[Ddorf] Revisionisten entgegentreten

Antifa KOK 19.04.2009 21:30 Themen: Antifa
Rund 250 Menschen demonstrierten am Sa den 18. April gegen die Kundgebung der NPD-nahen "Schutzgemeinschaft 'Deutsche Heimat' der Deutschen aus Rußland e.V." am Landtag. Ihnen gegenüber stand ein völlig übertriebenes Polizeiaufgebot. Die Düsseldorfer Polizei hatte nicht nur für den Schutz der Nazis das Spiel der Fortuna auf den morgigen Sonntag verlegen lassen, sondern gleich den Nazis Platz für ihre Hetze eingeräumt. Auch die vor dem Landtag seit Tagen protestierenden Tamilen mussten Polizei und Nazis weichen.
Auszug aus dem verteilten Flugblatt:

Am heutigen Samstag, den 18. April 2009 ab 12 Uhr, wird eine NPD-nahe Organisation namens "Schutzgemeinschaft 'Deutsche Heimat' der Deutschen aus Rußland e.V." eine Kundgebung vor dem Landtag in Düsseldorf durchführen. Protestiert werden soll gegen eine angebliche "Fälschung der Geschichte der Rußlanddeutschen" in einem Schulbuch sowie gegen eine angebliche "Medienhetze" gegen die Organisatoren der Kundgebung und deren Verbündete. In dem genannten Schulbuch ist wahrheitsgemäß zu lesen, dass 1941 im westlichen Russland lebende Russlanddeutsche wesentlich vom Überfall Nazideutschlands auf die Sowjetunion profitiert hatten. "Wohnungen und Kleider aus dem Besitz von durch Deutsche ermordetenen Juden gab man ihnen. Ihre Selbstschutzeinrichtungen waren auch an den Massenmorden an Juden beteiligt".

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Bereits am 23. August letzten Jahres fand vor dem Landtag eine Kundgebung der "Schutzgemeinschaft 'Deutsche Heimat' der Deutschen aus Rußland" statt. Als Redner war u.a. der NPD-Landesvorsitzende Claus Cremer zugegen, der auch dieses Jahr alle Russlanddeutschen dazu eingeladen hat, "sich im Rahmen der 'Arbeitsgemeinschaft der Rußlanddeutschen in der NPD' aktiv an dem Kampf um ein besseres Deutschland zu beteiligen".

Passt das überhaupt zusammen, Russlanddeutsche und NPD? Einige russlanddeutsche Organisationen erhoffen sich Unterstützung von der NPD, der NPD selber geht es um die Erschließung eines neuen Wählerpotenzials im Spektrum der Russlanddeutschen. Weil die Russlanddeutschen von Vorfahren abstammen, die im 18. oder im 19. Jahrhundert aus dem deutschen Sprachgebiet nach Russland ausgewandert sind, gehören sie nach völkischer Logik zum "deutschen Volk" und haben prinzipiell auch das Recht, aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion in die Bundesrepublik einzuwandern - als "Aussiedler". Da sind sich NPD, viele Russlanddeutsche und auch der deutsche Staat einig. "Volksdeutsche" eben, auch wenn Teile der Neonazi-Szene da anderer Meinung sind und die NPD wegen ihrer Kooperation mit Russlanddeutschen scharf kritisieren.

Nach antifaschistischen Protesten gegen die Kundgebung im letzten Sommer berichteten die Medien nicht nur über die offensichtlichen Kontakte einiger russlanddeutscher Organisationen zur NPD, sondern auch über Verbindungen in die CDU. Einer der Redner am 23. August 2008 war Heinrich Daub, damals noch CDU-Mitglied und Chefredakteur des russlanddeutschen Blattes "Ost-West-Panorama".
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