when the kids are divided...

mastermindchaos 26.04.2009 17:22 Themen: Freiräume
Nicht genug, dass die Bullen jeder/m das Leben schwer machen, der/die im öffentlichen Raum gute Laune verbreiten möchte - jetzt sorgt auch noch der selbst ernannte Heimatschutz der schwarzen Sheriffs vom schwarzen Kanal Berlin für Ordnung und Ruhe am Spreeufer. Letztes Jahr war ihnen die Unterstützung lebens- und feierlustiger Menschen noch wichtig im Kampf gegen Mediaspree. Will man sich auf diese Art bedanken und künftige Bündnisse einläuten?
Sommer in Berlin: Lustiges Beisammensein bei guter Musik in der Sonne - so hatten sich das die DJs PsyRussen und diverse Partypeople gedacht. Leider hatten sie die Rechnung ohne den selbst ernannten Heimatschutz von der benachbarten Wagenburg Schwarzer Kanal gemacht. "Geht doch woanders hin" war noch der freundlichste Kommentar, der von den ach so offenen / emanzipatorischen Wagenbürgern zu hören war. Woher sie die Legitimation zu ihrem Platzhirsch-Verhalten beziehen? Sonst sind sie ja die ersten, die Freiräume fordern und ein "Spreeufer für alle". Letztes Jahr war den Wagenbürgern das Feiervolk auch noch gut genug für Demonstrationen gegen Investoren. Nun glaubt man also den Arsch an der Wand zu haben und möchte die private Idylle genießen oder wie? Vielleicht wäre eine gediegene Reihenhaushälfte in Zehlendorf der passendere Lebensraum für so manchen Wagenspießer...

Gemeinsame Bewegung gegen den kapitalistischen Konsens? Fehlanzeige. "Schwarzer Kanal bleibt" - langweilig? still? Wenn das nächste Mal ein Hilferuf der Freiraumheuchler durch Berlin hallt, könnte das Echo lauten: "Geht doch woanders hin!" Denkt mal nach und macht euch locker! Dann klappts auch mit der Jugend....
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Ergänzungen

respect

is all we need 26.04.2009 - 20:20
wow, wie krass schlecht und unreflektiert leute sich hier ueber den schwarzen kanal auslassen.
mal so kurz zur info: mensch(damit meine ich menschen die sich dem schwarzen kanal sympathisieren) bekam die info, dass es doch schoen waere bei der wagenburg mal vorbei zuschauen, da dort eine techno(???)party auf dem benachbarten spreeufergelaende stattfindet. die bewohner hatten uns supporter deshalb zur unterstuetzung angefragt, weil sie seber zu wenig waren und schon drohungen seitens der partybeiwohnerInnen bekommen haben.
vielleicht als vorinformation: die party am spreeufer ist wohl die letzen wochenenden regelmaessig durchgezogen wurden, wobei verschiedene gruppen involviert waren. so machten z.B. freitag die GOA-leute ne party, samstag die minimal-leute und sonntag die elctro-leute. d.h. 3 tage bass und gewummer am stueck und das die letzen 3 (?) wochenenden.
die partyorganisatorInnen wurden darauf mehrmals angesprochen, dass nebenan menschen wohnen und viele von ihnen arbeiten oder prinzipiell auch gern einfach mal ihre ruhe haben wuerden.
die partyorgas wurden auch auf plenas eingeladen.

nun kam der besagte heutige tag, wo wieder die letzten tage party am spreeufer gemacht wurde und die menschen vom schwarzen kanal sich einfach nicht mehr zu helfen wussten.
auch bei uns wurde diskutiert, ob es wirklich noetig sei mit so vielen leuten geschlossen auf die party zu gehen, um diese zu beenden, d.h. den strom abzudrehen.
es kam anfangs zu ner kleineren rangelei mit dem DJ, der total verstrahlt einfach ueberhaupt keine einsicht zeigte. es kam zum groessten teil von den partybesucherInnen zu beleidigungen und zu aggressiven verhaltensweisen "was das denn soll....wo bleibt die freiheit und toleranz........ihr spielt euch auf wie die bullen und das ordnungsamt...". sexistische kackscheisse wie "ihr arschficker" etc. wurde uns entgegen gerufen.

wer denkt es kann zu diesem zeitpunkt nicht noch schlimmer werden liegt falsch: der druffi-DJ rief die bullen, welche mit mindestens 5 streifenwagen und 2 ziviautos erschienen.
dasende vom lied war, dass die party beendet wurde (von den bullen...selbst schuld!) und der DJ anzeige erstellen wollte, da ein kabel kaputtgemacht wurde.
das feiernde publikum am spreeufer war sichtlich genervt und verstand ueberhaupt nicht, warum mensch durchaus nicht 24h party machen moechte, den wagenplatz nicht als urinal der partybesucher hergeben moechte und wie leute auf dem wagenplatz (der" ja sowieso besetzt ist und damit keine rechte besitzt"-orginalton eines partybesuchers) sich" die frechheit rausnehmen" kritik an einer solchen party auszuueben. mensch "fuehle sich an seiner freiheit beschnitten" oder noch besser:"Koennt ihr euch denn nicht en mietwohnung besorgen, wie jeder andere normale mensch auch..."!! bla bla bla.

indiesem sinne: leute, bitte respektiert, dass es auch leute gibt die erstens techno nicht moegen :) 2. auch gern am wochenende ein bisschen ruhe gebrauchen koennen und es gerade im sommer gar nicht gut finden, wenn ihnen in ihrem wohnzimmer hingepisst und hingeschissen wird(wohnzimmer = wagenplatz, verstehste?) und wir es ueberhaupt nicht tolerieren, wenn uns gedroht wird (lieber DJ: deine russischen freunde haben sicherlich sonntag nachmittag was besseres zu tun als uns aufzumischen..).

In defence of our squats
hedonismus ist auch keine loesung!

was bedeutet leben in "freiräumen" ?

Frida Freiraum 27.04.2009 - 18:54
Hallo mastermindchaos und Leute, die gestern Party auf der Spreewiese machen wollten!


Hat eigentlich jemand von euch schonmal auf einem recht öffentlich zugänglichen Wagenplatz mitten in der Stadt gewohnt?
Von "privater" Idylle kann da keine Rede sein.

Der Wagenplatz Schwarzer Kanal ist ein offenes linkes Projekt!
Dort geht es nicht dadrum, dass 30 Bewohner_innen ein idyllisches ruhiges Leben leben, sondern dass der Platz von vielen unterschiedlichen (antirassistischen/queeren ............) Gruppen und Einzelpersonen genutzt wird! Für ihre eigenen und für gemeinsame Projekte.

Es gibt öffentliche Volxküchen, wo du für wenig Geld gutes Essen und billige Getränke bekommst.
Einmal die Woche öffnet das Fahrradkollektiv "les laternes rouge" die Selbsthilfe - Fahrradwerkstatt, wo Menschen mit Unterstützung und gegen Spende ihre Räder reparieren können.
Ebenfalls einmal die Woche trifft sich die Gruppe "bike-aid", die alte kaputte Fahrräder repariert, um sie in umliegende Flüchtlingsheime zu verschenken.
Es finden regelmässig Solikonzerte und Soliparties, Varietes/ Performances mit Kleinkünstler_innen, sowie Veranstaltungen und Treffen zu unterschiedlichen politischen Themen statt.
Gäste aus vielen verschiedenen Ländern, sind Tage- oder Wochenlang zu Besuch auf dem Wagenplatz.
Zu Themen wie "Stadtumstrukturierung, MediaSpree, Antirassismus, Antifaschismus, Feminismus, Queer......." gibt es Zusammenarbeit mit anderen politischen Gruppen.
Es gibt sowohl kleine Kinoabende in einem 8m Wagen, als auch einmal im Jahr im Juni das "Queer Radical Filmfestival".
Keine der Events auf dem Schwarzen Kanal kosten Eintritt und alles ist selbstorganisiert (in der "Freizeit" der Nutzer_innen und Bewohner_innen des Projekts).
Auf die grösseren Events kommen bis zu 500 Leute.
Weitere Infos unter:
 http://www.schwarzerkanal.squat.net/termine.html
 http://www.yorck59.net/bike-aid/index.html

Alle von den Bewohner_innen haben natürlich auch ihren Alltag mit Arbeiten, Ausbildung machen, .... Stell dir vor, du machst deine Zimmer- (bzw Wagen-)tür auf und dann bist du oft mitten im Geschehen. Oft ist das sicher toll, manchmal bestimmt anstrengend, wenn du grad einfach nur schnell zu nem Termin willst oder Brötchen holen und dann wirst du angesprochen ("wo ist dies?...wie geht das?....kannste mal eben?...").
Dazu kommt, dass der Wagenplatz für Touris, Architekturstudis, Fotografen, Fernsehteams, Gentrification Interessierte, Queerstudy-Menschen recht attraktiv scheint, um auf den Platz zu kommen und den Kontakt zu Bewohner_innen zu suchen. Auch das ist (wenn es einen respektvollen Umgang gibt) sicher okay. Aber manchmal will jemand vielleicht auch einfach nur mal ein Buch lesen und sich nicht wie im Zoo fühlen, wenn Touris mit gezückter Kamera vor einem stehen.
Seit Jahren hat der Schwarze Kanal alles andere als einen gesicherten Status.

Soviel zur "privaten" "Idylle"...und "zieht doch nach Zehlendorf".....

NUN DIE ÜBERLEITUNG ZU GESTERN:
Seit Jahren gibt es auf der SPREEWIESE neben dem Wagenplatz TEKNO PARTIES. Was mal klein angefangen hatte, wurde in den letzten Jahren immer grösser und oft ätzender.
Sicherlich ist es für den/die Einzelne_n erstmal schwer nachzuvollziehen, wenn du in den frühen Morgenstunden von einer coolen Party kommst und dann draussen auf einer anderen noch weiterfeiern möchtest und diese dann wegen Beschwerden von Nachbar_innen abgebrochen wird.

Deshalb mal eine kurze Erklärung:
Es gibt Zeiten, wo tage- und nächtelang Parties auf der Spreewiese sind. Stell dir vor, du wirst plötzlich morgens früh um 6h von einem Gewummer aufgeweckt, Ohropax hilft garnix....!Die Bewohner_innen müssen bei jeder Party zusehen, dass sie genug Leute finden, die die ganzen Tage/ Nächte auf den Wagenplatz aufpassen. Denn abgesehen von den lauten Bässen, versuchen ständig Partybesucher_innen mit Sätzen wie "euch gehört der Platz ja gar nicht" , "ihr seid ja voll die Spiesser", "wir wolln ja nur mal kurz gucken".... über den Wagenplatz zu latschen/ über die Zäune zu klettern. Sie fotografieren wie im Zoo, "leihen" sich "nur mal kurz" dies oder jenes aus, gehen in unverschlossene Wägen, kacken, pissen, kotzen, müllen den Wagenplatz, Nachbars Gärten und die Spreewiese zu.
Und immer wieder gibt es auch Bedrohungen, Beschimpfungen, Angriffe gegen die Bewohner_innen. Dann tauchen auch manchmal plötzlich voll ausgerüstete Bullen auf, da sie denken, der Schwarze Kanal ist für die Party verantwortlich. Und am nächsten Tag gibt es wegen Müll, Kacke, kaputten Flaschen (vor`m Altenheim) Stress mit den Nachbar_innen.
Soll man sich da "noch locker machen, ej?"
So ein Zustand geht auf Dauer nicht!
Es geht ja nicht um eine einzelne Veranstaltung! Nicht dadrum, Tekno zu mögen oder nicht oder einen ruhigen Sonntag verbringen zu wollen!
Jede_r, der schonmal grössere Parties organisiert hat weiss, dass es (leider) meistens nicht reicht, einfach zu kommen und ne Anlage aufzustellen. Es müssen Uhrzeiten und Terminabsprachen mit Nachbar_innen oder eben den Bewohner_nnen des Hauses/ Projektes/ Clubs getroffen werden, wo das stattfindet. Man braucht genügend Klos und Mülleimer. Und für ätzende Besucher_innen auch Türsteher_innen/ Securities...

Ein paar Parties pro Jahr sind sicher auch tragbar, wenn sie eben mit dem Wagenplatz abgesprochen werden und sich an Vereinbarungen gehalten wird.
Ansonsten gibt es doch noch so viele andere Freiflächen für tolle Parties in Berlin, wenn man eher Lust auf Spontanparties hat!

Leben und Nutzen von "Freiräumen" heisst doch nicht, einfach das zu machen, was MIR in dem Moment am besten passt, ohne nach links und rechts zu gucken.
Sondern hat sehr viel mit Respektieren von anderen Bedürfnissen, um sich gucken, Konsens finden und Absprachen zu tun.

In dem Sinne: Spreeufer für alle !!! .... und ....

Media Spree versenken!!!





















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Scheiß Hippie! — Qö

Freiräume wieder- oder selbstbesetzen? — Roland Ionas Bialke

@Qö — mmc

Genau! — Stalin

true love — hammerhead

@ 20:20 und überhaupt — mmc rudert zurück...

hand an kopf — Typ

Immer zugeballert... — Psychoterror

flächen aneignen! — bass bass bass