Deutschland du Opfer

antinationala 13.05.2009 15:49
Im "Superjubiläumsjahr" 2009, indem die BRD ihren 60.Geburtstag feiert und gleichzeitig der 20.Jahrestag des Mauerfalls begangen wird, kurbelt die Propaganda-Maschine der herrschende Klasse auf Hochtouren.
Das ganze Jahr über jagt eine Ausstellung die nächste, Führung für Führung widmet sich dem neuen Berlin, dem geeinten Berlin und dem gesunden Nationalgefühl. Im gleichen Zuge finden diverse Podiumsdiskussionen und Führungen statt, die die DDR als Unrechtsstaat im Gegensatz zum leuchtenden Beispiel einer demokratischen, freiheitlichen Republik, die BRD darstellt.
Folgend sind nur einige Daten aufgelistet und jedeR ist angehalten auf den folgenden Websiten www.mauerfall09.de und www.freiheit-und-einheit.de entsprechende Veranstaltungen zu recherchieren, bei denen es sich ggf. lohnt vorbeizuschauen um linksradikale Inhalte zu übermitteln und aufzuklären.

23. Mai 2009

zentrales Bürgerfest in Berlin am Brandenburger Tor
abschließend lange Nacht der Demokratie

1-4. Oktober

Berliner Festspiele und Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH
"ROYAL DE LUX" – viertägiges Theatergroßereignis für Berlin anlässlich des 20ten Jahrestages des Mauerfalls, im Rahmen von "spielzeit europa"

9. November – Fest der Freiheit

Inszenierung des symbolischen Falls der Mauer durch einen Dominoeffekt.
Tausende Jugendliche werden sich im Vorfeld mit den historischen Hintergründen beschäftigen und übergroße Dominosteine gestalten. Ab dem 7. November entsteht aus diesen Steinen auf einer Länge von rund zwei Kilometern die "Domino-Galerie", die den ehemaligen Verlauf der Mauer zwischen Reichstag, Brandenburger Tor und Potsdamer Platz markiert. Am Abend des 9. November zum "Fest der Freiheit" werden die Dominosteine gemeinsam mit prominenten Künstlern, Kulturschaffenden und Politikern zum Einsturz gebracht



20 Jahre Mauerfall

Film zum Themenjahr "20 Jahre Mauerfall"
visitBerlin.TV

Von Mai bis November 2009 stehen verschiedene Schauplätze dieses Wandels im Fokus, unübersehbar markiert durch einen über dem jeweiligen Ort schwebenden roten Pfeil. Von Ort zu Ort zieht eine Infobox, die als Wanderausstellung, Informationszentrum und Veranstaltungsort dient und gleichzeitig Treffpunkt für ortsbezogene Führungen ist

Olympiastadion Berlin/Olympiapark Berlin
10.-12.4.2009
Einst Symbolbau der Olympischen Spiele 1936, heute Arena der Weltmeister und Rockstars.
Große Führungen

1.-3.5.2009 Schauplatz Heidestraße

Gestern Umschlagplatz und Baustofflager, morgen Wohnen am Wasser, Kunst, Handel und Gewerbe.
40 Hektar Brachland liegen im Zentrum Berlins. Das ehemalige Containergelände nördlich des Hauptbahnhofs hat die doppelte Größe des Potsdamer Platzes. Hier wird um die Heidestraße ein neues Stadtquartier entstehen. Geplant ist ein grüner Boulevard, flankiert von Geschäfts- und Bürobauten. Richtung Spandauer Schifffahrtskanal werden 1.200 Wohnungen errichtet. Die Verkehrsanbindung über den Hauptbahnhof ist ideal.

Sanierung der East Side Gallery
6. April 2009 - 30. Oktober 2009, 13:00

Friedliche Revolution 1989/90 – Open-Air-Ausstellung
7. Mai bis 14. November 2009 auf dem Alexanderplatz

Die Ausstellung beleuchtet die dramatischen Ereignisse der friedlichen Revolution und stellt ihre Akteure in den Mittelpunkt. Die Ausstellung ist täglich von 0 bis 24 Uhr zugänglich und befindet sich neben der Weltzeituhr. Der Eintritt ist frei.


Führung Weltstadt Kreuzberg: Von Zuwanderern zu Einheimischen

Hugenotten, Juden, Schlesier: Immer schon prägten die Zuwanderer Berlin. Seinen heute buntesten Stadtteil beleben türkische, schwäbische und polnische Kreuzberger. Kirche, Moschee und Synagoge. Döner Kebab, Käsespätzle und Boulette: Existiert hier die multikulturelle Gesellschaft?
U-Bhf. Kottbusser Tor/Ecke Admiralstraße, vor der Isbank (U1, U8)
10., 17., 24. April, 14:00 Uhr
1., 8., 15., 22., 29. Mai, 14:00 Uhr
5., 12., 19., 26. Juni, 14:00 Uhr
3., 10, 17., 24. Juli 14.00 Uhr

Berlin am Wasser: Von der Oberbaum- zur Schillingbrücke

Lange Zeit wandte sich Berlin vom Wasser ab: Die Spreeufer waren von Industriebetrieben und Grenzanlagen besetzt. Anhand von Friedrichshain-Kreuzberg mit seiner reizvollen Wasserlage soll die Hinwendung zur Spree anhand von Projekten und ersten Neubauten aufgezeigt werden. Inzwischen haben sich Proteste gegen eine zu dichte Bebauung artikuliert.

14. Mai, 11:00 - 13:00 Uhr
26. Juni, 11:00 - 13:00 Uhr
23. Juli, 11:00 - 13:00 Uhr

Kreuzberg und Spreeufer

Kreuzberg gehört zu den besonders schillernden Bezirken Berlins. In den 70er Jahren zogen sowohl Einwanderer aus der Türkei als auch Studenten und Alternative in das ehemalige Arbeiterviertel im Schatten der Berliner Mauer - bis heute sind in den Kneipen die Kreuzberger Nächte lang.
Kulturbrauerei Hof 4 / Knaackstraße 97
10., 11., 17., 18., 24., 25. April.,
1., 2., 8., 9., 15., 16., 22., 23., 29., 30. Mai.,
5., 6., 12., 13., 19., 20., 26., 27. Juni.,
3., 4., 11., 12., 17., 18., 24., 25. Juli.;
15 Uhr


Spaziergang entlang der Spree zu den Bauten des Bundes und anderen Neubauten

18. April, 11:00 - 13:00 Uhr
24. April, 19:00 - 21:00 Uhr
22. Mai, 19:00 - 21:00 Uhr
28. Juni 14:00 - 16:00 Uh

Prenzlauer Berg: zwischen Babyboom und Konnopkes Currywurst

Schon vor der Wende trafen sich hier Künstler zwischen den Resten von Windmühlen, Wassertürmen und Brauereien. Seitdem ist eines der größten Gründerzeitquartiere Deutschlands in Bewegung und einer der beliebtesten Kieze zum Wohnen. Eine Spurensuche zwischen Hinterhöfen, Babyboom und Konnopkes Currywurst im „Szene-Bezirk".

Gethsemanekirche Stargarder Straße
12. April, 15 Uhr 24. April, 11 Uhr
3. Mai, 15 Uhr 9. Mai, 11 Uhr 24. Mai, 15 Uhr
6. Juni, 15 Uhr 14. Juni, 15 Uhr 20. Juni, 11 Uhr 28. Juni, 15 Uhr
4.Juli, 11 Uhr 18. Juli, 15 Uhr 26. Juli, 15 Uhr

Aus dem wunderbaren Jahr der Anarchie

Lesung von Texten - mutigen, ungehorsamen und komischen - aus dem Wendejahr 1989/90
Mehringhof
Gneisenaustr. 2A
10961 Berlin
Zeitraum:
21.04.09
20:00

20 Jahre Wahnsinn – Wir sind vielleicht ein Volk?!

Treffpunkt: Abfahrtstelle Paul-Löbe-Haus
10.05.09
15:00

Besuch der mexikanischen Botschaft

Besichtigung des Gebäudes (Empfang, Atrium, Ausstellungssaal). Erläuterungen in englischer/spanischer Sprache.

25.03.09, 11.00 Uhr 22.04.09, 11.00 Uhr 13.05.09, 11.00 Uhr
24.06.09, 11.00 Uhr 30.09.09, 11.00 Uhr 14.10.09, 11.00 Uhr
04.11.09, 11.00 Uh

„Let me entertain you“ Schöne neue Welt am Ostbahnhof

Rund um die neue O2-Arena - Noch vor Jahren gab es nur gähnende Leere und das längste Stück Mauer. Heute dominiert eine neue Mega-Arena für 17.000 Besucher die Umgebung. Droht eine Amerikanisierung des Berliner Ostens? Eine atmosphärische Erlebnisreise in die noch sehr widersprüchliche Welt zwischen Oberbaumbrücke, Spree und Ostbahnhof

23. Mai, 14:00 - 16:00 Uhr
18. Juli, 14:00 - 16:00 Uhr
Das Große Spaghettiessen an der Langen Tafel
11.07.09 12:00 - 16:00


Kreuzberg: Bergmannstraße, Graefestraße; Neukölln: Reuterstraße; Treptow: Heidelbergerstraße, Ecke Bouchéstraße

20 Jahre Mauerfall sind Anlass für einen Dialog, der Brücken baut zwischen der Jugend und ihrer Großelterngeneration als Zeitzeugen für den Bau der Mauer und den gelebten Maueralltag im Kalten Krieg und den Fall der Mauer. Die Spaghetti-Inszenierung ist ein Klangkörper für Ost und West, zwischen den Kulturen, zwischen Migranten und Nicht-Migranten.

Gegenaktionen

An Kampagnen, die sich gegen diese nationale abfeierei wenden gibt es einerseits die
naturfreunde jugend berlin unter www.pink-rabbit.org sowie die kampagne des ums ganze bündniss unter www.einheit-und-freiheit.de
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Ergänzungen

60 Jahre BRD: Antinationale Parade

____________________ 13.05.2009 - 22:59
So richtig los geht der Jubiläenscheiss am 23. Mai:

ETWAS BESSERES ALS DIE NATION

Gegen die Herrschaft der falschen Freiheit

Antinationale Demo // Berlin // 23.5.09 // 18 Uhr // Rosa-Luxemburg-Platz

Partyparty!
Am 23. Mai feiert die Bundesrepublik ihren 60. Geburtstag. 60 Jahre Grundgesetz - eine Er­folgsgeschichte: 60 Jahre ir­gendwie Men­schenwürde; 60 Jahre kein deutscher Faschismus, sondern Rechtsstaat; 60 Jahre mitentscheiden, welche Farbe regiert; 60 Jahre mehr oder weniger „Wohlstand für alle“ durch „soziale Marktwirtschaft“; 60 Jahre Frieden in Europa; 60 Jahre Tralala. Es gibt schlimmeres als den deutschen Staat. Das war nicht immer so. Deshalb bekommt die BRD sogar von vielen Linken Re­spekt, die ihre Bratwurstbürger_innen und Polithansel widerlich finden, und die weghören wenn die Glotze mal wieder „Du bist Deutschland!“ sagt. Selbst die Systemkrise des Kapitalismus kann die Feierstimmung nicht verhageln. Im Gegenteil, sie erinnert alle daran, dass in der kapitalistischen Weltordnung nur Vater Staat ein kleines bisschen Sicherheit geben kann. Jedenfalls hierzulande. Mit seinen „Rettungspaketen“ und „Schutzschirmen“ erscheint er als Obersamariter der Nation, und seine freiheitlich-demokratische Herrschaft als historische Segnung. Die Identifikation mit der Nation braucht kein Säbelrasseln und kein Stramm­stehen, und auch keinen Brandstifterrassismus. Es genügt, wenn sich alle Aufenthaltsberechtigten fürs Gemeinwohl ins Zeug legen.

Gemeinwohl?
Ok, wir sind nicht naiv: Deutschland ist real nicht die tolle Multikulti-Mitmachnation, die uns aus den schwarz-rot-goldenen Werbespots angrinst. Auch hier werden ständig Menschen ausgegrenzt, wenn etwas an ihnen nicht ins Mitmachschema passt: falsche Hautfarbe, falsche Staatsbürgerschaft, falsches Geschlecht, falsche Bildung, falsche Einstellung zum Eigentum, vor allem aber: zu wenig Geld. Und von Gemeinwohl ist vor allem dann die Rede, wenn es um Einschnitte und Opfer für Deutschland geht: Um den Sozialstaat zu retten wird er abgebaut. Um das Gesundheitssystem zu erhalten wird es beschränkt und verteuert. Um die Rente zu garantieren zieht der Staat seine Garantien zurück. Und dem Standort zuliebe muss auf Lohn und Kündigungsschutz verzichtet werden. Eigentlich le­ben wir in einem der reichsten Länder der Erde. Eigentlich könnte es allen gutgehen. Aber in Wahrheit geht es allen schlecht, nur auf unter­schiedlich hohem Niveau. Und in der Krise sollen alle ihre Gürtel nochmal enger schnallen, damit Deutschland „gestärkt“ in die nächste Konjunktur starten kann.

Gute Staatsbürger_innen nehmen solche Probleme als nationale Herausforderungen an. Sie engagieren sich, damit aus Deutschland ein besseres Deutschland werde. Doch die Sache hat einen grundsätzlichen Haken. Das Gemeinwohl dient in dieser Gesellschaft nicht dem Wohl der Menschen. Schuld daran ist nicht falsche Politik, und auch nicht die angebliche Gier Einzelner. Schuld ist die Gesellschaftsordnung selbst, in deren Rahmen Politik gemacht wird, und für deren Fortbestand der Staat mit seinem Recht und seinem Gewaltmonopol einsteht. Die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft verdammt ihre Individuen zur Konkurrenz gegen einander, und macht sie gleichzeitig zu Komplizen im weltweiten Hauen und Stechen der Standorte. Das ist der wesentliche Inhalt von „Freiheit“ und „Gleichheit“ im kapitalistischen Staat. Die falsche Freiheit des kapitalistischen Privateigentums zwingt die Menschen dazu, mit ungleichen Mitteln um den gesellschaftlichen Reichtum zu konkurrieren: um Ausbildungsplätze, um Lohn, um Kunden und Marktanteile, um Investitionen und Kredite, um Ansehen und Ver­trauen, also um Lebenschancen. Gleichzeitig bilden alle Bürger_innen eine reale, klassenübergreifende Schicksalsgemeinschaft in der Weltmarktkonkurrenz. Hier nämlich entscheidet sich, was die Leistung der heimischen Industrie tatsächlich „wert“ ist, und welche Zukunft der Standort hat oder nicht hat. Dieser doppelte Druck kapitalistischer Kon­kurrenz verdirbt alle Annehmlichkeiten, die die kapitalistische Indus­trie produzieren kann. Jeder private, also im Wortsinne ausschließende Gewinn ist ein umkämpftes Privileg auf Widerruf. Jedes Wirtschaftswachstum produziert Verlierer_innen und mehr Stress für die Ge­winner_innen. Daran ändert auch „Anpacken“ für Deutschland nichts. Im Gegenteil, es bestätigt die feindliche Grundordnung dieser Gesellschaft.

Normalo-Nationalismus
Die Konflikte der kapitalistischen Gesellschaftsordnung sind nicht still zu stellen. Um so notwendiger und rosiger erscheint der Staat. Weil er die zwanghafte Konkurrenz beaufsichtigt, erscheint er als Hüter des Gemeinwohls. In der Krise wie in der Konjunktur soll er die „Exzesse“ des Kapitalismus einhegen. Doch die ordnende Macht des Staates steht nur über den einzelnen Konkurrent_innen, nicht über der kapitalistischen Konkurrenz als Prinzip. Der Staat ist überparteilich gegenüber einzel­nen Privateigentümern, aber parteilich für die Kon­kurrenzordnung des Privatei­gentums, die ihn nährt. Kapital als solches ist heimatlos. Auf der Suche nach profitabler Ver­wertung drängt es über jede Grenze. Anders der Staat und seine Bürger. Sie sind auf den Patriotismus kapitalistischer Gewinne angewiesen - darauf, dass etwas davon in die Bilanzen, Lohn­tüten und Steuersäckel fließt. Deshalb ihre ständige Not, den Kapitalismus auf ein Gemein­wohl zu verpflichten, von dem er sich immer wieder losreißt. Das ist die reale Basis des staatsbür­gerlichen Nationalismus. Alleine die Identifikation mit der souveränen Macht des Staates verspricht, die wiederkehrende Erfahrung individueller Ohnmacht zu überwinden, von der im Kapitalismus nicht mal Privile­gierte und Glückspilze verschont bleiben. Alleine die Zugehörigkeit zur Nation verspricht Schutz und solida­rische Handlungsfä­higkeit jenseits end- und auswegloser Verwertungszwänge. Der staatsbürger­liche Normalo-Nationa­lismus ist also bei­des: ideologische Überwindung wirklicher sozialer Spaltungen, und zugleich Ausdruck der tatsächlichen Frontstellung des national­ökonomischen Kollektivs nach außen. Die Identifikation mit der Nation, mit den Symbolen und Zielen des Staates reagiert auf die unausweichlichen Bedro­hungslagen des Kapitalismus. Sie ist so unberechenbar wie die kapitalistische Konjunktur, aber parteilich fürs ‘eigene’ Kol­lektiv. Dabei mutieren gerade diejenigen zu Staatsfans, die am wenigsten von seiner Ordnung profitieren und auf sei­ne Al­mosen angew­iesen sind, auf BAföG, Hartz IV oder eine Scheissrente. Doch auch allen anderen wird die Identifi­kation mit der Nation zur automatischen Gefühlslage. Es ist etwas wahres dran wenn der Bundespräsident behauptet, die „Weltwirtschaft“ sei „unser Schick­sal“ (Berliner Rede 2009). Die Insassen der nationalökonomischen Schicksalsge­meinschaft sind nicht nur zum na­tionalen Dau­mendrücken verdonnert, sondern zum praktischen Nationalismus, zum Einsatz für Firma und Vaterland. „Ich“ ist im Kapitalismus immer auch ein nationales „Wir“. Du bist wirklich Deutschland, ob Du willst oder nicht!

Jubiläumsnationalismus
Zum 60. Geburtstag der freiheitlich-demokratischen Herrschaft bilanzieren Staat und Bür­ger_innen ihr Dasein am höchs­ten Maßstab den es gibt: der Freiheit. Es erscheint als größtes Verdienst der Bundesrepublik, Freiheit durch Recht, Ordnung und sozialen Aus­gleich ver­wirklicht zu haben. Das nationale Patentrezept dafür heißt „soziale Marktwirtschaft“. Nach dem Willen der Kanzlerin soll sie sogar weltweit den Kapitalismus vor seinen eigenen Krisen retten. Damit ist schon alles Wesentliche zur so­zialen Marktwirt­schaft gesagt: Indem sie die ärgsten Ungleichge­wichte des Kapitalismus aus­bügelt, hält sie ihn im Gleis und erneuert seine Sachzwänge. Die demokratischen Freiheiten, die Deutschland nach Jahren der Reifeverzögerung nunmehr garan­tiert, garantieren allein das Drehen des Hamsterrads der Konkurrenz der Menschen, der Unter­nehmen und der Staaten gegen einander - samt der unberechenbaren Krisen und dauernden Frustrationen, die damit notwendig verbunden sind. Das Versprechen der sozia­len Marktwirtschaft war, ist und bleibt Ideologie. Die integrative Kraft des „Modells Deutsch­lands“ zehrt von der Erinnerung an die provinzielle Friedhofsruhe der alten BRD, mit ihrem armseligen Wohlstand. Doch soziale Marktwirtschaft und beinharte Konkurrenz sind kein Wi­derspruch. Soziale Marktwirtschaft meint nationalen Burg­frieden in der Weltmarktkonkurrenz, auf ewig ge­stellt.

Nicht, dass gegen auch nur geringfü­gige Ver­besserung der Le­bensverhältnisse etwas einzuwenden wäre. Zu begrüßen ist jede von Lohnar­beit freie Minute. Doch der Appell an den fürsorglichen Staat bewegt sich immer schon im Glauben, Staat und Recht seien Werkzeuge des individuellen und gesellschaftlichen Wohlergehens. Er schreibt ungewollt das allgemeine Elend fort. Jede Anrufung des Staates rückt ein Jenseits des Staa­tes in weitere Ferne. Jede betriebliche Forderung nach höheren Löhnen hat in der Sprache der Standortkonkur­renz zu sprechen. Jeder Appell an die Nation bestätigt deren Prinzipien: Privateigentum und Konkurrenz, Leistungsdruck und Ausschluss, Zwang zum Selbstzwang, Schicksalsgemeinschaft in der Weltmarktkonkurrenz.

An alle: Kritik der Nation!
Eine Linke, die ihre eigenen politischen Ziele ernst nimmt, muss also immer auch gegen die nationale Gesamtscheiße gehen. Antifaschismus heißt Kritik an Staat und Nation, denn die völkischen Freaks radikalisieren nur die Logik kapitalistischer Schicksalsgemeinschaft: Aufopferung fürs Privileg der eigenen Bande, gnadenlos gegen den Rest der Welt. Antirassismus heißt Kritik an Staat und Nation, denn die staatliche Diskriminierung von Menschen nach Herkunft und Nutzen folgt der Logik geordneter Standortkonkurrenz: nationale Vorteile sichern, Verantwortung abschieben. Und auch der Alltagsrassismus der deutschen Deppen ist vor allem ein Appell ans nationale Privileg: der Staat soll „Deutsche zuerst!“ bedienen. Schul- und Hochschulpolitik sind nur kritisch, wenn sie die staatlichen Mittel und Zwecke der Bildung attackieren: Entwicklung des nationalen Humankapitals, Wissenschaft als Standortfaktor, „Selbstbestimmung“ nur als Training für Konkurrenz und Auslese. Und jede Politik „im Interesse der Lohnabhängigen“ wird zur nationalen Komplizenschaft gegen Lohnabhängige anderswo, wenn sie sich nicht gleichzeitig gegen Staat und Standort richtet. Lohnarbeit, die herrschende Form kapitalistischer Ausbeutung, heisst Arbeit in endloser Konkurrenz, für andere und gegen andere, zusammengehalten durch staatliches Recht, staatliche Aufsicht und nationales Interesse.

Die Feier der Nation ist ein Angriff auf das schöne Leben und die befreite Gesellschaft. Geben wir diesem Angriff die pas­sende Antwort. Berufen können wir uns dabei auf nichts als den Willen, den Bann zu bre­chen, der uns in dieser erbärm­lichen Welt zu leben heißt.

Wir haben eine Welt zu gewinnen!

Die Antinationale Parade wird unterstützt von:
Antifa Erkner, Autonome Neuköllner Antifa (A.N.A.), Antifaschistische Aktion Bernau, Emanzipative Antifaschistische Gruppe (EAG), North East Antifascists (NEA), T.O.P. B3RLIN, Antifaschistische Jugendaktion Kreuzberg (AJAK), Antifaschistische Schüler_innen Vernetzung (ASV), Jugend Antifa Nord Ost (JANO), FTP-Progressive Culture Crew, Solid Friedrichshain, Leipziger Antifagruppe (LEA), Autonome Antifa F (FF/M), Gruppe Gegenstrom (Göttingen), Redical [M] (Göttingen), Kommunistische Gruppe Bochum, Antifa AK Köln, Fast Forward Hannover, AKZC (Fuchsjagd Coburg), Love techno - hate Germany, Antifa Hohenschönhausen, Antifaschistische Bündnis Südost - Berlin, Antifaschistische Offensive Neubrandenburg (AONB), Jugendantifa Wilmersdorf und Charlottenburg (JAWUC), Antifaschistischer Impuls (Dortmund), Antifa Westerwald, Gruppe gegen deutsche Normalität (Köthen), CampusAntifa (FF/M), Widerstandsgruppe Worms-Wonnegau, Antifaschistische Aktion Burg, Antifa [ko] (Offenbach), Autonome Antifa Altmark Ost, Kritische Initiative Schaumburg, RASH Berlin-Brandenburg, Autonome Antifa Lichtenberg-Süd, Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin [ARAB]

Außerdem:

Podiumsdiskussion zur Kritik der falschen Freiheit mit Nadja Rakowitz und Thomas Ebermann: Fr 22.05., 19:30 Uhr, Audimax der Humboldt-Universität Berlin

Antinationale Party: 22.5., Tante Käthe (Mauersegler), Bernauerstr. 63-64, Berlin-Pankow, ab 23h, 2 Floors und Aussenbereich
mit: Hawkinson, Paul Perry, Oscar Hilde, u.a.

Weitere Informationen unter:

Straßen aus Zucker statt Deutschland

saz 14.05.2009 - 04:23
Dieses Jahr wird ein deutsches „Superjubiläumsjahr“, denn am 23. Mai wird der 60. Geburtstag des Grundgesetzes gefeiert und rund um den 9. November an den 20. Jahrestag des „Mauerfalls“ erinnert. Außerdem wird im Sommer der Varusschlacht vor 2000 Jahren als „Geburtsstunde der Deutschen“ gedacht und im September steht schließlich die Wahl des neuen Bundestages an.

Um dem nationalen Taumel etwas entgegenzusetzen, haben wir die Zeitung „Straßen aus Zucker“ gemacht. Neben einer gepfefferten Kritik an Staat, Nation und Kapital gibt es Artikel zu Schulkritik, Lohnarbeit, Krise und Playstation, zur Bundeswehr, sowie ein Interview mit Maxim von der Rap-Combo K.I.Z.! Die Zeitung kann kostenlos bestellt und natürlich auch online gelesen werden.

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Warum „Straßen aus Zucker“?

2009 ist das Superjubiläumsjahr.
Vor 20 Jahren ist die Berliner Mauer gefallen und vor 60 Jahren wurde das Grundgesetz verabschiedet. Genug Gründe also für Deutschland, dieses Jahr zu feiern. Die von der Bundesregierung initiierten Feierlichkeiten stehen passender Weise unter den Schlagwörtern „Freiheit und Einheit“. Was ist dagegen einzuwenden? Eine ganze Menge!

Melodien für Millionen
Die heutige Bundesrepublik ist der demokratischste Staat, den es bisher auf „deutschem Boden“ gegeben hat. Doch was heisst das eigentlich? Der deutsche Staat garantiert zwar die persönliche Freiheit und Gleichheit seiner Bürger, legt aber genau damit den Grundstein für ihre schlechte Situation. Wie passt das zusammen? Als Staatsbürger_in in der bürgerlichen Gesellschaft hat man zwar die Garantie, persönlich frei zu sein, das heisst zum Beispiel von Niemandem versklavt zu werden oder Ähnliches. Gleichzeitig aber setzt der Staat die Unfreiheit der Menschen durch. Dadurch, dass er mit seiner Gewalt das Eigentum schützt und somit alles immer jemandem gehören muss, müssen die Menschen im Kapitalismus sich ihr Leben lang gegen andere durchsetzen. Sie sind gezwungen, mit ihren Mitmenschen zu konkurrieren, um zu überleben. Mit Ausnahme von ein paar Glückspilzen, die einen kleinen Schatz von ihren lieben Alten erben oder zufällig einen Geldkoffer finden, müssen alle arbeiten und Angst um ihre Existenz haben. Hiervon sind sowohl Lohnarbeiter_innen betroffen, die um Arbeitsplätze konkurrieren müssen, als auch Unternehmer_innen, die in Konkurrenz mit anderen Unternehmern stehen und bei schlecht laufenden Geschäften um ihr berufliches Überleben bangen.
Die Menschen sind darin frei, einen Vertrag bei welchem Arbeitgeber auch immer zu unterschreiben, gezwungen aber ein Leben lang zu ackern. Bedeutet der Verlust der Lohnarbeit oder Niedergang der eigenen Firma in Deutschland „nur“ einen rapiden Verlust der Lebensqualität, geht es im größten Teil der Welt aber tatsächlich um das nackte Überleben.
Wie irrational diese Verhältnisse sind, zeigt sich gerade dadurch, dass es in der heutigen Zeit problemlos möglich wäre, alle Menschen zu versorgen und das bei viel geringerer Arbeit. Warum also der ganze Scheiß?

“Auf das Notwendige kann ich verzichten, man überschütte mich mit Luxus.“
Im Kapitalismus geht es nicht um die Bedürfnisse des Menschen, die in ihm leben, sondern um das Verkaufen von Waren und um das Vermehren von Geld. Die Versorgung der Menschen ist hierbei immer nur das Nebenprodukt, nicht das Hauptanliegen. Die Menschen kriegen nicht automatisch die Sachen, die sie zum Leben brauchen, sondern die Waren gelangen nur zu denjenigen, die sie auch bezahlen können. Das kann so weit gehen, dass Menschen Hunger leiden müssen, obwohl sich nebenan der Reichtum türmt. Dieses Verhältnis wird geschützt durch das Eigentumsprinzip, was wiederum vom Staat garantiert wird.
Bei der Gleichheit, die der Staat garantiert, verhält es sich ähnlich: Die Gleichheit aller Bürger_innen sorgt für die Ungleichheit der Menschen in der kapitalistischen Gesellschaft. Vor dem Gesetz haben Obdachloser und Großaktio-när_in die gleichen Rechte: Ihr Eigentum wird gleichermaßen beschützt. Es bringt dem Obdachlosen aber herzlich wenig, dass seine sieben Sachen als sein Eigentum gelten und beschützt werden, denn der Weg zum gesellschaftlichen Reichtum ist für ihn versperrt und ein besseres Leben somit auch. Er zieht in diesem Fall die Arschkarte.
Die Gleichheit im Staat bedeutet lediglich die Gleichbehandlung von Ungleichen.

Trotz allem einen kühlen Kopf bewahren
Wichtig bei all dem ist, dass es keinen Sinn macht, einzelne Personen für diese Verhältnisse verantwortlich zu machen. Krisen und Katastrophen, die der Kapitalismus immer wieder hervorbringt, sind nicht die Schuld von schlechten oder korrupten Politiker_innen, gierigen Manager_innen oder betrunkenen Beamten, sie sind das Resultat der falschen Gesellschaftsordnung und eben diese gilt es zu kritisieren.

Wer ist eigentlich diese „Nation“?
Der einzige Sinn und Zweck, den die Nation dabei hat, ist der Zusammenhalt, der in ihr lebenden Menschen.
Sie ist allerdings nicht nur eine konstruierte, also unechte Idee oder falsches Bewusstsein, sondern ein realer Zusammenhang, der die Leute einerseits zwar an sich bindet und ihnen ein gewisses „Schicksal“ aufbürdet, andererseits ihnen auch eine materielle Zuwendung bietet und sie vor den negativen Auswirkungen des globalen Kapitalismus schützt. Indem der Status der jeweiligen nationalen Wirtschaft im Weltmarkt sich direkt auf die Lebenssituation der in ihr lebenden Bürger_innen auswirkt, wird also eine tatsächliche Grundlage für eine Identifikation mit dem nationalen Ganzen geschaffen.
Dies bewirkt, dass die Menschen statt die Ursachen ihrer Probleme in den Verhältnissen zu suchen, lieber mit ihrem Land mitfiebern mit der kläglichen Hoffnung, dass wenn es Deutschland gut geht, auch sie etwas vom Kuchen abbekommen. Der Staat allerdings hat ganz andere Sorgen, als die einzelnen Schicksale seiner Bürger_innen aufzupolieren. Er muss schauen, dass das wirtschaftliche Wachstum stimmt und somit auch die Steuern, von denen sein Handlungsspielraum abhängt.
Dieser nationale Zusammenhalt wird mit allem Möglichen begründet und gefüttert: Gemeinsame Kultur, Geschichte, Mentalität bis zur gemeinsamen Fußballmannschaft. Es läuft immer darauf hinaus, dass Menschen in Deutschland anders sein sollen als Menschen in anderen Ländern, dass alle Deutschen in einem Team sind und für eine gemeinsame Sache einstehen. Dies kann auch so weit gehen, dass man für sein Land in den Krieg ziehen muss.
Der gesunde Menschenverstand müsste einem eigentlich sagen, dass es reiner Zufall ist, wo Mensch geboren wurde und dass es keinen, aber auch gar keinen Unterschied zwischen Menschen mit verschiedener Herkunft gibt. Der einzige Sinn und Zweck der ganzen Deutschlandfeierei ist also, den Deutschen das Gefühl zu geben, dass sie in einem Team sind, obwohl sie sich in Wirklichkeit als Konkurrent_innen gegenüberstehen und nur überleben, wenn sie sich gegen den oder die Andere_n durchsetzen. Die Nation ist zwar etwas Vorgestelltes, eine Imagination, aber eine mit realer Wirkkraft. Wenn man sich schon die Köpfe nicht einschlagen kann und darf, dann tut man sich halt zusammen, um als Gemeinschaft die anderen auszustechen.

Warum ins „eigene Nest“ scheissen?
Wir haben diese Zeitung gemacht, um dem ganzen Deutschlandgedudel etwas entgegenzusetzen. Die Angebote, die uns Staat und Kapitalismus machen können, kosten uns nur ein müdes Lächeln. Wir sind Deutschland nicht dankbar und schon gar nichts schuldig. Für unsere Zukunft hoffen wir nicht darauf, viel und ganz flexibel arbeiten zu können, sondern ein geiles Leben zu haben.
Zu allen staatstreuen Deutschen, die einen dann gerne belächeln und herumschwafeln, sie fänden es ja lobenswert, dass Jugendliche ein moralisches Bewusstsein hätten, früher oder später würde man dann aber doch merken, dass eine andere Welt nicht möglich sei usw. lässt sich nur eins sagen: Es braucht weder große Moral noch Idealismus, um Staat und Kapitalismus falsch zu finden.
Allein die Vernunft sagt schon, dass es Blödsinn ist, eine gesellschaftliche Ordnung gut zu finden, die sich nicht nach den eigenen Interessen richtet.
Deswegen fordern wir nicht mehr und nicht weniger als die befreite Gesellschaft:

Eine Gesellschaft ohne die Herrschaft von Staat, Nation und Kapital.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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DDR = Unterdrückerstaat

sil 13.05.2009 - 17:19
Natürlich war die DDR ein Scheissstaat, nicht das die BRD freiheitlich war oder ist - nur in Hohenschönhausen landete man hier nicht, weil man eine Musikcasette ins "feindliche" Ausland schickte.

FDJ, Pioniere, Stasi, Zentralkomitee, Wehrkunde braucht kein Mensch...

@ sil und alle die es nicht besser wissen...

ostanarcho 13.05.2009 - 18:20
genau den selben scheiß wollen uns die politbonzen der brd jeden tag suggerieren.
ich bin zu ddr - zeiten nicht in hohenschönhausen gelandet und auch nicht in bautzen.
ich bin wegen meinem iro angeeckt, aber das sind meine kumpels in hamburg zur selben zeit auch! die wurden wegen grünen haaren von der reeperbahn weggefangen und auf die davidswache geschleift. da gab es dann erstmal richtig was in die fresse und dann wurden spontan die haare geschnitten! dann wurde die kellertreppe mit dem kinn abgegrast und mit ein bißchen glück waren sie dann nach 2 - 3 tagen wieder zu hause! das war ein zeitliches problem und kein typisches ostding, wie man es euch kiddis schon seit 19 jahren versucht einzutrichtern!
einiges mag im osten sicherlich derber abgegangen sein, aber das betraf eine sehr geringe minderheit. die ersten punks im osten hatten es durchaus nicht gerade leicht, aber wie gesagt ging es denen im westen nicht ein stück besser! wer etwas anderes behauptet lügt! denkt mal an texte wie die von daily terror ala wegen bunter haare kneipenverbote oder allgemein hausverbote etc, das waren die end siebziger - anfang achtziger im westen, oder boskops mit punkkartei! die hatten genau die gleichen probleme!! die ostpunkszene war ein absolut fester bestandteil der subkulturen und durchaus in der lage auch zu agieren und nicht nur zu reagieren. die partys und konzis zu zonenzeiten waren die besten meines lebens! diesen zusammenhalt innerhalb der szene gab es zu nachwendezeiten nie wieder!

warum reden die politiker in ihrem tollen wendejahr nicht mal über den 3.10.1990 in ostberlin auf dem alexanderplatz? der ist doch gerade so ein schöner ort einer völlig dämlichen ausstellung. meinen ersten vollkontakt mit den bullen hatte ich am 3.10.1990, ihrem tollen tag der wiedervereinigung, auf dem alex! dort wurden rentner, frauen, kinder, jugendliche, einfach alles was sich dort rumtrieb verdroschen! darüber sollen diese schweine reden! einen monat später proben die westbullen und bonzen erstmal in friedrichshain den bürgerkrieg in der mainzerstrasse. das ist bullenterror! das ist ihr beschissener freiheitsstaat! komm mir nicht mit hohenschönhausen oder bautzen! die waren sich nicht mal zu schade in hohenschönhausen irgendwelche folterkammern nachträglich einzubauen die es zu ostzeiten niemals gegeben hat um euch kids zu erzählen wie schlimm der osten war! ein buch gibts darüber übrigens auch "das gruselkabinett des hubertus knabe(lari)" solltet ihr eventuell mal lesen wenn es nicht schon in diesem tollen freiheitsstaat verboten wurde. lasst euch bloß nicht länger verarschen!
wer von hohenschönhausen redet darf von stammheim nicht schweigen!
wer von der stasi redet darf vom bnd, mad, verfassungsschutz, staatsschutz und dem ganzen anderen dreck ebenfalls nicht schweigen!
gegen die willkür der siegermächte!
deutschland verrecke!

Auch im Saarland geht einiges...

Antifa Saar 13.05.2009 - 18:41
Am 2. und 3. Oktober finden die zentralen Einheitsfeierlichkeiten in Saarbrücken statt ... stay tuned!

Der Nation das Herz brechen!

herz 13.05.2009 - 23:03
Das Event zur Varusschlacht verderben

Am 15. und 16. Mai wird mit viel Trara die Ausstellung »IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre Varusschlacht« in Kalkriese, Haltern am See und Detmold eröffnet – Am Freitag den 15. sogar direkt von Angela Merkel höchstpersönlich.

Warum die Tatsache, dass die Varusschlacht sich 2009 zum 2000. mal jährt, eine ganze Region in den Bann ziehen kann liest sich bei den Veranstaltern zum Beispiel so: »Die Varusschlacht, auch bekannt als die Schlacht im Teutoburger Wald, wurde zu einem Ereignis von welthistorischer Bedeutung. Sie hat das heutige Europa entscheidend geprägt.«1

Den Veranstaltern geht es zwar nicht darum Hermann zu einem direkten Gründnungsvater der Nation zurecht zu lügen, wohl aber darum in den teutonischen Urwäldern nach einer gemeinsamen Kultur, Geschichte und Identität der Deutschen und Europas zu suchen, die die Zerrissenheit der Gesellschaft zu flicken vermag. Obendrein werden Europa und Deutschland zu den freisten und friedlichsten Orten verkitscht, in denen jemals kapitalistische Produktion auf der Tagesordnung standen.

Wir wollen bei diesem Selbstfindungstrip nicht konstruktiv mitmachen und um die besseren geschichtlichen Fakten konkurrieren. Stattdessen wollen wir immer und überall an der Denunziation unserer Zwangskollektive – und den Events die diese legitimieren sollen – arbeiten:

15. Mai | Alte Pauline, Detmold | Erst: Merkel nerven, Abends: Konzert und Party

16. Mai | 15h | Detmold | Demonstration »Der Nation das Herz brechen«

indymedia = meinungsfreiheit? NEIN!

ostanarcho 14.05.2009 - 16:29
das "..ums ganze" bündnis ist immernoch mist, auch wenn ihr meine zusatzergänzung gelöscht habt! ist schon schlimm seine meinung zu dem ad - gedöns zu sagen....
eure antinationale parade is wohl eher ein witz, oder werden die usa- und israelfahnen da zu hause gelassen? irgendwo war bei einem dieser berichte ein auf cool gemachtes foto vom "ums ganze" block beim g8 in rostock. hättet ihr nur noch dazu ein foto von eurem hänger mit einfügen sollen auf dem beim g8 (!) der sinnfreie spruch prangte " gegen jeden anti - amerikanismus und anti - zionismus"! ist schon verwerflich beim g8 gegen krieg, besatzung und imperialismus zu demonstrieren....

na dann mal schnell die zensurkeule geschwungen!