Zusammenfassung 1. Mai in Neubrandenburg
+++ NPD-Demo in Neubrandenburg abgesagt +++ Nazis führten unangemeldete Demo in Greifslwald durch +++ Hunderte auf Bündnisdemo gegen Nazis +++ Spontandemo durch Neubrandenburger City +++ Scheibenklirren im Radisson-Hotel +++ 11-jähriger von Nazis angegriffen +++
Hier ein Versuch die Geschehnisse am 1. Mai in Neubrandenburg mal kurz zusammenzufassen.
Bitte ergänzen!!!!
NPD sagt Demo kurzfristig ab
Am 30.04. verkündete die NPD über ihre Internetseite, dass die geplante Nazi-Demo am 1. Mai in Neubrandenburg nicht stattfinden wird. Obwohl das Oberverwaltungsgericht (OVG) Greifswald noch am gleichen Tag ihr Demonstrationsrecht wiederholt bestätigt hatte, sah die NPD in den gerichtlich auferlegten Auflagen „keine ausreichende Möglichkeit, am morgigen Tag eine vernünftige Demonstration in Neubrandenburg durchzuführen.“ In der vorangegangenen Woche hatte das OVG in erster Instanz der NPD zweidrittel ihrer eigentlichen Demoroute untersagt, so dass ihr nur noch eine Wegstrecke von ungefähr 2 km in der Ihlenfelder Vorstadt geblieben ist. Außerdem hätte sie erst ab 13 Uhr marschieren dürfen, anstatt wie angemeldet um 10 Uhr. Begründet wurden die Auflagen mit der bereits vorher angemeldeten DGB-Demo, die wie der Naziaufmarsch um 10 Uhr am Bahnhof beginnen sollte.
Die NPD rief daraufhin auf, sich mit „Kreativität“ auf „anderen stattfinden Maiveranstaltungen einzubringen…“.
Ausweichdemo der NPD in Greifswald
Bereits um 9 Uhr versammelten sich mehrere Hundert Menschen am Rathaus, um gemeinsam „gegen Kapitalismus, Krieg und Faschismus“ zu demonstrieren. Die Demoroute ging in Richtung Bahnhof, um sich dort am DGB-Fest anzuschließen und im späteren Verlauf des Tages gemeinsam eine weitere Demo anzutreten. Die Demo konnte ohne nennenswerte Zwischenfälle durchgeführt werden.
Kaum am Bahnhof angekommen, hieß es, dass sich über 100 Nazis in Greifswald zusammengerottet haben und im Plattenbauviertel Schönwalde marschieren würden. Unter den Teilnehmer_innen dieser unangemeldeten Demo sei auch der NPD-Landtagsabgeordnete Tino Müller gewesen. Insgesamt konnten die NPD und ihre Anhänger_innen nach Presseberichten über eine halbe Stunde ungestört marschieren und ihre Flyer unter die Leute bringen, bevor sie - offensichtlich unter dem Druck von immer mehr eintreffenden Polizeieinheiten - ihren Aufmarsch auflösten.
Antifaschistische Spontandemo in der Innenstadt
Obwohl der DGB eine Demo vom Bahnhof durch das Vogel- und Reitbahnviertel zum Reitbahnsee angemeldet hatte, hielt er es wohl nicht für nötig diese auch anzutreten. Anstatt mit einem breiten und bunten Bündnis aus verschiedenen Parteien, Initiativen, politischen Gruppen und Einzelpersonen durch ein Problemviertel der Stadt zu ziehen (die NPD konnte zu den Kommunalwahlen im Jahr 2006 weit über 5 % im Reitbahnviertel erzielen), beließ sie es bei ihrem Fest am Bahnhof und hat sich damit selbst isoliert. Eingen Festteilnehmer_innen war dies offensichtlich nicht genug, so dass es gegen 13 Uhr zu einer Spontandemo mit etwa 130 – vorwiegend jugendlichen – Aktivist_innen kam. Vom Bahnhof ging es in die Innenstadt zum Rathaus. Dort angekommen sollte es erneut durch die City in den naheliegenden Stadtpark gehen. Als sich nun mehrere Polizist_innen in den Weg stellten, bog der Demozug ab und begab sich auf einen anderen Weg in den Park. Über ein Stunde trabte die Polizei den Demonstrant_innen hinterher - deutlich kopflos und ohne wirkliche Idee was sie tun soll – bis sich die Demo im Park auflöste.
Jugendlicher wirft Scheibe vom Radisson-Hotel ein
Die Stadtzeitung „Nordkurier“ berichtete am 02.05. in ihrer Ausgabe, dass ein Jugendlicher eine Fensterscheibe des Radisson-Hotels in der Innenstadt eingeworfen haben soll. Er wurde festgenommen aber bereits am selben Tag wieder freigelassen. Was im weiteren Verlauf auf den Aktivisten zukommen wird, ist derzeit im genauen noch nicht bekannt.
Neben der Festnahme des Jugendlichen, erteilte die Polizei gegen 30 weiteren Personen, welche sich in unmittelbarer Nähe des Geschehens aufhielten, Platzverweise für die Innenstadt. Gegenüber der Zeitung diffamierte die Polizeidirektion die Personen. Sie seien eindeutig als „angetrunkenen Personen […], die durch die Stadt zogen und körperliche Auseinandersetzungen suchten“ zu erkennen gewesen. Eine mediale wahrheitgetreue Wiedergabe ist mit dieser Quelle nicht gegeben!
Insgesamt wurden am Tag 2 Personen in Gewahrsam genommen, wobei beide noch am selben Tag wieder frei kamen.
11-jähriger Junge von Nazis geschlagen
Am Abend des 1. Mai fanden im AJZ-Neubrandenburg noch ein Konzert und eine Aftershow-Disko statt. Am hiesigen Strand (ganz in der Nähe des Clubs) wurde ein 11-jähriger Junge mit seinem Fahrrad von etwa 5 Nazis gestoppt. Er sollte sein „Antifa“-T-Shirt ausziehen. Als er sich widersetzte, schlug ihm einer der Täter zuerst gegen den Kopf und dann in den Bauch. Nachdem die Nazis begannen an dem Jungen und seinem Fahrrad rumzuzerren, wurden Passant_innen auf das Geschehen aufmerksam, so dass das Opfer flüchten konnte. Die Täter_innen konnten mit ihrem Auto (Kennzeichen: Landkreis Ludwigslust) davon kommen.
mehr Infos findet ihr hier:
aonb.blogsport.de
links-lang.de
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NPD sagt Demo kurzfristig ab
Am 30.04. verkündete die NPD über ihre Internetseite, dass die geplante Nazi-Demo am 1. Mai in Neubrandenburg nicht stattfinden wird. Obwohl das Oberverwaltungsgericht (OVG) Greifswald noch am gleichen Tag ihr Demonstrationsrecht wiederholt bestätigt hatte, sah die NPD in den gerichtlich auferlegten Auflagen „keine ausreichende Möglichkeit, am morgigen Tag eine vernünftige Demonstration in Neubrandenburg durchzuführen.“ In der vorangegangenen Woche hatte das OVG in erster Instanz der NPD zweidrittel ihrer eigentlichen Demoroute untersagt, so dass ihr nur noch eine Wegstrecke von ungefähr 2 km in der Ihlenfelder Vorstadt geblieben ist. Außerdem hätte sie erst ab 13 Uhr marschieren dürfen, anstatt wie angemeldet um 10 Uhr. Begründet wurden die Auflagen mit der bereits vorher angemeldeten DGB-Demo, die wie der Naziaufmarsch um 10 Uhr am Bahnhof beginnen sollte.
Die NPD rief daraufhin auf, sich mit „Kreativität“ auf „anderen stattfinden Maiveranstaltungen einzubringen…“.
Ausweichdemo der NPD in Greifswald
Bereits um 9 Uhr versammelten sich mehrere Hundert Menschen am Rathaus, um gemeinsam „gegen Kapitalismus, Krieg und Faschismus“ zu demonstrieren. Die Demoroute ging in Richtung Bahnhof, um sich dort am DGB-Fest anzuschließen und im späteren Verlauf des Tages gemeinsam eine weitere Demo anzutreten. Die Demo konnte ohne nennenswerte Zwischenfälle durchgeführt werden.
Kaum am Bahnhof angekommen, hieß es, dass sich über 100 Nazis in Greifswald zusammengerottet haben und im Plattenbauviertel Schönwalde marschieren würden. Unter den Teilnehmer_innen dieser unangemeldeten Demo sei auch der NPD-Landtagsabgeordnete Tino Müller gewesen. Insgesamt konnten die NPD und ihre Anhänger_innen nach Presseberichten über eine halbe Stunde ungestört marschieren und ihre Flyer unter die Leute bringen, bevor sie - offensichtlich unter dem Druck von immer mehr eintreffenden Polizeieinheiten - ihren Aufmarsch auflösten.
Antifaschistische Spontandemo in der Innenstadt
Obwohl der DGB eine Demo vom Bahnhof durch das Vogel- und Reitbahnviertel zum Reitbahnsee angemeldet hatte, hielt er es wohl nicht für nötig diese auch anzutreten. Anstatt mit einem breiten und bunten Bündnis aus verschiedenen Parteien, Initiativen, politischen Gruppen und Einzelpersonen durch ein Problemviertel der Stadt zu ziehen (die NPD konnte zu den Kommunalwahlen im Jahr 2006 weit über 5 % im Reitbahnviertel erzielen), beließ sie es bei ihrem Fest am Bahnhof und hat sich damit selbst isoliert. Eingen Festteilnehmer_innen war dies offensichtlich nicht genug, so dass es gegen 13 Uhr zu einer Spontandemo mit etwa 130 – vorwiegend jugendlichen – Aktivist_innen kam. Vom Bahnhof ging es in die Innenstadt zum Rathaus. Dort angekommen sollte es erneut durch die City in den naheliegenden Stadtpark gehen. Als sich nun mehrere Polizist_innen in den Weg stellten, bog der Demozug ab und begab sich auf einen anderen Weg in den Park. Über ein Stunde trabte die Polizei den Demonstrant_innen hinterher - deutlich kopflos und ohne wirkliche Idee was sie tun soll – bis sich die Demo im Park auflöste.
Jugendlicher wirft Scheibe vom Radisson-Hotel ein
Die Stadtzeitung „Nordkurier“ berichtete am 02.05. in ihrer Ausgabe, dass ein Jugendlicher eine Fensterscheibe des Radisson-Hotels in der Innenstadt eingeworfen haben soll. Er wurde festgenommen aber bereits am selben Tag wieder freigelassen. Was im weiteren Verlauf auf den Aktivisten zukommen wird, ist derzeit im genauen noch nicht bekannt.
Neben der Festnahme des Jugendlichen, erteilte die Polizei gegen 30 weiteren Personen, welche sich in unmittelbarer Nähe des Geschehens aufhielten, Platzverweise für die Innenstadt. Gegenüber der Zeitung diffamierte die Polizeidirektion die Personen. Sie seien eindeutig als „angetrunkenen Personen […], die durch die Stadt zogen und körperliche Auseinandersetzungen suchten“ zu erkennen gewesen. Eine mediale wahrheitgetreue Wiedergabe ist mit dieser Quelle nicht gegeben!
Insgesamt wurden am Tag 2 Personen in Gewahrsam genommen, wobei beide noch am selben Tag wieder frei kamen.
11-jähriger Junge von Nazis geschlagen
Am Abend des 1. Mai fanden im AJZ-Neubrandenburg noch ein Konzert und eine Aftershow-Disko statt. Am hiesigen Strand (ganz in der Nähe des Clubs) wurde ein 11-jähriger Junge mit seinem Fahrrad von etwa 5 Nazis gestoppt. Er sollte sein „Antifa“-T-Shirt ausziehen. Als er sich widersetzte, schlug ihm einer der Täter zuerst gegen den Kopf und dann in den Bauch. Nachdem die Nazis begannen an dem Jungen und seinem Fahrrad rumzuzerren, wurden Passant_innen auf das Geschehen aufmerksam, so dass das Opfer flüchten konnte. Die Täter_innen konnten mit ihrem Auto (Kennzeichen: Landkreis Ludwigslust) davon kommen.
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Ergänzungen
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Na dann werden — Nazi-Hater
platzverweise — holgäär
stralsund hat das sagen ;-) — simbabimba