Langewiesen: Polizei greift Garage an

Antifaschistische Gruppe Südthüringen [AGST] 16.05.2009 13:51 Themen: Freiräume Repression
In der Nacht vom 15. zum 16. Mai haben bewaffnete und vermummte Polizist_innen die Garage, einen linken Jugendtreff in Langewiesen, angegriffen. Mehrere Menschen, die dort zuvor gemütlich beisammen saßen und standen, wurden durch den Einsatz von Reizgas und körperlicher Gewalt durch die Beamten verletzt. Eine Person musste mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden.
Es ist nicht der erste Angriff auf den selbstverwalteten Jugendtreff. Bisher versuchten die Neonazis aus Langewiesen und Umland die Garage zu zerstören. Nun fand der erste massive Angriff des Staates auf alternative Jugendkultur in Langewiesen statt.

Zum Vorwand für diesen vollkommen unverhältnismäßigen und durch nichts zu legitimierenden Polizeistaatseinsatz, nennt die Polizei wohl vermeintliche Anrufe wegen Ruhestörung und angebliche Flaschenwürfe, nachdem die Polizei gegen 23 Uhr das Gelände umstellt und die feiernden Menschen provoziert hatte.

Der Einsatz dauerte bis in die Morgenstunden an. Von allen Menschen, die sich in und um die Garage bewegt haben, wurden Personalien festgestellt und Lichtbilder geschossen. Danach wurden Platzverweise erteilt. Es ist nun mit einer Flut von Repressalien zu rechnen. Die Beamten werden nicht verlegen sein, sich den ein oder anderen Verstoß herbei zu halluzinieren. Auf alle Personen könnten Verfahren wegen Landfriedensbruch oder ähnlichem zukommen.

Seid vorsichtig im Umgang mit der Polizei. Geht nicht zu Vorladungen, verweigert Aussagen und jegliche Form der Zusammenarbeit. Das ist euer Recht, auch wenn die Cops oft anderes sagen ( http://www.aussageverweigerung.info). Ihr müsst nicht eure Unschuld beweisen, sondern die Polizei muss eure Schuld beweisen und dabei ist jede Aussage ein Fehler, da alles gegen euch oder/und eure Freund_innen verwendet werden kann. Meldet euch bei uns, solltet ihr vorgeladen werden oder euer Dorfsheriff euch einen Besuch abstatten. Sagt uns, was man euch vorwirft. Wir werden versuchen euch zu helfen!

In der selben Nacht gingen in den großen Kreisstädten Ilmenau und Arnstadt mehrere Wertstoffcontainer in Flammen auf. Möglicherweise handelt es sich dabei um Flammen der Solidarität. Über Brandursachen und Brandstifter ist nichts bekannt.

Der Angriff auf die Garage und ihre Freund_innen reiht sich ein, in eine neue Welle von Kriminalisierungsversuchen gegen die alternativen Szene im südlichen Ilmkreis. Seitdem der Nazijugendclub "Blaues Wunder" in der Nacht des 1. Mai abgebrannt ist ( http://de.indymedia.org/2009/05/249035.shtml), sucht die Stadt Ilmenau ihren Brandstifter, wobei wohl nicht mal geklärt ist, ob es sich um Brandstiftung handelte. Die Polizei hielt nicht lange an sich, bis sie heraus posaunte es geben einen Tatverdächtigen aus der linken Szene, der am Abend zuvor in einer Tankstelle gewesen sein soll ( http://de.indymedia.org/2009/05/249386.shtml). Für Nazis, Polizei und die konservative Stadtpolitik steht der Täter längst fest. Der Angriff gestern auf unseren Jugendtreff ist Ausdruck dieser Hetzjagd.

Lasst euch nicht entmutigen. Sie kriegen uns nicht kaputt!
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Ergänzungen

Jugendschutz

Emil Blume 16.05.2009 - 15:38
In Wuppertal laufen solche Einsätze der Ordnungsmacht unter dem Deckmantel des Jugendschutzes. Mich wundert allerdings ein bischen, wie weit die Verantwortlichen denken. Generell sollte denen klar sein, dass sie damit Gegenreaktionen provozieren und das ganze nicht gerade dienlich sein kann um eine friedfertige Jugend zu erziehen.

Kurz gesagt, irgendwann sitzen die im Altenheim und müssen sich von denen auf die sie da eingeknüppelt haben den Arsch abwischen lassen! ;-)

[Pressemitteilung] Freies Wort

K.Putt 16.05.2009 - 19:14
Polizei löst unter heftiger Gegenwehr linkes Konzert auf

Ilmenau - Eine als private Feier getarnte Musikveranstaltung von Anhängern der linken Szene haben Polizeibeamte in der Nacht vom Freitag zum Samstag in Langewiesen (Ilmkreis) aufgelöst. Die Polizisten wurden dabei mit Flaschen und anderen Gegenständen angegriffen.

Wie die Polizeiinspektion Arnstadt-Ilmenau berichtet, hatten sich Anwohner über den von der Veranstaltung ausgehenden Lärm beschwert und die Polizei um Hilfe gerufen. Die Beamten hätten schnell erkannt, dass hier eine nicht angemeldete Musikveranstaltung als private Feier getarnt worden war. In einem etwa 21 Quadratmeter großem Raum hätten sich laut Polizei über 100 Menschen aufgehalten.

Die Polizei, die mit über 50 Einsatzkräften angerückt war, beendete die Veranstaltung. Dabei seien die Beamten mit Flaschen und anderen Gegenständen massiv angegriffen worden, heißt es. Gegen die Angreifer seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. (red)

 http://www.freies-wort.de/nachrichten/regional/ilmenau/ilmenaulokal/art2447,973168

[Pressemitteilung] Thueringer Allgemeine

K.Putt 16.05.2009 - 19:16
LANGEWIESEN: Polizei löste Konzert auf
In der Nacht zu heute wurde die Polizei nach Langewiesen gerufen, da es bei einer dortigen Musikveranstaltung zu Beeinträchtigungen der Anwohner kam. Die Polizeibeamten stellten eine als private Feier getarnte Musikveranstaltung fest. Am Veranstaltungsort wurden mehr als 100 Personen festgestellt. Die Veranstaltung wurde zur Unterbindung von Störungen für die öffentliche Sicherheit, insbesondere Ruhestörungen und Beeinträchtigung unbeteiligter Verkehrsteilnehmer, von der Polizei beendet.

Aus der Personengruppe wurden die Einsatzkräfte mit Flaschen und anderen Gegenständen massiv angegriffen. Gegen festgestellte Straftäter wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Thüringen / Langewiesen / Konzert / Abbruch / Gewalt


16.05.2009 12:14 Uhr TA


 http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.thueringen.ticker.volltext.php?kennung=ontaTICRatgeberMantel1242468845&zulieferer=ta&kategorie=TIC&rubrik=Ratgeber®ion=Mantel&auftritt=TA&dbserver=1

Containerbrand Serie, Ilmenau, Stadtgebiet

K.Putt 16.05.2009 - 19:31
Containerbrand Serie, Ilmenau, Stadtgebiet
Es wurde ein brennender Container in der Mühlstraße, höhe Parkhaus, gemeldet. Dieser wurde mittels Schnellangriffseinrichtung des TLF 16/25 abgelöscht. Im Verlauf der Löscharbeiten wurde bereits der nächste Container, in der Krankenhausstraße, gemeldet. Auf der Anfahrt zu diesen, wurde ein weiterer brennender Container, in der Weihrachstraße, gemeldet, woraufhin das TLF 24/50 nachalarmiert wurde. Beide Container wurden abgelöscht.
Einsatzdauer: ca. 1 Std. 7 Min.

 http://www.ffw.ilmenau.de/einsaetze.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Nachtrag zum Foto

Emil Blume 16.05.2009 - 15:41
Kleiner Nachtrag zum Foto: Was ist eigentlich wenn man denen Farbe auf die Visire sprüht? Müssen die dann blind weiter machen, oder werden die dann hochgeklappt? Damit wäre dann ja der Schutz weg...

Gegenwehr ...

connewitzer 16.05.2009 - 16:19
Ich habe den Verdacht, dass Gegenwehr das ist, worauf solche kriminellen Überfälle der Polizei abzielen. Die Polizisten kämpfen ja für keine Überzeugung, sondern für Geld. Auch bei ihnen wird an Personal und Material gespart. Jeder Linke, der etwas Terz macht, sichert den Bullen also den Arbeitsplatz und dient als Argument, materiell aufzurüsten.

In der Kreisstadt gehts ab!

Antifa Arnstadt 16.05.2009 - 16:29
Am 13. Juni begeht die Thüringer Naziszene ihren "Thüringentag der nationalen Jugend" in Arnstadt. Dagegen wird es eine Demonstration und weitere Aktionen geben. Hier wird mobilisiert:  http://www.antifa-arnstadt.tk/