Bochum: NPD nervt durch bloße Anwesenheit

musikalische Proleten 10.05.2009 16:14 Themen: Antifa
Gestern am 9. Mai 2009 bauten einige NPD-ler in der Gerther Fußgängerzone einen Informationsstand auf.
Überaus erfolgreich soll er gewesen sein, so die Bochumer NPD auf ihrer Internet-site.
Der NPD-Direktkandidat Claus Cremer
Aber was ist nicht „erfolgreich“, wenn es Herr Cremer anfängt?
Da muss man nur seine Selbstdarstellung auf seinen sites ansehen.
Er eilt geradezu im Sturmschritt die Karriereleiter in der NPD hinauf: Kreisvorsitzender, Landesvorsitzender, Mitglied des Bundesvorstands, Mitglied in der Bezirksvertretung der Stadt Wattenscheid (ähem Clausi: das ist Bochum-Wattenscheid, veranlass da mal eine Korrektur oder geht der Michael Frank dann wieder steil?) Kandidat auf kommunaler Ebene, Direktkandidat für den Bundestag. Und im Landesvorstand für NRW sitzt er in der Geschäftsführung, der Rechtsabteilung und ist zuständig für die außerparteiliche Koordination. Was mit Letzterem gemeint ist, zeigt sich daran, wie die Freien Kameradschaften und so genannten Autonomen Nationalisten sich auf seiner site als Unschuldslämmer für ihren Überfall auf die DGB-Demo am 1. Mai in Dortmund skizzieren dürfen.
Beim Lesen von Claus Cremers Erfolgsgeschichtchen und seiner Vita wird einem so richtig schwindelig. Manch einer würde sagen, kotzübel. Das ist verständlich angesichts seiner homepage.
Welch Geistes Kind Herr Cremer ist kann man auf seiner site ja gut verfolgen: Geschichtsrevisionismus, Gewaltverherrlichung, Rassismus, Populismus, Demagogie, Antidemokratische Ziele, etc p.p.
Und zu einem solchen Erfolgsmann gehört dann natürlich noch ein modernes Kommunikationsinstrument. Er twittert sich eins. Man findet ihn unter :“claus_cremer“ bei „twitter.com“. Oooooh Omnipräsenz/potenz eines angehenden Staatsmannes was winkest du mit deinem langen ... .
Und seine Lebensabschnittsgefährtin Daniela Wegener vom „Veranstaltungsministerium.de“ findet man unter „V_Ministerium“ auf Twitter auch.
(Zum Twitter-System:  http://de.wikipedia.org/wiki/Twitter)

Eine „Bühne“ die Herr Cremer hingegen ungern betritt ist das Bochumer Amts- und Landesgericht:
 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/azzoncao/nazipro.html
 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/azzoncao/nazipro2.html
 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/azzoncao/nazipro3.html
 http://de.indymedia.org/2008/04/214517.shtml

Vermutlich nach diesem Sommer wird Herr Cremer die „Bühne“ Bochumer Gerichtsgebäude aber wieder betreten.
Meist betrat er dies Gebäude als Angeklagter. Diesmal wird er es vermutlich als Zeuge oder als Statist in den Zuhörerreihen betreten.
Geht es doch darum, dass sein werter Parteikamerad , der Thomas Wulff, hier antanzen muss. Dat Wölffchen aus dem Bundesvorstand der NPD hat sich für eine Rede vom 25.10. 2008 auf einer NPD-Demonstration in Bochum zu verantworten und darf nun mit dem Strafgesetzbuch tanzen.
Ob das Wölffchen, hat es doch in Passau am 18. Mai noch einen Prozess vor seiner ergrauten Heldenbrust, das Bochumer Gericht in einem Gefangenentransport ansteuert, oder erst danach durch schwedische Gardinen rumheulen darf, wird man sehen.
 http://braunraus.blogspot.com/2009/04/bochum-24.html
 http://www.redok.de/content/view/1418/38
 http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Wulff

Dankenswerter Weise hat die NPD-Münster die Reden von Axel Reitz, Claus Cremer und Thomas Wulff auf youtube ins Internet gesetzt. So kann man sich den Mist, wenn man will, noch mal zur Gemüte ziehen. Die Staatsanwaltschaft scheint es gemacht zu haben.
Clausi hat dem Kameraden aber schon mal die Kameradschaft des Rudels zugesichert: „Claus Cremer sicherte Thomas Wulff die Solidarität des Landesverbandes zu. „Wir sind uns sicher, daß Herr Wulff in seiner Rede auf der Demonstration nichts Strafrelevantes gesagt hat. Wir werden ihm nach unseren Möglichkeiten Hilfe zukommen lassen““. So auf der site der NPD-NRW.
Aber wir wollen nicht alles schlecht machen. Denn auch die NPD besitzt so etwas wie Humor. So z.B. mit dem lustigen Filmchen „Mein Freund der Baum“. Zu finden unter dem Suchbegriff „npdfilm“ auf youtube.
Aber auch Claus Cremer hat ein gewisses Gespür für Realsatire. Als letztens der Dalai Lama in Bochum gastierte konnte der Bundestagsdirektkandidat nicht umhin, die Eingemeindung Wattenscheids nach Bochum mit der Okkupation Tibets durch China zu vergleichen.
Mann, was haben wir gelacht:
 http://de.indymedia.org/2008/05/217706.shtml
 http://de.indymedia.org/2008/05/217714.shtml



Aber wir schweifen ab:

NPD-Wahlkampfstände in Bochum
Also gestern wollte der Clausi (sorry, der Direktkandidat der NPD für den Bundestag, Herr Claus Cremer) auch in Bochum-Gerthe erschienen sein. Zusammen mit dem „Spitzen“- kandidat für die Bezirksvertretung Nord, dem Günther Mumrey.
Das war laut der site der NPD Wattenscheid mal wieder ein echter Erfolg.
Naja, kennt man Bochum-Gerthe reibt man sich nur verwundert die Äugelein. Hier wollen die Kameraden mit der Bevölkerung ins Gespräch gekommen sein? Sie waren für die paar SPD- und Grünen-Aktivisten doch gerade mal eine willkommene Abwechslung. Die konnten sich doch mal endlich mit was auseinander setzen und mussten sich nicht an den eigenen Ständen langweilen.
Und ob Markus Schumacher mit seinem Adlatus Andre Zimmer hier weitere Unterschriften für die Wahlzulassung der NPD hat sammeln können, ist auch fraglich.
Auf jeden Fall konnte die NPD verlauten lassen „Der Infostand wurde gegen 13.30 Uhr planmäßig beendet.“. Mit der Planmässigkeit ist es bei der Bochumer NPD so eine Sache. Allzuoft musste sie ihre Stände unplanmäßig früher beenden und hatte nicht so “die Gelegenheit, um viele interessante Gespräche mit der Bevölkerung zu führen.“.
Siehe:
 http://ajb.blogsport.de/2009/03/08/bochum-73-npd-musste-fruehzeitig-nach-hause
 http://de.indymedia.org/2008/07/223654.shtml
Mal sehen, wann die NPD wieder die Bochumer City aufsucht und wo sie demnächst in den Vororten „interessante Gespräche mit der Bevölkerung“ führt.

Auf Unterschriftenfang
Eigentlich treiben sich Markus Schumacher mit Andre Zimmer seit Wochen in der Bochumer City und dem benachbarten Stadtteil Ehrenfeld herum. Immer bewaffnet mit Unterschriftenmaterial und Kugelschreiber, sind sie auf der Suche nach „Volksgenossen und -innen“, die eine Unterschrift für die NPD leisten. Angeblich ist Markus Schumacher letztens in etwas hinein gerannt was wie ein Faust aussah. Aber das sind natürlich nur Gerüchte. Keine Erfolgsgeschichten.
Nach getaner Tat eilen die Beiden oft gen „Heimat“, sprich zur Goystraße in Altenbochum. Den Stadtteil, den Herr Schumacher mit seinen Kameraden so gerne mit nationalen Aufklebern und Sprayereien schmückt. Ein Umstand, den sein Vater Wolfgang Schumacher, nicht weiter zu stören scheint. Sein Sohn wird von der „nationalen Opposition“ ins Rennen geschickt, er für die „Soziale Liste“( http://www.soziale-liste-bochum.de) und weil er so sozial ist (der Vater) lässt er seinen Nazisohn und Vielschwätzer auf NPD-Kundgebung in seinem Hause wohnen. Was stört es auch, wenn der Sohn Kundgebungen gegen „Israelischen Staatsterrorismus“ anmeldet wie 2006, oder sich aktiv an der Organisation des NPD-Aufmarsches letzten Jahres in Bochum beteiligt? Wie äußerte sich der Herr von der Sozialen Liste noch vor einigen Jahren? “...die (gemeint war die NPD) sind doch auch gegen Hartz IV...“ Na, dann.



p.s.: Danke für die überlassenen Fotos!
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Ergänzungen