Absperrungen am Spreeufer: Die Wut wächst (B)

Spreepirat_in 06.05.2009 10:55 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Seit einigen Monaten ist das Grundstück Köpenicker Str. 34-38 durch sogenannten „Nato-Stacheldraht“ eingezäunt. Diese zusätzliche Absperrung befindet sich sowohl auf der inneren als auch auf der äußeren Seite des eigentlichen Zaunes. Von dem frei daliegenden Stacheldraht geht ein hohes Verletzungsrisiko für Menschen und Tiere aus. Spielende Kinder und Hunde sind ganz besonders gefährdet. Das Grundstück befindet sich im Eigentum der HochTief AG und der Kilian Projektmanagement GmbH.
Seit dem Fall der Mauer, die direkt am westlichen Grundstücksende verlief, steht das Grundstück leer. Als Teil der sogenannten „MediaSpree“-Planungen sollten hier ursprünglich sogenannte „Spreeports“ entstehen – ein Bauvorhaben, das von einem Großteil der Anwohner_innen abgelehnt wird und dessen Realisierung in absehbarer Zukunft nicht nur deshalb, sondern auch aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage höchst zweifelhaft erscheint.

Mittlerweile ist die Entrüstung über die getroffenen Absperrmaßnahmen bei der der Bevölkerung sehr groß. Jana Runge von der AG Spreepirat_innen hierzu:
„Die Maßnahmen, die hier von den Grundstückseigentümern getroffen werden, um den sinnlosen Leerstand des Grundstückes auch in Zukunft zu garantieren, sind höchst gefährlich und völlig unangemessen. Zur Garantie von hohen Immobilienprofiten in der Zukunft werden hier Maßnahmen getroffen, welche stark an die Sperranlagen der DDR, die sich bis vor 19 Jahren an dieser Stelle befanden, erinnern.“

Auch Steffi Danbrowsky, die hier jeden Morgen mit ihrem Schäferhundmischling Wolle spazierengeht, ist wütend:
„Es ist ein Wunder, dass hier noch keine Menschen oder Tiere schwer verletzt wurden, jeden Tag informiere ich ahnunglose Nachbarinnen und Nachbarn über die Gefahr, die von diesem Bauwerk für ihre Kinder und Hunde ausgeht. Was mich so wütend macht, ist, dass die Gefahr, die von der Absperrung ausgeht, völlig offensichtlich ist, und dass das den Grundstückseigentümern anscheinend völlig egal ist.“

Jana Runge:
„Es ist wohl kein Zufall, daß diese Maßnahmen von den Eigentümern getroffen wurden, denn die Wut der Bevölkerung über den sinnlosen Leerstand von Grundstücken am Spreeufer wächst jeden Tag. Was könnte auf diesen Grundstücken nicht alles stattfinden, wenn die Menschen sie einfach nutzen könnten? In der Sonne liegen, grillen, Anwohner_innen-Gärten, Freiluftkultur, kostenlose Open-Air-Konzerte – hier wäre so vieles möglich, und um diese Möglichkeit unmöglich zu machen, wird anscheinend Nato-Stacheldraht als geeignet Mittel gesehen.“

Wir, die AG Spreepirat_innen beim Arbeitskreis MediaSpree Versenken, fordern hiermit die Eigentümer des Grundstückes Köpenicker Str. 34-38 auf, die gemeingefährlichen Sperranlagen innerhalb von sieben Tagen restlos zu beseiten. „Sollte dies nicht geschehen, werden wir juristische Schritte einleiten“, so Jana Runge. „Aber wir wären auch nicht verwundert, wenn die Bevölkerung demnächst zur Selbsthilfe greift.“
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 11 Kommentare an

sagtmal — aus hamburg

@aus hamburg — wurde ausgefüllt

Updates — langschläfer

Einige Lücken — xxx

aufpassen — penibler

köpi ist gefragt — köpisützi

jaj — jajaja

Top Gelegenheit .... — Grenzen einreißen!!!

??? — wedge