Koeln: 8/9 Mai: Antinationale Demo und AIK2

rosAQUITSCH 10.05.2009 21:07 Themen: Antifa Antirassismus Medien
Dieses Wochenende fand die Wiederholung des sogenannten „Anti-Islam-Kongress“ in Köln statt. Hier ein kurzer Rückblick auf die Geschehnisse.(Antinationale Demo – Blockaden – Pfeifkonzert auf Barmerplatz – Tomaten auf Schramma – 150 Islamisten bei Gegenprotesten – Fazit)
Die sogenannte „Bürgerbewegung pro Köln“ hatte für diese Wocheende unter dem Motto „Wir sind das Volk gegen Überfremdung und Islamisierung“ zum ersten erfolgreichen „Anti-Islam-Kongress“ in Europa mobilisiert. Angeblich wurden über 2000 RechtspopulistInnen aus ganz Europa bei dem Kongress erwartet. Die Polizei Köln hatte im Vorfeld des Wochenendes mehrere Versammlungen von „pro Köln“ untersagt und so durfte die Hauptveranstaltung von „pro Köln“ nur auf dem Barmer Platz in Deutz, ohne Publikumsverkehr, abgehalten werden.

Am Freitag den 8. Mai begann „pro Köln“, ihren sogenannten „Anti-Islam-Kongress“, mit einer Serie von Minikundgebungen in Leichlingen, Leverkusen und Dormagen. „pro Köln schaffte es gerade mal gut gezählte 50 Leute zu ihren Versammlungen zu mobilisieren. Dagegen standen an den jeweiligen Orten teilweise mehr als das dreifache an GegendemonstrantInnen parat um mit Trillerpfeifen die Kundgebungen der Rechten zu stören. An dieser Stelle wurde schon deutlich, dass der groß angekündigte „Anti-Islam-Kongress“ wohl eher eine Luftnummer werden sollte.

Am Abend des 8. Mai startete in Köln die antinationale & linksradikale Demonstration „DE*NATIONALIZE! EUROPA.DEUTSCHLAND.KÖLN – ALLES SCHEISSE!“ auf dem Bahnhofvorplatz des Hauptbahnhofs Köln. Oberbürgermeister Fritz Schramma hatte im Vorfeld des Kongresses von „pro Köln“ mehrmal vor angeblichen gewaltbereiten Autonomen gewarnt und auch Bild, Express sowie andere Vertreter dieser Zunft ergossen sich im Vorfeld in Erwartungen des „Unterganges ihres Abendlandes“. So passte es auch ganz gut, dass als Einsatzleiter Dieter Klinger (ein Reaktionär) eingesetzt worden war. Klinger hatte vor 4 Jahren sein rassistisches Weltbild zum Besten gegeben, als er in Emden davor warnte, dass „2035 bis 2050 die Muslime zahlenmäßig in der Mehrheit wären und durch eine einfache Wahl die Regierung stellen könnten.“

Die Polizei hatte sich also für die “gefährliche Autonomendemo” gut gerüstet. Auf dem Kundgebungsplatz waren Räumpanzer, Wasserwerfer und (die Nebenstraßen mit gerechnet) ungefähr 3500 Riotcops postiert worden.

Trotz dieses martialischen Auftretens versammelten sich nach Polizeiangaben 700 nach Zählungen der Veranstalter 1000 Demonstrationsteilnehmerinnen auf dem Bahnhofsvorplatz. (Später wuchs die Demonstration auf 1200 Teilnehmerinnen noch an.) Die Auftaktkundgebung wurde gegen 19:20 Uhr begonnen, mit einem Redebeitrag des Antifa AK zum demokratischen Nationalismus und einer Grußbotschaft des Solidaritätskomitees für Freiheitsbewegungen im Iran. Auf der Auftaktkundgebung wurde ebenfalls von dem Lautsprecherwagen darauf hingewiesen, dass der Dank an die Alliierten für die Beendigung der Nazi-Babarei am 8. Mai 1945 sich schlecht durch das Schwenken von Nationalfahnen zum Ausdruck bringen lässt.

Kurz vor 20 Uhr setzte sich der Demonstrationszug Richtung Ringe in Bewegung, weit kam dieser dabei leider nicht. Der Polizeiführung schien diese Demonstration nicht zu passen und so erfolgte schon nach 100 Metern ein brutaler Übergriff auf den vorderen Teil der Demonstration. Nachdem die Polizei die Demonstration ohne Begründung gestoppt hatte, versuchten die ersten Reihen durch leichtes Gedrängel den Anspruch auf Versammlungsfreiheit zu untermauern. Beantwortet wurde dies mit Schlägen und Tonfaeinsatz durch gewaltgeile Hooligans bei Team Green.

Durch den Übergriff kam es zu mehreren Verletzten, Eine Person erlitt aufgrund der Streßsituation einen epileptischen Anfall und hatte einen Herzstillstand. An diser Stelle tausend Dank an die Demosanis.

Zu diesem Zeitpunkt wurde über Polizeifunk “feierlich” verkündet, dass die Demonstration nach hundert Metern durch die Polizei beendet werden würde. Die Einsatzleitung der Polizei vor Ort nahm die Befehle von oben gerne entgegen und gab keinerlei Raum für Verhandlungen.

An diesen Punkt stellte sich die Frage, ob unter diesen Polizeistaatsbedingungen es Sinn macht die Demonstration überhaupt durchzuführen. Es wurde sich dafür entschieden angesichts des Polizeiaufgebot nicht auf die Provokationen der Polizei und ihrer Taktik der Eskalation hereinzufallen.

Die Demonstration setzte sich schließlich weiter, Über die Ringe, mit einer Zwischenkundgebung am Friesenplatz, in Bewegung.

Da die Polizei ihre Provokationen nicht unterlassen konnte und sich durch das massive Polizeiaufgebot die Demonstration in einem permanenten Wanderkessel befand, wurde die Versammlung vorzeitig am Neumarkt beendet.

Im Anschluss an die Demonstration zogen noch einige Gruppen durch die hundert Meter entfernte Einkaufsmeile und drückten ihre Kritik am autoritären Polizeistaat in Form des Glasbruchs und des Abbrennen von Bengalos aus.

Bürgerliche Presse Video von der Demo hier:KSTA VIDEO:
http://www.ksta.de/portal/videos/index.php?bcpid=14193513001&bclid=16601883001&bctid=22588661001

Express:
http://express.motionet.de/index.yum?action=embed&id=2654

Bildergalerie von KSTA:
http://www.ksta.de/html/fotolines/1241185289892/rahmen.shtml?1

Redebeiträge und weitere Fotos, Videos werden später ergänzt.

Samstag 9. Mai

Köln Deutz glich, wie in der bürgerlichen Presse angekündigt, einer Polizeifestung. Wasserwerfer, Räumpanzer und ungefähr 6000 Polizeibeamte hatten sich versammelt, um zu zeigen, wie “friedlich und weltoffen” Köln sein kann.

Gegen 9 Uhr versammelten sich “pro Köln “ Ahnhängerinnen an den zuvor auf Indymedia veröffentlichten Sammelpunkten. Die Fahrt nach Köln Deutz erwies sich jedoch als teilweise problematisch.

Am Bahnhof Ehrenfeld blockierten etwa 80 Gegendemonstrantinnen die Zugweiterfahrt auf den Gleisen. Durch die Blockade konnte die Zugfahrt um mindestens eine Stunde (wahrscheinlich länger – korrekte Dauer einfach ergänzen) verzögert werden. Gleichzeitig entstanden am Bahnhof Deutz auf den Gleisen 9 und 11 ebenfalls Sitzblockaden von Gegendemonstrantinnen, welche wiederum angekommene “pro Köln” Ahnhängerinnen hinderten auf ihren Kundgebungsplatz zu gelangen. Nachdem Durchbruchsversuche der Rechten gescheitert waren, zeigte die Polizeiführung wiedermall ihr friedliches Gesicht und räumte brutal die Blockaden. Später gab es noch in der U-Bahn und am DKP Kundgebungsort ebenfalls Blockaden. (Was wo blockiert wurde einfach ergänzen – ist dem Schreiberling nicht bekannt)

Inzwischen hatten sich eingie Rechte und getarnte GegendemonstranntInnen auf dem Kundgebungsplatz und an den Schleusen zu diesen versammelt. Gegen 10:30 Uhr begann “pro Köln” ihre Kundgebung mit gerade mal 300 Versammlungsteilnehmerinnen (viel mehr sollten es auch nicht mehr werden, 350 Rechte also insgesamt).

Sehr schnell wurde klar, dass keineswegs alle auf dem Barmer Platz gekommen waren, um Beisicht und die anderen Arschlöcher reden zu hören. Eine Sitzblockaden wurde, auf dem Barmerplatz, von Gegendemonstrantinnen, errichtet und mit Pfeiffen und “Nazis raus Rufen” die Versammlung von den europäischen Rechts-PopulistInnen überstimmt.

Die Damen und Herren von “pro Köln” schienen auf eine solche Situation wenig vorbereitet gewesen zu sein und angeblich soll Manfred Rouhs sich zu körperlichen Attacken hat hinreißen lassen.

Ein Skandal der wohl aufgearbeitet gehört war, dass die “demokratische Polizei” zusammen mit den Schlägern des Ordnungsdienstes von Vlaams Belang die Gegendemonstrantinnen angriff.

Hier das Expressvideo davon:
http://express.motionet.de/index.yum?action=embed&id=2653

Die Gegendemonstrantinnen wurden schließlich in Rufweite abgedrängt, von wo aus sie mit Pfiffen und Rufen die gesamte Zeit über ihre Kritik am Mini-Spektakel des europäischen Rechtspopulismus üben konnten.

Die Polizei hatte derweil die Schleusen zur “pro Köln”-Kundgebung geschlossen, so dass keine Ahnhängerinnen von “pro Köln”, als auch keine Gegendemonstrantinnen mehr auf den Kundgebungsplatz kommen konnten.

So zogen mehre hundert AntifaschistInnen im Polizeigefängnis Deutz herum, ohne dass sich Möglichkeiten eröffnet hätten, eine praktische Kritik am Rechtspopulismus zu manifestieren. Es wäre an diesem Punkt wahrscheinlich ratsamer gewesen, eine Verlagerung der Proteste in Betracht zu ziehen. Die Polizei war jedenfalls an allen Stellen Deutz’ massiv vertreten. Der Anlaufpunkt des Antifa AKs wurde sogar mit einer ganzen Hundertschaft beglückt, die das Recht auf Versammlung derart interpretierte, dass die Versammlung von drei Seiten eingekesselt und auf der Versammlung ein Kontrollpunkt der Polizei, welcher angeblich vom Innenministerium befohlen worden sei, eingerichtet wurde. Somit wurde die Versammlung, wie schon die Demonstration am Vorabend derart durch Polizeirepression behindert, dass allen Menschen schon recht früh geraten wurde, die Versammlung nicht anzusteuern.

Europafest und Tomaten auf Schramma

Am 9. Mai fand gleichzeitig zu den Protesten gegen den AIK2 ein sogenanntes Euopafest auf dem Roncalliplatz in Köln statt. Unter dem Motto “Wir feiern Europa” sollte gerade jungen Menschen ein positives europäisches Nationalgefühl vermittelt werden. Um dies zu erreichen wurden mehrere Bands angeheuert und Politiker aus dem europäischen Parlament zu einer Diskussionsrunde, “wo wir Deutschen in Europa stehen” eingeladen. Diese nationalistische Veranstaltung sollte zudem vom Oberbürgermeister Fritz Schramma eröffnet werden, welcher sich in der Vergangeheit durch seine Verfolgungspolitik gegenüber Sinti und Roma, rassistischen Sprüchen (Ausländer vermüllen die Ringe),etc., hervorgetan hat.

Die Veranstaltung des demokratischen Nationalismus floppte jedoch von Anfang an. Zunächst waren außer den Üblich verdächtigen Parteijugendsoldatinnen niemand bei der Veranstaltung zugegen. Entlarvend wurde es, als zudem als FreundInnen der Grünen Partei umherscheifend MigranntInnen belästigten, mit Fragen wie “Sie Sprechen Deutsch? Sie mich verstehen?”,etc..

Nun ja zur Eröffnungsrede hatten sich dann doch noch ungefähr 50 TeilnehmerInnen eingefunden um den Oberbürgermeister zuzuhören. Jedoch nach nur wenigen Worten entpuppten sich mehr als die Hälfte der Teilnehmer als KritikerInnen des nationalistisches Festes. Ein Hagel fauler Tomaten ging auf die Bühne nieder und traf ein paar Mal den Führer der Volksfront gegen Rechts. Zeitgleich wurden Flyer verteilt, auf denen Schrama und seine Politik gegenüber Flüchtlingen und die Festung Europa mit ihren jährlichen tausenden Toten auf dem Mittelmeer kritisiert wurden. Der arme Fritz musste schließlich den ganzen Tag mit einer der lächerlichen gelben Westen von Bündnis Köln stellt sich Quer herum laufen um die Treffer zu verbergen.

Bündnis „Köln stellt sich quer“ zusammen mit IslamistInnen gegen rechtsAuf der Autaktveranstaltung des bürgerlichen Anti-Rechts Büdnisses “Köln stellt sich quer versammelten sich ungefähr 1500 Personen.

Darunter waren 150 Islamist_innen, welche von dem Konvertiten Pierre Vogel angeführt wurden. Diese salafistische Bewegung besteht zu einem guten Teil aus jungen Konvertiten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben die Menschheit zum Islam zu bekehren. Pierre Vogel selber befürwortet das Kopftuch und auch mal die Verheiratung von 9 Jährigen Mädchen. Bzgl. der Terroranschläge in New York oder Madrid vertritt er Verschwörungstheorien.

Hier ein bürgerlicher Bericht über Vogel:
http://www.youtube.com/watch?v=NaPjt_3Xl98

Auch wenn es nicht verwunderlich ist, dass die sogenannte Linke null Plan hat bzgl. des Islamismus’ (Manche glaube ja sogar es gäbe gar keine Islamist_innen so sprachen die Fyler die tausend Fach verteilt wurden schon allein für sich.

Unter dem Label: „Muslime gegen Rechts“ wurden geschichtsrevisionszionistische Flyer verteilt die schon auf der Vorderseite KZ Häftlinge zeigen, wodurch angedeutet werden soll, dass Muslime verflogt würden, wie die Juden im Dritten Reich. Dieser unglaubliche Geschichtsrevisionismus und Relativierung der Shoa ausgerechnet am Jahrestag der Befreiung von Nationalsozialismus wurde im Flyer selbst noch mal getoppt. So würde es sich bei der Zwangsverheiratung um eine „theologische Diskussion“ handeln und „wenn man von einigen asozialen Elementen dieser Gesellschaft mit Propaganda infiziert wird. Nennt man dies Hetzte.“

Niemand, aber auch wirklich niemand von den sogenannten Antifaschistinnen bei „Köln stellt sich quer“ sah sich genötigt diesen islamistischen Spinnern den Weg nach Hause zu zeigen. Es hat sich gezeigt dass die Aufklärungsarbeit des Antifa AK Köln bzgl. des Islamismus in Köln wohl deutlich verstärkt werden sollte!

Hier noch mal der Link zur Antifa Zeitung: „DE*NATIONALIZE!“, welche sich mit dem Islamismus am Rhein auseinandersetzt.

Zeitung gegen aik2 und Islamismus

Kurz zu Bergheim: Ungefähr 30 Rechte versammelten sich heute zu ihrer Abschluss-Konferenz.

Ein offenes Fazit:
Das Wochenende 8-10. Mai dürfte für die antifaschistische Bewegung viele Fragen aufwerfen:

Es hat sich gezeigt, dass die Verbotspolitik etablierter Parteien und linker Zusammenhänge gegenüber Rechten Veranstaltungen sehr einfach auf linke Veranstaltungen übertragen wird. Der autoritäre Polizeistaat, den sich die RechtspopulistInnen ja herbei wünschen, wird vielleicht auch durch diese Verbotspolitik der Boden bereitet.

Die “pro Köln” Versammlung war eine einzige Luftnummer. ohne die Unterstützung der RechtspopulistInnen aus dem europäischen Nachbarländern waren gut gerecht gerade mal 100 Rechte zusammen gekommen. Hier muss die Frage deutlich gestellt werden, ob der ganze Aufwand gegen diese Veranstaltung eigentlich zu rechtfertigen ist. Vllt. sollte das Augenmerk statt auf die extrem Formen des Nationalismus und Rassismus eher auf den tagtäglichen nationalistischen, rassistischen Wahnsinn gelegt werden.

Das Konzept “Abgepfiffen” ist teilweise aufgegangen. Immer wieder gelang es die “pro Köln” Versammlung auf den Barmer Platz zu stören. Nichtsdestotrotz bleiben auch hier Fragen. War es richtig ein Konzept zu wählen ,welches als Voraussetzung hat, dass die Versammlung der Rechten überhaupt beginnen kann? Der Großteil der ungefähr 1500 linken AntifaschistInnen wollte oder konnte sich am Konzept nicht beteiligen, für diese stellt sich das Wochenende als ein regelrechter Reinfall da. Hier sollte überlegt werden, ob es wirklich Sinn macht eine Störung oder Verhinderung einer Rechten Versammlung (sorry jetzt für den Ausdruck) am Arsch der Welt, zum Maßstab seines politischen Handels zu machen?

Das unkommentierte Auftreten von IslamistInnen bei den Gegenprotesten wirft ernsthaft die Frage auf, welche Grundlage dieser sogenannte Antifaschismus überhaupt noch hat. Wenn Reaktionäre ohne auch nur einmal angesprchen zu werden, ihre geschistisrevisionistische, patriachale Scheiße tausend Fach bei sogenannten antifaschistischen Protesten verteilen können, was ist das für ein Antifaschismus bitte?

Ein offenes Fazit und ohne Antworten. Vielleicht können diese ja ergänzt werden.

PS: Eine Auswertung des Antifa AK wird hoffentlich bald erfolgen. Wacht out: www.no-racism.mobi
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Alllein gegen "Pro Köln"

Antifaschist 11.05.2009 - 00:14
Als der Vertreter von Vlaams Belang anfing zu reden, protestierte eine einzelne Antirassistin direkt vor der Bühne - zuerst mit einem Anti-Pro-NRW-T-Shirt und dann mit einer Antifa-Fahne - gegen die rassistische Propaganda. Eine ältere Demonstrantin oder Ordnerin von ProNRW versuchte ihr erfolglos die Fahne zu entreissen.

Die mutige Gegendemonstrantin wurde schliesslich von den pro-NRW-Ordern und der Polizei abgedrängt und zu der lautstark an der anderen Seite der Polizeikette gegen ProNRW protestierenenden Gruppe geleitet, wo sie mit lautstarkem Jubel bergrüßt wurde.

Auch wenn das große Ziel nicht erreicht wurde, machen auch solche kleinen Erfolge Mut weiterzumachen.

Die Polizei zur Demo

Dein Name 11.05.2009 - 01:09
Die Polizeimeldung zur Demo:

700 Linke demonstrierten in der Innenstadt
Köln (ots) - Heute Abend begann nach 19.00 Uhr die Veranstaltung und der anschließende Demonstrationszug linker Gruppierungen vom Bahnhofsvorplatz durch die Innenstadt in Richtung Ottoplatz. Zwischenzeitlich stoppte die Polizei in Höhe der Stolkgasse den Demonstrationszug und forderte einige Teilnehmer auf, die Vermummung abzulegen. Nach einer Zwischenkundgebung auf dem Friesenplatz beendete der Veranstalter gegen 22.05 Uhr am Neumarkt den Aufzug. Anschließend zogen sie in kleinen Gruppen in die Innenstadt. Dort kam es in der Schildergasse zu vereinzelten Flaschenwürfen und am Appellhofplatz zu Sachbeschädigungen an einigen Fahrzeugen.
 http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/12415/1401944/polizei_koeln

Bilder, Linmks Redebeiträge

rosa 11.05.2009 - 12:44
Hier nochmal die Links:


Bürgerliche Presse Video von der Demo hier:
http://www.ksta.de/portal/videos/index.php?bcpid=14193513001&bclid=16601883001&bctid=22588661001

Express:
http://express.motionet.de/index.yum?action=embed&id=2654

Bildergalerie von KSTA:
http://www.ksta.de/html/fotolines/1241185289892/rahmen.shtml?1

Bildergalerie FLickr:
http://www.flickr.com/photos/kietzmann/sets/72157617953412302/

Express video Vlaams Belang:
http://express.motionet.de/index.yum?action=embed&id=2653

Redebeitrag zum demokratischen Nationalismus vom AK:

Morgen werden wieder viele Bürgerinnen und Bürger auf die Straße gehen um zeigen zu wollen, dass „die demokratischen Kräfte, die Kölner Zivilgesellschaft, den Rassist_innenkongress nicht hinnehmen“. Oberbürgermeister Fritz Schrammar legte gestern für das Wochenende die politische Richtung fest: ZITAT) „„In unserer Stadt ist weder Platz für rechtsextremes Gedankengut noch für autonome Gewalttäter, und ich lasse Köln nicht von Extremisten in Misskredit bringen, von keiner Seite“.(Zitatende)

Wenn BürgerInnen gegen Nazis oder RechtspopulistInnen auf die Straße gehen, folgen viele von ihnen dennoch einer ähnlichen Logik wie jene, von denen sie sich mit der Bratwurst in der Hand abgrenzen wollen.

Die „demokratischen Kräfte“ zeigen sich gerade am 8. Mai als geläutert. Die Geschichstaufklärungs-Weltmeister wissen, dass es bei den Bratwurstfesten darum geht den „guten Nationalismus“ der bundesrepublikanischen Deutschen gegen den „bösen Nationalismus“, welcher am 8. Mai1945 in Form NS-Deutschlands untergegangen ist, zu verteidigen.

Die Feststellung, dass „guter Nationalismus“ gegen „bösen Nationalismus“ ausgespielt wird, verweist auf den wirkungsmächtigen ideologischen Charakter, den das Nationale birgt.

Wenn Nationalisten den noch krasseren Nationalisten den Finger zeigen, stellt sich die Frage, wer ist eigentlich Arsch und wer ist Loch.

Fakt ist, dass sich beide in der heutigen Welt gegenseitig bedingen. Denn nur, wo im Denken ein nationaler Bezugsrahmen besteht, kann das eigene organisierte Interesse als ein für das Zwangskollektiv der Nation allgemeingültiges ausgedrückt und politisch umgesetzt werden.

Auch wenn Nazis in vielen Gegenden und wie zu letzt am ersten Mai in Dortmund als die unmittelbare Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit anzusehen sind, ist die alltägliche gewaltförmige Exekution des bürgerlichen demokratischen Allgemeinwillens eine quantitativ und qualitativ höhere Gefahr für viele Menschen.

Die Toten in den Gewässern vor Lampedusa und Gibraltar sind nicht das Werk von Le Pen oder Haider. Die Abschottung Europas an seinen Außengrenzen mit all ihren mörderischen Folgen geht auf das Konto des demokratischen, rassistischen und nationalistischen Normalbetriebs in Europa.

Besonders bei jenen Personen, die keinen Status als (Staats)BürgerIn und damit keine Anspruchsberechtigung haben, wie zum Beispiel MigrantInnen ohne oder mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus, zeigt sich der nationale Bezugsrahmen als unmittelbare und strukturelle Gewalt sowie elementare Bedrohung.

Wer also vom Rechtspopulismus spricht, darf von der Demokratie nicht schweigen. Es ist der demokratische Normalbetrieb, der die nationalistische Ideologie und somit den Rassismus hervorbringt. Das antirassistische Selbstbild der Demokratie ist bloß die Folge der Unterscheidung zwischen den Rassismen, die als unzeitgemäß gelten und solchen, die in der Demokratie anerkannt und üblich sind. So gilt die Unterscheidung zwischen „Inländern“ und „Ausländern“ nicht als Rassismus. Die Ungleichbehandlung von Menschen durch das Staatsbürgerschaftsrecht und die Ausländergesetzgebung gilt in der Demokratie als bloßer politischer Nachvollzug, als eine Verrechtlichung von Phänomenen, die ihren Grund in einer dem Staatsbürgerkollektiv „gemeinsamen Kultur“ und „Identität“ hätten.

Wenn sich also Schramma und seine Volksfront gegen Rechts hinstellen und ihrem bürgerlichen Antifaschismus freien Lauf lassen, zeigt sich, dass Antifaschismus nicht als perse emanzipatorisches Politikfeld zu verstehen ist.

Aussagen wie „wir können nicht zulassen. dass die Nazis den Standort gefährden bzw. beschmutzen“ zeigen, dass nicht nur die Konservativen ein sehr spezielles Verhältnis zu Deutschland haben.

Der Wunsch und die Hoffnung Teil eines kollektiven Großen zu sein, nimmt zu und das nicht zuletzt, weil das Identifiationsangebot Marke Nation Deutschland besonders in Krisenzeiten Sicherheit vorgaukelt.

Wenn morgen die Rechtpopulist_innen für ein „Europa ohne Überfremdung“ demonstrieren und gleichzeitig die Volksfront gegen Rechts ihr „Wir feiern Europa“ Fest veranstaltet, lasst uns nicht fragen wer Arsch und wer Loch ist.

Bleiben wir doch mal ganz banal:

Europa.Deutschland. Köln – Alles Scheiße!



Redebeitrag vom AK zum Islamismus

"Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, dass der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist."

DIE MEISTEN VON EUCH SIND IN DIESEN TAGEN HIER UM PROKÖLN UND DEN ANDEREN RASSISTEN UND RECHTPOPULISTEN EIN KLARES „FUCK YOU!“ INS GESICHT ZU SCHLEUDERN. PRO KÖLN WILL SICH SELBST IN DIE RIGEN DER ISLAMKRITIKER EINREIHEN. DIE SO GENANNTE KRITIK AM ISLAM IST ÜBERHAUPT KEINE. DENN ANSTELLE EINER DURCHAUS ANGEBRACHTEN KRITIK AN ALLEN RELIGIONEN UND DEM ISLAMISMUS, ALS POLITISCHES IDEOLOGIE, VERBREITEN DIE RASSISTEN IHRE KULTURALISTISCH GEPRÄGTEN RESSENTIMENTS. ABER EINE RADIKALE KRITIK DES ISLAMISMUS ALS REAKTIONÄRER POLITISCHER BEWEGUNG MUSS IM MARXSCHEN SINNE DES WORTES RADIKAL SEIN, ALSO DEN ANSATZPUNKT IN DEN GESELLSCHAFTLICHEN VERHÄLTNISSEN UND NICHT IN DEN SEUFZERN VERORTEN.

In der Gesellschaft ist es verbreitet, Muslime und Muslima mit den IslamistInnen in einen kulturellen Topf zu stecken. Sinnvoll ist es dagegen, darauf hinzuweisen, dass hier ein ökonomischer und politischer Kampf ideologisch aufgeladen wird. Denn wenn religiöse Menschen und antiemanzipatorische politische Aktivisten einfach als ein und dasselbe erscheinen, stellt dies nicht zuletzt ein Hindernis für antirassistische Gegenwehr dar: Fast niemand in der radikalen Linken will sich mit Reaktionären abgeben.

Den Unterschied zwischen Islam und Islamismus klar zu stellen, ist aber nicht nur erforderlich, um Menschen vor rassistischer Diskriminierung effektiv in Schutz nehmen zu können, sondern auch, weil der Islamismus selbst ein politisches Konzept darstellt, dass es anzugreifen gilt. Sich als Linke der Auseinandersetzung mit dem Islamismus zu enthalten, bedeutet schließlich, der rechtspopulistischen Mär vom „Kampf der Kulturen“ auf den Leim zu gehen. Zeigt doch schon die steigende Anzahl von Konvertiten und IslamistInnen mit deutscher Staatsbürgerschaft auch ohne Migrationshintergrund, dass es sich hier eben nicht um ein kulturelles Phänomen o.ä., sondern schlichtweg um eine reaktionäre politische Bewegung handelt. Eine Linke, die es dagegen nicht mal schafft, zwischen Moslems – die wie ChristInnen oder Hindus in der Regel „bloß“ kritikwürdige Religiöse sind – und IslamistInnen, als den AkteurInnen einer extrem regressiven politischen Bewegung, zu unterscheiden, ist mithin Teil des Problems.

DESHALB GILT ES ,FÜR DIE EMANZIPATIVE LINKE, NEBEN DEM KAMPF GEGEN DIE RECHTSPOPULISTEN AUCH DIE REAKTIONÄREN ISLAMISTISCHEN GRUPPIERUNGEN ZU BEACHTEN. WICHTIGSTES KENNZEICHEN ISLAMISTISCHER IDEOLOGIE IST DER ANSPRUCH, DASS DER ISLAM STETS ZUGLEICH „RELIGION“ UND „POLITIK“ VERKÖRPERE. DIESER ANSPRUCH WIRD SEITENS DER ISLAMIST_INNEN ALS EINE „GÖTTLICH OFFENBARTE WAHRHEIT“ DARGESTELLT. EINE ERNEUERUNG VON RELIGION UND GESELLSCHAFT SOLLE DURCH DIE „RÜCKKEHR ZU DEN REINEN URSPRÜNGEN DES ISLAMS“ GESCHEHEN. HIERZU BERUFEN SICH ISLAMIST_INNEN AUF DEN KORAN, WELCHER ALS EXAKTES WORT GOTTES INTERPRETIERT WIRD, AUF DIE SUNNA, SOWIE DEN IN HADITHEN SCHRIFTLICH FIXIERTEN NACHAHMENSWERTEN WORTEN UND TATEN DES RELIGIONSSTIFTERS UND PROPHETEN MUHAMMAD.

Grade weil es größtenteils immer noch nicht gelingt das eine emanzipative linke Bewegung eine Kritik am politischen Islam äußert öffnen sich Rechtspopulist_innen Tor und Tür und ehemals Linke versuchen in kruden Querfrontansätzen mit diesen konservativen und rechten Gruppierungen zu kolaborieren.

IN DIESEM SINNE DEN KOPF AUS DEM SAND ZIEHEN UND RELIGÖSE KOLLEKTIVE KIPPEN.

FÜR DIE FREIE ASSOZIATION FREIER MENSCHEN.

Weitere Bilder auf Flickr

EZLN 12.05.2009 - 15:33

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 15 Kommentare

hm

... 10.05.2009 - 21:48
die links im artikel gehen alle nicht und der text ist so voll mit fehlern das flüssiges lesen schwer fällt. vielleicht nochmal machen?

Nochmal "Islamisten" & "Antisemitismus"

TränchenTrockner 10.05.2009 - 22:05
Den Spott bezüglich peinlicher Rechtschreibmängel ("sind Tippfehler!") sowie unterirdischer Grammatik gepaart mit Grundschulformulierungen spare ich mir im Folgenden weitestgehend aus, genauso wie die detaillierte Kritik an der beschämenden Berichterstattung (ich glaube tief in eurem Inneren wisst ihr, was ich meine).

"Unter dem Label: „Muslime gegen Rechts“ wurden geschichtsrevisionszionistische..."

Wie bitte? Entweder wir haben es hier mit einem mir bisher unbekannten Neologismus zu tun, oder wir bezeugen einen amüsanten Versuch des Autors (frei nach dem Motto "Verhaspeln gegen Deutschland") einen Funken Eloquenz an den Tag zu legen (was natürlich gründlich misslingt).

"Geschichtsrevisionszionistische" - wieder was gelernt - muss ich mir merken!

"...Flyer verteilt die schon auf der Vorderseite KZ Häftlinge zeigen, wodurch angedeutet werden soll, dass Muslime verflogt würden, wie die Juden im Dritten Reich."

Als würde der Autor hier ein Bewerbungsschreiben für eine "bekannte deutsche Boulevardzeitung" abliefern demonstriert er uns ein Paradebeispiel für eine Berichterstattung, die voll auf die Naivität bzw. Unwissenheit des Lesers abzielt unter der völligen Ignoranz gegenüber nicht uninteressanter Fakten;
So wurde auf dem erwähnten Flyer nicht eine Parallele zwischen der Shoa und der Situation der Muslime in Deutschland gezogen, sondern mit der Frage "Deutschland 2019?" Anlass zur Spekulation gegeben, wohin die Hetze gegen muslimische Menschen in Deutschland führen kann - und wie uns dieser Artikel eindrucksvoll verdeutlicht geht die soeben erwähnte Hetze nicht nur von "Pro Köln" oder sog. "Kleinbürgern" aus.

"Dieser unglaubliche Geschichtsrevisionismus und Relativierung der Shoa ausgerechnet am Jahrestag der Befreiung von Nationalsozialismus wurde im Flyer selbst noch mal getoppt."

Nun, da man ja durchaus in der Lage ist mit großen Worten um sich zu werfen wird es wohl kein Problem darstellen, diese im Sachzusammenhang zu erläutern; an welcher Stelle versucht nun dieser Flyer den Holocaust zu revidieren/umzudeuten? Wo wird er relativiert?
Wenn eine Gruppe auf ihr Leid bzw. "Leid bzw. ihnen widerfahrenes Unrecht aufmerksam machen möchte, werden sie dabei sicherlich nicht auf Ereignisse zurückgreifen, deren Gräuel sie zu negieren oder relativieren gedenken, da sie anhand des Vergleiches ihr mangelhaftes Befinden zum Ausdruck bringen möchten.

"So würde es sich bei der Zwangsverheiratung um eine „theologische Diskussion“ handeln und „wenn man von einigen asozialen Elementen dieser Gesellschaft mit Propaganda infiziert wird. Nennt man dies Hetzte.“"

Beeindruckendes Konstrukt, ich wusste gar nicht, das man mit einer einfachen Tastatur eine Sprache derart vergewaltigen kann.
Wieder werden Umstände falsch dargestellt und Elemente des Flugblatts durcheinandergeworfen, bis sie für einen Antideutschen am rechten (!) Platz stehen.
Hat man den Flyer gesehen weiß man, dass es bei dem Terminus "theologische Diskussion" um die (in meinen Augen ganz richtige) Behauptung geht, dass es nicht im Interesse des Herausgebers liegt, einen Disput über die Richtigkeit der Religionen geht, sondern lediglich um eine Bitte zu mehr gegenseitiger Achtung und persönlicher Auseinandersetzung, bevor ein Urteil gefällt wird.
Wenn dieser Aufruf zu Toleranz und Dialog nicht in das eigene antiislamische Weltbild passt lässt er sich natürlich anhand anderer Wortfetzen zu wirrer Propaganda umdeuten.


"Niemand, aber auch wirklich niemand von den sogenannten Antifaschistinnen bei „Köln stellt sich quer“ sah sich genötigt diesen islamistischen Spinnern den Weg nach Hause zu zeigen. Es hat sich gezeigt dass die Aufklärungsarbeit des Antifa AK Köln bzgl. des Islamismus in Köln wohl deutlich verstärkt werden sollte!"

Warum hat der Autor es nicht getan? Ich glaube ich weiß wieso - weil er selbst genauso wenig Courage wie seine verlogenen "Mitstreiter" hat. So drehen sich Antideutsche auch lieber weg, wenn man sie ob ihrer USA-Fahnen beleidigt.
Ich wünsche euch viel Spaß bei der Revolution mit derartigen Papiertigern und Internethelden, denkt daran, die Wirklichkeit spielt sich nicht auf der eigenen militant gestalteten SchuelerVZ-Seite oder bei Wikipedia ab.

Fotos von den Nazis

Antira 10.05.2009 - 22:39
wenn mensch von der beflaggung ausgeht haben sich die rechtspopulisten der antinationalen demonstration angeschlossen!?
in köln kam mal wieder das zusammen was zusammen gehört!
hoch die internationale solidarität!

Fahnen der Alliierten

xy-ungelöst 10.05.2009 - 22:43
Hey anticapitalista,

am 8. Mai könne die Fahnen der Alliierten eine andere Beeutung haben, als die von dir vermutete. Für mich symbolisieren sie an diesem Tag den Sieg der UdSSR, der USA, Großbritanniens und Frankreichs über Deutschland und nicht ihre einzelnen Nationen.
Natürlich waren die USA, Frankreich und Großbritannien auch während des Zweiten Weltkriegs imperialistische Staaten. Und der 8. Mai weckt in Algerien natürlich andere Erinnerungen als in Europa (am 8. Mai 1945 und den folgenden Tagen wurden in Algerien zahlreiche Demonstranten erschossen, die mit dem Sieg über Deutschland auch die kommende algerische Unabhängigkeit feiern wollten, die den algerischen Soldaten des "Freien Frankreich" versprochen worden war.)Trotzdem: Ohne die gemeinsame Anstrendung der "Vereinten Nationen" hätte es keine Befreiung vom Faschismus und vom japanischen Militarismus gegeben, dsa Zeigen dieser Fahnen am 8. Mai hat auf antifaschistischen Demonstrationen daher eine Berechtigung, die nicht durch (an sich richtige) antinationale Argumente widerlegt wird.

Etwas Besseres als die Nation

muss ausgefüllt werden 11.05.2009 - 12:24
Am 23. Mai feiert die BRD ihren 60. Geburtstag. 60 Jahre Grundgesetz, 60 Jahre Demokratie und Eierkuchen für alle. Da kommt die Krise gerade recht. Mit seinen „Rettungspaketen“ und „Schutzschirmen“ erscheint Vater Staat als Obersamariter der Nation, seine Herrschaft als historischer Segen. Doch die Ordnung des Staates verewigt nur das kapitalistische Hauen und Stechen. Sie hält die Menschen in Konkurrenz gegen einander, und verklebt sie gleichzeitig zur Schicksalsgemeinschaft Standort. Die Identifikation mit der Nation ist ein Schutzreflex gegen den kapitalistischen Alltag, der den kapitalistischen Alltag bestätigt. Gerade in Deutschland. ‘Soziale Marktwirtschaft’ ist nationaler Burgfrieden ohne Ende. So ein Quatsch! Die Feier der Nation ist ein Angriff auf das schöne Leben und die befreite Gesellschaft. Geben wir diesem Angriff die passende Antwort!

Antinationale Parade: Sa 23.05., 18 Uhr, Rosa-Luxemburg-Platz (Berlin).

Podiumsdiskussion zur Kritik der falschen Freiheit mit Nadja Rakowitz und Thomas Ebermann: Fr 22.05., 19:30 Uhr, Audimax der Humboldt-Universität

www.einheit-und-freiheit.de

anmerkung

jean 11.05.2009 - 12:34
"Auf der Auftaktkundgebung wurde ebenfalls von dem Lautsprecherwagen darauf hingewiesen, dass der Dank an die Alliierten für die Beendigung der Nazi-Babarei am 8. Mai 1945 sich schlecht durch das Schwenken von Nationalfahnen zum Ausdruck bringen lässt."

>> zwei anmerkungen zu diesem satz.
1. recht freundlich formuliert das ganze. eigentlich wurde nämlich vom lautsprecherwagen zweimal recht eindringlich dazu aufgefordert die fahnen (hinter dem lautsprecherwagen) verschwinden zu haben, was einen wackeren genossen dann zu beginn der demo auch dazu veranlasste an einer us-fahne und ihrem träger zu zerren. dies verwundert eigentlich nicht, handelte es sich doch um die demo einer gruppe die im vulgär-antinationalen "..ums ganze"-bündnis organisiert ist. verwunderlich wird das ganze aber dann doch wenn mensch nämlich weiß das die aufrufende gruppe, der antifa ak köln, vom aufruf der "antifaschistischen und kommunistischen gruppen aus nrw" (nrw.blogsport.de) und ihrer "aktionsform" (ein "block" zur feier des 8. mai mit den fahnen der befreier und des staates isreal) wusste und diese ausdrücklich billigte, sowie sogar auf den aufruf des bündnises auf der mobi-page des ak hingewiesen wurde.
wie läßt sich dies erklären? mit einem krampfhafte abgrenzungsbedürfniss gegenüber den genossInnen der "antifaschistischen und kommunistischen gruppen aus nrw", mit denen sonst gut und solidarisch zusammengearbeitet wird? oder eher mit peinliche kommunikationsproblemchen zwischen der veranstaltenden gruppe und "ihrem" lauti?

2. warun soll der dank über den sieg der allierten nicht auch über das mitführen ihrer winkelement bekundet werden können? bzw. welche bessere idee schwebt den autorInnen, welchen der hinweis auf auf das vermeintliche unerwünschtsein der allierten fahnen scheinbar so wichtig ist, dass mensch es im artikel fett druckt?


You Cant Stop Antiimperialism!

ZensurMedia 11.05.2009 - 13:05
Den Spott bezüglich peinlicher Rechtschreibmängel ("sind Tippfehler!") sowie unterirdischer Grammatik gepaart mit Grundschulformulierungen spare ich mir im Folgenden weitestgehend aus, genauso wie die detaillierte Kritik an der beschämenden Berichterstattung (ich glaube tief in eurem Inneren wisst ihr, was ich meine).

"Unter dem Label: „Muslime gegen Rechts“ wurden geschichtsrevisionszionistische..."

Wie bitte? Entweder wir haben es hier mit einem mir bisher unbekannten Neologismus zu tun, oder wir bezeugen einen amüsanten Versuch des Autors (frei nach dem Motto "Verhaspeln gegen Deutschland") einen Funken Eloquenz an den Tag zu legen (was natürlich gründlich misslingt).

"Geschichtsrevisionszionistische" - wieder was gelernt - muss ich mir merken!

"...Flyer verteilt die schon auf der Vorderseite KZ Häftlinge zeigen, wodurch angedeutet werden soll, dass Muslime verflogt würden, wie die Juden im Dritten Reich."

Als würde der Autor hier ein Bewerbungsschreiben für eine "bekannte deutsche Boulevardzeitung" abliefern demonstriert er uns ein Paradebeispiel für eine Berichterstattung, die voll auf die Naivität bzw. Unwissenheit des Lesers abzielt unter der völligen Ignoranz gegenüber nicht uninteressanter Fakten;
So wurde auf dem erwähnten Flyer nicht eine Parallele zwischen der Shoa und der Situation der Muslime in Deutschland gezogen, sondern mit der Frage "Deutschland 2019?" Anlass zur Spekulation gegeben, wohin die Hetze gegen muslimische Menschen in Deutschland führen kann - und wie uns dieser Artikel eindrucksvoll verdeutlicht geht die soeben erwähnte Hetze nicht nur von "Pro Köln" oder sog. "Kleinbürgern" aus.

"Dieser unglaubliche Geschichtsrevisionismus und Relativierung der Shoa ausgerechnet am Jahrestag der Befreiung von Nationalsozialismus wurde im Flyer selbst noch mal getoppt."

Nun, da man ja durchaus in der Lage ist mit großen Worten um sich zu werfen wird es wohl kein Problem darstellen, diese im Sachzusammenhang zu erläutern; an welcher Stelle versucht nun dieser Flyer den Holocaust zu revidieren/umzudeuten? Wo wird er relativiert?
Wenn eine Gruppe auf ihr Leid bzw. "Leid bzw. ihnen widerfahrenes Unrecht aufmerksam machen möchte, werden sie dabei sicherlich nicht auf Ereignisse zurückgreifen, deren Gräuel sie zu negieren oder relativieren gedenken, da sie anhand des Vergleiches ihr mangelhaftes Befinden zum Ausdruck bringen möchten.

"So würde es sich bei der Zwangsverheiratung um eine „theologische Diskussion“ handeln und „wenn man von einigen asozialen Elementen dieser Gesellschaft mit Propaganda infiziert wird. Nennt man dies Hetzte.“"

Beeindruckendes Konstrukt, ich wusste gar nicht, das man mit einer einfachen Tastatur eine Sprache derart vergewaltigen kann.
Wieder werden Umstände falsch dargestellt und Elemente des Flugblatts durcheinandergeworfen, bis sie für einen Antideutschen am rechten (!) Platz stehen.
Hat man den Flyer gesehen weiß man, dass es bei dem Terminus "theologische Diskussion" um die (in meinen Augen ganz richtige) Behauptung geht, dass es nicht im Interesse des Herausgebers liegt, einen Disput über die Richtigkeit der Religionen geht, sondern lediglich um eine Bitte zu mehr gegenseitiger Achtung und persönlicher Auseinandersetzung, bevor ein Urteil gefällt wird.
Wenn dieser Aufruf zu Toleranz und Dialog nicht in das eigene antiislamische Weltbild passt lässt er sich natürlich anhand anderer Wortfetzen zu wirrer Propaganda umdeuten.


"Niemand, aber auch wirklich niemand von den sogenannten Antifaschistinnen bei „Köln stellt sich quer“ sah sich genötigt diesen islamistischen Spinnern den Weg nach Hause zu zeigen. Es hat sich gezeigt dass die Aufklärungsarbeit des Antifa AK Köln bzgl. des Islamismus in Köln wohl deutlich verstärkt werden sollte!"

Warum hat der Autor es nicht getan? Ich glaube ich weiß wieso - weil er selbst genauso wenig Courage wie seine verlogenen "Mitstreiter" hat. So drehen sich Antideutsche auch lieber weg, wenn man sie ob ihrer USA-Fahnen beleidigt.
Ich wünsche euch viel Spaß bei der Revolution mit derartigen Papiertigern und Internethelden, denkt daran, die Wirklichkeit spielt sich nicht auf der eigenen militant gestalteten SchuelerVZ-Seite oder bei Wikipedia ab.

das foto von den grauen wölfen

.................... 11.05.2009 - 13:06
das foto des menschen mit der kette mit dem halbmond und dem wolf stammt von der pro köln kundgebung aus dormagen

hat es ein linker journalist gemacht?

dort trafen sich anhänger der grauen wölfe offen auf der straße vor dem volksfest der lokalen jusos nach dem kurzen protest gegen die beschissene kundgebung von pro köln auf der nur ein paar nasen der npd oder kameradschaften verhaftet wurden
und fielen sich in die arme

die fundamentalisten haben dort also offen mit bekennenden panturkistischen faschisten kooperiert

diese liefen dort mit einer türkischen fahne und am samstag in köln mit einer saudi arabischen flagge rum

reaktionäre halt
wie der bericht schon treffend sagt

vor allem der kz vergleich ist massiv zu kritisieren und gegebenenfalls öffentlich anzugreifen
dh es muss mindestens eine klare gegendarstellung der realen verhältnisse betrieben werden

faschismus entwurzeln

an die union jack fraktion usw

----------------------------->>> 11.05.2009 - 13:39
es sind leider nicht nur die symbole der "befreier"_innen vom ns
sondern auch die flaggen von alten kolonialmächten

der union jack stand neben dem banner der spanischen und französischen krone lange zeit für das sinnbild der sklaverei

und auch unter der französischen fahne wurde im 21jahrhundert nicht nur "gutes" getan...........

als stichworte zu den möglichen provokativen umständen des stars and stripes banners seien nur einmal vietnam oder korea erwähnt

die fahne der ehemaligen udssr wurde übrigens leider eher tief und meistens hinter der us flagge gehalten
komisch nicht?

flugblätter zur (durchaus in gewissen formen diskutablen) notwendigkeit der verteidigung israels im alten wie neuen modernen kontext waren auch nicht am start
schade drum

naja
aber das sind nun alles erbsenzählereien

ein grundsätzliches statement zu anfang der demo von der gruppe die sich damit hervortuen wollte und das auch getan hat wäre wünschenswert gewesen

den aufruf haben bestimmt nicht alle schaulustigen am rand der demo gelesen
und das ist auch unerheblich

wichtig ist bei demos immer die außenwirkung
also das wofür, wogegen und warum

wie das kommuniziert wird ist ergo das wichtigste
dazu macht euch bitte selbst auch mal gedanken

AK-Berichte an Rechtschreibfehlern erkennen

Fremdscham 11.05.2009 - 16:15
Ist es denn so schwer, die Texte die man veröffentlicht vor dem Veröffentlichen nochmal durch zu lesen?

Findet ihr es gut, wenn der Staatsschutz schon an Rechtschreibfehlern erkennt, dass jemand vom Antifa AK den Text geschrieben hat?
Stellt euch mal vor ihr müsstet mal ein Bekennerbrief schreiben. Da seid ihr direkt überführt!

Außerdem ist es extrem stressig eine Bleiwüste wie diese durchzulesen, wenn man schon beim Überfliegen über schlimmste Rechtschreibfehler stolpert. MAN KANN EUCH EINFACH NICHT VERSTEHEN!!!

Wobei in diesem Text ist es ja nur Abschnittweise. Weg zur Besserung???


Nenene... So wird das nichts mit der Revolution!

Britania Rules The Waves

Trumans, Baby 11.05.2009 - 17:41
Wie kann man eigentlich so geistesgestört sein und (auf einer Anti-Nationalismus-Demo) die Fahnen von GB, USA, SU und Frankreich schwenken? [Von Israel will ich an dieser Stelle mal nicht reden]. Gibt es in dem Weltbild dieser Vögel tatsächlich gute und schlechte Nationalstaaten, und leitet sich die Bewertung einzig und allein immer vom historischen Verhältnis dieser Staaten zu Deutschland ab? Schaut mal über den Rand Eures Tellers, auf dem es immer nur "Deutschland, Deutschland, Deutschland" gibt und begreift, dass es tausend Gründe gibt, nicht deren Fahnen zu schwenken - es sei denn natürlich, man ist ein kleines bundesrepublikanisches weißes Mittelklassekind, dass zu den ökonomischen Gewinnern eines ausbeuterischen Kolonialismus gehört.

Mehr als peinlich, lieber AK

ins Hirn geschissen haben sie euch doch 11.05.2009 - 20:22
Wie kann man sich nur von 15 Fahnenspinnern die ganze Aussage der Demo kaputt machen laßen? Wieso wurden Mitglieder der Roten Antifa Duisburg von der Demo ausgeschloßen und den Antideutschen erlaubt sogar an der Spitze zu gehen obwohl es erst vom Lauti hieß sie sollen ihre Fahnen ganz hinten schwenken? Kommt ihr euch nicht selber blöd vor großartig einen auf antinationale/linksradikale Demo zu machen und dann Nationalfahnenschwenkend durch die City zu laufen? Vom Demomotto mal ganz abgesehen, wie bekommt ihr sowas geistig unter einen Hut? Als Linksradikaler die Befreiung vom Hitlerfaschismus mit Nationalfahnen zu bejubeln ist ja wohl mehr als peinlich. Und wo waren die Fahnen der Partisanen? Kommt mal klar, das war jedenfalls die letzte Antifa AK Demo die ich besucht haben!

Was an der Demo war den ANTInational?

igit 11.05.2009 - 20:28
Das ganze war ein Fahnenschwenkender Antideutscher Prollausflug im Wanderkessel, aber keine linksradikale antinationale Demo. Aber Hauptsache im Vorfeld große Sprüche klopfen.

@ igit (bez. ANTInational)

(A) 12.05.2009 - 13:18
Dein Vorredner hat das noch weiter denken können als du
(Stichwort:
Sich die Aussage von 10-15 Nationalstaatenliebhabern kaputt machen lassen).

Es muss wirklich die Frage gestellt werden, ob man
den antinationalen Anspruch nicht hätte durchsetzen können!

Aber ich glaube der AK wollte Bilder (und die anschließenden Diskussionen darüber auf indy) vermeiden, wo Israelfahnen(etc.) am 8.Mai angegangen werden. Bei einer Demo in Hamburg wurden mal Israelfahnen von einer Antifa-Demo entfernt und in der Presse hieß es ein Israeli sei angegriffen worden. Solche Fehlinterpretationen muss man auch bedenken.

Natürlich ist es scheiße,
dass die Aussage der Demo
durch die Nationalfahnenschwenkerei verfälscht wurde.

Dass sie verfälscht wurde kann aber auch damit zusammenhängen, dass die - für die Demo vorbereiteten - schwarz-roten Fahnen an irgendwelche Punks und nicht (wie es - glaube ich - vorgesehen war) an die organisierten Leute in den vorderen Reihen verteilt wurden. Wär dies anders gelaufen, hätte man auf die paar Hansels mit Nationalfahnen durchaus scheißen können.

Generell finde ich "repressive Toleranz" bei solchen Leuten das sinnvollste Mittel.
Lasst sie einfach ihr Ding machen; ernstnehmen braucht ihr sie deswegen noch lange nicht.