Schneverdingen: „Den 8. Mai zum Feiertag mach

Peter 11.05.2009 14:53 Themen: Antifa Freiräume Kultur
Am. 8. Mai versammelten sich etwa 100 Jugendliche am Schneverdinger Rathaus um gemeinsam den Tag der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, vor 64 Jahren, zu feiern.
Man tanzte, begleitet von lauter Electromusik, durch die Innenstadt und feierte ausgelassen. Es war ein bunter Zug – Leute hatten sich extra verkleidet, andere wurden noch vor Ort dekoriert, mit verschiedenen Partyutensilien. Wir bewegten uns unbegleitet von der Polizei mehrere Stunden durch die Stadt, was sich wohl für BetrachterInnen positiv und animierend darstellte, da wir bereits nach kurzer Zeit auf eine Gruppe von etwa 175 Menschen angewachsen waren.
An der Spitze der Gruppe wurde ein Transparent mit der Aufschrift:“Den 8. Mai zum Feiertag!“ getragen, außerdem wurden Flyer verteilt, um die Öffentlichkeit über unser Anliegen zu informieren.
Als wir den Parkplatz eines örtlichen Discounters kurzerhand zur Partymeile erklärten, rief wohl eine nicht so begeisterte Anwohnerin die Polizei, welcher wir dann auch kurze Zeit später begegneten. Daraufhin entschlossen wir uns in die andere Richtung zu gehen und die Spielverderber im Abseits stehen zu lassen. Es wurde aber schnell bekannt, dass diese die Einsatzhundertschaft aus Lüneburg alarmiert hatten.
Daraufhin zogen wir in den nahegelegenen Park, um unsere Party zu beenden.

Die im Polizeibericht beschriebenen 50 schwarz gekleideten Menschen entpuppten sich bei näherer Betrachtung als bunter Haufen. Die visuelle Verarbeitungsfähigkeit der örtlichen Polizei wird an dieser Stelle stark bezweifelt.

Wir hatten damit gerechnet der örtlichen Neonazi-Kameradschaft „Snevern Jungs“, oder einigen rechtsoffenen Jugendlichen zu begegnen, was sich aber nicht erfüllte, da diese wohl schlecht gelaunt vor dem heimischen Fernseher saßen, oder weinten.

Es gab sehr viel positive Resonanz seitens der feiernden Menschen. Da so viele Leute an der Party teilnahmen kann dies als Erfolg gewertet werden und unterstreicht wiedereinmal, dass es auch hier, in der Heide, kein ruhiges Hinterland gibt.
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Ergänzungen

Polizeibericht

Gustav Gans 11.05.2009 - 16:20
"Spontaner Aufzug linksorientierter Personen in Schneverdinger Innenstadt... Schneverdingen: Am Freitag, 08.05.09, gegen 23:20 Uhr, wurde der Polizei durch Anwohner mitgeteilt, dass es in Schneverdingen auf dem Parkplatz eines Discounters an der Harburger Straße seit einer halbe Stunde zu Ruhestörungen durch laute Musik und Feuerwerkskörper komme. Kurz darauf setzte sich diese Gruppe von circa 150 Personen in Richtung Innenstadt in Bewegung. Der erste Streifenwagen traf an der Einmündung Verdener Straße / Bahnhofstraße auf diesen Aufzug. An der Spitze liefen schwarz gekleidete Personen mit einem Transparent, die bei Erkennen der Polizei sofort flüchteten. Insgesamt verließen rund 50 Personen den Aufzug, die anderen gingen über Verdener Straße, Gartenstraße, Oststraße, Bergstraße, zurück zur Verdener Straße. Nach diesem Rundgang zerfiel die Gruppe in mehrere Kleingruppen, die sich in verschiedene Richtungen verteilten. Gegen 1.15 Uhr hatten die Teilnehmer Schneverdingen wieder verlassen. Die Polizei beschränkte sich zunächst darauf, den Aufzug abzusichern und zu begleiten. Hierzu wurden Streifenwagen von verschiedenen Dienststellen nach Schneverdingen geschickt. Ob diese Aktion wirklich so spontan war, wie durch einige Teilnehmer behauptet, bezweifelt die Polizei. Nach ersten Ermittlungen soll im Internet hierzu aufgerufen worden sein, durch wen, steht bisher nicht fest. Die Ermittler gehen davon aus, dass Sachbeschädigungen bei der Kreissparkasse an der Straße Am Markt in Zusammenhang mit dieser Aktion stehen. Bisher Unbekannte hatten hier im Vorraum einen Kontoauszugsdruckerautomaten umgeworfen, eine Pflanze abgeknickt und zahlreiche andere Automaten sowie Inventar mit Aufklebern mit linksmotivierten Aufschriften beklebt."

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