RoteFlora zur aktuellen Diskussion im Viertel

rote flora 15.04.2009 17:41 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Presseerklärung der Roten Flora zur aktuellen Diskussion um das Schanzenviertelfest

Die Rote Flora wird sich trotz Einladung durch das Bezirksamt Altona nicht am Runden Tisch für die Organisierung des Schanzenviertelfestes 2009 beteiligen.
Zum einen haben wir uns bereits vor Jahren grundsätzlich gegen die Teilnahme an Runden Tischen ausgesprochen, die ausschließlich behördlichen Vorgaben zur Befriedung und Kommerzialisierung des Schanzenviertels dienen. Zum anderen beteiligen wir uns unter keinen Umständen daran, ein von Gruppen und Initiativen aus dem Stadtteil seit Jahren erfolgreich organisiertes Fest in einen behördlich-polizeilich überwachten Kommerzevent umwandeln zu lassen.
Das Ziel des Runden Tisches, einen von AnwohnerInnen gewünschten Verlauf ohne negative Begleiterscheinungen sicherzustellen, ist absurd. Das Fest hat seit 20 Jahren den von AnwohnerInnen gewünschten Verlauf. Die sogenannten „negativen Begleiterscheinungen“ beziehen sich allein auf die nächtlichen Auseinandersetzungen (an denen sich im übrigen auch Polizeibeamte in ihrer Freizeit beteiligen!) nach dem Fest und sind allein der seit der Schill-Ära verfolgten Eskalationsstrategie der Hamburger Polizei geschuldet.
Wir unterstützen die Proteste gegen den Runden Tisch.

Aus unserer Sicht ist es in diesem Zusammenhang kein Zufall, dass parallel zur Diskussion um das Schanzenviertelfest in den Lokalzeitungen Welt und Bild erneut das Projekt Rote Flora zur Disposition gestellt wird.
Diese Diskussion muss um einige wesentliche Fakten ergänzt werden:

* Die Rote Flora nutzt das Gebäude nicht mietfrei, sondern hält es seit dem 01.11.1989 besetzt. Das ist bis heute so und auch gut so!

* Das Projekt bietet Gruppen und Initiativen die Möglichkeit, unkommerziell, selbstorganisiert und ohne staatliche Einflussnahme Veranstaltungen unterschiedlichster Art zu organisieren. Mit dieser Praxis sind wir gerne „Fremdkörper an prominenter Stelle“ im Schanzenviertel.

Angesichts eines mittlerweile geschätzten Grundstückswerts von 7 Millionen Euro scheint man sich an berufenen Stellen darin einig zu sein, dass im Schanzenviertel des Jahres 2009 ein besetztes Projekt, das sich seit 20 Jahren gegen Umstrukturierung, Verdrängungs- und Vertreibungspolitik und der Kommerzialisierung eintritt, keinen Platz mehr in der Schanze haben soll.
Der SPD-Stadtentwicklungsexperte Grote hat in der Bild die Rote Flora als „abgeschottete Privatveranstaltung“ bezeichnet. Stattdessen sagen wir, dass das Schanzenviertel zu einer abgeschotteten kommerzialisierten Veranstaltung derer geworden ist, die das nötige Geld haben, sich im Stadtteil zu inszenieren.

Schwarze Blöcke statt Runde Tische!
Stoppt grot(t)-ige Stadtentwicklung!
Schanzenviertelfest feiern wie sie fallen!
Rote Flora wird 100!

Hamburg, 15.04.2009
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Ergänzungen

hier noch...

...der andere.... 15.04.2009 - 19:10
indyartikel, zur besseren Vernetzung ;)

"Hamburg: Abwicklung der Roten Flora?"

 http://de.indymedia.org/2009/04/247199.shtml

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Diskursive Chaostheorie im 'queeren' Freiraum

riotqueer 15.04.2009 - 18:33
Yo Leute,..feiert die Feste wie sie fallen....Jesus-Center hin oder her.....!

Zur Revolution der selbstverwalteten 'Art' kam es dann doch nicht im Dickicht des Terminis: 'BESETZT!" Die Gleichzeitigkeit des Ausschlusses arbeitsunfähiger Armer aus den regionalen Zuschreibungen vergangener 'Gerüchteküchen' wurden doch im 'Freiraum' des 'besetzten Status' erst durch die Politik solch 'vertreibender Hilfe' des 'Black Blocs' bzw. des Einschlusses potenzieller Arbeitskräfte in die 'Viertelszene' um St.Pauli/Altona/Karo und DADA, erwies sich als funktional für die Reproduktion der Stadt Hamburg. Erst recht das stetige Treiben zu r wärmeren Jahreszeit im 'Viertel' -
Nun stand den urbanen Entscheidungseliten ein Raum zur Verfügung, der während des 20jährigen 'kurzen Traums immerwährender Prosperität' im (Post-)Fordismus linksradikaler Politik zwar nicht verschwand, aber aus dem öffentlichen Bewusstsein rückte. Als sich der CDU-Senat anschickte, das 'Viertel' durch eine Stadterneuerungsprogramm gegen die Vorstädte zu stärken und die Stadtregion global zu positionieren, war in den Augen der Planer im 'Viertel' eine 'Residualpopulation' aufgehoben....die ursprünglichen Pläne das 'Viertel' abzureißen - und die Autonomen gleich mit - und wahlweise als Parkplatz-Politik oder sonstwas, alarmierten und liessen die Nachbargemeinden, die einen Abfluss 'Obdachloser' in ihre Gebiete befürchteten. Planer, Hansestadt, Anbieter von Musikevents und/oder 'sozialer Dienste' einigten sich schließlich auf einen territorialen Kompromiss: Die sogenannte 'Containment Policy'......was zur Folge hatte, das im Jargon 'Das Viertel' sowas von einer Leprakolonie auf Kokain, die Notfalls mit Polizeigewalt eingedämmt wird. An der 'Roten Flora' kann mensch mehr über Sozialpolitik der Stadt aus den letzten 20 Jahren erfahren, wie Elend und Reichtum durch die Anstrengungen lokaler Politik, Anbieter genannter Dienstleistungen und 'Securitydenke' nahezu spannungsfrei auf engsten Raum ko-existieren. Spannung entwickeln sich eher aus einer Richtung, die diesem Arrangement nichts abgewinnen kann: Den weltmarktorientierten Kleinunternehmern, Projektentwicklern und MieterInnen, die erst nach dem deutschen Urknall '89 sich im 'Viertel' ansiedelten......

Happy B-Day!

Soliparty

Hamburg 15.04.2009 - 18:52
 http://hamburg.antispe.org/archives/72


Am 18. April 2009 steigt im Café Knallhart eine Soliparty, um einen Teil der Prozesskosten der ehemaligen Tierbefreiungs-Gefangenen aus Österreich zu decken. Für den musikalischen Genuß und Tanzvergnügen wird eine breite Musikstil-Palette sorgen: 90s-Stilmix von Pop über Punk und HipHop bis Techno. Fingerfood-Buffet und Cocktails werden auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen lassen.
Der Eintritt zur Party ist zwar kostenlos, es wäre aber sehr wünschenswert, wenn die Party-Besucher_Innen trotztem etwas spenden. Jedes Euro wird benötigt!

18.04.2009 - Beginn: 22:00
Cafe Knallhart (Von-Melle-Park 9 auf dem Unicampus im Gebäude der DWP)

Hier einige Hintergrund-Infos zum Anlass der Party:
Am 21. Mai 2008 kam es österreichweit zu Hausdurchsuchungen in insgesamt 23 Wohnungen, Häusern und Büros. Spezialeinheiten der Polizei stürmten ab ca. 6 Uhr morgens mehrere Wohnungen von Tierschutz- und Tierbefreiungs-Aktivist_Innen. Einige der Betroffenen wurden mit gezogenen Waffen aus dem Schlaf gerissen, Wohnungen wurden verwüstet und Eigentum entwendet.
Die Durchsuchungen wurden mit dem österreichischen §278a, der Bildung einer “kriminellen Vereinigung” begründet, “einem Passus des Strafrechts, der auf Mafia, Schlepperbanden und ähnliches ausgerichtetist; vergleichbar mit dem §129(a) in Deutschland.
Die U-Haft ist zwar seit August/September 2008 vorbei, die Überwachung geht jedoch weiter. Es bleibt auch die Angst vor einer erneutenVerhaftung und das Warten auf die vollständigen Auswertungen der Polizeiarbeit, den Strafantrag der Staatsanwaltschaft und den Prozess. Es wird erwartet, dass Prozesskosten in 6-Stelliger Höhe auf die Angeklagten zukommen. Ein Teil davon ist jetzt schon fällig. Es kann also noch lange nicht von “Freiheit” gesprochen werden.

Für weitere Infos:  http://www.antirep2008.tk

Punker Picknick - Saufen gegen Willkür 25.04.

o-o 15.04.2009 - 19:40
am Wochenende 25.04 gehts schon los.. zum Jähliches Punker-Picknick nach Altona.Saufen gegen Willkür startet um 14h am BHF Altona.
Hier nen Videolink von 2006 und anbei nen Flyer.
Bringt mit wen Ihr kennt oder gerad auf der Strasse getroffen habt.

Um jeglichen Nörglern heir schon mal entgegen zu wirken,das Treffen hat durchaus einen politischen Hintergrund.Ab dem Jahr 2004 sind Ansammlungen und Lagerrei in der Altonaer Innenstadt für Punks und Obdachlose kriminalisiert und repressiv Verfolgt worden.

Bullen,Faschos und Prolls sind natürlich nicht willkommen.

ALERTA!PROST