1. Mai, Mainz - Naziaufmarsch ein Desaster!
Der 1.Mai war für Mainz ein wirklich guter Tag: ein sehr breit angelegter Protest konnte wirksam verhindern, das der angekündigte Naziaufmarsch sich auch nur einen Schritt vom Bahnhof entfernte. Während es in der Innenstadt teilweise zu einigen wenigen Randalen kam, schmorten die Nazis der “Initiative Süd-West” 4 Stunden in der Sonne, bevor sie wieder mit ihren Sonderzug zurückgeschickt wurden. Mit diesem Artikel wollte ich einen Beitrag zum besseren Überblick der Geschehnisse geben und aufzeichnen, wie (wohl die meisten) den Tag erlebt haben, bei dem - wie angekündigt - der Naziaufmarsch zum Desaster gemacht wurde.
Bereits am Vorabend zeigte die Polizei sehr starke Präsenz und führte viele Personalkontrollen durch. Aus den nichtigsten Gründen wurden Personengruppen oder einzelne Leute festgehalten und der üblichen Prozedur unterzogen. Dabei wurden auch harmlose und legale Gegenstände wie Aufkleber oder Flugblätter (selbst die von Attac oder SPD) beschlagnahmt und die Verteiler daran gehindert, die Mainzer über den geplanten Aufmarsch zu informieren; ebenso wurde gezielt Jagd auf Leute gemacht, die mit Kreide u.ä. Utensilien Wandsprüche an der Demoroute anbringen wollten. Mit der Info “Wenn weitere Flugblätter auftauchen sollten wissen wir ja, an wen wir uns wenden müssen” wurde die Kontrolle schließlich beendet – was soll man auch sonst sagen, wenn man nichts verbotenes findet, aber trotzdem (ganz im Sinne der Nazis) die Leute einschüchtern soll.
Am nächsten Tag wurde dann bereits früh am Morgen der Bahnhofsvorplatz sowie alle 5 Strassen, die vom Hauptbahnhof wegführten, von Antifaschist_Innen, Autonomen, Punks, anderen alternativen Jugendlichen und jeder Menge Bürger schlicht und ergreifend blockiert. Der Polizei gelang es erst bei Ankunft der Nazis, die Demonstration mit Absperrgittern in geordnete Bahnen zu bringen, die Blockade an sich wurde dadurch aber nicht aufgehoben. Einige der Faschos wurden, durch eine weitere Blockade der Gleise, erst nach 1-2 Stunden Wartezeit aus ihrem Zug geholt und versammelten sich dann zwischen dem Hauptgebäude und einer Dienststelle der Bundespolizei (wo die Reise dann schließlich auch endete).
In der Zwischenzeit gelangten mehrere Gruppen von Antifaschisten in die Neustadt wo versucht wurde, auf die (geplante) Naziroute zu kommen und den Aufmarsch auf diesem Weg zu blockieren (zu dieser Zeit munkelte man noch, dass die Bullen die Nazis aus einem kleinen Seiteneingang vom Gleis 11 an den Blockaden vorbeiführen könnten). Da diese Gruppen leider keinen weiteren Plan hatten, wo die Route eigentlich entlangführte und wie man sie erreichen könnte, verhielt man sich nach dem Antifa-Demo-Standart-Plan, bei dem nach jedem 100m-Sprint erstmal ein 5-minütiges Gruppenplenum eingeschoben wurde mit dem Ergebnis, das sich die Gruppe an der nächsten Kreuzung in (min. 2) kleinere Gruppen teilte. Dadurch waren dann letztendlich mehrere Pulks unterwegs, die durch die Stadt geisterten. Hierbei kam es dann zu den von den Medien hochgepuschten “Flaschenwürfen” usw. 60 Demonstranten wurden festgenommen, die Polizei ging dabei mit der üblichen Brutalität vor und laut einer regionalen Zeitung gab es 1 verletzten Polizisten und ein paar nicht mehr ganz so frische Polizeiautos.
Die übriggebliebenen Autonomen fanden sich später fast alle wieder bei den Blockaden am Bahnhof ein, bei denen nun der Rest des sonst ereignislosen Tages verbracht wurde. Von den Nazis war absolut nichts zu sehen, bis auf ein paar verlorene Reichkriegsfahnen hinter Polizeiabsperrungen. Deren Zahl wurde erst auf ca. 100 geschätzt, später aber auf 70-80 herunterkorrigiert (einige Antifas, die in den Bahnhof gelangen konnten und persönlich nachzählten, sprachen sogar von noch weniger). In jedem Falle waren es bedeutend weniger als die angekündigten 200 (+ die Zahl derer, mit denen noch aus Hannover gerechnet wurde). Gegen 14 Uhr erreichte die Blockade eine Meldung des Innenministers von Rheinland-Pfalz, nach der die Nazis auf die Demonstration freiwillig verzichteten und “alle nach Hause gehen können”. Selbstverständlich wurde dieser Meldung keinen Glauben geschenkt. Sollte dies wirklich so passiert sein, wie es von uns aufgenommen wurde, wäre dies nicht nur eine unverschämte Fehlinformation, sondern auch ein direkter Versuch des Innenministers, den Nazis doch noch aktiv unter die Arme zu greifen und die Demo zu ermöglichen (angekündigt war sie ja von 12-18 Uhr). Nach einer weiteren Stunde Warten wurde dann das Verbot jeglicher Demonstrationen in ganz Rheinland-Pfalz ausgesprochen und die Glatzen mussten sich sang-und klanglos zurückziehen. Sie wurden in einen Zug in Richtung Völklingen (=Saarland) gesetzt, wo eine Saalveranstaltung der NPD/DVU stattfand, stiegen unterwegs jedoch schon in Bad Kreuznach aus und versuchten, dort eine Spontandemo zu organisieren, was natürlich gründlich misslang (Demoverbot für ganz Rheinland-Pfalz, da war doch was...). Nach unseren letzten Infos zogen sich die Faschos dann schließlich nach Wiesbaden zurück, wo sie eine Grillfeier improvisierten. Die weiterhin befürchtete Übergriffe des kläglichen Haufens blieben zum Glück aus.
Alles in allem war es ein sehr erfolgreicher Tag für die Antifa, Mainz und alle Menschen, die durch ihre Mithilfe den Aufmarsch friedlich verhinderten. Dafür sei diesen hier natürlich noch einmal ganz herzlich gedankt. Wie man es nicht macht, zeigte unterdessen Kurt Beck mit seinen Politbonzen, der weitab in der Altstadt süffige Reden schwang und auch genauso gut am Bodensee oder auf dem Mond hätte protestieren könnten.
Am nächsten Tag wurde dann bereits früh am Morgen der Bahnhofsvorplatz sowie alle 5 Strassen, die vom Hauptbahnhof wegführten, von Antifaschist_Innen, Autonomen, Punks, anderen alternativen Jugendlichen und jeder Menge Bürger schlicht und ergreifend blockiert. Der Polizei gelang es erst bei Ankunft der Nazis, die Demonstration mit Absperrgittern in geordnete Bahnen zu bringen, die Blockade an sich wurde dadurch aber nicht aufgehoben. Einige der Faschos wurden, durch eine weitere Blockade der Gleise, erst nach 1-2 Stunden Wartezeit aus ihrem Zug geholt und versammelten sich dann zwischen dem Hauptgebäude und einer Dienststelle der Bundespolizei (wo die Reise dann schließlich auch endete).
In der Zwischenzeit gelangten mehrere Gruppen von Antifaschisten in die Neustadt wo versucht wurde, auf die (geplante) Naziroute zu kommen und den Aufmarsch auf diesem Weg zu blockieren (zu dieser Zeit munkelte man noch, dass die Bullen die Nazis aus einem kleinen Seiteneingang vom Gleis 11 an den Blockaden vorbeiführen könnten). Da diese Gruppen leider keinen weiteren Plan hatten, wo die Route eigentlich entlangführte und wie man sie erreichen könnte, verhielt man sich nach dem Antifa-Demo-Standart-Plan, bei dem nach jedem 100m-Sprint erstmal ein 5-minütiges Gruppenplenum eingeschoben wurde mit dem Ergebnis, das sich die Gruppe an der nächsten Kreuzung in (min. 2) kleinere Gruppen teilte. Dadurch waren dann letztendlich mehrere Pulks unterwegs, die durch die Stadt geisterten. Hierbei kam es dann zu den von den Medien hochgepuschten “Flaschenwürfen” usw. 60 Demonstranten wurden festgenommen, die Polizei ging dabei mit der üblichen Brutalität vor und laut einer regionalen Zeitung gab es 1 verletzten Polizisten und ein paar nicht mehr ganz so frische Polizeiautos.
Die übriggebliebenen Autonomen fanden sich später fast alle wieder bei den Blockaden am Bahnhof ein, bei denen nun der Rest des sonst ereignislosen Tages verbracht wurde. Von den Nazis war absolut nichts zu sehen, bis auf ein paar verlorene Reichkriegsfahnen hinter Polizeiabsperrungen. Deren Zahl wurde erst auf ca. 100 geschätzt, später aber auf 70-80 herunterkorrigiert (einige Antifas, die in den Bahnhof gelangen konnten und persönlich nachzählten, sprachen sogar von noch weniger). In jedem Falle waren es bedeutend weniger als die angekündigten 200 (+ die Zahl derer, mit denen noch aus Hannover gerechnet wurde). Gegen 14 Uhr erreichte die Blockade eine Meldung des Innenministers von Rheinland-Pfalz, nach der die Nazis auf die Demonstration freiwillig verzichteten und “alle nach Hause gehen können”. Selbstverständlich wurde dieser Meldung keinen Glauben geschenkt. Sollte dies wirklich so passiert sein, wie es von uns aufgenommen wurde, wäre dies nicht nur eine unverschämte Fehlinformation, sondern auch ein direkter Versuch des Innenministers, den Nazis doch noch aktiv unter die Arme zu greifen und die Demo zu ermöglichen (angekündigt war sie ja von 12-18 Uhr). Nach einer weiteren Stunde Warten wurde dann das Verbot jeglicher Demonstrationen in ganz Rheinland-Pfalz ausgesprochen und die Glatzen mussten sich sang-und klanglos zurückziehen. Sie wurden in einen Zug in Richtung Völklingen (=Saarland) gesetzt, wo eine Saalveranstaltung der NPD/DVU stattfand, stiegen unterwegs jedoch schon in Bad Kreuznach aus und versuchten, dort eine Spontandemo zu organisieren, was natürlich gründlich misslang (Demoverbot für ganz Rheinland-Pfalz, da war doch was...). Nach unseren letzten Infos zogen sich die Faschos dann schließlich nach Wiesbaden zurück, wo sie eine Grillfeier improvisierten. Die weiterhin befürchtete Übergriffe des kläglichen Haufens blieben zum Glück aus.
Alles in allem war es ein sehr erfolgreicher Tag für die Antifa, Mainz und alle Menschen, die durch ihre Mithilfe den Aufmarsch friedlich verhinderten. Dafür sei diesen hier natürlich noch einmal ganz herzlich gedankt. Wie man es nicht macht, zeigte unterdessen Kurt Beck mit seinen Politbonzen, der weitab in der Altstadt süffige Reden schwang und auch genauso gut am Bodensee oder auf dem Mond hätte protestieren könnten.
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Ergänzungen
Bilder
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Auseinandersetzungen in der neustadt
Abschließend lässt sich sagen das die ganze aktion vollkommen Sinnlos war zwar ist Wut Hass gegenüber der Polizei absolut verständlich diesem aber in dieser Situation freien lauf zu lassen war enorm Kontraproduktiv da es hierdurch fast 100 Antifaschisten verwehrt wurde am Wiederstand gegen den Naziaufmarsch teil zunehmen
Bad Kreuznach
Einige Bad Kreuznach, allerdíngs leider sehr wenige, waren auf Gleis 1 versammelt und schauten sich den traurigen Haufen an. Wir freuten uns natürlich und gaben auch lauthals Kund, dass sie nach Hause fahren mussten. Ein Mädchen von ihnen kletterte, bzw torkelte eher, auf die Gleise und nach der Aufforderung, unsererseits, zu werfen wurden wir aus dem Bahnhof entfernt (4m Entfernung und sie hat auf's Dach geworfen ;)). Das war aber auch das einzige nennenswerte Ereignis in KH. Kurz drauf sind auch schon alle in den Zug eingestiegen und weggefahren.
Fotos von "Wir-stellen-uns-quer!"-Blockaden
Video
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
@ SRM — klabauter
nachtrag — adlerauge
Nachtrag 2 — @ Adlerauge v. LeserIn
@klabauter — blubb