Solidarität mit Uli Sander

Angreifbare Traditionspflege 08.05.2009 12:44 Themen: Antifa
Kameradenkreis der Gebirgstruppe ./. Ulrich Sander (VVN-BdA):

Kameradenkreis = Selbsthilfegruppe von Kriegsverbrechern ?!
Gebirgstruppe der Wehrmacht = Vorbild für Bundeswehr und NATO ?!

Solidaritätserklä rung für Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN-BdA

Der Kameradenkreis der Gebirgstruppe e.V. klagt gegen Ulrich Sander,
Bundessprecher der VVN-BdA, auf Unterlassung nach Presserecht wegen
folgender - unsere Meinung nach völlig konkreten - Aussagen.
8. Mai 2009
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1. Der Kameradenkreis der Gebirgstruppe e.V. verharmlost nicht nur
die Kriegsverbrechen der NS-Gebirgstruppe, schützt seit seiner
Gründung die Täter, und ist in der Gegenwart dazu übergangen, die
unterbliebene Strafverfolgung der Kriegsverbrechen als erforderlich
für die heutige Kriegsführung der Bundeswehr und der NATO-Alliierten
zu bewerten.
2. Der Kameradenkreises der Gebirgstruppe e.V. wurde aus dem Kreis
von Wehrmachtsangehörigen heraus gegründet und durfte zahlreiche
Kriegsverbrecher in seinen Reihen zählen, zum Teil bis heute.

Der Sachverhalt sollte heute, am Tag der Befreiung für die Verfolgten
des Naziregimes und Tag der Niederlage für die Nationalsozialisten ,
vor dem Landgericht Nürnberg geklärt werden: Der Termin wurde auf
Antrag der Vertreter des Kameradenkreises auf den 20. Mai 2009
verschoben. Nichtsdestotrotz vorab einige Feststellungen und Zitate:

„Unsere Sammlung soll ausschließlich der Pflege der Kameradschaft im
Geiste des ehrenvollen deutschen Soldatentums, der Pflege des
Gedächtnisses unserer tapferen Gefallenen, dem Einsatz und der Hilfe
für unsere Kriegsverurteilten, für unsere in Haft zurückgehaltenen
Kameraden, der Nachforschung nach dem Schicksal unserer vermissten
Kameraden dienen. Wir werden auch weiterhin bestrebt sein, unsere
tätige Kameradenhilfe zu beweisen und unserem künftigen Treffen Gehalt
und Erlebniswert zu geben.“

August Wittmann, Sinn und Ziel unserer Kameradschaft, in
Weihnachtsmitteilungen der Gebirgstruppe 1952, S. 12-14

- Diese bislang nicht revidierten programmatischen Worte des
ehemaligen Generalleutnants der Wehrmacht und Mitbegründer des
Kameradenkreises August Wittmann belegen zweifelsfrei die
Handlungsabsicht des Vereins als Hilfsorganisation für Kriegsverbrecher.

- Der ehemalige General der Gebirgstruppe und spätere langjährige
Ehrenvorsitzende des Vereins Hubert Lanz wurde 1947 im Nürnberg wegen
Kriegsverbrechen in Jugoslawien, Albanien und Griechenland zu 12
Jahren Haft verurteilt. 1951 vorzeitig entlassen konnte er bei der FDP
als Berater für militär- und sicherheitspolitisc he Fragen fungieren.
Der ehemalige Offizier der Gebirgstruppe der Wehrmacht und spätere
Oberstleutnant der Bundeswehr Dr. Reinhold Klebe hatte beim Massaker
von Kommeno am 16. August 1943 die „operative“ Leitung inne. (vgl.
Hermann Frank Meyer, „Blutiges Edelweiß“, S. 207 ff) Klebe ist nie
dafür zur Rechenschaft gezogen worden. Klebe wurde ebenso wie der
ehemalige Wehrmachtsoffizier und Bundeswehroberstleu tnant Michael
Pössinger zum Kommandeur eines der beiden Gründungsbataillone der 1.
Gebirgsdivision der Bundeswehr ernannt. In Gestalt dieser bedeutenden
Figuren des Kameradenkreises reichen sich Wehrmacht und Bundeswehr die
Hand.

- Der ehemalige Kompanieführer eines Gebirgs-Pionier- Bataillons und
Träger der goldenen Ehrenadel des Kameradenkreises Josef Eduard
Scheungraber wurde im September 2006 in Italien durch das
Militärgericht in La Spezia in Abwesenheit zu lebenslanger Haft
verurteilt. Bei dem nun laufenden Gerichtsverfahren vor dem
Landgericht in München wird Scheungraber vorbehaltlos durch den
Kameradenkreis materiell, politisch und juristisch unterstützt.

„In der öffentlichen Meinung gilt heute bei uns jeder bereits als
schuldig, dem eine Beteiligung an der Partisanenbekä mpfung im letzten
Weltkrieg vorgeworfen wird, während unsere Alliierten längst die
Vorschriften und Erfahrungen der Deutschen auswerten und zu Rate
ziehen für ihren aktuellen ’Kampf gegen den Terror’.“

Jürgen Reichardt, Kriegshandlungen, in „Die Gebirgstruppe“ , Dezember
2008, S. 17-19

- Der Bundeswehrgeneralma jor a. D. und Präsident des Bayerischen
Soldatenbundes Jürgen Reichardt bezieht für Scheungraber Stellung,
belegt damit die aktuelle Hilfe für Kriegsverbrecher durch den
Kameradenkreis.
Der Text ist auch der Ursprung der logischen Schlussfolgerung von
Urich Sander in Bezug auf die heutige Kriegsführung. Die juristische
Attacke des Kameradenkreise gegen Ulrich Sander ist infam. Schluss damit!

- Der Generalleutnant der Bundeswehr und derzeitige Inspektor des
Heeres Hans-Otto Budde soll dieses Jahr am 17. Mai beim Jahrestreffen
der Kameradenkreises auf dem Hohen Brendten sprechen. Kurz vor
Amtsantritt im März 2004 äußerte er öffentlich die Vorstellungen: „Wir
brauchen den archaischen Kämpfer und den, der den High-Tech-Krieg
führen kann.“ (Bundeswehr braucht archaische Kämpfer, in Welt am
Sonntag, 29.02.2004)

-> Keine Straffreiheit für Kriegsverbrecher! Nie wieder Faschismus!
Nie wieder Krieg!
-> Heraus gegen das Traditionstreffen des Kameradenkreises am 17. Mai
2009 auf dem Hohen Brendten!

Freie Assoziation AK Angreifbare Traditionspflege, den 8. Mai 2009
(weitere Infos siehe www.keine-ruhe. org)
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