Ilmenau: Ermittlungen wegen Brandstiftung

Antifaschistische Gruppe Südthüringen [AGST] 04.05.2009 18:02 Themen: Antifa Repression
Nachdem der Nazijugendclub "Blaues Wunder" in Ilmenau in der Nacht vom ersten auf den zweiten Mai vollständig abgebrannt ist ( http://de.indymedia.org/2009/05/249035.shtml), ermittelt die Polizei nach Informationen der Thüringer Allgemeine wegen Brandstiftung. Der vermeintlich bzw. ehemals "linke" Jugendclub "Schatoh" geht "auf Distanz" zu einer vermeintlichen Brandstiftung. Unabhängig davon, ob dem Brand wirklich eine politische Motivation zugrunde gelegen hat, raten wir vor allem den Antifas in Ilmenau in den nächsten Wochen und Monaten auf mögliche Vergeltungsaktionen der Nazis und des Staates vorbereitet zu sein.
Mittlerweile soll die Polizei, laut Informatinen der Lokalzeitung Thüringer Allgemeine, in der Sache abgebranntes "Blaues Wunder" wegen Brandstiftung ermitteln. Auszuführen gegen wen da ermittelt wird, erübrigt sich dann wohl. Das "Freie Wort" spricht gar von einem Tatverdächtigen aus der linken Szene. Die Indizien für Brandstiftung: In einer nahe gelegenen Tankstelle sei Spiritus gekauft worden. Jetzt könnte man denken: "Gut, ist eine Tankstelle, sowas soll vorkommen". Für die Polizei Grund genug die Überwachungsbänder einzuziehen und zu untersuchen.

Wir möchten allen Ilmenauer Antifaschist_innen, Punks und Linken nahe legen sich auf Repressionen des Staates einzustellen. Meldet euch bei uns, solltet ihr vorgeladen werden oder Opfer einer anderen Polizeiaktion werden! Macht auf keinen Fall Aussagen bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft! Polizeivorladungen sollten prinzipiell ignoriert werden. Da müsst ihr nicht hin! ( http://www.aussageverweigerung.info/) Tratscht nicht innerhalb der Szene über vermeintliche oder wirkliche Aktionen. Ihr wisst nie wo das landet und wer da gerade wie lauscht. Nur so können wir verhindern, dass man uns diesen Brand anhängt.

Das Ilmenauer Jugendhaus "Schatoh", das früher mal den Ruf hatte eine Anlaufstelle für die alternative Szene zu sein, heute sich aber eher der bürgerlich-konservativen Stadtpolitik übereignet hat, hat sich bereits in vorauseilendem Gehorsam von einem vermeintlichen Brandanschlag distanziert.

Passt vor allem in den nächsten Wochen/Monaten auf euch und andere auf. Seid vorsichtig und meldet euch bei uns sollte es irgendwelche Entwicklungen dahingehend geben! Ihr könnt uns per Mail erreichen oder quatscht mit euch bekannten Antifas aus Ilmenau oder Umgebung.

Anna und Arthur halten's Maul!
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Ergänzungen

TA 05.05.09

K. Putt 06.05.2009 - 00:20
Stadt fordert Ächtung von linker Gewalt
ILMENAU (mth/am). Ilmenaus Oberbürgermeister Gerd-Michael Seeber erwartet von der städtischen Linkspartei eine "klare Distanzierung" von gewaltbereiten Jugendgruppen aus dem linken politischen Spektrum. Vor dem Hintergrund des mutmaßlichen Brandanschlags auf das dem ultrarechten Jugendmilieu zugerechnete Jugendzentrum "Blaues Wunder" am vergangenen Wochenende forderte er alle Bürger der Stadt auf, sich konsequent für ein friedliches und gewaltfreies Zusammenleben in Ilmenau einzusetzen. "Brandstiftung ist unentschuldbar", so Seeber, der gestern offen ließ, ob die in städtischem Besitz befindliche und völlig zerstörte Jugendeinrichtung wieder aufgebaut werde. Dazu bedürfe es noch Beratungen mit den Trägern des Blauen Wunders.

Zugleich hofft Seeber, dass die Tat ohne Auswirkungen auf die am Wochenende beginnende Internationale Studentenwoche bleibt. "Es ist eine sehr sensible Veranstaltung", so das Stadtoberhaupt auf die Ilmenau allerdings angewiesen sei. In letzter Zeit hätten sich die Auseinandersetzungen von rechter und linker Jugendkultur beruhigt. "Ich hoffe, dass das so bleibt" - selbst wenn sich herausstellen sollte, dass die Brandstiftung einen linksextremistischen Hintergrund habe.

Unterdessen hat das Ilmenauer Jugendhaus "Schatoh", das früher den Ruf hatte, eine Anlaufstelle für die alternative Szene zu sein und sich heute nach Meinung linker Jugendlicher der "bürgerlich-konservativen Stadtpolitik übereignet hat", von einem vermeintlichen Brandanschlag distanziert. Klaus Leuner von der Linkspartei hält die Aufforderung Seebers ohnehin für "übles Wahlkampfgetöse." Der Ilmenauer Stadtverband habe sich bereits mehrfach von gewaltbereiten Jugendgruppen losgesagt. "Aber noch steht nicht einmal ein Täter fest, von dem wir uns distanzieren könnten." Gleichwohl verurteilte auch Leuner den Brandanschlag, "egal wer es getan hat."

Währenddessen hüllt sich die Kripo in Gotha weiterhin in Schweigen zu den Ermittlungen. Das könnte auch mit der Aufforderung in linken Kreisen zu tun haben, Aussagen den Staatsorganen gegenüber zu verweigern: "Polizeivorladungen sollten prinzipiell ignoriert werden", meint etwa die sogenannte "Antifaschistische Gruppe Südthüringen" (Agst) in einer Veröffentlichung im Internet.

 http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.ilmenau.volltext.php?kennung=on3taLOKStaIlmenau39936&zulieferer=ta&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Ilmenau&auftritt=TA&dbserver=1

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Aufpassen nicht nur in Ilmenau — Antifaschistische Aktion Meiningen

Ist aber schon — Vladi

Feuergestöber — Muhkuh

Rockermilieu — Susanne