Braunschweiger Feldbesetzung vorerst geduldet
Die Besetzung des Genmais-Versuchsfeldes in Braunschweig dauert an und ist seit Freitag von der Leitung des Von-Thünen-Instituts offiziell bis auf Weiteres geduldet. Eine grundlegende Entscheidung steht aber noch aus. Zwei Mahnwachen an der Bundesallee und vor dem Haupteingang des Instituts informieren über die Hintergründe der Aktion.
Der Wind zerrt an den Transparenten und den gelben Luftballons am Turm, die Sonne knallt auf die Aktivisten herab und verpasst dem einen oder der anderen einen Sonnenbrand. Die Stimmung ist gut auf dem Braunschweiger Genfeld, das knapp zehn Personen seit Freitagnacht besetzt halten. Denn die Institutsleitung ließ ihnen noch am Freitagvormittag mitteilen, sie seien bis auf weiteres geduldet, solange sie sich friedlich verhielten. Das Feld, auf dem die RWTH Aachen Mitte Mai eine Genmaissorte aussähen möchte, um ihre Auwirkungen auf Bodenorganismen und Insekten zu untersuchen, ist damit in diesem Jahr das erste Feld in Deutschland, das nicht binnen 24 Stunden wieder geräumt worden ist.
Jörg Bergstedt, einer der Besetzer, sieht allerdings erste Anzeichen für eine mögliche Räumung: "Der Wachschutz fährt seit gestern Abend verstärkt herum und beobachtet uns", erzählt er. Auch haben die Umweltaktivisten beobachtet, wie der Wachdienst ein Tor wieder aufgefleckst habe, das er in den frühen Morgenstunden des vergangenen Freitags zugeschweißt hatte, weil es offen stand. Möglicherweise soll so die Option geschaffen werden, schwerere Räumfahrzeuge auf das Gelände fahren zu lassen.
Zwei Mahnwachen vor Toren und Zaun des Instituts
Unterstützung erhalten die Besetzer durch die Braunschweiger Bevölkerung und Bürgerinitiative: Eine seit Freitag eingerichtete Mahnwache vor dem Zaun, auf Höhe des des besetzten Ackers, akzeptiert inzwischen auch die Polizei als Versorgungspunkt für die Besetzer. Beamten warnten allerdings davor, dieses Zugeständnis "überzustrapazieren": Ein Austausch oder massiver Zuwachs von Aktivisten hinter dem Zaun ist von Institutsseite offensichtlich nicht erwünscht.
Eine bunte Fahrraddemo von rund 50 Menschen gegen den Braunschweiger Genversuch im Besonderen und Gentechnik im Allgemeinen endete am vergangenen Samstag mit dem Aufbau einer zweiten Mahnwache vor dem Haupteingang des ehemaligen FAL-Geländes. Sie besitzt die Genehmigung, dort die nächsten 14 Tage zu bleiben, um über die Hintergründe des Versuches und ihrer Ablehnung zu informieren.
Am morgigen Dienstag soll - ebenfalls in Braunschweig - die Gerichtsentscheidung über die Eilklage Monsantos gegen den Ministerialbeschluss fallen: Der Saatgutkonzern versucht auf diesem Weg, eine Aussaat des Mon810-Mais in Deutschland doch noch zu erzwingen. Die Besetzer ließen bereits verlauten, für diesen Fall lägen bereits die drei Stämme für den nächsten Turm bereit. Denn dann könnte auf dem ehemaligen FAL-Gelände der einstweilen ausgesetzte Biosicherheitsversuch des Julius-Kühn-Instituts doch stattfinden.
Kontakt zum Feld: 0152- 29 99 01 99
Kontakt zur BI: Heiner Schrobsdorff: 0531-22 74 952
Jörg Bergstedt, einer der Besetzer, sieht allerdings erste Anzeichen für eine mögliche Räumung: "Der Wachschutz fährt seit gestern Abend verstärkt herum und beobachtet uns", erzählt er. Auch haben die Umweltaktivisten beobachtet, wie der Wachdienst ein Tor wieder aufgefleckst habe, das er in den frühen Morgenstunden des vergangenen Freitags zugeschweißt hatte, weil es offen stand. Möglicherweise soll so die Option geschaffen werden, schwerere Räumfahrzeuge auf das Gelände fahren zu lassen.
Zwei Mahnwachen vor Toren und Zaun des Instituts
Unterstützung erhalten die Besetzer durch die Braunschweiger Bevölkerung und Bürgerinitiative: Eine seit Freitag eingerichtete Mahnwache vor dem Zaun, auf Höhe des des besetzten Ackers, akzeptiert inzwischen auch die Polizei als Versorgungspunkt für die Besetzer. Beamten warnten allerdings davor, dieses Zugeständnis "überzustrapazieren": Ein Austausch oder massiver Zuwachs von Aktivisten hinter dem Zaun ist von Institutsseite offensichtlich nicht erwünscht.
Eine bunte Fahrraddemo von rund 50 Menschen gegen den Braunschweiger Genversuch im Besonderen und Gentechnik im Allgemeinen endete am vergangenen Samstag mit dem Aufbau einer zweiten Mahnwache vor dem Haupteingang des ehemaligen FAL-Geländes. Sie besitzt die Genehmigung, dort die nächsten 14 Tage zu bleiben, um über die Hintergründe des Versuches und ihrer Ablehnung zu informieren.
Am morgigen Dienstag soll - ebenfalls in Braunschweig - die Gerichtsentscheidung über die Eilklage Monsantos gegen den Ministerialbeschluss fallen: Der Saatgutkonzern versucht auf diesem Weg, eine Aussaat des Mon810-Mais in Deutschland doch noch zu erzwingen. Die Besetzer ließen bereits verlauten, für diesen Fall lägen bereits die drei Stämme für den nächsten Turm bereit. Denn dann könnte auf dem ehemaligen FAL-Gelände der einstweilen ausgesetzte Biosicherheitsversuch des Julius-Kühn-Instituts doch stattfinden.
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Ergänzungen
Lage auf dem Feld
Neu ist ein besetzter Baum am Institutseingang (siehe Foto). Camphandy: 01522-9990199.
Räumung angedroht
Leider geräumt
Das Auseinadnerbohren und -meißeln der AktivistInnen am Beton dauerte dann sogar noch bis gegen 22 Uhr, kurz danach war dann das Licht aus aufm Acker.
Mahnwache geht weiter!
"Räumung der Maisfeld-Besetzer beginnt"
Braunschweiger Zeitung, 27.04.2009 (ohne Zeitangabe):
"Räumung der Maisfeld-Besetzer beginnt
Die Polizei hat begonnen, die Besetzung des geplanten Testfeldes für genveränderten Mais zu räumen. Auf dem Gelände des Von-Thünen-Institutes an der Bundesallee haben sich drei Demonstranten an den hölzernen Dreibein-Turm gekettet, den sie in der Nacht zu Freitag auf dem Feld errichtet hatten. Zusätzlich haben sich zwei Besetzer im Inneren eines etwa ein Kubikmeter großen Betonblockes festgekettet. Die Polizei ist mit schwerem Gerät im Einsatz, um den Block zu zerlegen. Die Stimmung vor Ort ist friedlich, so unser Redakteur Jörn Stachura."