Bln: Klassenkämpferischer Block auf DGB-Demo

Klassenkämpferischer Block 02.05.2009 20:02 Themen: Soziale Kämpfe
Bei der Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Berlin gab es dieses Jahr einen klassenkämpferischen Block, an dem sich zirka 400 bis 500 Leute beteiligten. Die DGB-Demo startete um 10 Uhr am Wittenbergplatz und ging zum Brandenburger Tor. Es nahmen etwa 3000 GewerkschafterInnen und Linke daran teil.
Der klassenkämpferische Block lief entschlossen und lautstark mit vielen Schildern, Fahnen und Transparenten am Ende der Demo. Verschiedene linke Gruppen (darunter DKP Berlin, Revolutionäre Perspektive Berlin und Gruppe Arbeiterpolitik) hatten unter dem Motto „Schluss mit dem Schmusekurs – Für Solidarität und Klassenkampf“ (www.klassenkampfblock.blogsport.de) zu diesem Block aufgerufen, der sich nicht gegen die Gewerkschaften, sondern gegen die Gewerkschaftsführungen und deren Politik richtete. Auch verschiedene türkische kommunistische Gruppen schlossen sich dem Block an.


Klassenkämpferischer Block plus Lauti durchgesetzt

Mit dem DGB war ausgemacht worden, dass sich der Block hinter dem letzten Gewerkschafts-Lauti einreihen sollte. Entgegen der Absprachen mit den OrganisatorInnen der DGB-Demo sollte der Block dann jedoch hinter einem am Schluss fahrenden Krankenwagen laufen. Dies wurde jedoch nicht hingenommen. Auch ein eigentlich nicht genehmigter Lauti des klassenkämpferischen Blockes konnte gegen wütende DGB-Ordner und die von ihnen herbeigeholte Polizei durchgesetzt werden. So konnte in kurzen Redebeiträgen gegen kapitalistische Ausbeutung und Krieg protestiert werden und die Alternative einer solidarischen, kommunistischen Gesellschaft lautstark unter die Leute gebracht werden. Außerdem wurde ein Grußwort von Mumia-Abu Jamal verlesen, der seit 27 Jahren in der Todeszelle in den USA sitzt. Auch der Naziaufmarsch in Köpenick wurde thematisiert und zur Solidarität mit allen AntifaschistInnen aufgerufen, die sich mit unterschiedlichen Mitteln den Faschisten in den Weg stellen.


Gegen Querfront und „Nationalrevolutionäre“

Im Block liefen nach einiger Zeit an der Seite neben dem Fronttranspi fünf junge Leute (siehe Foto) mit einem Transparent mit der Aufschrift „Das Eigentum in fremder Hand? Unsere Antwort: Klassenkampf!“.
Erst im Nachhinein mussten die OrganisatorInnen des Blockes feststellen, dass sich hinter der Gruppierung mit der Internetseite www.sozrev-m.info eine widerliche Querfront-Gruppe verbirgt. Wenn dies dem Vorbereitungskreis vorher bekannt gewesen wäre, hätten die Faschisten die DGB-Demo sofort verlassen müssen. So kann dieser peinliche Vorfall nur bedauert werden und beim nächsten klassenkämpferischen Block muss stärker darauf geachtet werden, dass solche Leute von unseren Demos sofort runter geschmissen werden.


Am Abend beteiligte sich der klassenkämpferische Block auch an der revolutionären 1. Mai Demo um 18 Uhr. Insgesamt kann die Organisierung des Blockes auf der DGB-Demo als Erfolg gewertet werden und sollte im nächsten Jahr, hoffentlich mit vielen weiteren linken Gruppen und Initiativen, wiederholt werden.
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Ergänzungen

Nazis am Ostkreuz.

Antifa 02.05.2009 - 21:32
Die Info:
Zumindest der korpulentere mit dem Megaphon wurde gegen 17 Uhr auf dem Bahnhof Ostkreuz gesehen. Dabei waren noch ca. 15 weitere Nazis. Vom Style her könnten die anderen auf dem Bild auch dabei gewesen sein.

Die Wertung:
Nun stellt sich mir die Frage, warum ich diese nur im Vorbeifahren mit der S-Bahn als potentielle Nazis identifiziert habe und ihr das nicht einmal während einer kompletten Demonstration geschafft habt.

Vielleicht liegt es daran, dass ich Leuten mit Palituch grundsätzlich misstrauisch ggü. trete und mir die dann mal etwas kritischer anschaue.
Ein Transpi auf dem steht „Das Eigentum in fremder Hand? Unsere Antwort: Klassenkampf!“ hätte ja zumindest mal die Frage erlauben dürfen, in wessen Händen sich denn das Eigentum befinde. Die Frage nach dem Fremdbesitz suggeriert ja, das Eigentum nicht abschaffen zu wollen, sondern es nur in die "richtigen" Hände zu legen. Vielleicht konntet ihr die nicht als Nazis erkennen, weil die in ihren Positionen gar nicht so weit von euren entfernt sind.

Ich spar mir mal jetzt nen ewig langen Erklärungstext. Ihr solltet euch nur mal fragen, wie verkürzt eure Parolen, eure "Kritik" und eure "Praxis" sind, dass Sie solchen menschenverachtenden Idioten Anknüpfungspunkte bieten.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 18 Kommentare

Genossen,

Teddy 02.05.2009 - 21:33
das ist der richtige Weg.

DGB-Demo

clsoejoasij 02.05.2009 - 22:22
Der klassenkämpferische Block auf der DGB-Demo war wichtiger als die hirnlose 1. Mai-Demo. Bevor man Revolution fordert, muss man erstmal den Reformisten die Augen öffnen bzw. diejenigen, die nur Reformismus kennen, andere Möglichkeiten aufzeigen als Lohnerhöhung, etc.

Nazis und Klassenkampf?

John Wayne 02.05.2009 - 23:21
Seit wann stehen Faschisten denn für Klassenkampf ein? Ist das nicht ein Kritikpunkt der (radikalen) Linken an der sog. "nationalen Kapitalismuskritik" das diese die Besitzverhältnisse an Produktionsmitteln nicht antastet und den Klassenkampf als "Volksspaltend" ablehhnt? Aber für das exakte Gegenteil, nämlich FÜR Klassenkampf und FÜR Umverteilung von Produktionsmitteln, treten diese vermeintlichen "Faschisten" ein.

Gegen Sektierer und Spalter!

@ Antifa ????????

palestina libera , palestina rossa 02.05.2009 - 23:31
Vielleicht liegt es daran, dass ich Leuten mit Palituch grundsätzlich misstrauisch ggü. trete und mir die dann mal etwas kritischer anschaue??????

oder vielleicht du mit deiner palästinensische Phobie konntest nicht leute unterscheider....
oder wenn leute andre stoff tragen du ihnen schneller erkennen ??
Und wenn du willst über nazis kleidung sprechen als ich letzte bilder gesehen habe , hatte ich nachdenken ob sie Genossen weren weil ihnen alles schwarza bekleider wären...........

behaltet....

Antikomintern 02.05.2009 - 23:58
...die Querfrontbolschewisten und Sozrev-Spinner bei euch. Bei uns bekommen sie auch aufs Maul, deswegen sind sie ja auch kaum noch auf unseren Mai-Demos anzutreffen. Klassenkampf und nationaler Sozialismus bzw. Streben nach Volksgemeinschaft ist natürlich der reinste widersprüchlige Hohn. Diese Vögel, die sich selbst als "nationalrevolutionär" schimpfen, müsste man für ihre Dummheit erschießen. Aber jetzt könnt ihr auch ja mit denen rumärgern.

"Deutschland enteignen"

Zuschauer 03.05.2009 - 00:09
Ausserdem steht auf dem Transparent noch "Deutschland enteignen" Hört sich nicht nach Faschisten an.

warum rausschmeissen?

andreakerner. 03.05.2009 - 00:15
Ich bin eine Arbeiterin und seit 50 Jahren sozialistin
verstehe nicht, warum man die Leute, die noch nicht alle Standards der linken debatte verinnerlicht haben, aus einen klassaenkämpferischen block gleich rausschmeissen soll. schließlich wird niemand als linker geboren.

es wäre viel besser mit ihnen zu diskutieren und deutlich zu machen, dass es nicht um fremdes sondern überhaupt um privates eigentum geht.
antifaschistische politik, die erfolgreich ist, muss es sich zum ziel setzen, rechte von ihren falschen vorstellungen abzubringen.
das ist schwer und oft auch unmöglich. bei der gruppe, die sich unter  http://sozrev-m.info/ vorstellt, aber ist es sehr wohl möglich. Denn dort finden sich eben - und das ist für rechte Gruppen selten- auch deutschlandkritische Vorstellungen. Wenn sie schreiben, dass auch im 2.Weltkrieg nicht die in den krieg gehetzten soldaten sondern die regierungen kann ich dem nur zustimmen.
Hört mal, was Kurt Tucholsky in dem Lied "Der Graben" ausdrückte. es ist nichts anderes.

Warum solche Beißreflexe gegen Positionen, die nicht ganz revolutionär sind, aber doch schon viel richtiges erkannt haben.
Viele andere, die das Wort KOmmunismus und Emanzipation im Munde führen, haben viel weniger erkannt.

Lassen wir uns nicht spalten wegen Kleinigkeiten, diese Unterschiede können wir aushalten oder diskutieren.

Andrea Kerner,
Arbeitern, 72 Jahre

Klassenkampf?

abc 03.05.2009 - 00:17
@John Wayne:

Recht haste. Jedoch: Wer "Von Eigentum in fremder Hand..." fasselt, übernimmt den Eigentumsbegriff und schlimmer, er erklärt die Eigentümer zu Fremden. Je nach Ideologie zu Klassenfremden oder zu Volksfremden. Ich will weder die "linke" Lösung der Diktatur des Proletariats, also der Umverteilung des Eigentums von der einen Klasse zur anderen, noch die rechte Lösung der Ausgrenzung und Vernichtung Volksfremder durch die Volksgemeinschaft. Mir gehts vielmehr um die klassenlose Gesellschaft, also die Befreiung aller Menschen aus den Zwängen der Konkurrenz und Verwertung.

@ abc

John Wayne 03.05.2009 - 01:28
Auch wenn der Spruch auf dem Transpi nicht ganz ins Schwarze trifft, ist das kein Grund ganz laut "Faschisten!" zu schreien. Aber verkürzte Kritik oder sogar falsche Aussagen findet man ab und zu auch auf Antifa Transpis. Wer ist schon perfekt?
Das diese Nationalrevolutionäre bzw. Linksnationalisten Klassenkampf fordern, zeigt doch schon mal, dass nicht die "rechte Lösung" des Problems gemeint ist. Und wie Anhänger der "Diktatur des Proletariats" kommen mir die auch nicht vor :P
Außerdem kommt es doch auf die Interpretation des Spruches an. Mit "Eigentum" können doch auch einfach die Produktionsmittel gemeint sein, die sich in der heutigen, kapitalistischen Wirtschaft in den Händen von wenigen (="Fremden", von den werktätigen Massen entfernten) Bonzen liegen. Die Forderung nach einer Enteignung und Vergesellschaftung dieser "Fremden", würde doch dann auch der Forderung nach einer klassenlosen Gesellschaft gleichkommen.

Im übrigen wollte ich mal darauf aufmerksam machen, dass die Nationalrevolutionäre in der Weimarer Republik sich auch gegen Hitler stellten und oftmals deshalb im KZ landeten (-> Ernst Niekisch) und manche sogar für ihren Widerstand ihr Leben liesen (-> Fritz Wolffheim).

Nanu?

affasf 03.05.2009 - 11:41
Die angegebene Intenetseite der vermeintlichen "Nazis" sieht aber nicht nach ner Naziseite aus! Scheint zwar ein bisschen wirr von altmarxistischen-antiimperialistischen hin zu anarchistischen Positionen uber linksliberale Themen quer ducrh die Bank zu gehen, Nazis sind das aber nicht! Im gegenteil scheint mir die Palituchtragerei und der wunderbare Steinzeitmarxismus-Antiimperialismus doch gut zu den "Klassenkämpfern" Revolution usw. zu passen.

@ Skeptiker

Nationalrevo 04.05.2009 - 08:45
Die Leute um 17:00Uhr am Ostkreuz waren keine Nazis, sondern Nationalrevolutionäre. Nur weil wir uns als Linke noch trauen das Wort national in den Mund zu nehmen, heißt es noch lange nicht, dass wir einen reaktionären Nationalismus vertreten!!!!

Genau, wie ihr Antinationalen wollen wir eben auch den Klassenkampf, um die Klassen im Endeffekt zu überwinden! Und auch wir wollen nicht das "Eigentum" von Produktionsmittel in die Hand von "arischen" Unternehmer legen die vielleicht sozialer sind als wie die "Heuschrecken". Das Eigentum muss endlich wieder in Volkseigentum überführt werden, allerdings schließt dass nicht das Privateigentum völlig aus. Nur Eigentum das die Freiheit eines anderen einschränkt ist abzulehnen. Eure Zahnbürsten könnt ihr im zukünftigen revolutionären Deutschland ;) gern euer Privateigentum nennen, die Betriebe die Freiheiten vernichten nicht! Und ja, das Eigentum ist doch in fremder Hand! Oder etwa doch nicht? Ist es denn in richtiger Hand? hmmmm

BRD-Deutschland enteignen!
Für eine nationale Linke - und das geht auch ohne Rassismus!

@ Nationalrevo

Ziffel 04.05.2009 - 19:09
Ob Ihr einen "reaktionären" oder "revolutionären" Nationalismus vertretet, dürfte relativ egal sein, da Nationalismus auf biologistischer/kulturalistischer Ein- und Ausgrenzung beruht und einer emanzipierten Gesellschaft völlig widerspricht! Den Nationalismus findet man in einer Reihe mit anderen konstruierten menschenfeindlichen Theorien wie Rassismus, Antisemitismus oder Sexismus. Sie alle entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage und bleiben insofern abstrakt, Teil der "spektakulären Trennungen in der Gesellschaft", um es mal mit den Worten der S.I. auszudrücken. Ganzes (bspw. die Menschheit) erscheint als Partikulares (etwa als "Volk"), während Getrenntes (z.B. die Klassenteilung) wiederum in etwas Ganzes umgedichtet wird ("Volksgemeinschaft").

Dass ganz einfach das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben werden muss, genauso wie die Entfremdung der Arbeit bzw. die Ausbeutung der Ware Arbeitskraft, kurz gesagt das kapitalistische Subjekt-Objekt-Verhältnis gekippt werden muss, ich denke, das dürfte jedem hier klar sein. Ihr tut gerade so, als wärt Ihr Nationalrevolutionäre auf das Ei des Kolumbus gestoßen!

Wenn Ihr sagt, das Eigentum sei in "fremder" Hand, dann beschreibt Ihr die besitzende Klasse als etwas "Unheimliches", etwas, was hier nicht hingehöre, etwas Andersartiges (wenngleich im juristischen Sinne "fremd" schlicht als einer fremden Person gehörend definiert wird, was hier jedoch überhaupt keinen Sinn macht, da die ökonomische Klasse weder einen Verein noch eine Einzelperson darstellt). Der kurze Weg dieser stark assoziativen Begriffe zur Personifizierung von Kapital und von dort aus zum strukturellen Antisemitismus sollte Euch zu denken geben!

Nationalismus und Befreiung der Menschheit von ihren Ketten passen leider nicht zusammen!

ähem

Zuschauer 05.05.2009 - 02:44
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Nationalismus auf biologistischer/kulturalistischer Ein- und Ausgrenzung beruht und einer emanzipierten Gesellschaft völlig widerspricht! Den Nationalismus findet man in einer Reihe mit anderen konstruierten menschenfeindlichen Theorien wie Rassismus, Antisemitismus oder Sexismus. Sie alle entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage und bleiben insofern abstrakt, Teil der "spektakulären Trennungen in der Gesellschaft", um es mal mit den Worten der S.I. auszudrücken. Ganzes (bspw. die Menschheit) erscheint als Partikulares (etwa als "Volk"), während Getrenntes (z.B. die Klassenteilung) wiederum in etwas Ganzes umgedichtet wird ("Volksgemeinschaft").

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So ein Schwachsinn! Als ob ohne Nationalismus nicht auch eine Ausgrenzung zum Beispiel über Interessengruppen stattfinden würde. Desweiteren grenzt sich diese Gruppe von der Nation auf biologischer Grundlage ab und strebt als Grundlage ihrer Nation auch die kulturelle Revolution an. Es wäre doch mal an der Zeit sich als Linker über Begriffe wie Kultur und Identität im Klaren zu werden sie neu zu erschaffen und zu definieren ohne das sie ünerwünschte Bestandteile wie Rassismus Antisemitimus und Sexismus enthält.

Für eine Kultur abseits von Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Chauvinismus jeglicher Art.

@Ziffel

Nationalrevo 05.05.2009 - 09:13
Da kann ich „Zuschauer“ nur Recht geben. Der/die Linke 2009 definiert die Kultur als das Vorhandene und Vergangene. Er/Sie sieht das eben die deutsche Kultur sexistisch und teils rassistisch ist und fällt somit in Hassergüsse gegen die deutsche Kultur. Leider vergisst er, dass man die Kultur für die Zukunft gestalten sollte, und nicht bekämpfen muss! Das ist allerdings ein Problem der Nachkriegsgenerationen, das man nur mit Phrasen gegen die deutsche Kultur ist. Um am Ende sich in der „politischen Korrektheit“ wieder zu finden.

„Ziffel“ versucht eindeutig, wie eigentlich alle Linken, die Nation mit Müh und Not mit der Todschlagkeule zu bearbeiten. Vergleiche mit Antisemitismus sind ehrlich gesagt schlecht! Oder ist die jetzige rechte israelische Regierung etwa antisemitisch?

###### Wenn Ihr sagt, das Eigentum sei in "fremder" Hand, dann beschreibt Ihr die besitzende Klasse als etwas "Unheimliches", etwas, was hier nicht hingehöre, etwas Andersartiges (wenngleich im juristischen Sinne "fremd" schlicht als einer fremden Person gehörend definiert wird, was hier jedoch überhaupt keinen Sinn macht, da die ökonomische Klasse weder einen Verein noch eine Einzelperson darstellt). Der kurze Weg dieser stark assoziativen Begriffe zur Personifizierung von Kapital und von dort aus zum strukturellen Antisemitismus sollte Euch zu denken geben! ######

Wahnsinn, wie man sich ein Weltbild zusammen spinnen kann. Von „Eigentum in fremder Hand“ geht’s natürlich gleich ab zum Antisemitismus! Also den Müll glaubst du doch selber nicht!? Aber es ist schon echt Schade, dass leider viel zu wenig konstruktives von euch kommt. Stattdessen wird wieder die Antisemitismuskeule geschwungen! Auf so einer Basis wird man leider nur ganz schlecht eine vernünftige Diskussion führen können.

Nur vergesse nicht, dass auch die ökonomische Klasse durch Menschen repräsentiert wird. Und es stimmt doch auch größtenteils das diese Klasse unheimlich auf uns wirkt. ;)

„Nationalismus und Befreiung der Menschheit von ihren Ketten passen leider nicht zusammen!“

Wie kommst du darauf? Überflieg mal die ganzen Jahre nach dem ll. WK und du wirst sehen, dass es immer die befreiungsnationalistischen Orgas waren, die die Ketten gesprengt haben. Und auch heute noch ist dies der Fall. Die Kurden, die Basken, die Nordiren oder auch die EZLN. War es Dutschke oder Marx der mal so schön sagte: „Der Klassenkampf ist international, in seiner Form aber national“?!
Und dieser antinationale Schmusekurs, der ganz klar gegen internationale Solidarität und nationalen Kampf ist, hat in der Welt noch nie die Menschen geholfen.

ihhh Nationalismus.

Zuschauer 05.05.2009 - 15:11
Was ich an der deutschen Linken immer wieder bemängel ist ihre arrogante Haltung Allwissent zu sein. Habt ihr den Menschen auf der Strasse mal gefragt was er eigentlich will? Also ich habe mich schon mit vielen Menschen auf der Strasse unterhalten und die verurteilen natürlich Rassismus und Antisemitismus, aber sie haben sicherlich nicht so ein gestörtes Verhältniss zur Nation wie die deutsche Linke.

Bevor ihr weiterhin über den Ausschließenden Charakter der Nation faselt, denkt doch mal darüber nach wie man die Nation anders gestalten könnten das sie ebend diesen Charakter verliert. Denn die Nation die ich mir vorstelle ist wie Kultur eine lebendige Sache jenseits von Rassismus,Antisemitismus, Sexismus, Faschismus und Chauvinismus.

Desweiteren gibt es in der bisherig bürgerlich kapitalistischen Gesellschaft so viele ausgenzenden Elemente. Fangen wir mal an mit Hatz 4. Es dient dem Zweck Teile der Gesllschaft auszuschliessen, weil sie es sich schlicht gesagt nicht mehr leisten können bei Aktivitäten der Gesellschaft teilzunehmen. Es gibt die gesetzliche und die private Krankenversicherung, die die armen Menschen in unserer Gesellschaft von der bestmöglichen medizinischen Versorgung abschneidet. Mal abgesehen das wir in Deutschland Spitzenreiter in der Vereinsmalerei sind, die ja wohl auch eine ausgrenzende Wirkung hatt.

Ich könnte ewig so weiter machen......



Unfug

Boing! 06.05.2009 - 15:52
Widerlich finde ich nicht " Querfrontspinner" oder " ekelhafte Nationalbolschewisten" sondern die, welche ohne jegliche Inhalte und ohne sich mal mit dem Thema zu beschäftigen mit solchen Giftbegriffen um sich werfen. Die Nation würde ja auschließende Elemente enthalten...das tut die Antifa auch. Da darf auch nur mitmachen wer sich an die Codes hält, wer die passende Meinung hat und wer nicht aus der Reihe tanzt.

Ebenefalls richtig ist folgende Frage.

Wo auf der Welt hat eine Antinationale Bewegnug schonmal etwas bewirkt? Wo waren die nationalen Bewegungen mit einem Linken Weltbild? Die waren es die in der Welt die Befreiungskämpfe geführt haben das alle Völker auf gleicher Augenhöhe miteinander leben können.

Was die Moderne Linke will ist nichts anderes als die totalitäre Atomisierung der Menschheit, die Loslösung aus allem, die völlige entankerung, ein Leben ohne Alles in der völligen Versumpfung des Hedonismusses.

@ Querfront

Ziffel 06.05.2009 - 19:29
Boing! schreibt:
"Wo auf der Welt hat eine Antinationale Bewegnug schonmal etwas bewirkt? Wo waren die nationalen Bewegungen mit einem Linken Weltbild? Die waren es die in der Welt die Befreiungskämpfe geführt haben das alle Völker auf gleicher Augenhöhe miteinander leben können.

Was die Moderne Linke will ist nichts anderes als die totalitäre Atomisierung der Menschheit, die Loslösung aus allem, die völlige entankerung, ein Leben ohne Alles in der völligen Versumpfung des Hedonismusses."

Schon witzig, was Ihr hier so ablasst. Habt Ihr Euch eigentlich mal mit Euren eigenen tollen nationalen Befreiungsbewegungen beschäftigt, oder fangt Ihr an zu sabbern, sobald in irgendeinem Land irgendeine Gruppe einen Menschenkreis als "Volk" definiert, was innerhalb eines bestimmten Territoriums befreit werden müsste?

Die Seite sozrev-m.info verweist ja u.a. auf die neoliberale Konzepte befürwortende korsische FLNC, und dazu findet man neben einem Kurdistan-Soli-Blog auch eine Informationsseite über das Baskenland wie über den nordirischen Konflikt. Daraus schlussfolgere ich einfach mal, dass Ihr die Befreiungsbewegungen dort echt prima finden müsst.

Die angebliche baskische Identität, die von baskischen NationalistInnen immer wieder hochgehalten wird, gründet hauptsächlich in den Erfindungen Aranas um 1890 (Nationalfahne, Nationalwappen, Nationalhymne) sowie den "fueros" (Lokalgesetzen, die im Mittelalter weit verbreitet waren), die dem Königreich Navarra, das alle baskischsprachigen Regionen vereinte, gegenüber dem spanischen Staat Sonderrechte einräumten. Hinzu kommen die "Juntas Generales", Generalversammlungen, die die urdemokratische, egalitäre Struktur sowie die typische Eigenart des Baskenlandes beweisen sollen. Bereits 1973 wurden alle diese Mythen durch wissenschaftliche Untersuchungen dekonstruiert. So war das feudale Baskenland durch eine enorme Klassenfragmentierung geprägt, und landlose Bauern hatten kein Mitspracherecht.

Interessant ist zudem die Entwicklung der Ethnie-Konzept: Für Arana war die angebliche "Reinheit" des baskischen Blutes ein Beweis für die Überlegenheit über die Spanier, die 1876 den spanischen Provinzen den Autonomiestatus aberkannten. In den 60ern galt die Sprache als Determinante für das Baskisch-Sein, ab den 70ern dann das "baskische Arbeitervolk" infolge der zunehmenden Identifikation der ArbeitsmigrantInnen mit marxistischen Ideen. Erwähnte werden sollte, dass Strömungen wie die ETA-Berri, die die soziale Befreiung über die nationale Befreiung stellte, ausgeschlossen wurden. Da sie Einwanderer als wichtigen Bestandteil des baskischen Volkes betrachtete, warf die ETA ihr kleinbürgerliches Verhalten vor.

Habt Ihr Euch schon mal gefragt, warum die nationalistischen Ideen im französischen Gebiet des Baskenlandes nie die Bedeutung besaßen, die sie im spanischen Teil bekamen? Die nationale "Befreiung" mag vielleicht geglückt sein - wo bleibt die soziale? Eine schicke Fahne macht einen leider nicht satt!

Der Chef der völkisch-antisemitischen PKK, Öcalan, bezeichnete übrigens mal die Bundesrepublik Deutschland als Musterbeispiel für eine solidarisch-sozialistische Gesellschaft... wenn Ihr auf sowas abfahrt, sollte alles klar sein. Und die wunderbaren nationalen Befreiungsbewegungen im Trikont führten zu repressiven Institutionen (Staat) und einer Zustimmung zur fetischisierten Wertlogik bzw. einer "nationalen" Warenproduktion, die schlimmer waren als zur Zeit der bürgerlichen Systeme.

@ Zuschauer:
Kann ja sein, dass ich zu dämlich für deinen Vergleich bin, aber einem Kosmopolitismus dadurch die Grundlage entziehen zu wollen, dass Du Interessengruppen ins Felde führst, ist absoluter Unsinn. Rocker oder Punks verfahren nicht nach der Methode "Jeder an seinem Platz!", und genauso hat der Punker die Möglichkeit, eines Tages in Rockerklamotten rumzurennen, wenn er Bock drauf hat. Der Nationalismus, der territorial- und nicht milieubezogen ist, verweigert Individuen letztere Möglichkeit. Genau in diesem Punkt (Unvereinbarkeit von Menschen verschiedener Kulturen und verschiedenen "Blutes") geht Euer Ethnopluralismus nahtlos in offenen Rassismus über.

Was wollt Ihr eigentlich? Die Linke national aufladen? Kann ja sein, dass Euch das entgangen ist, aber Marxisten-Lenininsten und Antiimperialisten haben die Linke mit ihrem nationalen Geschwafel 60 Jahre lang besetzt, lange vor Euch also - gut, dass diese Zeit allmählich verschwindet!

Übrigens, an den anderen Zuschauer: Wenn wir die Menschen auf der Straße fragen - und da sind sich MigrantInnen und Deutsche weitestgehend einig -, geben die meisten den Nationalismus als Relikt der Vergangenheit und Feind der Solidarität an. Eine Türkin meinte mal zu einem Kumpel: "Nationalismus, das ist weltweit 100.000 Mal die Berliner Mauer." Fand ich hübsch ausgedrückt.

Wann sieht man Euch beim "Rebell"? Ich glaube, die würden Euch mit Kusshand nehmen. Klingelt bei denen einfach mal an der Haustür.

So sieht es aus....

Antifa 24.10.2009 - 14:10
Die Teilnahme verlief absolut unbehindert, streckenweise bildeten wir zusammen mit anderen GenossInnen sogar die Spitze des Demonstrationszuges. Unser Motto lautete dabei auf:

„Eigentum in fremder Hand? Unsere Antwort: Klassenkampf! Deutschland enteignen!“

Sinn und Zweck des von der Revolutionären Perspektive Berlin, der DKP Berlin und der Gruppe Arbeiterpolitik organisierten Klassenkampfblocks war es, den sozialpartnerschaftlichen Tönen von großen Teilen der DGB-Funktionärselite den Gedanken des Klassenkampfes entgegenzusetzen und zugleich den im DGB aktiven sozialrevolutionären Kräften den Rücken im Kampf gegen den sozialdemokratischen Reformismus zu stärken. Diese Ziele wurden erfolgreich umgesetzt.

Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft!

Da auch wir den Klassenkampf- wie den revolutionären Gewerkschaftsgedanken rückhaltlos bejahen und uns für die Überführung der Produktionsmittel in die Hände der Werktätigen einsetzen, war uns die Teilnahme an dieser Demonstration eine Herzensangelegenheit und eine Selbstverständlichkeit. Hierbei lehnen wir auch die unselige Unterscheidung zwischen „gutem“ nationalem Kapital und „bösem“ internationalem (Finanz-) Kapital strikt ab. Wenn wir schreiben, dass die Produktionsmittel sich in „fremder“ Hand befinden, so ist damit die Tatsache gemeint, dass eine schmale Kapitalistenklasse das Eigentum an Produktionsmitteln kontrolliert, sich am von den Massen erwirtschafteten Mehrwert fortlaufend bereichert und den Menschen zwingt, sich als abhängiger und entrechteter Lohnsklave oder Sozialleistungsempfänger zu prostituieren.

Ob der Ausbeuter ein Privatkapitalist oder eine Aktiengesellschaft, ein Industrie- oder ein Finanzkonzern ist (oder der Staat selbst), ändert am Tatbestand des Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisses absolut nichts. Eine Änderung kann auch nicht vom Gedanken einer sozialpartnerschaftlichen Volksgemeinschaft ausgehen, die ebenfalls die kapitalistischen Abhängigkeits- und Produktionsverhältnisse nicht antastet. Auf den rechts-bürgerlichen Standortnationalismus der „Deutschland AG“ oder auf einen sozialreformerisch verbrämten „Nationalkapitalismus“ können wir verzichten. Der Hauptfeind steht im eigenen Land – es ist der deutsche Kapitalismus und Imperialismus! Die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise wie auch die Sozialabbau- und Ausbeutungsoffensive des Kapitals betreffen alle Menschen, und es gilt, ihnen geschlossenen und solidarischen Widerstand entgegenzusetzen – sowohl auf der Straße als auch in Betrieb, Schule oder Hochschule.

Faschisten?

Seitens der Veranstalter hieß es dann, sichtlich unangenehm berührt ob dieses Fauxpas, im Nachhinein, man werde künftig dafür Sorge tragen, „widerliche Querfrontler“ konsequent „von unseren Demos“ zu entfernen. Hier drängt sich dem Beobachter der Gedanke auf, dass es den Veranstaltern womöglich lieber gewesen wäre, wir wären, anstatt uns solidarisch und mit klassenkämpferischen Parolen einzubringen, mit Zaunlatten im Gepäck und platten Nazi-Slogans aufgetaucht. Die Welt wäre dann auch weiterhin so schön einfach und in bewährter Manier in „gut“ und „böse“ einteilbar gewesen. Ist sie aber nicht, schon lange nicht mehr. Und wir gedenken keinesfalls, solch abwegigen Erwartungen oder den abgedroschenen Schwarz-Weiß-Schemata der Antifa-Gehirnakrobatik zu entsprechen.

Allenthalten führt man auf der Linken das Wort von einer solidarischen Gesellschaftsordnung im Munde. Angesichts einer solchen Einstellung drängt sich jedoch der Gedanke auf, dass diese „Klassensolidarität“ anscheinend nur für die Angehörigen des eigenen Polit-Ghettos gilt. So gesehen, sind viele Linke nicht sonderlich weit entfernt von der Bürgerkriegsmentalität der Epigonen einer biologisch und politisch exklusiven Volksgemeinschaft. Unsere Stichwortgeber sind wohl kaum Gottfried Feder oder Alfred Rosenberg, sondern vielmehr die Denkschulen des Rätekommunismus und Syndikalismus oder die linksnationalen Bewegungen Lateinamerikas. Dass zwischen uns und dem „rechten Mainstream“ erhebliche Differenzen bestehen, sollte selbst ein nur oberflächlicher Blick auf unsere politischen Standpunkte zeigen.

Nationalismus ist nicht automatisch reaktionär

Unseren Nationalismus definieren wir als sozialrevolutionär und fortschrittlich: Gerichtet gegen den deutschen wie internationalen Kapitalismus, gegen die soziale Ungerechtigkeit der in Deutschland bestehenden Gesellschaftsordnung und gegen die Entmündigung der Massen. Werte wie Toleranz, Hilfsbereitschaft, Solidarität, Selbstachtung, Courage etc. müssen wiederentdeckt werden. Durch eine lebendige Gegenkultur und gelebten Widerstand wird es uns möglich sein, von der kapitalistischen Ellenbogengesellschaft wegzukommen, um eine neue solidarische Gemeinschaft zu schaffen! Der Klassenkampf ist seinem Inhalt nach international, aber seiner Form nach national!

Werfen wir einen Blick auf die zumeist von linken Bewegungen getragenen Befreiungskämpfe (=Zentrum-Peripherie-Auseinandersetzungen) auf dem Trikont, aber auch in Europa, so ist schnell zu erkennen, dass der Nationalismus nicht automatisch „bürgerlich“, „rechts“ oder „konservativ“ ist. Ganz im Gegenteil kann er durchaus der politischen wie gesellschaftlichen Befreiung dienen. In Lateinamerika, im Baskenland oder in Nordirland beispielsweise trägt der Nationalismus ein ausgesprochen linkes und fortschrittliches Gesicht. Dort ist also „das Volk“ der Träger des antikapitalistischen Widerstandes – warum soll es nicht auch in Deutschland so sein? Ebenso sind die meisten modernen Nationalstaaten aus revolutionären Prozessen hervorgegangen, entweder durch den Zerfall von Vielvölkerstaaten und Monarchien oder durch die Befreiung ehemaliger Kolonien. Eine Linke, die sich in einem als Antinationalismus falsch verstandenen Internationalismus oder in einer Verabsolutierung deutsch-linker, hedonistischer und individualistischer Befindlichkeiten („anti-identitär“) von diesen Auseinandersetzungen abkoppelt, überlässt einen wichtigen Politikbereich der rechten Reaktion.

Während andernorts die Rechte auf Gewerkschaftskundgebungen provozierte, demonstrierten wir solidarisch mit linken GenossInnen. Mit ihrer Ausgrenzungsmentalität führen viele – wie die seit geraumer Zeit geführten innerlinken Diskussionen um das Thema „Nation“ zeigen, beileibe nicht alle – Linke ihre eigenen Äußerungen ad absurdum: Das ist nichts als Spaltung der antikapitalistischen und sozialrevolutionären Klassenfront gegen das bürgerliche Ausbeutungssystem.


AUF DER STRASSE, IN DEN BETRIEBEN

GEMEINSAM KÄMPFEN – GEMEINSAM SIEGEN !!!


Sozialrevolutionäre Alternative Mitte – www.sozrev-m.info

Netzwerk Sozialistische Nation – www.nwsn.info

Redaktion Fahnenträger – www.fahnentraeger.com