Demo gegen homophobe Repression in Moskau

LGBTI 16.05.2009 21:01 Themen: Antirassismus Gender Medien Repression Weltweit
In Berlin fand heute um 19.30h eine spontane Kundgebung und Demo von der russischen Botschaft durchs Brandenburger Tor statt. Etwa 50 Personen protestierten in Solidarität mit den schwul- lesben-,trans- Aktivist_innen, die heute in Moskau gewaltsam verhaftet wurden.
Passiert war folgendes:


Heute Morgen um 11 Uhr wurde eine Protestkundgebung von LGBTI-Aktivist_innen
in Moskau gewaltsam aufgelöst. Am Tag des Eurovision-Song-Contest-Finales in
der russischen Hauptstadt wollten die Demonstrant_innen auf die
Diskriminierung und Verfolgung homosexueller Menschen in ihrem Land
aufmerksam machen. Augenzeug_innen berichteten, Polizisten der
Spezialeinheit OMON hätten die Demonstrant_innen gejagt, teils verprügelt,
im Würgegriff abgeführt und in Gefängniswagen gesperrt.



Während Millionen Menschen weltweit auch gerne mal Transen im Glitzerfummel
auf der Bühne des Eurovision Song Contests bestaunen und gerade Lesben und
Schwule traditionell am Austragungsort in der Öffentlichkeit feiern, werden
im diesjährigen Austragungsland deren Rechte mit Füßen getreten. In Russland
wurden bereits in der Vergangenheit ähnliche Kundgebungen wie heute von der
Polizei mit Gewalt gestoppt. Obwohl Homosexualität seit 1993 nicht mehr
strafbar ist und seit Ende der 90er-Jahre auch nicht mehr als
„Geisteskrankheit“ eingestuft wird, ist die LGTBI-Feindlichkeit bis heute
weit verbreitet. Vor allem Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow und Vertreter
der russisch-orthodoxen Kirche wettern immer wieder über „abartige
Handlungen“ und „Satanswerk“.


Wir fordern:
*Schluss damit! Smash Homophobia! **Smash Transphobia!***

*Sofortige Freilassung der Gefangenen!*


*LesbianGayBiTransgenderIntersexual
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Ergänzungen

Polizei löst Homosexuellen-Demo in Moskau auf

Tagesschau 17.05.2009 - 00:17
Die Moskauer Polizei hat eine Portestkundgebung Homosexueller gewaltsam aufgelöst. Am Tag des Eurovision-Song-Contest-Finales in der russischen Hauptstadt wollten die Demonstranten auf die Diskriminierung homosexueller Menschen in ihrem Land hinweisen. Vor der staatlichen Lomonossow-Universität wurden 20 Männer und Frauen aus Russland und Weißrussland teils im Würgegriff abgeführt. Auch ein US-Bürger wurde festgenommen. Die Demonstranten hatten bei der nicht genehmigten Kundgebung Plakate entrollt. Augenzeugen berichteten, Polizisten der Spezialeinheit OMON hätten die Demonstranten gejagt und in Gefängniswagen gesperrt.(...)

Weiterlesen:  http://www.tagesschau.de/ausland/eurovision104.html

Demonstration in Marburg

Sympathy for the devil 17.05.2009 - 14:44
Auch wenn die Lebenssituation für Menschen, die nicht der Heteronorm entsprechen, in der BRD etwas angenehmer ist, gilt es auch hier sich aktiv gegen Homoheiler_innen, Abtreibungsgegner_innen und Verkünder_innen der heterosexuellen Familie zu wehren. Deshalb findet in Marburg am Donnerstag, dem 21.5. eine Demonstration unter dem Motto "Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus" statt. Anlass ist ein Kongress der evangelikalen "Akademie für Psychotherapie und Seelsorge". Bündnis Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus

Russischer Schwulen-Aktivist wieder frei

http://www.ksta.de/ 17.05.2009 - 18:38
Zum Internationalen Tag gegen Homophobie hat die Europäische Union (EU) die Diskriminierung von Schwulen und Lesben scharf verurteilt. Die Feindlichkeit gegen Homosexuelle sei eine "himmelschreiende Verletzung der Menschenwürde", erklärte die EU am Sonntag in Brüssel. In Moskau kam derweil der Organisator einer Schwulenparade frei, gegen die die russische Polizei am Samstag harsch vorgegangen war.

"Wir sind tief besorgt wegen der Verletzung von Menschenrechten und Grundfreiheiten aufgrund von sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität", erklärte die tschechische EU-Ratspräsidentschaft. Als Beispiele führte sie die Verhängung der Todesstrafe wegen Homosexualität, Folter oder "andere grausame, unmenschliche und erniedrigende" Strafen und willkürliche Festnahmen an. Menschenrechte und Grundfreiheiten würden aber auch verletzt, wenn Homosexuellen das Recht auf friedliche Versammlungen verwehrt werde oder ihnen bestimmte "wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Rechte" genommen würden, hieß es weiter.

In Moskau wurde am Sonntag der Organisator der Homosexuellen-Parade "Slavic Gay Pride", Nikolai Alexejew, aus dem Gefängnis entlassen. Er sei sechs Stunden lang verhört worden, auch von Mitarbeitern des Inlandsgeheimdienstes FSB, sagte er der Nachrichtenagentur AFP am Telefon. Die Nacht habe er dann in einer kalten Zelle mit zerbrochenen Scheiben zubringen müssen. Er und rund 40 weitere festgenommene Aktivisten seien "sehr schlecht" behandelt worden, sagte Alexejew. Er sei großem psychischem Druck und "jeder Art" von Beleidigungen ausgesetzt gewesen. Dem Schwulen-Aktivisten und seinen Mithäftlingen wurde demnach Teilnahme an einer verbotenen Kundgebung vorgeworfen, ein Gesetzesverstoß, auf den ein Bußgeld von 500 Rubel (zwölf Euro) steht.

Die russische Polizei hatte die verbotene Parade, die kurz vor dem Finale des Eurovision Song Contest am Samstag stattfand, mit harschem Vorgehen aufgelöst und dutzende Menschen festgenommen. Die Veranstalter der Parade riefen unter anderem die Teilnehmer an dem Liederfestivals auf, den Wettbewerb aus Protest gegen die Unterdrückung der Menschenrechte in Russland zu boykottieren.

Es sei eine "Schande", dass im 21. Jahrhundert etwas derartiges in einem Land geschehen könne, das sich selbst als demokratisch bezeichne, kritisierte Alexejew. Die Staatengemeinschaft dürfe vor dem, was in Moskau geschehen sei, nicht die Augen verschließen. Die Menschenrechte und die Rechte sexueller Minderheiten würden in Russland mit Füßen getreten.

Auch der menschenrechtspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag, Volker Beck, nannte "das Verbot des Gay Pride durch die Stadt Moskau und die Verhaftung friedlicher Demonstranten, die ihre Menschenrechte wahrnehmen", einen "Skandal". Beck selbst war 2006 und 2007 gemeinsam mit anderen internationalen Schwulen-Aktivisten in Moskau vorübergehend festgenommen worden. Vor drei Jahren wurde er dabei von Neonazis angegriffen und verletzt.

In Lettlands Hauptstadt Riga fand am Samstag unter großem Sicherheitsaufgebot eine Homosexuellen-Parade mit hunderten Teilnehmern statt, zu der die Justiz erst in letzter Minute ihre Zustimmung gegeben hatte. Begleitet wurde die Kundgebung von feindseligen Protesten. Ultra-nationalistische und ultra-katholische Demonstranten hielten Bibeln hoch und skandierten schwulenfeindliche Parolen.

Quelle:  http://www.ksta.de/html/artikel/1242232187036.shtml

Fotos: Kundgebung Berlin

LGBTI 17.05.2009 - 22:26
Fotos von der spontanen Kundgebung in Berlin, am 16.5.2009 vor der russischen Botschaft und Demo zum Brandenburger Tor.