Rostock: Nach KC-Konzert Verbot - Nazis sauer

Red_Angel 02.06.2009 16:05 Themen: Antifa
400 Beamte inclusive 2 Wasserwerfer und einem Räumpanzer waren am Samstag rund um Rostock im Einsatz. Die Hooliganband 'Kategorie C' - benannt nach dem Polizeijargon für gewaltsuchende Fussballfans - wollte in Rostock aufspielen. Doch daraus wurde nichts, die Staatsmacht unterband das Konzert. Tage später beschweren sich Neonazis über das Verbot und beweisen damit auch dem letzten Zweifler, dass es sich bei der Band bei weitem nicht um eine 'unpolitische' Band handelt.
Zunächst hatten lokale Antifaschisten mobil gemacht. Der Sänger von 'KC' beschwerte sich in einem via 'youtube' verbeiteten Video kurze Zeit später, dass die Plakate mit dem Slogan 'Mach den Scheiß aus - Kategorie C das Mikro klauen' in großen Teilen Mecklenburg - Vorpommerns die Straßen zierten. Wohl eher widerwillig honoriert der Bandleader die Bemühungen der Kampagne, wenn er darauf verweist, dass ihm niemand das Mikro klauen würde. Auch die 'Nationalen Sozialisten Rostock' nehmen auf die Kampagne direkt Bezug, wenn sie verlauten lassen, dass sie das Mikro für 'KC' hochhalten würden.
Dabei bemüht sich die Band sich nach aussen hin ein unpolitisches Image zu geben. In einem Interview auf dem linken und u.a. fussballaffinen Webblog Besserscheitern mit der 'Antifaschistischen Jugendinitiative' wird jedoch klargestellt, dass angesicht Texte ala:
„Deutschland dein Trikot. Das ist schwarz und weiß. Doch leider auch die Farbe deiner Spieler. In München, Rom und Bern, da gab´s noch echte Deutsche. Solche Jungs und diese Siege hätten wir jetzt gerne wieder! [...] Deutschland ist der Schlachtruf. Für Deutschland stehen wir alle ein. Doch Deutschland ist nicht die BRD. Deutschland ist der Schlachtruf.“
es wohl euphemistisch wäre, diese Band nur als rechts offen zu bezeichnen.
Und so versammelten sich auch am Samstag mehrere Hundert Anhänger der rechten Szene, die Polizei spricht von etwa 400, die Verantstalter von etwa 900 Personen, vielen von ihnen völlig alkoholisiert und gewaltbereit. Die Polizei war mit einem Großaufgebot zugegen, kein Wunder, denn vor knapp einem Jahr wurden mehrere Polizeibeamte verletzt, als sie ein Neonazikonzert auflösen wollten.Auch in diesem Jahr mussten zahlreiche Nazis die partiell sogar mit Teleskopstangen und Quarzsandhanschuhen bewaffnet waren, unter polizeilicher Obhut gestellt werden.
Lokale Antifaschisten führen die Maßnahmen der Polizei nicht zuletzt auf den öffentlichen Druck zurück, den ihre Kampagne entfaltet hatte. Am Nachmittag hatten etwa 300 Menschen gegen das rechte Konzert demonstriert.
Unterdessen droht jedoch weiteres Ungemach. In dem veröffentlichen und in der Zwischenzeit wieder vom Netz genommenen Video, drhht der Leadsänger das Konzert in 4-6 Wochen zu wiederholen.


Mehr Informationen auch unter der Kampagnenseite: Mach den Scheiß aus...
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Ergänzungen

myspace macht den Scheiss aus

greg 03.06.2009 - 17:16
Scheinbar hat jetzt auch myspace gegen KC interveniert. Die Seite ist wegen Verstoss gegen die Nutzungsbedingungen gelöscht.

Autonome Nationalisten wollen Demo stören

Observer 05.06.2009 - 00:28
Bad Doberan/Rostock/MVregio Einen Tag vor den Kommunal- und Europawahlen organisiert die Antifa in Bad Doberan eine Protestveranstaltung gegen die NPD. Man wolle "dem drohenden (Wieder-)Einzug der NPD in die Kommunalparlamente eine klare Abfuhr erteilen und ein Zeichen für eine antifaschistische Gegenkultur setzen", heißt es in dem entsprechenden Aufruf auf der Antifa-Internetseite. Im Anschluss an die Demonstration, welche um 14.30 Uhr am Doberaner Bahnhof starten soll, soll es zu einem "Soli-Konzert" ins Kornhaus gehen, bei dem einige linksgerichtete Bands angekündigt sind. Das Kornhaus wird unter anderem von der Stadt Bad Doberan gefördert. Die Veranstaltung droht jedoch zu einer Bühne für die gewaltsame Auseinandersetzung linker und rechter Extremisten zu werden: So haben sich bereits die sogenannten Autonomen Nationalen zu einer Gegenveranstaltung angekündigt.

Man wolle der Antifa mit den gleichen Mitteln begegnen, welche diese für gewöhnlich zur Blockade rechtsextremistischer Veranstaltungen nutzt, heißt es aus Kreisen des autonomen, nationalen Blockes. Dessen Mitglieder übernahmen in der Vergangenheit Erscheinungsbild und Militanz des linksgerichteten "Schwarzen Blockes". So ist bei einem Aufeinandertreffen beider Gruppen mit heftigen Krawallen zu rechnen.

Erst kürzlich hat die Rostocker Polizei einem Konzert der rechten Szene mit eben dem Argument Einhalt geboten, der Veranstaltung drohe ein "unfriedlicher Verlauf" - Den Behörden steht nun eine ganz ähnliche Entscheidung allerdings unter anderem Vorzeichen bevor. Ein Sprecher der Polizeidirketion Rostock teilte gegenüber MVregio News mit, dass man sich auf diese Lage einstellen werde.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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ACAB? — Todd A. Litayre

@ACAB — unwichtig

dummes gehabe — acab ja, aber..