"Kein Zweifel, dass ihr eine Nazi-Band seid"

besserscheitern 27.05.2009 15:50
Ungewöhnliche Post erhielt die Band Feine Sahne Fischfilet nachdem sie auf ihrem Weblog einen Aufruf zur Teilnahme an der antifaschistischen Demonstration gegen den Auftritt von Kategorie C veröffentlichte.
Ungewöhnliche Post erhielt die Band Feine Sahne Fischfilet nachdem sie auf ihrem Weblog einen Aufruf zur Teilnahme an der antifaschistischen Demonstration veröffentlichte. Am 30. Mai soll in Rostock gegen den Auftritt der Nazi Hool Band Kategorie C und rechten Lifestyle in Mecklenburg Vorpommern demonstriert werden. Die in verschiedensten Fussballfanszenen beliebten Feine Sahne Fischfilet hatten dazu sehr klar Stellung bezogen:

“…Uns wird schlecht und wir stecken im Sekundentakt den Finger in den Hals, wenn wir sehen, wieviele Menschen zu dieser verkackten Naziband abgehen und meinen, dass ihr Handeln achso ,,unpolitisch“ wäre… fangt an zu überlegen und denkt weiter als von der Wand bis zur Tapete…”

Wie Mitglieder der Band diesem Blog berichteten, erhielten Feine Sahne Fischfilet kurz darauf eine Nachricht über ihren Myspace Account. In dieser Mail meldete sich sehr zum Erstaunen der Bandmitglieder ein “Rainer von KC”. Dabei handelt es sich mutmaßlich um Rainer Friedrichs, Gitarrist bei Kategorie C. Der Inhalt der Mail wird im Folgenden dokumentiert:

ich bin der rainer von kc, wenn ihr schon gegen uns am hetzen seid frag ich mich nur wieso ihr euch nicht vorher ein persönliches bild von uns gemacht habt.woher nehmt ihr euer wissen über mich und meine band. wie kann das sein das menschen über mich und meine band urteilen ohne uns zu kennen sondern nur das nach reden was andere sagen und schreiben.ist das nicht ein verhalten was es früher schon mal gegeben hat und das ihr doch so verachtet.

macht euch doch mal nen bild wie es wirklich ist, wie wir heute sind und wie wir vor 10-15 jahren waren. hört die dinge aus unserer sicht, wir leugnen nichts , stehen zu allem was war, egal ob es die bands sind in denen wir gespielt haben oder was sonst noch so war und wenn ihr dann meint weiter diesen weg zu gehen dann aber mit erhobenen haupt und nicht kriechend in der masse.

so nun geht es erstmal zum musik mmachen in den proberaum.

rainer


Die Band entschloss sich daraufhin einmalig auf diese Mail zu antworten. Das Anliegen war dabei nicht, mit den Nazis zu reden oder gar von diesen Verständnis zu erhoffen. Als antifaschistische Band stehen Feine Sahne Fischfilet dafür ein, den Nazis jeden Milimeter ihres Spielraumes streitig zu machen und dafür zu kämpfen, dass menschenverachtende Propaganda nicht unwidersprochen bleibt. Dafür ist die Band auch bereit dorthin zu gehen, wo die alltägliche Nazidominanz für alle nicht-rechten Menschen eine ständig drohende Gefahr darstellt.
Um ihre Haltung unmissverständlich zu unterstreichen, entschied sich die Band den Briefwechsel zu veröffentlichen. Das Statement liegt dem Webblog Besserscheitern vor und wird im Einverständnis mit der Band im Folgenden dokumentiert.

Antwort der Band Feine Sahne Fischfilet:

Moin Moin… hier ist ein mensch von feine Sahne Fischfilet!

Erstens!Dies wird die erste und letzte Nachricht von uns an euch sein.Vorab: Das ihr eine schäbige Nazihoolband seid, daran haben wir keinen Zweifel. Dass ihr über antifaschistische Interventionen abkotzt, können wir natürlich nachvollziehen und wir hoffen darauf, dass diese noch lange anhalten werden!

Woher wir unser Wissen nehmen? Naja das Internet bietet einem in der heutigen Zeit ja einiges an Informationen! Ich habe gar kein Bock mir hier die Hände wund zu schreiben. Dass es innerhalb der Band Überschneidungen zu Faschobands wie Agitator, Haumptkampfline, Nahkampf etc, gab/gibt, brauche ich dir sicherlich nicht erzählen! Dass Hannes und Co. bei der Lunikoff-Demo so schöne Lieder wie,, Frei wie ein Vogel” von der NPD-Bühne trällerten, dürfte dir bzw. euch ja noch viel besser bekannt sein als uns! So Texte wie,, Deutschland dein Trikot” unterstreichen zudem wohl auch die Gesinnung!

Warte Rainer! Jetzt muss doch das obligatorische,, Das ist alles lange her kommen etc- was reitet ihr da noch drauf rum- wir machen doch nur hoolmucke” kommen, oder?
Na dann lass uns in die Gegenwart schauen! Das dritte Konzert in Folge in Rostock! Schon im letzten Jahr wurde euer Gig vom Neonazibarden Krause organisiert! ,,Kann ja mal vorkommen” murmelst du dir jetzt in deinen Bart? Hmmm, können wir uns schwer vorstellen aber egal… Denn auch in diesem Jahr wird euer Auftritt wieder von Faschos organisiert! Der Neonaziladen ,,Nordlicht Gnoien” ruft dazu auf nach seinem Frühlingsfest geschlossen zu eurem Gig zu fahren! Zufällig gibt es die Eintrittskarten für euer Konzert schon vorab in diesem einschlägigen Geschäft zu kaufen! Komisch Komisch, wa? Naja noch komischer wirds, wenn die Eintrittskarten für euren Auftritt dann auch noch im Rostocker Neonazigeschäft ,,Dickkoepp” verkauft werden, welcher von dem NPD-Landtagsabgeordneten Birger Lüssow betrieben wird.

Achja zu dem Punkt,, wir stehen zu allem was war”: Wir müssen sagen, dass wir jeden Menschen zutrauen, dass die Person sich verändern kann, dass sie sich selbst reflektiert etc.! Aussagen wie ,, Stehen zu allem was war” lassen uns dann jedoch nur noch den Kopf schütteln! Es ist eine Farce, dass Menschen die im Jahre 1991 bei Angriffen auf Asylbewerber_innenheime dabei waren-jetzt sagen, dass sie unpolitisch seien und im gleichen Atemzuge Scheisse aus ihrem Mund kommt á la ,, wir stehen zu allem was war”… Aber der Punkt ist nur ein persönlicher und deshalb vielleicht auch nur ein subjektives Argument!

Wir glauben, dass mensch eure Band ganz nüchtern betrachten sollte! Sich ganz nüchtern Fakten anschauen sollte, sich ganz nüchtern mit euch auseinandersetzen sollte. Ganz nüchtern betrachtet kommt mensch dann einfach zu dem Ergebniss, dass ihr eine beschissene Nazihoolband seid, die mit ihrer achso unpolitischen Attitüde Kohle scheffeln will!
Hoffen wir darauf, dass es immer Menschen geben wird, die sich nicht von euch beschissenen Nazihools einschüchtern lassen und immer wieder auf die Straße gehen werden um euch aus der Anonymität zu holen.

Und wenn es dich/euch denn wirklich so stören sollte und ihr nun auf diese Fakten hingewiesen wurdet(musste nur auf die Internetseiten, z.b Nordlicht Gnoien schauen), dann sag den Gig doch einfach ab;)!
Für weitere Infos verweisen wir dich und deine Atzen auf diesen netten Blog.

machdenscheissaus.blogsport.de

In diesem Sinne…
Kategorie C… das Mikro klauen! Alerta Antifascista


http://www.myspace.com/feinesahnefischfilet
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Ergänzungen

No Justice , No Peace

Rainer von vielen! 27.05.2009 - 16:54
Hallo,
dieses geht an alle KC Fans!
Am 18.07.09 spielen die Feien Sahne Fischfilet in Boizenburg!
Dann alle hin da und uns so unpolitisch geben wie es geht und den Laden kurz und klein kloppen!

@ Kategorie A

Lesender 28.05.2009 - 00:49
Von: hxxp://aakw.blogsport.de/news/#Kategorie_C_Konzert_in_LDS

"Die Band aus Bremen, die auch unter dem Label „Hungrige Wölfe“ firmiert, verortet sich selbst im gewaltbereiten Hooligansprektrum und bestreitet in der Öffentlichkeit jede Verbindung ins neonazistische Lager. Eine Strategie, die zu fruchten scheint. Auf ihren Konzerten kommt nicht selten ein Gemisch aus bis zu 800 organisierten Neonazis, Boneheads, Rockern, Hooligans und jungen Fußballfans zusammen, um mit der Band „unendlichen Spaß und Zusammenhalt“ zu zelebrieren. Das Bandprojekt sei nach eigener Aussage „absolut politisch neutral“ (sic!).

Daß Kategorie C in der radikalen Rechten eine starke Anziehung besitzt, kommt nicht von ungefähr. Obwohl die Band seit ihrer Gründung im Jahre 1997 ein Verwirrspiel um Gesinnung und Aktivitäten betreibt, zeichnet ein Blick auf die Hintergründe der Band ein eindeutiges Bild.

Das Gründungsmitglied Hannes Ostendorf fand schon als Teenager Anschluss an die rechtsradikale Szene. Neben einem Engagement als Sänger der offen neonazistischen Band Nahkampf (1989 bis 2002) gipfelte dies 1991 in einem Brandanschlag auf ein Bremer Flüchtlingsheim.

In der Geschichtsschreibung der heutigen Band Kategorie C fällt dies unter die Rubrik „Vergangenheit“ und „alte Vorurteile“. Nun möchten wir nicht abstreiten, dass Menschen in der Lage sind, sich von neonazistischen Weltanschauungsmustern zu lösen. Davon kann bei Kategorie C jedoch keine Rede sein, solang die Band regelmäßig für Stoff sorgt, der jedwelche Distanzierungsversuche ins lächerliche zieht! Die Liste ist lang:

1999 veröffentlichen Kategorie C einen Titel auf dem Sampler ,,Die Deutschen kommen II“ und begeben sich damit in Gesellschaft mit den Rechtsrockbands Landser, Stahlgewitter, Kraftschlag und Hauptkampflinie.

Im März 2001 spielen Kategorie C auf einem Konzert anläßlich des 20 Jubiläums der berüchtigten Neonazi-Hooltruppe „Borussenfront“, um den Dortmunder Siggi Borchert, ein Geburtstagsständchen. 2004 nehmen sie mit einigen Mitgliedern der ebenfalls aus Bremen kommenen Rechtsrockband Endstufe eine gemeinsame CD auf.

Auch auf dem (mittlerweile indizierten) Sampler zur Fußballweltmeisterschaft 2006 „Zu Gast bei uns“ findet sich Kategorie C („Deutschland dein Trikot“) zusammen mit Rechtsrockbands wie Kraftschlag, Agitator, Eugenik und dem Nazibarden Michael Müller.

Mit „Deutschland dein Trikot“ bekennt sich die Band zur Ausnahme auch einmal offen zum nationalsozialistischen Deutschland („Deutschland ist der Schlachtruf“ / „Für Deutschland stehen wir alle ein“ / „Doch Deutschland ist nicht die BRD“) und macht aus ihrer rassistischen Gesinnung keinen Hehl: „Deutschland dein Trikot“ / „Das ist schwarz und weiß“ / „Doch leider auch die Farbe deiner Spieler“ / „In München, Rom und Bern, da gab´s noch echte Deutsche“ / „Solche Jungs und diese Siege hätten wir jetzt gerne wieder!“

Im Oktober 2006 spielt Ostendorf schließlich auf einer von der NPD organisierten Solidaritäts-Demo für den damals inhaftierten Sänger der berüchtigten Rechtsrockband Landser, Micheal Regener, vor der JVA-Berlin-Tegel.

Das läßt nur einen Schluss zu: Entgegen allen Distanzierungen ist Kategorie C eine ordinäre Neonaziband. Daher muss ihren Bestrebungen, nicht-rechte Menschen anzusprechen und an ein rechtsradikales Umfeld heran zu führen, durch konsequente Aufklärung entgegen gewirkt werden.

Wer sich hingegen wissentlich mit Kategorie C gemein macht, muss die Konsequenzen spüren. Antifa heisst Angriff!

Autonome Antifa Königs Wusterhausen


Sämtliche Zitate sind Liedtexten und der Homepage der Band entnommen.
Weitere Hintergrundinfos zu Hannes Ostendorf und KC auf bremen.antifa.net"

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 11 Kommentare an

danke — autorIn

ex-linksradikaler — links ja, radikal nein

@trottel-Feine Sahne... — links ja, radikal nein

@ "links" — Trottelbasher

@FeineSahneFischfilet — zwonull

@zwonull — wieso dein name ?

Reiners Post — keiner