V. getragen werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass mangels finanzieller Masse die Hansestadt Lübeck die Kosten übernehmen muss und dann auch sehr bald dazu bereit sein wird, die Tiere zur Vermittlung freizugeben. So ist die rechtliche Situation. Sobald die Kündigung ausgesprochen sein wird, ist der Bäckermeister weg vom Fenster. Israelsdorf übernehmen ist dann nicht mehr möglich.

Dann könnte er sich um ein neues Areal bei der Stadt bemühen. Das Verfahren einen neuen Tierpark/ZOO zu gründen ist ein sehr, sehr langer Prozeß. Nach Erfahrung 7-8 Jahre.

Berichte zu den Aktionen dazu in der LN am folgenden Tag:

 http://www.ln-online.de/regional/luebeck/2600412/Menschenkette_gegen_Mahnwache.htm

oder vom vorherigem von HL-Live:  http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=53073

Weiterhin läuft die Kampagne natürlich auf vielen Schienen. Alle Aktionen von Einzelpersonen und Gruppen und eine sagenhafte Solidarität hat sie soweit gebracht, dass bald gesagt werden kann

EINS - ZWEI - DREI - Lehmensiek gib die Tiere frei.
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