[HH]Erneuter Nazi Angriff auf Unser Haus e.V.

Unser Haus e.V. 09.05.2009 19:30 Themen: Antifa Antirassismus Freiräume
Nach dem bereits am 14. März 2009 einige vermummte Neonazis vor dem selbstverwalteten Jugend- und Kulturzentrum „Unser Haus e.V.“ provozierten, kam es am Abend des 8. Mai 2009 zu einem erneuten An­griff einer Gruppe von Neonazis auf das Haus des Vereins.
Der Tresendienst des Café Flop war gerade mit Aufräumen beschäftigt, als sie gegen 02:30 Uhr ein lautes Klopfen gegen die vordere Eingangstür vernahmen. Nach dem die Tür nicht geöffnet wurde, betraten die Personen das Grundstück. Durch ein Fenster konnten die sich im Café befindlichen Personen erkennen, dass es sich um eine Gruppe von vier Neonazis handelte. Sofort versuchten sie die Personengruppe vom Grund­stück zu vertreiben. In diesem Moment kamen vier weitere Neonazis von der gegenüberliegenden Straßen­seite, um ihre Kameraden zu unterstützen. Mit „Rotfront verrecke!“-Rufen stürmte die Gruppe Neonazis auf die Personengruppe des Cafés zu. Diese begaben sich aus Sicherheitsgründen wieder zurück ins Haus und verriegelten die Tür. Daraufhin schmissen die Neonazis eine Fensterscheibe ein und verließen fluchtartig das Gelände.

Auf Grund der anschließenden unsicheren Lage entschlossen sich die alarmierten Aktivist_Innen und die Verantwortlichen des Cafés zusammen den Weg zur Bushaltestelle am Mohnhof anzutreten. Die Neonazis hatten sich anscheinend in die dort ansässige Kneipe „Töpferkrug“ zurückgezogen, so dass die Aktivist_In­nen zuerst in eine verbale und anschließend in eine körperliche Auseinandersetzung mit den Neonazis gerie­ten. Ein Neonazi raste mit seinem Fahrrad direkt in die Gruppe und begann anschließend mit seinem Fahrrad um sich zu schlagen. Als die Gruppe Neonazis mit mehreren Stellschildern bewaffnet auf die Gruppe der Aktivist_Innen los ging, traf die von den Neonazis alarmierte Polizei ein und versuchte die Situation aufzulö­sen. Die Neonazis wurden zurück in die Kneipe gedrängt und anschließend, auf Grund von Zeugenaussagen, teilweise festgenommen.
Gegen zwei Neonazis wurde von Seite der Aktivist_Innen Anzeige wegen Körperverletzung gestellt. Zum Glück erlitt keine_r der Aktivist_Innen schwere Verletzungen.

Dies ist kein Einzelfall

18.03.2008
Zwei Neonazis greifen einen Antifaschisten auf dem Parkplatz am S-Bahnhof Nettelnburg mit Teleskopschlagstöcken an. Er trägt einige Prellungen davon.

12.04.2008
Die NPD führt einen Infostand mit 30-40 Nazis am Lohbrügger Markt durch. Auch hier kommt es zu einem Übergriff auf einen Antifaschisten.

19.07.2008
Ein alternativ gekleideter Jugendlicher wird von bekannten NPD-Aktivisten in der Bergedorfer Fußgängerzone niedergeschlagen. Am 11.06.2009 kommt es zur Verhandlung gegen zwei der Aktivisten.
(mehr dazu:  http://de.indymedia.org/2009/04/248492.shtml)

04.10.2008
Die NPD führt einen weiteren Infostand durch. Diesmal an der Alten Holstenstrasse. Es kommt zu Provokationen auf Seite der Neonazis.

13.12.2008
Aktivisten des Aktionsbüro Norddeutschland verteilen verkleidet als Weihnachtsmänner Tan­nenzweige, die mit rassistisch umgeschriebenen Weihnachtsgedichten bespickt sind.

14.03.2009
Einige vermummte Neonazis provozieren vor dem Café Flop (Wentorfer Straße). Einige antifa­schistische Jugendliche stellen sich den Neonazis erfolgreich in den Weg und können sie so vertreiben, ohne dass jemand zu schaden kommt.

30.04.2009
Zwölf Neonazis versammelten sich vor dem City Center Bergedorf und bepöbelten Mi­grant_Innen und alternativ gekleidete Jugendliche.

03.05.2009
In den Morgenstunden des 3. Mai wurden zwei Jugendliche von Neonazis in der Kneipe „Töp­ferkrug“ beleidigt und angegriffen. Die alarmierte Polizei trennte die Personengruppen, schickte sie anschließend allerdings, ohne das Aufnehmen von Personalien, in ähnliche Rich­tungen. So dass die Jugendlichen einige Minuten später erneut angegriffen wurden und flüch­ten mussten.

Dies ist nur eine kleine Sammlung von Neonazi-Aktivitäten im Bezirk Bergedorf. Doch sie macht deutlich, dass Bergedorf als Randbezirk Hamburgs ein akutes Neonazi-Problem hat, vor dem auch die Bergedorfer Bezirksversammlung, sowie die Zivilgesellschaft die Augen nicht mehr verschließen darf.
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