Der autonome 1. Mai in Wuppertal
Ein Hauch von Diktatur liegt in der Luft. Während die Teilnehmer auf der angemeldeten Kundgebung der Gewerkschaften unter Führung des CDU-Oberbürgermeisters mit demselben sinnentleerten Geschwafel von Franz Müntefering (SPD) berieselt werden, das sie sonst in der Arbeitspause Ihrer Bild-Zeitung entnehmen können, ist die unangemeldete 1. Mai- Demo weitgehend von Polizeiübergriffen geprägt.
Die unangemeldete Demo startete nach einer Kundgebung auf der Gathe vor dem Autonomen Zentrum um ca. 14:30 Uhr mit etwa zweihundertfünfzig Leuten bereits in einem weiträumig von der Polizei abgesperrten und mit Kameras überwachten Gebiet. Bereits nach einhundert Metern wurde der komplett von Polizei eingeschlossene Zug planmäßig an einer über die gesamte Breite der vierspurigen Fahrbahn verlaufenden Sperre aus in zwei Reihen geparkten Polizeifahrzeugen gestoppt. Dort fand dann der erste Übergriff statt, anscheinend unter dem Vorwand der Vermummung einer Person in dem Demonstrationszug. Es gab mindestens einen verletzten Demonstranten. Dann bestimmte die Einsatzleitung die Einziehung sämtlicher Transparente, die auf der Demonstration mitgeführt wurden, da sie als verbotene "passive Bewaffnung" (Schutzgegenstände)anzusehen seien. Der Verlauf sämtlicher Polizeiaktionen in dieser Zeit wurde von erhöhten Kameraposten der Polizei aus dokumentiert. Danach konnte die Demo dann erstmal weitergehen, wurde jedoch immer wieder angehalten, wenn die gleichzeitige, vermutlich im Lagezentrum stattfindende Auswertung des Fotomaterials "beweissichere" Festnahmen von "Straftätern", also von Leuten, die sich zu Beginn bei der Einziehung der Transparente oder später, immer wenn der Zug von den Polzisten gestoppt wurde, den Polizisten irgendwie entgegengestellt hatten, zu rechtfertigen schien. Niemand durfte dann den Demonstrationszug mehr verlassen. Eine Gruppe von drei Cops aus der Einsatzleitung schritt dann immer den gesamten Demozug seitlich ab und versuchte, denjenigen ausfindig zu machen, den das Fotomaterial zeigte. Daraufhin jagte dann immer ein Greiftrupp durch den Zug, um die Festnahme durchzuführen. Auf diese Weise kamen dann mindestens sieben, acht Festnahmen zustande, bis der Zug, zunächst auf etwa fünfzig Leute geschrumpft, dann aber, während er durch das letzte Stück Nordstadt-Viertel zog, spontan durch Anwohner verstärkt, nach ca. eineinhalb Stunden den Schusterplatz erreichte, wo der Tag mit einem Fest mit guter Musik ausklang.
Und wenn sie nicht gestorben sind, kontrollieren die Polizisten immer noch an jeder Ecke die abziehenden Festteilnehmer...
Und wenn sie nicht gestorben sind, kontrollieren die Polizisten immer noch an jeder Ecke die abziehenden Festteilnehmer...
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Irgendwie mehr als nur ein Hauch Dikatur
Bullen, die in Boxerpose auf die Prügelerlaubnis warteten. Pfefferduschen (naja nicht so schlimm wie letztes Jahr) generell ein sehr gewaltbereiter Mob in grün!
Erst Schirme zerstören und dann über herausstehende Metallpinne derselben empören. Erst Straftaten anprangern und dann wider jeglicher rechtsstaatlicher Grundlage auf die Demo einprügeln. Gern auch auf die körperlich schwächeren Menschen.
Repression pur in Wuppertal und in Dortmund dann Demoverbot, während die Faschos sich erst einmal prügeln durften, um dann ZUM TEIL in Gewahrsam genommen zu werden.
Ich hoffe auf einen heißen Sommer!
von wegen bürger ansprechen
übergriff
Einen von ihnen habe ich auf der Mahnwache der NPD in Vohwinkel gesehen, da bin ich mir sehr sicher...
Wäre schön wenn man sich am 1. Mai mehr den Nazis als den Bullen widmet...
Teilnehmerzahlen
WZ-Artikel:
http://wz-newsline.de/?redid=508983
Provokateure
@danny
wdr und radiowuppertal
Festnahmen bei autonomer Mai-Demonstration
Während der autonomen Mai-Demonstration in Wuppertal sind die befürchteten Ausschreitungen weitgehend ausgeblieben. Trotzdem gab es zahlreiche Rangeleien zwischen Polizisten und Demonstranten. Zehn Personen wurden festgenommen. René Rabenschlag: Etwa 400 Teilnehmer hatten sich am frühen Nachmittag am autonomen Zentrum in Wuppertal-Elberfeld versammelt, um danach in einem Demonstrationszug in die Nordstadt zu gehen. Die Polizei begleitete die Autonomen mit einem massiven Aufgebot an Einsatzkräften mehrerer Hundertschaften. Schon kurz nach Beginn nahm die Polizei einige Demonstranten fest, weil sie vermummt waren oder mit Silvesterböllern auf die Beamten geworfen hatten. Die Initiatoren hingegen werfen der Polizei vor, mit einem aggressiven Auftreten zur Eskalation beigetragen zu haben. Auch die Arbeit zwischen einem neugegründeten Vermittlungsbündnis und den Behörden habe nicht funktioniert.
http://www.wdr.de/studio/wuppertal/nachrichten/index.html#r3
radiowuppertal:
Festnahmen bei Autonomen-Demo
Die Mai-Demonstration der Autonomen Szene in Wuppertal ist diesmal friedlicher abgelaufen als im vergangenen Jahr. Am 1. Mai 2008 musste die Demo noch aufgelöst werden. Zehn Festnahmen hat es gegeben, meist wegen Vermummung oder Widerstand gegen die Polizei. Im vergangenen Jahr wurden noch knapp 150 Wuppertaler festgenommen. Trotzdem wollten weder die Autonomen noch die Polizei kurz nach der Demo ein positives Fazit ziehen. Die Autonomen, die gegen übertriebene Polizeigewalt demonstriert hatten, haben das der Polizei auch gestern vorgeworfen. Der war es noch zu früh für eine Bilanz, die Demonstration sei aber auf jeden Fall friedlicher verlaufen als 2008. Viele der 400 Teilnehmer hatten Fotoapparate und Videokameras dabei, um den Einsatz der Polizei festzuhalten.
Auch die Polizei hat während der Demo die linken Gruppen gefilmt.
http://www.radiowuppertal.de/aktuell/regionale-nachrichten/index.html
Bullen, Schweine, Mörder! (Spruch aus Athen)
Jetzt zum Thema:
Die Polizei will in Wuppertal isch an ihrem 1. Mai mal wieder ausagieren, ohne sich in Gefahr zu begeben. Bietet sich doch als nette Übung für härtere Fälle an. Sie weiß, dass die Medien ihre subjektiven oder ehr Lügenberichte komplett übernehmen und sie auch im nächsten Jahr wieder fröhlich zuschlagen darf. Das ist der eigentliche Skandal, dass die Öffentlichkeit die Prügeleinheiten immer wieder unterstützt. In Wuppertal demonstrieren ist in den letzten Jahren immer mehr zu "den Polizeistaat demonstrieren" geworden.
Alle, die sich klammheimlich freuen, über gelungene Gegenwehr, werden dann noch von den eigenen Reihen als "Macker", "Randalekiddies" oder "Unser Gegner ist nicht die Polizei" diffarmiert.
Was sind denn dann die bezahlten Schlägerhorden in Uniform anders als einer unser Gegner? PolizistInnen, die dich abfilmen, beleidigen, schlagen, treten, einkesseln, mit Pfefferspray eindecken und dir dann noch eine verlogene "Beweisaufnahme" liefern können, weil "judikative" und "exekutive" dann wohl doch nicht so unabhängig sind.
Immer daran denken, auf welcher Seite die Polizei steht und welche Bedeutung sie für das System hat!
Black Block Ziften
Kennzeichen der Autos:
SG-ED-251 (silberner Ford)
ME-CE-582 (schwarzer Golf TDI)
Bullen aus der ersten Reihe
bilder 1
bilder 2
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Ihr habt bestimmt viele BürgerInnen angesproc — y
agent provocateur? — egal
Nazis auch in Oberbarmen — Initiative für ein neues SPK
"passive Bewaffnung" — d-lö
Bilder — Umgang damit