Fr: Bauplatz Green Buissnes Centers besetzt

Grüner Kapitalismus ist eine Lüge 08.05.2009 09:55 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe Ökologie
Das geplante und gegen den Willen vieler Anwohner beschlossene Green Business Center soll Freiburg und vor allem dem Stadtteil Vauban einen weiteren grünen Anstrich geben. Doch anstatt den Platz für die Ideen vieler Menschen offen zu gestalten, soll mit dem GBC ein Prestigeobjekt entstehen, dass es den beteiligten Unternehmen und Politikern erlaubt, sich selbst als besonders umweltfreundlich und zukunftsorientiert zu vermarkten, sich also „grün zu waschen“. Ein wichtiger Schritt für die Imagepflege in Zeiten des Klimawandels und absolut kein Gewinn für eine ökologisch-soziale Zukunft.

Vielmehr propagiert das GBC das Konzept eines „grünen Kapitalismus“ unter marktwirtschaftlichen Regeln und mit einer technologischen Fortschrittsgläubigkeit. Doch Kapitalismus wird nicht mal eben grün, denn dessen Grundregeln machen ein tatsächlich nachhaltiges Wirtschaften unmöglich:

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Die Produktion nicht um des Produktes willen, sondern um Geld zu vermehren. Diese abstrakte ist von den wirklichen Bedürfnissen der Menschen entfremdet und sorgt für ein Wirtschaften rein nach Profit. Daran sind nicht irgendwelche Manager schuld, sondern:
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Konkurrenz und Wettbewerb, in denen sofort untergeht, wer nicht nach Gewinn strebt. Wer auf der Gewinnerseite stehen will, muss effizienter sein – auf Kosten von Mensch und Umwelt.
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Das Eigentum ermöglicht nicht nur die Ausbeutung eigentumsloser Menschen, sonder auch der Umwelt, denn der/die Eigentümer/in kann alleine über das Eigentum verfügen, egal ob er/sie damit hohe Umweltschäden in kauf nimmt, die am Ende ALLE treffen.
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Jede Technik birgt Probleme, die eine neue Technik beseitigen soll – ein Teufelskreis. Anstatt technischer Zukunftslösungen brauchen wir soziale und ökologische Lösungen!

Es gibt viele Alternativen das Baugelände umwelt- und menschenfreundlich zu nutzen. Möglich wären ein offener Raum für Austausch und Diskussion, Abenteuerspielplatz und Erholungsort, ein offener Garten, der zur Nutzung allen offen steht, ein selbstorganisiertes Café und Werkstätten, z.b. für Fahrräder.

Von Dienstag auf Mittwoch haben etwa 50 Menschen das Baugelände besetzt. In ein großes Werbegerüst hinein wurde eine Plattform gebaut, die bei einer Räumung als Blockadetechnik dienen soll.
Gärten werden und wurden angelegt. Kommt vorbei, bringt eure Ideen ein, gestaltet die Fläche nach euren Vorstellungen.
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Ergänzungen

Badische Zeitung

.. 08.05.2009 - 14:22