Gorleben: Illegales Atommüllendlager besetzt

contratom 29.05.2009 15:13 Themen: Atom
1.000 Menschen haben heute mittag die Zäune des ´illegalen Atommüllendlager´ in Gorleben überwunden.
Gegen 12.00 Uhr wurden Zäune durchschnitten und mit Schaufeln, Hämmern und Schubkarren zur Einebnung geschritten. Auch das zweite Tor auf das Gelände konnte überwunden werden und ein ´Erkundungstrupp´ das illegale Endlager in Augenschein nehmen.

Die Polizei löste die Versammlung auf und forderte die Demonstraten auf, sich zu entfernen. Parallel erklommen Aktivisten den Endlagerturm und hissten neben der Wendlandsonne die eindeutitige Forderung: ´Atomanlagen stilllegen!´. Bauern rollten mit ihren Treckern auf das Endlagergelände und versperrten alle Zufahrten.

Die völlig überforderte Polizei konnte nur tatenlos mitansehen, wie Zäune durchtrennt und Tore geöffnet wurden. Nach etwa eineinhalb Stunden und bevor die Polizeiverstärkung den Ort des Geschehen erreichen konnte, verschwanden die Bauern mit ihren Traktoren wieder...

* weitere Bilder: www.contratom.de
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Ergänzungen

DDP-Meldung vom 29.05.2009, 16:23 Uhr Endlag

M.N. 29.05.2009 - 21:03

Pressemitteilung der BI dazu

siehe unten 30.05.2009 - 00:15
Pressemitteilung 29.05.09
Schwarzbau Gorleben besetzt

Rund zwei Stunden lang besetzten Atomkraftgegner heute Mittag das Gelände
des Schwarzbaus Gorleben. Als Reaktion auf das Eingeständnis des
Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), dass die Baumaßnahmen unter und über
Tage bereits so angelegt sind, dass der Salzstock Gorleben als
Atommüllendlager eingerichtet werden kann, rückten über 1000
Demonstranten und 30 Traktoren demonstrativ in den Innenbereich des
Schachtgeländes vor. 8 Polizisten sicherten den Förderturm.

Mitarbeiter des BfS wurden dabei beobachtet, wie sie Akten sicherten: ein Non-
Paper des BfS, in dem eingeräumt wurde, dass in Gorleben ohne
atomrechtliches Genehmigungsverfahren erste Baumaßnahmen zur Errichtung
eines Endlagers vollzogen wurden, hatte die Proteste ausgelöst.

"Wir werden keine Ruhe mehr geben und am Ende den Protest nach Berlin
tragen", kündigte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI)
an. Für den 5. September ist in Berlin eine große Anti-Atom-Demo angekündigt,
zu der die Bäuerliche Notgemeinschaft mit einem Treckerkorso und Treck
mobilisiert. Die Besetzungsaktion endete friedlich, kurz nach dem Eintreffen
von Polizeihundertschaften.
Tschüs bis zum näXten Mal.

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
Kerstin Rudek 0160 159 24 73

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow

Büro: Tel: 05841-4684 Fax: -3197
 buero@bi-luechow-dannenberg.de


Pressemitteilung der BfS dazu

BfS 30.05.2009 - 00:17
Zur Besetzung des Erkundungsbergwerks Gorleben durch Demonstranten am 29.05.2009 erklärt das Bundesamt für Strahlenschutz:


Das BfS hat sich gegenüber friedlichen Protesten, wie sie in der Vergangenheit bereits des Öfteren vor oder auf dem Gelände des Erkundungsbergwerks stattgefunden haben, stets offen und dialogbereit gezeigt. Sachbeschädigungen wie sie heute von einigen Demonstranten auf dem Gelände verübt wurden, sind jedoch nicht akzeptabel. Sie tragen nichts zu einer konstruktiven Debatte über die ungelöste Endlagerfrage bei.

Das BfS hat während der Demonstration deeskalierend gewirkt, sodass die eingedrungenen Demonstrationsteilnehmer ihre Aktion friedlich beendet haben.

Aus einer frueheren Erklaerung der BI

Wolfgang Ehmke, Kerstin Rudek 30.05.2009 - 05:13
Leugnen, kleinreden und stückweise die Erkundungslüge zugeben - diese
Reaktionen des Bundesumweltministeriums (BMU) bzw. des Bundesamtes für
Strahlenschutz (BfS) in der Gorleben-Debatte seien vorhersagbar gewesen. "Es
wird den politisch Verantwortlichen aber nicht mehr gelingen, über den Skandal
hinwegzureden, dass in Gorleben unter der Etikette "Erkundung" bereits erste
Bauschritte zur Errichtung eines Endlagers stattgefunden haben", kontert die
Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) Lüchow-Dannenberg.

Das BfS räumte in einer Stellungnahme von sich aus ein, dass die Anlagen in
Gorleben im Hinblick auf ihre spätere Nutzbarkeit bzw. Ausbaufähigkeit für das
geplante Endlager ausgelegt wurden. Dies betreffe insbesondere die beiden
Schächte, die Größe der Salzhalde sowie die Größe der Außenanlage und der
Gebäude.

"Die Täuschung der Öffentlichkeit hat Tradition: schon 1980 plante der damalige
Leiter der Abteilung Sicherstellung und Endlagerung bei der Physikalisch-
Technischen Bundesanstalt, Prof. Werner Heintz, den Ausbau der
Schachtanlage, wollte aber in Absprache mit dem Baukonsortium dieses
Vorgehen vertuschen", erinnert die BI. "Die Erkundungslüge ist der
Glaubwürdigkeits-GAU der Politik. Wer heute noch die Fortsetzung der
Erkundung in Gorleben fordert, setzt sich dem Gespött aus. Die Gorleben-Karte
ist verbrannt."

"Wir lassen nicht mehr locker. Das ist der Auftakt für den großen Treck der Bauern nach Berlin und die Anti-Atom-Demo in der Hauptstadt am 5. September, zu dem ein breites Bündnis von Umweltverbänden und Initiativen aufruft", heißt es in der Erklärung der Bürgerinitiative.




Video von der Besetzung bei Graswurzel.tv onl

graswurzel.tv 01.06.2009 - 11:00
Auf unserer Seite ist ein Film von der Besetzung.
Graswurzel.tv

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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@Luise — Rüpel

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