1. Genfeld ausgesäht - neue Proteste geplant!
Tag 8 der Mahnwache am Gentechnikfeld.
Irgendwo auf der weiten Flur ist eine kleine Fläche mit Vogelschutznetz und Kaninchendraht gesichert: Genetisch veränderter Weizen soll hier stehen – das erste Feld der neuen Saison. Das Schild daneben weist auf dessen Bepflanzung hin.
Irgendwo auf der weiten Flur ist eine kleine Fläche mit Vogelschutznetz und Kaninchendraht gesichert: Genetisch veränderter Weizen soll hier stehen – das erste Feld der neuen Saison. Das Schild daneben weist auf dessen Bepflanzung hin.
Das Feld ist ständig gesichert durch zwei Securities und Dauerüberwachung der Polizei. Aber offensichtlich ist das Bedrohungspotential durch die AktivistInnen gestiegen. Seit der Nacht von Freitag auf Samstag sind Polizeihunde im Einsatz. Am Sonntag tauchte dann eine BFE-Truppe aus Schwerin auf. Sie stellten sich den KritikerInnen persönlich vor. Eine besonders tatkräftige Truppe seinen sie, so der Einsatzleiter, der sich auch nicht nehmen ließ darauf hinzuweisen, dass sich er und seine Kollegen mit der Biographie einzelner AktivistInnen schon beschäftigt hätten. Zuletzt noch der übliche Hinweis, dass man das Feld nicht betreten dürfe.
Die Gegenseite war offensichtlich sehr nervös, aber ob dickere Oberarme helfen?
Der spätere Abend brachte dann noch einige sonderbare Ereignisse. Nach dem gemütlichen Grillen verschwand die BFE-Truppe aus Schwerin, sie wurde durch die vom Abend zuvor bekannten Hundeführer ersetzt. Zusammen mit den Securities von ABS und deren Wachhündchen Lena wurden noch ein paar wenig koordinierte Zaunumrundungen gestartet, dann verschwanden die Polizisten plötzlich vollständig.
Zum Glück bietet sich am heutigen Ostermontag wieder das bekannte Bild: Einmal Security, einmal Polizei.
Am 3. April hatten GentechnikgegnerInnen das besagte Feld in Sagerheide nahe Rostock noch besetzt gehalten. Dann kam die Polizei und räumte die Fläche frei für die VersuchsbetreiberInnen aus dem nahegelegenen Dorf Groß Lüsewitz. Dort steht das Agrobiotechnikum, ein mit vielen Millionen Steuergeldern hochgezogenes Gründerzentrum für Gentechnik in der Landwirtschaft. Doch die AktivistInnen setzten nach und errichteten eine Mahnwache direkt am Zaun, der diesen wichtigsten Genversuchsstandort in Deutschland umgibt. Es ist deutlich zu spüren, dass das Interesse an der Thematik vorhanden ist. Autos halten an, um die Sprüche auf den Transparenten zu lesen. Vorbeikommende Menschen bleiben stehen und informieren sich. Einige sind extra wegen der Mahnwache gekommen. Das Feedback ist positiv, die meisten sind empört über das Vorgehen der Forschungsinstitute und Behörden. Das eingezäunte Areal am Ortsrand von Sagerheide (Gemeinde Thulendorf) ist zum Austragungsort des Streites um die grüne Gentechnik geworden.
Weitere Aussaaten stehen unmittelbar bevor!
In den kommenden drei Wochen werden die meisten weiteren Felder mit gentechnisch veränderten Pflanzen angelegt werden. Selbst wenn der im letzten Jahr noch kommerziell genutzt MON810-Mais durch die Landwirtschaftsministerin verboten werden sollte, bleibt für die GentechnikkritikerInnen viel zu tun: KWS, Bayer, BASF, etliche Kleinstfirmen und Uni-Institute wollen riskante Experimente mit Kartoffeln, Gerste, Weizen und Petunien durchführen. Auf diesem Höhepunkt der Auseinandersetzung rufen die AktivistInnen zu einem Aktionswochenende (17. bis 19. April) auf – gleichzeitig an vielen Feldern und vor Firmen! Die Kritik richtet sich gegen die Gentechnik, aber auch gegen andere Formen der Industrialisierung von Landwirtschaft. Geplant sind Maistausch und Gegensaaten in Bayern, Besetzungen in Üplingen (Genfeld) und Alt Tellin (Ferkelproduktionsanlage) sowie Fahrraddemonstration und Firmenbesuch bei der KWS in Einbeck. "Es wird Zeit, dass sich die bestehende gentechnikkritische Mehrheit auch dort zeigt, wo die Entscheidung fällt: An und auf den Feldern, vor und in Behörden und Firmen", hoffen die AktivistInnen, die auch über Ostern ihre Mahnwache und Aktionen an den Genfeldern nahe Groß Lüsewitz fortsetzen. Allein auf ein Verbot der Gentechnik durch die Bundesregierung wollen sie sich nicht verlassen. Selbst wenn es käme, würden Behörden, Konzernen und Lobbyverbänden weiter an ihrem Ziel festhalten, die Gentechnik überall zu verbreiten. Zwischen ihnen bestehen enge Seilschaften, so dass Genehmigungen und Gelder im Interesse der Gentechnikfirmen vergeben würden. Außerdem liefen gerade die riskanten Freisetzungsversuche in Üplingen, Groß Lüsewitz und die Versuche auf Konzernflächen auch dann weiter, wenn der Genmais verboten würde. Mit Millionengeldern wird dort die Forschung an Nahrungs- und Energiepflanzen vorangetrieben. "Es ist völlig absurd", schimpfen die GentechnikgegnerInnen. "Die Ministerin überlegt, Gentechnik zu verbieten und startet gleichzeitig im eigenen Ministerium die Förderung der biotechnologischen Entwicklung von Energiepflanzen!" Die grüne Gentechnik werde nur dann dauerhaft verschwinden, wenn sie nicht mehr durchsetzbar ist gegen die Menschen. Die müssen wieder lernen, sich zu wehren. Das Wochenende vom 17.-19. April könnte dazu ein guter Anfang oder weiterer Höhepunkt sein. Die verschiedenen Aktionen sind auf der Seite www.gentech-weg.de.vu zusammengestellt.
Kontakt: 0163/9233618 (Standort: Sagerheide)
Die Gegenseite war offensichtlich sehr nervös, aber ob dickere Oberarme helfen?
Der spätere Abend brachte dann noch einige sonderbare Ereignisse. Nach dem gemütlichen Grillen verschwand die BFE-Truppe aus Schwerin, sie wurde durch die vom Abend zuvor bekannten Hundeführer ersetzt. Zusammen mit den Securities von ABS und deren Wachhündchen Lena wurden noch ein paar wenig koordinierte Zaunumrundungen gestartet, dann verschwanden die Polizisten plötzlich vollständig.
Zum Glück bietet sich am heutigen Ostermontag wieder das bekannte Bild: Einmal Security, einmal Polizei.
Am 3. April hatten GentechnikgegnerInnen das besagte Feld in Sagerheide nahe Rostock noch besetzt gehalten. Dann kam die Polizei und räumte die Fläche frei für die VersuchsbetreiberInnen aus dem nahegelegenen Dorf Groß Lüsewitz. Dort steht das Agrobiotechnikum, ein mit vielen Millionen Steuergeldern hochgezogenes Gründerzentrum für Gentechnik in der Landwirtschaft. Doch die AktivistInnen setzten nach und errichteten eine Mahnwache direkt am Zaun, der diesen wichtigsten Genversuchsstandort in Deutschland umgibt. Es ist deutlich zu spüren, dass das Interesse an der Thematik vorhanden ist. Autos halten an, um die Sprüche auf den Transparenten zu lesen. Vorbeikommende Menschen bleiben stehen und informieren sich. Einige sind extra wegen der Mahnwache gekommen. Das Feedback ist positiv, die meisten sind empört über das Vorgehen der Forschungsinstitute und Behörden. Das eingezäunte Areal am Ortsrand von Sagerheide (Gemeinde Thulendorf) ist zum Austragungsort des Streites um die grüne Gentechnik geworden.
Weitere Aussaaten stehen unmittelbar bevor!
In den kommenden drei Wochen werden die meisten weiteren Felder mit gentechnisch veränderten Pflanzen angelegt werden. Selbst wenn der im letzten Jahr noch kommerziell genutzt MON810-Mais durch die Landwirtschaftsministerin verboten werden sollte, bleibt für die GentechnikkritikerInnen viel zu tun: KWS, Bayer, BASF, etliche Kleinstfirmen und Uni-Institute wollen riskante Experimente mit Kartoffeln, Gerste, Weizen und Petunien durchführen. Auf diesem Höhepunkt der Auseinandersetzung rufen die AktivistInnen zu einem Aktionswochenende (17. bis 19. April) auf – gleichzeitig an vielen Feldern und vor Firmen! Die Kritik richtet sich gegen die Gentechnik, aber auch gegen andere Formen der Industrialisierung von Landwirtschaft. Geplant sind Maistausch und Gegensaaten in Bayern, Besetzungen in Üplingen (Genfeld) und Alt Tellin (Ferkelproduktionsanlage) sowie Fahrraddemonstration und Firmenbesuch bei der KWS in Einbeck. "Es wird Zeit, dass sich die bestehende gentechnikkritische Mehrheit auch dort zeigt, wo die Entscheidung fällt: An und auf den Feldern, vor und in Behörden und Firmen", hoffen die AktivistInnen, die auch über Ostern ihre Mahnwache und Aktionen an den Genfeldern nahe Groß Lüsewitz fortsetzen. Allein auf ein Verbot der Gentechnik durch die Bundesregierung wollen sie sich nicht verlassen. Selbst wenn es käme, würden Behörden, Konzernen und Lobbyverbänden weiter an ihrem Ziel festhalten, die Gentechnik überall zu verbreiten. Zwischen ihnen bestehen enge Seilschaften, so dass Genehmigungen und Gelder im Interesse der Gentechnikfirmen vergeben würden. Außerdem liefen gerade die riskanten Freisetzungsversuche in Üplingen, Groß Lüsewitz und die Versuche auf Konzernflächen auch dann weiter, wenn der Genmais verboten würde. Mit Millionengeldern wird dort die Forschung an Nahrungs- und Energiepflanzen vorangetrieben. "Es ist völlig absurd", schimpfen die GentechnikgegnerInnen. "Die Ministerin überlegt, Gentechnik zu verbieten und startet gleichzeitig im eigenen Ministerium die Förderung der biotechnologischen Entwicklung von Energiepflanzen!" Die grüne Gentechnik werde nur dann dauerhaft verschwinden, wenn sie nicht mehr durchsetzbar ist gegen die Menschen. Die müssen wieder lernen, sich zu wehren. Das Wochenende vom 17.-19. April könnte dazu ein guter Anfang oder weiterer Höhepunkt sein. Die verschiedenen Aktionen sind auf der Seite www.gentech-weg.de.vu zusammengestellt.
Kontakt: 0163/9233618 (Standort: Sagerheide)
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Aktionswochenende in Üplingen
Das restliche Programm:
Freitags:Vortrag über die BioTech Farm
Genfeldbesetzungs- und befreiungsworkshop
Bildershow „Gentechnikwiderstand 2008“
Samstags:„Seed-Bomb“ Workshop
Podiumsdiskussion mit Befürwortern und
Gegnern der Gentechnik
Genfeldbesetzungs- und befreiungsworkshop
Konzert: Trikeorchester (Balkan-Volk/Ska)
Adresse: Ab Freitag und dann das ganze Wochenende zum Schlafen, für Vorträge,
Workshops und weiteres: Bauernstr. 8, 39343 Erxleben (bei Marienborn)
Sonntags zur Fahrradkarawane um 12 Uhr in Marienborn am Bahnhof.
Dann in Üplingen 15 Uhr zur Feldbesetzung mit VoKü(vegane Küche).
Kommt das Genmais-Verbot?
Das Ministerium hatte dazu in den vergangenen Wochen Untersuchungen über mögliche Gefahren für Natur und Umwelt ausgewertet. Der Mais des Saatgutunternehmens Monsanto ist derzeit die einzige Genpflanze, die Bauern in Deutschland auf die Äcker bringen dürfen. In dem Mais soll ein künstlich hergestelltes Gen den Schädling Maiszünsler bekämpfen. Bundesweit ist für dieses Jahr eine Anbaufläche von knapp 3600 Hektar geplant, vor allem in Ostdeutschland. Wegen unklarer Folgewirkungen ist der Genmais-Anbau in einigen EU-Staaten bereits verboten.(...)
Weiterlesen: http://www.tagesschau.de/inland/genmais108.html
Gendreck Weg!
Die Zeit drängt: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner kann dies mit einem Verbot noch verhindern. Die Ministerin muss ihren Worten nun sofort Taten folgen lassen! Unterzeichnen Sie unseren Appell an Ministerin Aigner!
UNTERZEICHNEN
http://www.campact.de/gentec/sn3/signer
Gendreck Weg!
http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-post-6718.html#6718
http://twitter.com/AntifaNews
Anbau von umstrittenem Genmais gestoppt!
http://www.campact.de/gentec/home
Anbau von umstrittenem Genmais gestoppt
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,618850,00.html
Genmais verboten
Interview auf: http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=27464
Nur Sorte MON 810 verboten
Audio: http://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio36866.html
Artikel:
http://www.tagesschau.de/inland/genmais112.html
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
und wie sieht es aus — mit
@tagesschau — egal