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Es ist nicht das Ziel von Indymedia, ein umfassendes Infoportal incl. Forum für die Verlautbarungen politischer Gruppen anzubieten. Indymedia will ein Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihren eigenen Inhalte bieten. Indymedia will nicht als virtueller Flugblattständer für die Verbreitung, Kritik und Diskussion konkurrierender teilweise dogmatischer Ideologien herhalten. Das Veröffentlichen von Gruppenstellungnahmen und Flugblatttext gehört nicht zu den Zielen des Projektes. Mehr Informationen darüber, warum sich Indymedia nicht zum Diskutieren von politischen Texten eignet, findest Du hier. Bitte nutze stattdessen die verlinkten Online-Diskussionsforen.
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Historischer Tiefpunkt des dt. Anarchismus
Hippies verhindern Rausschmiss von "Fuck For Forrest" vom Anarchistischen Kongress in Berlin. Ein problematisches Verständnis von Toleranz, individueller Freiheit und Hierachielosigkeit verhinderte einen konsequenten Umgang mit sexualisierten Grenzüberschreitungen.
Zur Sache: Bereits in der BZ vom 9. April aber auch auf dem Anarchistischen Kongress gab es ein reges Interesse an dem Workshop mit dem Titel "Anarchie und Sex", der am Samstag Abend stattfand. Sex ist in unserer Gesellschaft kein einfaches Thema und mit vielen meist berechtigten Ängsten sowie mit Herrschaft verbunden. Ein besonderes Gesprächsbedürfnis ist daher nicht sehr verwunderlich. Im Zuge des Workshops, bei dem es auch um die Konstruktion von Geschlechterrollen und deren Hierarchisierung ging, stellten einige Menschen ihr Projekt "Fuck for Forrest" vor. Dies geschah weitgehend spontan. Bei der Projektvorstellung blieb es allerdings nicht, sondern ein Mann aus der Gruppe zog seine Kleidung aus. Er wurde darauf hingewiesen, dass dies von einigen Teilnehmer_innen des Workshops als unangemessen empfunden wurde. Daraufhin wurde die intervenierende Person als "Kampflesbe" tituliert und in der weiteren Diskussion Menschen, die ein Problem mit der Situation hatten, ein verklemmtes Verhältnis zu ihrem Körper unterstellt. Die Beschreibung der Einzelheiten dieses Vorgangs ersparen wir uns und euch.
Soweit zum Samstag. Kommen wir zum Sonntag, an dem der Konflikt eskalierte und zum Abbruch des Kongresses führte. Am Vormittag wollte "Fuck for Forrest" eine Nacktblockade veranstalten. Was der politische Charakter dieser Aktion sein sollte blieb weitgehend unklar. Effektiv blockiert wurde allerdings der Ablauf des Kongresses. Nach den Vorfällen des Vorabends in Verbindung mit der Tatsache, dass die Mitglieder von "Fuck for Forrest" den ganzen Tag nackt auf dem Gelände herumliefen, kam es zu mehreren heftigen Auseinandersetzungen und der Forderung, dass die Gruppe vom Kongress ausgeschlossen wird. In den Diskussionen zeigten sich die Mitglieder der Gruppe völlig uneinsichtig und waren auch nicht bereit, das Kongressgelände zu verlassen. Eine Gruppe von Menschen traf sich, das Problem zu klären und entschloss sich zu einer direkten Intervention, nämlich dem Rausschmiss der Gruppe. Die Umsetzung dieser Entscheidung war jedoch nicht möglich, da sich eine beträchtliche Zahl von Kongressteilnehmer_innen mit den "Fuck for Forrest"-Leuten solidarisierte. Sie verhinderten effektiv deren Rausschmiss.
Unter dem Eindruck der Geschehnisse sahen die Organisator_innen keine Möglichkeit, den Kongress weiter zu führen. Nach einigen internen Beratungen erklärten sie den Abbruch der Veranstaltung, was konkret bedeutete, dass die Verpflegung eingestellt und der Zugang zu den Räumen verwehrt wurde. Grund dafür war vor allem die Einschätzung der Orga-Gruppe, dass antisexistische Schutzräume und somit eine antisexistische Praxis nicht mehr gewährleistet werden konnten. Die Verantwortung dafür sahen sie nicht in der Gruppe "Fuck for Forrest" sondern vor allem in der aktiven Solidarisierung gegen deren Rausschmiss.
Bei "Fuck for Forrest" handelt es sich in keiner Weise um eine irgendwie geartete emanzipatorische Gruppe. Ihr politischer Ansatz ist es, Geld zu sammeln, um damit Regenwald zu kaufen. Trotz aller Liebe zum Regenwald, mit Anarchismus hat das Kaufen von Regenwald herzlich wenig zu tun. Diese Form der Privatisierung von Land ist eher eine moderne Variante des Ablasshandels. Der problematischste Teil dieses Geschäftes ist aber, dass "Fuck for Forrest" Geld mit Porno-Filmen sammelt. Dies muss in diesem Fall nicht aus einer Anti-Porno-Haltung heraus kritisiert werden, sondern aus dem Charakter der Filme, die diese Gruppe dreht. Sie reproduzieren ein heterosexuelles, auf eine männliche Zielgruppe ausgerichtetes Geschlechterverhältnis. Frauen werden als benutzbare und gefügige Objekte dargestellt. Daran ändert auch nichts, dass dies freiwillig geschieht. Doch selbst das muss bei dieser Gruppe in Frage gestellt werden. So gibt es konkrete Vorwürfe gegen Mitglieder, Menschen alkoholisiert zum Sex vor der Kamera gedrängt zu haben. Diese Vorwürfe können an dieser Stelle nicht geklärt werden, aber auch unabhängig davon hat das Konzept von "Fuck For Forrest" nichts mit Anarchie und Emanzipation zu tun.
Unverständlich bleibt, wieso nach der Veröffentlichung von Informationen über diese Gruppe sowie deren Verhalten auf dem Kongress, eine Solidarisierung überhaupt stattfand. Die Gruppe erlangte so eine Wichtigkeit, die ihr gar nicht gebührt. Das gesamte Thema hätte innerhalb kürzester Zeit abgehakt werden können. Ein problematischer Freiheitsbegriff ("Es schränkt meine Freiheit ein, wenn ich hier nicht nackt rumlaufen kann.") war aber nicht nur bei den "Fuck for Forrest"-Leuten vorhanden, sondern auch bei jenen, die sich solidarisierten. Abstrakt zu behaupten, der Ausschluss einzelner Menschen sei ein Rückgriff auf Systemmechanismen, bedeutet schlussendlich Handlungsunfähigkeit gegen Übergriffe jeglicher Art.
Problematisch an der Geschichte ist dabei nicht das grenzüberschreitende und zu verurteilende Verhalten Einzelner, sondern die Unmöglichkeit, eine antisexistische Praxis umzusetzen. Die Geschehnisse des Wochenendes zeigen einen desolaten Zustand der anarchistischen Bewegung in Deutschland, der geprägt ist von einem falschen Verständnis von Anarchie und dem Ausblenden bestehender Herrschaftsverhältnisse. Anarchie bedeutet eben nicht, die eigene Freiheit über die Freiheit anderer zu setzen, sondern das Ausleben der eigenen Freiheit unter dem Aspekt der Reproduktion von Herrschaftsverhältnissen und der Rücksichtnahme auf Bedürfnisse und Grenzen anderer zu reflektieren und ggf. einzugrenzen.
Für einen Anarchismus, der mehr als Lifestyle ist!
Soweit zum Samstag. Kommen wir zum Sonntag, an dem der Konflikt eskalierte und zum Abbruch des Kongresses führte. Am Vormittag wollte "Fuck for Forrest" eine Nacktblockade veranstalten. Was der politische Charakter dieser Aktion sein sollte blieb weitgehend unklar. Effektiv blockiert wurde allerdings der Ablauf des Kongresses. Nach den Vorfällen des Vorabends in Verbindung mit der Tatsache, dass die Mitglieder von "Fuck for Forrest" den ganzen Tag nackt auf dem Gelände herumliefen, kam es zu mehreren heftigen Auseinandersetzungen und der Forderung, dass die Gruppe vom Kongress ausgeschlossen wird. In den Diskussionen zeigten sich die Mitglieder der Gruppe völlig uneinsichtig und waren auch nicht bereit, das Kongressgelände zu verlassen. Eine Gruppe von Menschen traf sich, das Problem zu klären und entschloss sich zu einer direkten Intervention, nämlich dem Rausschmiss der Gruppe. Die Umsetzung dieser Entscheidung war jedoch nicht möglich, da sich eine beträchtliche Zahl von Kongressteilnehmer_innen mit den "Fuck for Forrest"-Leuten solidarisierte. Sie verhinderten effektiv deren Rausschmiss.
Unter dem Eindruck der Geschehnisse sahen die Organisator_innen keine Möglichkeit, den Kongress weiter zu führen. Nach einigen internen Beratungen erklärten sie den Abbruch der Veranstaltung, was konkret bedeutete, dass die Verpflegung eingestellt und der Zugang zu den Räumen verwehrt wurde. Grund dafür war vor allem die Einschätzung der Orga-Gruppe, dass antisexistische Schutzräume und somit eine antisexistische Praxis nicht mehr gewährleistet werden konnten. Die Verantwortung dafür sahen sie nicht in der Gruppe "Fuck for Forrest" sondern vor allem in der aktiven Solidarisierung gegen deren Rausschmiss.
Bei "Fuck for Forrest" handelt es sich in keiner Weise um eine irgendwie geartete emanzipatorische Gruppe. Ihr politischer Ansatz ist es, Geld zu sammeln, um damit Regenwald zu kaufen. Trotz aller Liebe zum Regenwald, mit Anarchismus hat das Kaufen von Regenwald herzlich wenig zu tun. Diese Form der Privatisierung von Land ist eher eine moderne Variante des Ablasshandels. Der problematischste Teil dieses Geschäftes ist aber, dass "Fuck for Forrest" Geld mit Porno-Filmen sammelt. Dies muss in diesem Fall nicht aus einer Anti-Porno-Haltung heraus kritisiert werden, sondern aus dem Charakter der Filme, die diese Gruppe dreht. Sie reproduzieren ein heterosexuelles, auf eine männliche Zielgruppe ausgerichtetes Geschlechterverhältnis. Frauen werden als benutzbare und gefügige Objekte dargestellt. Daran ändert auch nichts, dass dies freiwillig geschieht. Doch selbst das muss bei dieser Gruppe in Frage gestellt werden. So gibt es konkrete Vorwürfe gegen Mitglieder, Menschen alkoholisiert zum Sex vor der Kamera gedrängt zu haben. Diese Vorwürfe können an dieser Stelle nicht geklärt werden, aber auch unabhängig davon hat das Konzept von "Fuck For Forrest" nichts mit Anarchie und Emanzipation zu tun.
Unverständlich bleibt, wieso nach der Veröffentlichung von Informationen über diese Gruppe sowie deren Verhalten auf dem Kongress, eine Solidarisierung überhaupt stattfand. Die Gruppe erlangte so eine Wichtigkeit, die ihr gar nicht gebührt. Das gesamte Thema hätte innerhalb kürzester Zeit abgehakt werden können. Ein problematischer Freiheitsbegriff ("Es schränkt meine Freiheit ein, wenn ich hier nicht nackt rumlaufen kann.") war aber nicht nur bei den "Fuck for Forrest"-Leuten vorhanden, sondern auch bei jenen, die sich solidarisierten. Abstrakt zu behaupten, der Ausschluss einzelner Menschen sei ein Rückgriff auf Systemmechanismen, bedeutet schlussendlich Handlungsunfähigkeit gegen Übergriffe jeglicher Art.
Problematisch an der Geschichte ist dabei nicht das grenzüberschreitende und zu verurteilende Verhalten Einzelner, sondern die Unmöglichkeit, eine antisexistische Praxis umzusetzen. Die Geschehnisse des Wochenendes zeigen einen desolaten Zustand der anarchistischen Bewegung in Deutschland, der geprägt ist von einem falschen Verständnis von Anarchie und dem Ausblenden bestehender Herrschaftsverhältnisse. Anarchie bedeutet eben nicht, die eigene Freiheit über die Freiheit anderer zu setzen, sondern das Ausleben der eigenen Freiheit unter dem Aspekt der Reproduktion von Herrschaftsverhältnissen und der Rücksichtnahme auf Bedürfnisse und Grenzen anderer zu reflektieren und ggf. einzugrenzen.
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Ergänzungen
kongressauflösung: erklärung des orgateams
Das absehbare Distaster von Berlin
Zum Glück gibt es aber nicht nur das Sammelsurium von Berlin, das so gerne den "Anarchismus im 21. Jahrhundert" repräsentieren möchte und dennoch nur eine Randerscheinung innerhalb der libertären Bewegung darstellt. Während in Berlin über "anarchistisch orientierte Vereinssatzungen", "Beitragen statt tauschen" und ähnlich elementare Themen diskutiert wird, wächst überall im Land die Zahl derjenigen, die verstanden haben, dass ein Anarchismus ohne Bezug auf die sozialen und Klassenkämpfe eine unmögliche Angelegenheit ist. Was nützt es, sich stundenlange Abhandlungen über die Notwendigkeiten und Möglichkeiten einer "5-Stunden-Woche" anzuhören, wenn man selbst nicht organisierter Teil einer (Klassen-)bewegung ist, die die Voraussetzungen hierfür, nämlich die Abschaffung des Kapitalverhältnisses, in Angriff nimmt?
Auf dem Berliner Kongress spielte das einschneidendste Ereignis der letzten Jahre oder Jahrzehnte, die globale Krise, in die das Kapital gerade steuert, in der Vorbereitung kaum eine Rolle. Dabei zeigt gerade diese Krise, wie aktuell und auf der Höhe der Zeit die sozialen Strömungen im Anarchimus, der Anarchokommunismus und allen voran der Anarcho-Syndikalismus (wieder) sind. Zu den wenigen Ansätzen jenseits von Lifestyle und Anarchie gehörte in Berlin ein Vortrag mit der Fragestellung "Was können AnarchistInnen und MarxistInnen voneinander lernen?". Bleibt zu hoffen, dass sich abseits des Berliner Kongresses die Einsicht durchsetzt, dass es in beiden Strömungen Teile gibt, die sehr viel mehr Gemeinsamkeiten haben, als es etwa verschiedene "anarchistische" Strömungen untereinander jemals haben werden.
Vielleicht war der Schock von Berlin ja aber auch ein ganz heilsamer und führt dazu, dass sich der eine oder die andere auf die Suche "back to the roots" machen.
Die größten Spießer im Land
Vielmehr blamierte sich jene Szene, die sich selbst Anarchistisch nennt und dennoch jeden deutschen Straßensäufer an autoritärem Verhalten überbieten möchte, bis auf die Knochen dadurch, dass sie nicht in der Lage war adäquat auf Nacktheit zu reagieren - nämlich gar nicht.
Eine Szene, die wirklich annähernd ein Interesse am Anarchismus hätte, würde einsehen müssen - neben der Auflösung des Kapitalverhältnisses, die hier ja bereits mehrfach in den Kommentaren angesprochen wurde - dass die sexuelle Identität eines jeden seine Privatsache ist, solange nicht wirklich Grenzen aktiv überschritten werden. Dies aber ist nur möglich durch direkte Bezüglichkeit auf eine Person. Die Grenzüberschreitung die nur durchs reine Dasein (egal ob das Nackt, angezogen, oder mit Bodypainting ist) existiert NICHT.
Dennoch gerierte man sich wieder als die Szene, die dem Papst das Päpstlich-sein neidet: Da man per definition nicht prüde ist - man ist ja links, emanzipatorisch und ähnliche abgeschmackte Schlagwörter - und Nacktheit dann eben doch auf die eigene Spießigkeit trifft, bleibt nichts anderes übrig als die Störer des kleinbürgerlichen Schwarzkapuzenfriedens des Geländes zu verweisen.
Hierbei schreckt man auch nicht davor zurück, das ganze mittels des hanebüchenen Konstruktes der "Definitionsmacht" - also der institutionalisierten Lynchjustiz sexuell verunsicherter Pseudorevolutionäre - als "sexuellen Übergriff" zumindest, stellenweise aber gar als "Vergewaltigung" zu rechtfertigen. Hatte ich bisher noch durchaus Einwände, wenn das Thema Definitionsmacht allzu harsch angegriffen wurde, bewies dieser Kongress - abermals - dass es auf ganzer Linie scheitert und das Pamphlet der Bahamas über die "Infantile Inquisition" nichts an seiner Aktualität eingebüßt hat. Der Hohn, den es für ECHTE Opfer von Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen darstellt, wenn diese Geschehnisse dergestalt relativiert werden, ist den linksdeutschen Ideologen gar nicht mehr bewusst.
Dementsprechend fällt es ihnen dann auch nicht mehr auf, inwiefern sie das betreiben, was von ihnen zurecht als Teil widerwärtig patriarchalen Bewusstseins gebrandmarkt wird: Namentlich Blame the Victim Strategien.
Am öffentlichen Pranger - also dem Treppenhaus des Bethaniens - werden allen Ernstes Zettel ausgehängt, an denen verkündet wird, Nacktheit triebe Vergewaltigung voran. Dass sie sich damit auf dem Niveau des Mackers befinden, der sich gewiss ist, dass der Minirock des Mädchens gradezu eine Aufforderung war, zu vergewaltigen, ist da freilich egal.
Die ganze Lächerlichkeit kam dann noch einmal auf dem "Krisen-Plenum" zu Tage, als jemand allen Ernstes den Satz formulierte:
"Das Problem ist nicht, dass sie nackt sind - das Problem ist wie sie nackt sind."
Die Berliner Anarchisten und Anarchistinnen durften also wieder einmal beweisen, dass sie kleinbürgerliche Ideologen reinsten Wassers sind - und eine Gesellschaft, die im kommunistischen Eigeninteresse nur noch zum gemeinsamen Biertrinken aufgesucht werden sollte: Denn solange sie nicht gerade über Politik reden, sind einige Menschen dort durchaus nett.
fälschlicherweise emanzipiert
Traurig war dann, dass aus der abendlichen Kälte und aus dem dunklen heraus nur so wenige Menschen bereit waren die Geschehnisse weiter zu reflektieren. Der Workshop wurde nämlich fortgesetzt, etwa 30 bis 40 Menschen reflektierten das Geschehene (u.a.) erst in einem Raum ausserhalb des Bethaniens und dann im Bethanien.
Solidarität kann also auch dadurch enstanden sein, dass die Kommunikation nicht funktioniert war, es dunkel war, viele dazwischenredeten, applaudierten, sich im Kreis privat unterhielten, es verdammt kalt war und schätzungsweise bis zu 300 Menschen an dem Workshop teilnahmen. Und warum wurde das überhaupt als "Workshop" angekündigt? Andere Diskussionen wurden als "Diskussion" angekündigt.
Mir missfiel an den (FFF-)Diskussionen, dass das Gros davon ausging, dass es vollkommen in Ordnung für alle ist sich in einen Kreis zu setzen und loszureden. Reden ist aber nicht das einzige Kommunikationsmittel, und viele beherrschen das Kommunikationsmittel "reden", besonders vor vielen Menschen, nicht. Von haben die (Rede-)Starken hier die (Rede-)Schwachen mit ihrer Macht zu reden unterdrückt. Das fand ich nicht emanzipatorisch. Ein emanzipatorisches Mittel wäre z.B. gewesen, dass ein instrumentalisierter sprachgewaltiger Mensch Texte von anderen Menschen, die sich nicht zu reden trauen, zugesteckt bekäme und diese dann im Kreis zeitnah vortragen würde. Ein anderes Mittel wäre auch ein Workshop anzubieten, in dem die Menschen trainiert werden wie sie laut und konzentriert vor anderen Menschen reden.
Ich ging zum Workshop "Anarchismus und Sex" zum einen aus Neugierde (wegen der Ankündigung als Workshop), zum anderen weil ich herausfinden wollte was Anarchismus und Liebe (zu anderen Menschen) überhaupt ist. Fazit: Es war vieles sehr enttäuschend, die Diskussionen aber sehr aufschlussreich für mich. Der Workshop war kein Workshop, sondern eine Diskussionsrunde. Das war so nicht angekündigt, hat mich nicht gewundert aber ich kam mir etwas "verschaukelt" vor. Was Anarchismus ist habe ich auch nicht mitbekommen, auch habe ich nicht mitbekommen was Liebe (zwischen Menschen) sein soll. Viele der diskutierenden Menschen haben den Begriff Liebe mit den Begriff selbst in der Definition definiert, dabei auch noch total verallgemeinert und sich schliesslich auf körperliche Reaktionen oder andere Begriffe (wie Glück) bezogen. Also, was zum Teufel ist Liebe? Anarchismus, was ist das? Um diese Frage zu klären war ich hauptsächlich auf dem Kongress.
Die Praxis auf dem Kongress hat mir gezeigt, dass (das auf dem Kongress gezeigte) nichts weiter als ein Versuch war sich von der Herrschaft zu befreien und das nicht gelang. Ich habe dort viele eninfühlsame Menschen erlebt, sie waren rück- bzw vorsichtsvoll, kommunikativ und neugierig (das Wort "neugierig" ist irgendwie falsch, aber ich hoffe Ihr versteht was ich meine). Ich fand, es war ein guter Versuch!! AUF EIN NEUES
Irritierend fand ich, warum einige Zeitungen berichteten, dass die Räume schon Wochen vor dem Kongress abgesagt wurden. Ist da was dran oder wird das durch diese kommerziellen Medien (BZ, Morgenpost, Berliner Kurier) falsch kommuniziert?
klar, herrschaftsfrei und so alter....
FFF waren nicht in irgenwelchen vollbesetzten, dichtgedrängten seminarräumen sondern auf der "öffentlichen" wiese vor dem bethanien... genug platz für andere, FFF nicht zwangsläufig wahr nehmen zu müssen. Auch ging es nicht um einen zugang zum Bethanien.. FFF saß mit ihren 3 nakedeis lediglich unter einem Baum um den sich der empörte "linke, emanzipierte" mob sammelte.
Besonders herrschaftsfrei waren dann die männlichen! protagonisten der "empörten" die sich einen Meter vor die sitzenden leute von FFF stellten und dann mit megafon! verlauten ließen "wir wollen das ihr geht", während gleichzeitig frauen-mili-combos darüber diskutieren wie man FFF am effektivsten vom Gelände bekommt. Schön zu sehen wie sich der einsatz von meinungsverstärkern immer breiterer beliebtheit in der auseinandersetzung untereinander erfreut.
schön auch die sprüche von "empörten" am rande im stile von: "...und dann auch noch so alte männer...." oder "..raucher werden schließlich auch zurechtgewiesen....". stimmt ja schließlich auch: nakedeis sind eine potentielle gesundheitsgefährdung die ihrer umgebung einfach keine wahl lassen als an ihr teilzunehmen.
Toll ist auch wenn sich leute in extrem knapper bekleidung an vorderster front über nacktheit aufregen. frage am rande: nacktheit ist "sexistischer" oder grenzverletztender als minirock oder hotpants?
aber geht mal schön in eure tollen RZBs, tratscht schön über "wer sich von wem getrennt und mit wem geknutscht hat" und jagt nakedeis... is voll emanzipiert alter...
mal halblang
FFF
hxxp://www.fuckforforest.com/
Ich denke, wer sich DAS reinzieht, der kann sich auch eine Meinung dazu bilden...
mangelnde Kommunikation und falscher Umgang
Leider habe ich den Anarchie und Sex Vortrag nicht mitbekommen. Dementsprechend wusste ich auch nicht, dass es die Beleidigung "Kampflesbe" gegeben hatte. Ein Freund, der da war hatte mir nur erzählt, dass das alles etwas wirr gewesen sei und ein paar sehr merkwürdige, aber eigentlich nicht wirklich ernstzunehmende Personen (FFF) mehr oder weniger den Vortrag gesprengt hatten.
Was ich dann selbst mitbekommen habe war, dass sich am Sonntag, während ich gerade den Vortrag "Anarchie und Bildung" besuchte habe, an einer Ecke des Platzes vor dem New Yorck ein paar Leute ausgezogen hatten und eigentlich nur relativ unauffällig da rumchillten. Das hat mich eigentlich nicht besonders gestört; solange ich mich nicht ausziehen musste, war mir das relativ egal. Irgendwann wurde es dort dann lauter - eine Menschentraube hatte sich um die FFFler gebildet. Einige Leute diskutierten mit ihnen. Das wirkte eigentlich relativ sachlich und entspannt, bis dann irgendwann eine Frau schreiend von dem Haufen wegrannte. Irgendwann, das kann ich zeitlich nicht emhr so richtig einordnen, wurde dann per megaphon dazu aufgefordert die FFFler vom Gelände zu werfen, weil Leute in ihrem Verhalten eine Grenzverletzung sahen. Da alles was ich zu diesem Zeitpunkt von ihrem Verhalten wusste, war, dass sie sich nackt ausgezogen hatten, reagierte ich nicht; ich hielt das alles für irgendeine alberne Geschichte bei der irgendwelche Leute ihren Willen durchdrücken wollten und kümmerte mich nicht weiter darum. Später, während des Hausbesetzungs-Vortrags, wurde dann wiederholt, dass die Leute rausgeworfen werden sollen. Zu keinem Zeitpunkt war dabei die Rede davon, wie es später auf dem spontanen Plenum nach der Auflösung behauptet wurde, dass es ein Plenum und eine Diskussion mit den Leuten geben sollte. Auch wurde die sexistische Beschimpfung vom Tag davor überhaupt nicht erwähnt.
Der Kern des Problems ist meiner Meinung bereits am Samstag abend zu suchen. Bereits bei der ersten sexistischen Beschimpfung hätte die entsprechende Person rausgeworfen werden sollen und nicht erst am Tag darauf. Wohlgemerkt: diese eine Person hätte rausgeworfen werden sollen. Warum mensch Nacktheit an sich als Problem empfinden sollte, hat hier nämlich bisher niemand auch nur annähernd plausibel erklärt. KeineR der Nackten hat jemanden angefasst. Es kam meines Wissens bis auf den einen sexistischen Ausfall des einen Mannes zu keinen sxistischen Beleidigungen.
Wer Nacktheit an sich als Problem sieht, der sollte nochmal zurück zu den Büchern und seinen eigenen Anspruch an eine befreite Gesellschaft überprüfen. Vor nichtmal 30 Jahren übrigens war das alles noch ein bisschen klarer: hxxp://www.daslinkeforum.de/Tuwat-Menschenschrift-1981_index11824.htm
FFF'ler in den Wald & keine Macht den Orgas!
*Nacktheit ist eben nicht gleich Nacktheit!
Der Unterschied zwischen der FKK Bewegung in der DDR, die hier schon angesprochen wurde und den fff Leuten ist, dass FKK keine sexualisierte Nacktheit darstellt (besser vllt. dargestellt hat…). Und da sind wir auch schon beim generellen Problem, in der heutigen Gesellschaft ist Nacktheit immer an sexuelle Inhalte gekoppelt (Werbung, z.b. Plakate, Fernsehen, Zeitschriften, Sex sells…). Fuck For Forest reproduzierten mit ihrer Aktion genau dieses Bild, Nacktheit+Sex und das auf eine sehr penetrante Art und Weise. Hätten dort jetzt drei Nackedeis einfach mal nur rumgesessen ohne sich permanent mit ihrer sexualisierten Nacktheit in den Vordergrund (z. B. sich gegenseitig anzutatschen etc.) zu drängen und Leute zu hindern ihre Workshops durchzuführen, hätte es sicherlich nicht solche Probleme gegeben. Mag sein, dass sich einzelne Menschen in irgendeiner Art und Weise trotzdem daran gestört hätten, schon alleine, da Nacktheit ohne sexuelle Bezüge heute nicht mehr ausgelebt werden kann und Frauen in dieser Gesellschaft eben oft schon negative Erfahrungen mit sexueller Gewalt/Übergriffen etc. gemacht haben.
Ich für meinen Teil fühle mich von dieser penetranten sexualisierten Nacktheit der fff Leute gestört. Heutzutage ist es nicht einmal mehr möglich nackt zu sein, ohne dass frau nicht angegafft, angebaggert oder gar sexuell belästigt wird. Ich will wieder die Freiheit haben, mich nackt bewegen zu können, ohne dass mein nackter Körper von Männern als Sexobjekt angesehen wird. Aber genau diese Sichtweise wird durch Gruppen wie fff verteten und das hat nix mit individueller Freiheit zu tun, ganz im Gegenteil, als Frau darf ich bei denen nur nackt sein, wenn ich zum Sex bereit bin und wenn ich damit ein Problem habe, dann bin ich verklemmt oder eben `ne Hardcorelesbe etc. Was daran nun anarchistisch sein soll, ist mir schleierhaft! Aber vllt. können mich die „Experten“ hier, die ja alle so genau wissen, was Anarchismus ist, darüber aufklären…
*Überforderte Orga, aggressive Mobaction, zu wenig Kommunikation
Die OrganisatorInnen waren meiner Meinung nach mit diesem Konflikt total überfordert, am Ende war alles nur noch chaotisch. Ich denke dem überwiegenden Teil der KongressteilnehmerInnen konnte nicht vermittelt werden, was nun genau das Problem war. Ein Teil derer, die den Vorfall auf dem Workshop mitbekommen haben (ich stand ganz hinten, hab kein Wort verstanden…), haben auf eine sehr unschöne Art und Weise versucht das Problem zu „lösen“. Es bildete sich ein aggressiver Mob (so hat diese Aktion zumindest auf mich gewirkt), der aber auch nicht in der Lage war den TeilnehmerInnen zu vermitteln, worum es überhaupt ging (ich bin davon ausgegangen, das Problem wäre alleine die Nacktheit der fff Leute). Die ganze Szenerie war mehr als eigenartig, da war nun dieser aggressiv auftretende Mob, mit SprecherIn+ Megaphon (auch da konnte mensch nicht wirklich etwas verstehen), die die fff Leute, die dann auch tatsächlich fast bekleidet waren verfolgten, ja mensch, wie soll ich mich denn damit „solidarisieren“? Parallel dazu fanden weiter Vorträge statt, z. B. der zur Hausbesetzung, dessen TeilnehmerInnen sich aufgrund der Lautstärke dann einige Meter weiter verlagert haben und ich denke nicht weil sie Sexismus und Homophobie dulden oder toll finden, sondern weil schlicht und einfach nicht rüberkam, dass es darum ging… Von den OrganisatorInnen kam nix, außer ein unscheinbares DIN A4 Blatt und dass sie sich in einen der Kongressräume flüchteten, in dem ein geschlossenes Plenum stattfand. Das Ergebnis davon war der Abbruch des Kongresses. Die im Übrigen anscheinend noch nicht einmal im Konsens getroffene Entscheidung der OrganisatorInnen wurde den KongressteilnehmerInnen dann auf einem Gesamtplenum aufgedrückt. Selbst hier musste erst einmal von TeilnehmerInnen um eine Beschreibung der Vorfälle, die zu diesem Beschluss geführt haben, gebeten werden. Warum gab es keine Interaktion zwischen den OrganisatorInnen und den TeilnehmerInnen, warum kein Gesamtplenum zeitnah zu den Vorfällen, warum erst nachdem die OrganisatorInnen bereits vollendete Tatsachen geschaffen hatten?
Ja, der a-Kongress wurde abgebrochen, da es an anarchistischer Praxis mangelte, da stimme ich den OrganisatorInnen sogar zu!
*Lösungsvorschlag:
Sollte jemensch nach diesem Disaster doch noch mal Lust haben, einen a-Kongress (oder möglicherweise auch einen Kongress, der nicht nur auf AnarchistInnen beschränkt ist, z. B. auch antiautoritäre Gruppen/Orgas, Antifas etc einbezieht), organisieren wollen, schlage ich vor eine Vertrauensgruppe, bestehend aus weiblichen und männlichen MitgliederInnen einzurichten, die sich unabhängig von der Orga um diese Art von Probleme kümmert. Die Vertrauensgruppe selbst hat keine Machtbefugnisse, außer dass sie ein Gesamtplenum einberufen kann. Die oder der Betroffene kann sich dann einer/m Mitglied/erin dieser Vertauensgruppe anvertrauen oder aber einen Menschen, dem sie/er vertraut dort hinschicken und für sich sprechen lassen. Wünschenswert wäre, wenn sich die Vertrauensgruppe beide Seiten der Geschichte anhört, dann kann ein Gesamtplenum einberufen werden, auf dem den KongressteilnehmerInnen und der Orga mitgeteilt wird, was passiert ist. Das gesamte Plenum sollte einen einstimmigen Beschluss fassen, wie reagiert wird. Alle KongressteilnehmerInnen sorgen dafür, dass ihr Beschluss auch umgesetzt wird. Sollten sie nicht zu einer einstimmigen Entscheidung kommen, kann der Kongress von ihnen aufgelöst werden.
Ergänzung
Ein Gefühl der Irritation angesichts nackter Personen (das ich bei mir selbst bekämpfen muss) ist in jedenfalls mehr Ausdruck der Verletzung bürgerlicher Nacktheitstabu-Sozialisierung als persönliche Grenzverletzung. Wie sollte man es sonst bewerten, daß in der nachfolgenden Diskussion den FFFlern "angeboten wurde", "sich wieder anzuziehen"? Die späteren Vorwürfe der homophoben Beleidigung etc. sind davon völlig getrennt zu betrachten.
Ein nicht-peinlicher Umgang wäre nur möglich gewesen, hätte man die konkreten Vorwürfe unabhängig vom Bekleidungszustand der Leute diskutiert. Pornoproduzent zu sein und Leute homophob zu beleidigen wären allerdings Gründe genug für einen Rauswurf gewesen. Die hochgekochten Gemüter, das ständige Referieren auf (bzw. sich angegriffen fühlen von) Nacktheit, lassen leider doch das bittere Nachgefühl, daß es im Wesentlichen dann doch ums Nacktheitstabu ging, und die anderen Gründe quasi nachgeliefert wurden.
Andere Sicht der Ereignisse
Das niemand etwas wusste stimmt nicht, weil immer wenn jemandes gefragt hat wurde die Situation genau geschildert, zu jeder Zeit und meistens in aller Ruhe und ohne Hast. Das da jemand also etwas nicht mitbekommen haben kann ist lächerlich und stimmt schlicht und ergreifend auch gar nicht. Denn die Diskussionen spielten sich die ganze Zeit an dem einzigen Knotenpunkt des Kongresses ab, wo jeder mal vorbei muß, wenn er aufs Klo oder zur Vokü möchte. Immer wenn es Essen (2-3 mal in der Zeit) gab standen da teilweise 50 Leute da dran und haben es ebenfalls mitkriegen müssen.
Abgesehen daß über 7 Stunden (schon um 13 Uhr) ständig jemand mit Megaphon rumgerannt ist und angedroht hat wenn das den Kongressteilnehmer_Innen egal ist das diese Leute dort rumrennen "muß der Kongress abgebrochen werden". Er hat auch jedesmal aufgefordert ein Gesamtplenum zu machen, wie mit der Situation umzugehen sei. Das alles wurde völlig ignoriert und die Leute machten einfach nur wozu sie Bock hatten. Eine interesante Auffassung von Anarchie und Rätedemokratie. Das läuft in manchen Kommunen aber besser. Es diskutierten zu dem Zeitpunkt rund 15 Leute mit den 4 FFF Leuten. Das einzige Argument was die FFF-Leute den Diskutanten gab war ein Mittelfinger und ein "ihr seid uns scheiss egal". Sie wurden auch gebeten keine Nacktblockade zu machen. "Freiheit ohne die Freiheit der anderen einzuschränken"?
Als sie sich eine Stunde später (etwas leicht abgedrängt) trotzdem auszogen, konnten alle möglichen anarchistischen Politkader nur darüber lachen, teilweise mit Tanzbewegungen oder halt das coole Mackergehabe. Das Argument so sei mensch geboren, kann ich nicht teilen, da ich bisher kein (weibliches) Baby mit Reizwäsche (allemöglichen Accessoires) gesehen habe, während der Typ ganz unbekleidet Nackt war. Die Reizwäsche war offensichtlich dazu da genau auf die "Gechlechtsorgane" hinzuweisen oder diese hervorzuheben. Ich bin oft am FKK-Strand und hab bestimmt kein Problem mit nackten Menschen, mir fallen da auch nicht gleich die Augen raus. Interessanterweise fanden irgendwelche alten Typen das ganz toll. Die weiblichen nackten Menschen (2) waren im Vergleich zum männlichen (1) übertrieben sexistisch angezogen (trotz ihrer Nacktheit). Es wurde trotzdem weiter auf sie eingeredet und gebeten das sie sich wieder anzögen. Das taten sie über 4 Stunden nicht. Es war also ständig eine Traube von 10 - 30 Leuten um sie herum. Der Typ (der größer war) hielt dann beide auf einer paternalistischen Art und Weise im Arm. Küsste sie teilweise gleichzeitig, oder halt dann wenn er auf seine (Knutsch-Streichel-Was-auch-immer)Provo Bock hatte. Alle anderen drum herum (die sich nicht an der Diskussion beteiligten) kriegten es mit lachten aber nur verschämt, machten 2-3 Minuten wieder ihre witzchen und verpissten sich dann wieder zu ihren Freunden.
Ab und zu schrie dann mal eine Frau (komisch wa?) die sich genervt 20 Minuten mit allen von denen unterhalten hat und ging. Das geschah 2 bis 3 Mal mit 2-3 Frauen und es waren verschiedene Frauen. Das mit den FFF Leuten hatte sich also auf dem Kongress bei den ständigen Teilnehmer_Innen schon lange rumgesprochen. Ich kann mir so eine krasse Ignoranz nicht vorstellen. Auch das Argument, mensch sollte sie ignorieren und stehen lassen zieht nicht da auch schon so eindeutige "Grenzüberschreitungen" getan wurden. Ist das das Force Attack oder ein A-Kongress? Es gab auch immer wieder Leute die zum Kongress kamen oder von diesem weggingen. Es gab 5 Stunden lang den aushang vorhergehend auch "Pranger" genannt das besagte das die FFF-Leute weder emanzipatorisch noch antikapitalistisch waren.
Durch dieses ewige rumgerede konnte der Kongress ganz normal weiterlaufen und die meisten Gäste schlenderten entweder ignorant mit ihrer Vokü vorbei oder lachten Herzhaft und gingen dann woanders hin. Während der ganzen Diskussion wurden sie gebeten sich anzuziehen und weiterzureden. Das taten sie nicht.
5 Stunden später hat es dann auch mal gereicht und dann wollten 20 bis 25 Leute (viele Frauen dabei, aber nicht nur) die FFF-Leute runterschmeissen. Diese Flüchtetn sich 20 Meter weiter wo sich ein esoterischer Drogenerfahrungsaustausch "Anarchismus und Spiritualität"-Workshop befand diese baten die FFF in ihren Kreis und zogen sich teilweise solidarisch aus. Als der ca 5 Meter entfernte Workshop "Hausbesetzung wie geht das?" mit rund 70 Leuten, per Megaphom darauf hingewiesen wurde was hier abgeht und das hier Sexist_Innen runtergeschmissen werden sollen, Standen diese 70 Leute auf und verstreuten sich in alle Himmelsrichtungen. Soviel zum Thema Sensibilität. Die Spiritualistischen regten sich darüber auf das wir ihren Workshop boykottieren und machten einfach weiter.
Irgendwann wollten Frauen die FFF Leute wegtragen, es hat sich aber keiner mit ihnen solidarisiert und die FFF-Leute saßen mittlerweile angezogen (es wurde auch dunkel) im Kreis. Soziale Kontrolle war also nicht mehr gegeben. Stattdessen ein Freiraum für Sexistische und Homophobe Äußerungen, die die ganze Zeit fielen und Ignoranz diesem Problem gegenüber. Auch kamen Argumente wie: Wenn sie im Haus wären könnte mensch sie ja rausschmeissen, aber der Platz davor ist öffentliches Gelände. Bei Anarchist_Innen muß also erst die Eigentumsfrage gestellt werden bevor mensch handelt oder was? Eine weitere Frage ist warum FFF nicht einfach 30 Meter weiter gegangen ist. Vor Bethanien-Haupteingang oder auf den Mariannenplatz um den Leuten ihr anliegen: "Systemimanentes Patriarchat" und "Verdinglichung weiblicher Sexualität" und "körpergenormter Faschismus" einem linken Kiez näher zu bringen.
Ich persönlich dachte mir, o.k. wenn sich hier die Arschlöcher durchsetzen muß ich halt gehen (wie ungefähr ein dutzend weiterer Frauen vor mir), da hieß es daß wir ein Plenum darüber machen wie wir weiter dagegen vorgehen, mit ziemlich vielen Leuten. Da sind dann auch nur diejenigen hingegangen, den es wirklich nicht gepasst hat mit den FFF-Leuten und die antisexistisch einigermaßen sensibilisiert sind. 90 Prozent der Orga war auch dabei. Das die Diskussionsrunde irgendwann "geschlossen" und "nicht offen" war ist ja wohl auch klar, trotzdem konnten sich "später dazugekommene" beteiligen. Bei der Runde war das "Geschlechterverhältnis" ausgeglichen und die Diskussionsrunde fand hierarchiefrei statt.
Es war klar, das wenn antisexistische Schutzräume nicht erhalten werden können, mensch diese von sich aus schließen muss.
Es war klar das das nur ein symbolischer Akt sein könne wenn der Kongress geschlossen würde, da eh nur noch die "Airport besetzen"-Veranstaltung stattgefunden hätte und die Soliparty (die wurde ja schließlich nicht abgesagt). Anarchist_In hat also bis zum Schluß gewartet um es nur symbolisch "abzubrechen".
Letztendlich ging es bei dem Beschluß genau um die Leute die die FFF Leute beschützt haben beim Kongress, weswegen dieser (symbolisch) geschlossen wurde, es fand ja eh nix mehr statt. Die FFF´ler zu verkloppen hat sich nicht durchgesetzt. Diese FFFler waren auch komischerweise nach dem Notplenum ganz schnell weg. Erst wollten sie nur rumprovozieren und den Kongress sprengen, das war mir und vielen anderen die ganze Zeit bewusst, denn sich wollten sich hypen. Als sie genau das geschafft hatten, sind sie weggelaufen.
"Definitionsmacht" und "Sanktionsrecht" galten plötzlich nicht mehr und Leute die antisexistisch agierten wurden als prüde, verklemmt usw. diffamiert und es wurde sich über sie lustig gemacht, so nach dem Motto, man müsste diese mal richtig durchnehmen. Traumatisierten wurde somit klar gemacht, "ihr mit euren Problemen seid hier nicht willkommen". Die FFF-Gruppe agierte Patriarchal. D.H. die Typen sagten sich wann die Frauen sich aus und anzuziehen hätten und die Frauen standen dem einen Typen ständig zur Verfügung und mussten auch die ganze Zeit willig sein. Die haben dann auch nur das gemacht was die Typen gesagt haben. Die FFF-Frauen drängten sich die ganze ZEIT in eine merkwürdige Opferrolle: "Uns wird eh die ganze Zeit Gewalt angetan, also los macht schon, werft uns mit Gewalt hier runter". Der Oberguru war die ganze Zeit angezogen und machte Stimmung gegen die die sich über FFF aufregten. Es war die ganze Zeit "heterosexistisch genormt" und die Frauen entsprachen dem gängigen sexistischen Klichee. Das hatte also m.E. nichts mit "freier Liebe" zu tun. Letztlich war der symbolische Entschluß (ca 19 Uhr) richtig und in der nachfolgenden größeren Diskussion wurden alle ( bis ca 22 Uhr) auf den Stand gebracht. Sonntags gab es über 3-4 Stunden Reflexionen darüber was geschehen sei.
Der Kongress sollte nicht auf FFF reduziert werden. Es gab auch unter anderem eine "Anarcha-Feminismus"-Veranstaltung in der Köpi und viele andere Sachen auf dem Kongres waren auch gut....
Anarchismus als Politik
Nur: Die Organisatoren haben zu dem Kongreß aufgerufen und jedem die Möglichkeit gegeben, daran teilzunehmen und seine Vorstellungen zu präsentieren. Man kann ihnen keinesfalls vorwerfen, welche Zusammensetzung dabei herausgekommen ist.
Die vielen Leute, die angeblich die Abschaffung des Kapitalverhältnisses in Angriff nehmen (wer ist das? wo findet man die?) haben es jedenfalls nicht für notwendig gehalten, sich dort zu präsentieren, obwohl ihnen die Möglichkeit offen gestanden wäre, dort ihre Analysen und Aktivitäten zu präsentieren.
Durch Abwesenheit geglänzt hat auch – mit Ausnahme von Rudolf Mühland, alle Hochachtung – die FAU. Die hätten ja auch ihre Aktivitäten dort einem breiteren Publikum vorstellen können. Sofern es solche gibt ...
Ich habe mich in meiner Ankündigung ausdrücklich als Anhänger von Marx geoutet und ein dezidiert ökonomisches Thema angekündigt und das rege Interesse, auf das meine Veranstaltung gestoßen ist, hat mir noch einmal in meiner Entscheidung, mich an diesem Kongreß zu beteiligen, recht gegeben. Interesse an Ökonomie, Kapitalismuskritik ist jedenfalls da, es wird nur sehr spärlich bedient.
Die Publikationen, die an den diversen Büchertischen angeboten wurden, haben bei mir Gähnen hervorgerufen. Vegetarianismus, alternative Beziehungen, Kommunen, Biographien unbedeutender Personen, Pazifismus. Nehmen die anarchistischen Verlage die heutige Wirtschaftskrise, die einen Großteil der Bevölkerung der Welt ins Elend stürzt, überhaupt nicht wahr? Oder haben sie dazu nichts zu sagen?
Also, als erste Zwischenbilanz: Ich spreche den Organisatoren des Kongresses meine Solidarität aus. Sie haben nichts anbrennen lassen und den Event trotz widriger Umstände (BZ-Hetze usw.) bestmöglich hingekriegt. Das trostlose theoretische Angebot, das auf dem Kongreß vorgeherrscht hat, ist ein Spiegel unserer politischen Kultur und kann ihnen nicht angelastet werden. Es ist auch leider keine Besonderheit des Anarchismus.
Zweitens: Diese Nackapatzln, wegen denen schließlich der Kongreß geplatzt ist.
Um Rudi zu zitieren: „Es gibt nichts Langweiligeres, als wenn sich wer auszieht“. In der Tat. Man sieht nichts, was eine besondere Überraschung wäre.
Diese FFF-Herrschaften (manche von ihnen waren auch durchaus angezogen, wie ich selber mitgekriegt habe) haben sich nicht wegen ihrer Nacktheit unbeliebt gemacht. Sie haben es nicht an Kommentaren fehlen lassen, daß sie die meisten Teilnehmer dieses Kongresses für trostlose verklemmte Kleinbürger halten, theoretische Auseinandersetzungen für das Überflüssigste von der Welt. Wer nicht mit einem von ihnen hinter den nächsten Busch springt, ist sowieso ein Idiot. Sie hatten auch gar nix mit Anarchismus am Hut, sie haben diesen Kongreß für ihre Selbstdarstellung benutzt.
Die Entscheidung, sie hinauszuwerfen, war also korrekt.
Abschließend: Sex ist eine Privatsache. Sie hat mit Anarchismus, so wie ich ihn begreife, nichts zu tun. Anarchismus ist Gegenerschaft gegen Staat und alle Formen von Herrschaft und Zwang. Dort ist der Gegner, in den staatlichen Institutionen, in der Wirtschaft, aber nicht in der Privatsphäre. Gegensätze zu eröffnen zwischen Mann und Frau heißt nichts anderes als die wirklichen Gegensätze zu leugnen und mit ihnen seinen Frieden zu machen. Es ist ein untertäniges Geschäft.
Ich rufe alle dazu auf, sich mehr mit den wirklich wichtigen Themen, unter denen wir alle leiden, zu beschäftigen: Staat, Wahlen, Demokratie, Markt, Geld, Imperialismus, Armut, Lohnarbeit usw.
Amelie Lanier
http://www.alanier.at
eine Sympathisantin des Gegenstandpunkt Verlags
http://www.gegenstandpunkt.com
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
jakdj
Und ob sie den regenwald oder sonstwas retten wollen,hier gehts um
die frage wieweit das jemand stören könnte wenn sich jemand nackt auszieht.
und die gerüchte darum ob da alkoholisierte leute gezwungen wurden sind eben gerüchte und tun der objektivitt daran keinen gefallen.
"hippies verhindern rausschmiss"?
im text geht hervor das sich viele leute solidarisierten und auch wenn das ausschliesslich hippies wren na und?
anscheinend hat bei euch niemand wirklich interesse gehabt darüber zu reden nur weil irgendjemand son spruch raus haut.
und was aht das alles mit lifestyle zu tun?der wurde wohl genauso von gegnern dieser gruppierung durchgesetzt.
wenn jemand keinen nackten sehen will muss er nich hingucken,da is ja wie als wenn man sich von nem übergewichtigen provozieren lässt.
Kommunismus...
Mods: Dies ist kein BZ-Artikel
@fkjsbf
lies den Text nochmal richtig, da wird nicht behauptet, Pornos sind perse sexistisch!! Und wenn du nicht weisst was sexistisch bedeutet, dann bilde dich!!!
Und es geht auch nicht um nackte generell, sondern um das was diese Gruppe aussagen und darstellen wollte.
Nochmal: Lies den ganzen Text und überfliege ihn nicht einfach!!!
(imma diese kinder, muss mensch den jeden an die Hand nehmen? Is die linke mittlerweile zu blöd mal ein paar Bücher in die Hand zunehmen?)
Liebe Verklemmis,
Toller Anarchismus ist das, in dem ihr die Prüderie 1:1 übernimmt.
Die Reproduktion heterosexueller Stereotype und die Reduktion von Frauen auf einen "Gebrauchsgegenstand" mag man dieser Gruppe ja vorhalten können (ich nehme an der Schreiber / die Organisatoren haben einige ihrer Filme gesehen um das einschätzen zu können), auf der anderen Seite sollte man aber auch nicht erwarten, dass Menschen die ansonsten keinen homosexuellen Verkehr haben, diese Praxis ihrer Pornofilme wegen beginnen.
Ich möchte diese Gruppe hier nicht verteidigen: wer will, darf porno filme gerne verwerflich finden.
Auch den Ansatz Regenwald zu kaufen, also mit kapitalistischen Methoden gegen die kapitalistische Abholzung anzugehen, finde ich nicht besonders toll, aber besonders viele alternativen fallen mir auch nicht ein.
Was ich möchte, ist das ihr mal über euch selbst nachdenkt.
Wenn sich Leute durch die Nacktheit anderer sexistisch bedroht fühlen, tut es mir für sie leid. Die Nackheit aber deswegen zu verbieten und sie von eurem "anarchistischen"* kongress zu verweisen, ist eine logik die mir nicht aufgeht. Die/Der nächste könnte auf die Idee kommen, Schwulen das öffentliche Küssen zu verbieten, weil das mit ihrem/seien Bild von Sexualität nicht zusammmenpasst.
Das wäre homophob und scheiße.
Ihr seid gar nicht so weit davon entfernt, wie ihrs gerne wärt.
Kleiner Tip am Rande: Wenn ihr Schutzräume schaffen wollt.... versucht es doch mal durch die Bildung homogener Gruppen. Nur Lesben in die lesbische Gruppe, nur schwule in die schwule Gruppe, nur transgender in die transgender Gruppe, nur people of color in die poc Gruppe, und so weiter.
(*Von mir bekommt ihr von jetzt an Anführungszeichen, denn ihr seid ja gar keine Anarchisten.)
hippie bashing ok
louis de funes der gendarm von st. tropez
hippies diskrimieren ok weil andere sind besser....menschen verachtende separierungen cool...ohne 68 und hippies wärst du noch in der jungen union...
Was habt ihr erwartet?
Ich habe bei dem Seminar "Anarchismus und Sexualität" vorbeigeschaut, weil ich es als Kommunist auch mal spannend fand, was Anarchist_Innen dazu zu sagen haben, und es war ein bitteres Schauspiel auf der Wiese vor dem Bethanien. 130 Leute, davon ein Großteil Hippies und Punks(nichts gegen Punks, einige meiner besten Freunde sind Punks, aber es gibt solche und solche: die einen haben ein reflektiertes Verhältnis zu ihrer Subkultur, die restlichen 99% verbinden mit Anarchie aber eher eine Freiheit nach Belieben auf der Würde von anderen Menschen rumtrampeln zu können); Leute wurden ausgelacht und es war insgesamt eine widerliche und vollkommen unpassende Stimmung.
Aber was habt ihr erwartet? Ihr könnt doch nicht einen Kongress veranstalten, der genau so Leute wie oben erwähnt anspricht und dann erwarten, dass ihr ein Seminar zu dem Thema abhalten könnt, noch dazu auf der großen Wiese, wo die Leute auch zum Saufen abhängen.
anarchismus
Hippies und Autonome Spießer
Überall Hippies und autonome PC-Gesichter. Da brauchts viel Humor und Zynismus. Im Ernst werde ich solch einen von Verklemmtheit, Spießigkeit und Duckmausertum dominierten "Anarchismus" nicht empfehlen können.
Dennoch gabs auch sehenswerte Veranstaltungen, beispielsweise Rudolf Mühland (glänzend!), aber auch Bernd Drücke. Besonders hervorzuheben ist die Organisation von anarcho-syndikalistischen Jugendgruppen, deren ReferentInnen einen guten Eindruck hinterließen!
Weiter sehenswert waren die Büchertische, besonders von der Edition AV und auch dem Trotzdem-Verlag. Dankeschön an die Wenigen, mit denen es wirklich Spaß gemacht hat und produktiv war!
Falsch
Stereotypie der Kleinkunst-Szene
Post-Porn in capitalist societys of Apes
Doch auch die Position des Betrachters hatte im Feld um queer-feministischen Post_porn immer einen fest
definierten Standpunkt und damit ein fest bestimmtes Verhältnis zwischen dem
Kunstwerk und jeder Art seiner Betrachtung. Die unter Kongressbesuchern übliche
Rezeptionstrategie beschreibt diese Rezeption um Nacktheit und imaginäre Penetration als ein Akt des „Check and Go“: Die
Betrachter tasten ein Bild einige Sekunden mit Blicken in identifikatorischtaxonomischer
Absicht ab, quasi als Erkennungspiel vor dem Hintergrund des
eingebrachten Wissens, um sich dann der Beschriftung zu nähern und Auflösung des
„Rätsels“ oder eine Bestätigung ihres Eindrucks zu suchen. Die durchschnittliche
Betrachtungszeit des einzelnen Werkes beträgt ca. 10 Sekunden, wobei es unter
Einfluss des „Halo-Kreis “ des vorangegangenen rezipiert wird. So kommt es zu der
fürs Pornografische typischen „Serien-Rezeption“ in patriarchalen Freiräumen und des adaptiven Freiraums. Grundsätzlich herrscht seitens der
Besucher die Motivation, sich durch das Zwiegespräch mit den Objekten auf den
neueste Stand zu bringen, um weiterhin im Bilde zu sein. Der grundlegende Gestus
des Post-Porns ist also die Auseinandersetzung und Beschäftigung mit den Werken -
im Gegensatz zum Kino also eine aktive und dialogische Ausgangssituation. Durch
den Einzug der Installation in diesen Kontext wurden die rituellen
Rezeptionsstrategien der Besucher noch zusätzlich flexibilisiert. In diesem Sinne 'Riots' und 'respective Love!'
Wesen des Anarchismus nicht verstanden?
PS: Der Hass auf Hippies erinnert mich an Nazis oder CSU-Spiesser.
Hä?
Deutscher Anarchismus
Liebe AnarchistInnen
Das Zauberwort heißt Empathie und diese wird nur von denen erlangt werden die wirklich spüren und merken was in ihrem eigenen Leben, genauer gesagt wahrscheinlich in den ersten Jahren falsch gelaufen ist und Konsequenzen daraus ziehen.
Es gibt nicht nur das böse System was einem jeden Tag so nervt, es gibt auch ein inneres System was durch falsche Erziehung geprägt wurde. Also könnt ihr leidenschaftlich gegen die anderen vermeintlichen äußeren Unterdrückungserscheinungen kämpfen wahrscheinlich nur weil ihr euch selbst unterdrückt und verdrängt und verleugnet dass sich fast alle Eltern, Erzieherinnen und Lehrer einfach nur unempathisch verhalten weil sie halt in einer Zeit vor der gerade begonnenen emotionalen Wende sozialisiert wurden.
Nach dieser Wende würde der im Artikel beschrieben Konflikt völlig anders gelöst werden können, nämlich durch Verständniss und Mitgefühl, das gilt glaub ich für alle dort Beteiligten.
Hört bitte auf zu verdrängen was mit euch angestellt wurde als ihr klein gewesen seit, weil sonst schadet ihr euch und andere.
Erklärung des Orgateams des A-Kongresses
Interessant. Bereits das Zeigen von Haut wird Sexismus genannt und rechtfertigt die Auflösung durch ein selbsternanntes Moral- und Tugend-ZK. War auf dem Kongress überhaupt *irgendjemand*, der auch nur im Ansatz verstanden hat, was Anarchismus ist? Zum Glück sind die Macher des Kongresses absolut unbedeutende Spinner. Sonst müsste man echt Angst vor einem neuen Mittelalter haben. Jetzt verstehe ich auch, warum sich kein einziger Anarchist beim Kongress blicken liess.
@ huibu
frei nach emma g.: wenn ich hier nicht nackt sein darf, ist das nicht meine revolution!
Hmmpf ...
Doppelmoral und Konservatismus
Ihr Spießer!
nackt oder nicht
Lookism, Körper und mehr
Viele vergessen, dass auch Anarchismus auf gegenseitigen Respekt und Toleranz gegenüber Grenzen von Individuen aufbaut! Nicht jede/r mensch hat ein Interesse daran, nackte Körper zu sehen; insbesondere da wir in unserer heutigen Gesellschaft weit davon entfernt sind mit unseren eigenen Komplexen und den indoktrinierten Körperbilder fertig zu werden; nicht jeder möchte sich "zwanghaft" einen "Körpervergleich" ausgesetzt sehen...
Bei einer näheren Betrachtung der ProtagonistInnen dieser "Fuck for Forrest" Gruppe und der Personen, welche sich ausgezogen hatten, lässt sich auch folgendes konstantieren:
a) Die FFF Gruppe betreibt ordinären Porno; keine Grenzüberschreitungen, keine Reflexion ihres eigenen tuns; nur "Standard-Porno" wie im Mainstream für den primär "männlichen" Betrachter/Blick; Frau-Frau Sex wird akzeptiert, aber auch nur im gängigen Klischee; die ProtagonistInnen sind alle dem herrschenden Körperbild entsprechend schlank, oft rasiert, "schön", die Männer "gut gebaut", die Frauen "willig".... hier bricht totaler lookismus durch; wo sind die "hässlichen", die "dicken", die "weniger gut gebauten" und all die anderen, welche von solchen Personen stets "außen vor" gelassen werden? Haben diese Personen kein Recht auf Sex? Sind diese Personen nicht "betrachtungswürdig"? Hier scheint die Debatte um sexuelles Verhalten, Lookism, Heteronormativität usw. an den Personen komplett vorbei gegangen zu sein
b) wie oben schon angedeutet, nicht jede/r mensch möchte nackte Körper um sich sehen; das hat nichts mit "Prüderie" zu tun, sondern einfach mit einem Gefühl dem eigenen Körper gegenüber und der freien Wahl seiner eigenen Sexualität; das heißt nicht, dass mensch sich nicht nackt ausziehen soll/kann; aber dann bitte doch nur, wenn die menschen außen rum kein Problem damit haben; es geht hier um Respekt, Grenzziehung und einem Aushandlungsprozess von Ansichten, welcher im Anarchismus notwendig ist! Vielleicht sind Personen da, welche von so viel Nacktheit mit schlechten Erfahrungen konfrontiert werden? Sollen diese dann etwa die Konferenz verlassen - oder die anderen Personen nicht einfach lieber Rücksicht nehmen?!
c) wären die Personen (von FFF etc) auch damit einverstanden, wenn sich "Behinderte", Übergewichtige usw. nackt ausziehen und eine sexuelle Teilhabe einfordern? Ich gehe mal eher nicht davon aus - oft steckt hinter Gruppen wie dem FFF regressives Denken, Zwang zur Unterwerfung unter der vermeintlichen "sexuellen Freiheit" usw.
d) dies war und ist in der "Hippie-Kultur" noch immer weiter verbreitet; wer sich einem Partnertausch verweigert, wer als "Frau" nicht jedem "Manne" gefügig sein will, wer nicht andauernd "nackt" durch die Gegend rennen möchte, wird als verklemmt und "spießig" betrachtet; das hinter diesen Forderungen ein patriarchales Zwangssystem stecken mag wird nicht einmal in Erwägung gezogen; nicht jede/r mensch muss sich "dem Sex" unterwerfen; nicht jede/r mensch möchte seinen "körper" bedinungslos teilen.... die "Hippie-Kultur" zeigte in diesen Momenten ihr negativstes Gesicht von Hierarchie, Unterwerfung und Zwang(skollektiv).... das gilt es abzulehnen und die Entscheidungsfreiheit eines jeden menschen zu verteidigen!
Ich spreche hier nicht als "verklemmter", nicht als "Spießer" und auch nicht als "beleidigter queerer"; ich spreche hier aus Erfahrungen mit diversen Strömungen der Hippie-Kultur, dem Unverständnis als "heterosexueller" sich diesen Dingen nicht unterwerfen zu wollen, als "Mann", welcher sich nicht dauern nackt repräsentieren möchte und der "seinen Körper" nicht "bedingungslos" teilen möchte, da der körper der letzte private Raum in dieser durchkapitalisierten Welt ist, welcher aus Liebe geteilt werden kann, aber nicht durch "zwang zum sexuellen rudel-fick".... FFF verlassen den emanzipatorischen Raum schon lange und sind daher, wenn diese Personen keine Kompromisse eingehen können bei solchen Veranstaltungen, berechtigterweise vom Platz zu verweisen; und die "Solidarisierung" der anderen Personen für FFF zeigt nur einmal mehr, dass mensch wohl die Idee des Anarchismus als "Assoziation der freien Menschen", als Verteidigung der individuelle Freiheit, nicht verstanden hat! Es ist kein "Lifesytle", kein Freibrief für die Auslebung des eigenen, egozentrischen ("männlichen") Sexbedürfnisses im Rahmen der gängigen Klischees, sondern der Versuch eines anderen Zusammen(!)lebens...
Fight sexism! Für individuelle Freiräume fernab der Verwertung des Körpers!
Ihr habt Sorgen
Anstatt Strategien zu entwickeln, wie man durch geeignete Projekte anarchistische Ideen in die Bevölkerung transportieren könnte. Ein Trauerspiel.
Vorhersehbares Desaster
Weder Hippies, noch zugezogene "Rich-Kids", oder "Studierende" sind die Ursache für den Szenesumpf in dem ihr euch alle bewegt. Vielmehr ist das Problem eure Identitätskonstruktion.
Allein schon diese zwanghaften Kategorisierungen in AnarchistIn, oder KommunistIn, LibertärEr, oder Anarcho-KommunistIn haben mit Emanzipation kaum noch etwas zu tun. Aber bei euch wird das ganze Dilemma auch noch dadurch auf die Spitze getrieben, dass ihr eure Identität nicht durch Theorie und Praxis konstruiert, sondern über Abgrenzung zu Anderen.
Deswegen sind skandalisierende Diskurse (die, oder der ist einE SexistIn, einE AntisemitIn, einE StalinistIn...) und darauf folgende Handlungen (Ächtung, Rauswurf, Kongressabbruch) für euch so notwendig. Denn ihr wisst offenbar nur wer ihr seid, wenn ihr wisst und allen zeigt, wer ihr nicht seid.
Natürlich hat das alles mit Anarchismus im eigentlichen Sinne nichts zu tun. Denn selbst im Real-Sozialismus wurde ein libertäreres Verhältnis zum eigenen Körper und zur eigenen Sexualität praktiziert. FKK Strände sind da nur ein Beispiel.
Aber trotzdem steht ihr mit euren Dogmen für den Anarchismus von heute, denn ihr repräsentiert diese politischen Ideen und verändert sie, nur eben zum Schlechten.
Und leider haben auch diejenigen Unrecht, die Behaupten, dass ihr nur Randerscheinungen der autonomen / anarchistischen Szene in Berlin seid. Diese Art des (nicht-) Politik machens hat sich inzwischen bei allen durchgesetzt, die sich versuchen eine Identität als "Autonome" zu konstruieren.
Interessant ist dabei nur, dass die stalinistischen Szene-Säuberungen von Leuten und Gruppen, die gegen eure Dogmen verstoßen, nicht unbedingt den Marxismus-Leninismus zur theoretischen Grundlage haben müssen, sondern die so genannten Anarchisten heutzutage viel eher dazu neigen.
lescherlisch
mal ganz abgesehen, dass dieser lookismkram allgemein verkürzter blödsinn ist, können fette und hässliche soviel sex haben wie sie wollen, es spricht ihnen doch keiner das recht ab, nur eignen sie sich dann vielleicht nicht für die verwertung als kulturprodukt was porno letztendlich ja ist. außerdem gibt es doch genügend nischenpornos in denen auch dicke und hässliche mittun.
es ist doch ähnlich wie bei musik: ich möchte ja auch keine menschen, die ihre instrumente nicht beherrschen auf einer bühne sehen bzw. hören. und was an schönen menschen und schönen körpern (ja, bla normiert und tradiert, aber ist halt so) schlimm sein soll, erschließt sich nicht wirklich.
I have a Dream
Weil aber Rauchen in der kleinbürgerlichen Gesellschaft legitim ist und öffentliches Ausleben von Sexualität nur deshalb stalinistische Reflexhandlungen nach sich zieht, weil es auch in der kleinbürgerlichen Gesellschaft verpönt ist, wird mein Traum wohl so lange ein Traum bleiben, bis die kleinbürgerliche Gesellschaft durch eine bessere Gesellschaftsordnung ersetzt wurde.
Nur wer soll diese Revolution bewerkstelligen, wenn in diesem Land selbst die "Anarchisten" kleinbürgerliche Spiesser sind?
Kritik an Old School AFA
Du hast Dich widersprochen. Mainstream-Pornos sind Pornos mit Menschen die nicht dem Bild der Masse entsprechen. Wenn Du Dich dem entziehst, kannst Du das nicht oder höchstens bedingt sehen. Die Videotheken sind voll mit Pornos wo beispielsweise alte Menschen, behinderte Menschen oder unterschiedlichste Sexualpraktiken gezeigt werden. Solche Pornos scheinen sich also gut zu verkaufen. Ein Sinn von Porno-schauen könnte auch sein, was zu sehen was sonst nicht zu sehen ist.
Auf dem privaten Raum bezogen geht es mich persönlich nichts an, was ein anderer Mensch für Pornos sieht. Das ist des Menschens eigene Sexualität. Auch wenn "er" darauf steht, dass "sie" unterwürfig ist, solange sich diese Menschen darauf geeinigt haben.
Zu Punkt c:
Die FFF-Leute beziehen sich auf ihrer Homepage auf den Berliner Kit-Kat-Club. Ich war da schon einige Male und kann Dir sagen, dass es da durchaus üblich ist, dass sich auch behinderte Menschen an sexuellen Handlungen, insofern es dort von allen beteiligten Menschen gewollt ist, beteiligen. Das selbe gilt dort für dicke Menschen, Transgender, etc.!! Das einzige was da vielleicht krass ist ist die Türsteherinnenpolitik. Nach welchen Kriterien die gehen habe ich aber noch nicht rausgekriegt - auf der Homepage steht "fetisch oder nackt", aber in der Praxis sieht das irgendwie anders aus.
Von wegen!
Was mich nervt sind diese Beiträge hier in "ihr"-form, gepostet von welchen, die folglich genau wissen, was anarchistisch, progressiv usw ist. Was ich glaube, ist dass Anarchismus das schwierigste überhaupt ist und MeisterInnen schon gar nicht vom Himmel gefallen sind, mal unsere Geschichte mit ausgebliebenen und plattgemachten revolutionären Bewegungen mitbetrachtet. Ich denke Anarchismus ist echt verdammt anstrengend, ohne Hierarchie und Regeln bedeutet umso mehr die ganze Zeit kommunizieren müssen, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen klar haben und miteinander ausbaldowern, wachsam sein für sich immer wieder einschleichende Hierarchismen, hammer!
Also ich freue mich, so viele tolle Leute zu sehen, kennenzulernen, finde diese fffAuseinandersetzung (es geht ja gar nicht um "Nacktheit")
sehr wichtig und produktiv, hab Lust mich hineinzuwerfen und wünsche mir eine baldige Folgeveranstaltung!
Loads of Love!
Zum Nackitsein
Wenn Menschen aus welchen Gründen auch immer, das Nacktsein in ihrer Umgebung als störend empfinden und andere es genießen und selbstverständlich finden, dann müssen beide eine Lösung dafür finden. Im besten Fall, gibt es Bereiche, wo beides möglich ist. Das ist wie am Ostseestrand..., deshalb einen Kongress platzen zu lassen - na ja... ich verkneife mir ja auch nicht das Badengehen weil die einen so und die anderen so oder? Die Beteiligten auf allen Seiten sollten sich mal fragen, wie wenig sie zu Kompromissen bereit sind und wer hier nicht auf wen zugehen kann. Und he: Abgedrehte, der eigenen Norm nicht entsprechende Menschen als eigentliche Normalität des Lebens, das ist doch wohl ein Ursprung des Gedankens von Anarchismus, so lange keine Gewalt vom anderen aus geht. Wenn Nacktsein und Sexualität als solche bereits grundsätzlich Gewalt implizieren, dann hat uns die Gesellschaft hier echt das Hirn vernebelt. Zudem, wenn ich mit jemanden nicht reden mag, dann rede ich nicht und wenn ich jemanden nicht ansehen mag, dann sehe ich nicht hin und wenn mich jemand nervt, dann sag ich das und im zweifel suche ich einen Weg, aber bestimmt nicht versuche ich etwas mit körperlicher Gewalt, wenn der andere nicht körperliche gegen mich agiert - sprich mich anfast obwohl ich dies nicht will... sonst bin ich derjenige, der physisch übergriffig wird.
Ansonsten: Ich finde es mehr als merkwürdig, wenn hier pauschal Hipies angegriffen werden, was ist das denn für diskriminierende Scheiße? Aber schön, dass viele durchaus anarchistisch orientierte Menschen handelnd, wie denkend den Anarchismus mit Leben füllen, mit Freunde und hoffentlich auch lachen können über so etwas.
Würg !
Wegen solchen Vorfällen ist die Antisexismusdebatte so uninteressant für den größten Teil der Gesellschaft: Vieles ist total an den Haaren herbeigezogen !
Es wäre schöner wenn ihr euch mit der Modelscheiße, Zwangsprostitution oder Werbeplakaten auseinandersetzen würdet, anstatt so einen auf Kindergarten zu machen !
You made my day
"FFF saß mit ihren 3 nakedeis lediglich unter einem Baum um den sich der empörte "linke, emanzipierte" mob sammelte.
Besonders herrschaftsfrei waren dann die männlichen! protagonisten der "empörten" die sich einen Meter vor die sitzenden leute von FFF stellten und dann mit megafon! verlauten ließen "wir wollen das ihr geht", während gleichzeitig frauen-mili-combos darüber diskutieren wie man FFF am effektivsten vom Gelände bekommt.
schön auch die sprüche von "empörten" am rande im stile von: "...und dann auch noch so alte männer...." oder "..raucher werden schließlich auch zurechtgewiesen....". stimmt ja schließlich auch: nakedeis sind eine potentielle gesundheitsgefährdung die ihrer umgebung einfach keine wahl lassen als an ihr teilzunehmen."
"Sexistische Grenzüberschreitung" und "Nacktheit fördert Vergewaltigung"
"Das Problem ist nicht daß sie nackt sind, sondern wie sie nackt sind"
Mehr braucht es doch eigentlich nicht, um das auroritäre und verlogene Verhalten linker Spießer ein für allemal abzuräumen, sollte man meinen. Aber diese wahnsinnigen "PC´ler" erstehen nach jeder noch so heftigen Blamage und fruchtlosen Debatte immer wieder auf, wahrscheinlich weil orientierungslose und psychisch gestörte Junglinke sich alle paar Jahre wieder ein autoritäres Modell suchen müssen und die Peinlichkeiten der vergangenen Jahre nicht mitgekriegt haben. Dann heißt es wieder: auf ein Neues.
Danke an FFF: ihr seid zwar Hippies, aber in diesem Fall ausnahmsweise die Guten.
Zwangsprostitution? Häusliche Gewalt?
Dabei gibt es, was sexuelle Gewalt und Selbstbestimmung angeht, wahrlich genug miese Realität, womit wir uns auseinandersetzen können. Aber irgendwie passt das das hier zu dem Bild der linken Szene in Berlin - mal denke ich, oh da geht was und dann fasse ich mir an den Kopf und merke, wie sich Fluchttendenzen bei mir breit machen, bei so viel Selbstbeweihräucherung und Nabelschau ohne nur zu erkennen, dass sich etwas befreiendes bewegt. Die BZ könnte sich bei soviel Aufregung freuen und noch einen Scheißartikel draufsetzen zum Anarchismus...
Danke an alle Menschen, die real das Leben mit ihrem anarchistischen Denken und Handeln verändern. Schade für uns, dass viele interessierte junge Leute an dem Wochenende nicht viel von Anarchismus, aber bleibend von der "linken Szene" und ihrem Teil des Unvermögens kennen lernen durften.
Vorsicht !
Rausgeschmissen werden..
Schon mal daran gedacht ...
Ich kenne FFF schon länger. Mir werden auf Veranstaltungen - zuletzt auf der MedieSpree Besichtigungtour blockieren - immer wieder Flyer von denen zugesteckt. Ich fand das Konzept zu anfang etwas kreativer, weil es den Voyeurismus der Menbschen ausnutzt und damit Johle scheffeln will. Nun gut, Regenwald zu kaufen ist nicht gerade emanzipatorisch, aber naja. Da mir diese Leute immer wieder begegneten merkte ich schnell, wen sie ansprechen. Durchweg nur dem gängigen Schönheitsideal entsprechenden Leuten. Höhepunkt der Frechheit war, als ich und eine weitere Genossin einen bekam, die GenossInnen neben uns - scheinbar nicht ganz dem gängigen Ideal ansprechend - jedoch nicht. ICh oder besser mein Körper waren es also wert, vermarktet zu werden.
Schaut man sich die Pornos einmal an, sind sie nichts weiter als Reproduktion von MAinstreampornos. Schlanke Frauen, gut gebaute Männer (Schwänze ab ca. 18cm) usw.
Und wenn Leute , die für ein solches Projekt stehen sich ausziehen und ihre dem gängigen Schönheitsideal ensprechenden Körper zeigen und klar ist, dass dies das maß aller dinge ist, dann fühlen sich Leute auf solche einem Kongreß, die nicht in dieses Raster passen und während ihres ganzen Lebens vielleicht schon damit zu kämpfen hatten nicht gut damit. Wer weiß, wie viele Hänseleien einige auf dem Kongress schon über sich ergehen lassen mussten und das alles durch die zur Schau stellung normierter Körper aufbricht. Insofern hat der Auspruch, "Es geht nicht darum, dass sie nackt sind, sondern wie sie nackt sind seine Berechtigung" .
Und wenn Personen auf dem Kongress das bemängeln, dann sollte man mit diesen Solidarisch sein und versuchen ihnen eine Stressfreie Teilnahme am Kongress zu ermöglichen, statt sich darüber zu muckieren, dass NAckedeis in ihrer Freiheit eingeschränkt werden, immer und überall nackt zu sein. Hätten sie sich einen Zacken aus der Krone gebrochen, sich wieder anzuziehen? Aber so etwas wird von individualanarchistInnen immer nicht mitgedacht. MEine Freiheit zählt, die anderen sollen sich mal nicht so haben. Individuelle Freiheit ist immer das Recht des Stärkeren. Wer kann sich durchsetzen... usw.
Naja, vielleicht hats ja bei einigen gefruchtet. ICh jedenfalls würde eine auseinandersetzung darüber begrüßen. Anarchie heißt nicht nur Freiheit, sondern Rücksicht auf andere. Oder fühlt ihr euch gut, wenn irgendwelche Ois ein Böse Onkelz-Tshirt tragen? Ist doch ihre individuelle Freiheit ...
schade was hier so passiert
schade finde ich dass die vielen leute die sich dort zusammengefunden haben (mich eingeschlossen) es nicht geschafft haben ein vernünftiges umgehen mit den provokationen der fff menschen zu finden. ich glaube das ist etwas was wir üben und lernen müssen wenn es uns ernst ist mit der alternative die wir schaffen wollen. nicht nur auf theoretischer ebene müssen wir einen konsens finden. wir sollten diesen um die praxis erweitern, wie wir kollektiv mit solchen vorfällen umgehen (antisexistische praxis heisst das stichwort).. naja es gibt einen haufen dinge die ich noch loswerden wollen würde aber vielleicht reicht das auch erstmal um wieder die mackernde brutalo"anarch@s" auf den plan zu rufen...
FÜR MEHR GEGENSEITEN RESPEKT UND ANNERKENNUNG
FÜR EINEN KOLLEKTIVEN UMGANG MIT PROBLEMEN
FÜR ANTISEXISTISCHE PRAXIS
@ Weder Anarcho noch Kommi, oder sonstwas
Ansonsten schliesse ich mich an: Der Kongress war nicht anarchistisch, sondern kleinbürgerlichlinksradikal.
Was für ein Wanderzirkus!
What the fuck?
Was ich mich zu allererst frage ist, was eigentlich "Fuck for Forest" auf dem Anarchistischen Kongress zu suchen haben?! Meines Erachtens und auch durch das was ich bisher erfahren habe sind das in erster Linie Hippies mit leichtem Esotick?! Ich mag ja falsch liegen aber hier geht es doch lediglich darum, einen relativ stark exibitionistischen Egotrip mit etwas gefühlt sinnvollen zu verbinden.
Nicht mehr nicht weniger....
Was ist daran anarchistisch eine Amateurpornoseite zu gründen, welche einem bestimmten Fetish anspricht, sprich das bärtige, haarige Typen, mit Dreadlockmädchen ficken, und dann Teile der Einnahmen an Regenwaldprojekte spenden. Das hat Krombacher auch gemacht...und da gings nur um Bier trinken.
Was ist also an diesen Menschen, welche ja allesamt ganz angenehme Zeitgenossen sein können, anarchistisch? Was ist an Nacktheit anarchistisch? Ist Nacktheit emanzipatorisch? Ist das Ausleben von exibitionistischen Trieben emanzipatorisch? Hilft es anderen? Die Fragen stelle ich mir wirklich ohne endgültig eine Antwort parat zu haben.
Was ich allerdings ständig erfahre ist der Fakt das grade auch Nacktheit und Übersexualisierung heutzutage eher genutzt wird um in allen Belangen ordentlich Kohle zu machen. Wenn jetzt jedes Unternehmen, egal unter welchen Bedingungen dort was produziert und verkauft wird, Teile des Erlöses an den Regenwald spenden, sind dann die wesentlichen Probleme gelöst? Oder würde man erst dann merken wie eindimensional dieses ganze Unternehmen war?!
Meines Erachtens ist Nacktheit und Sexualität genauso im kapitalistischen Normalzustand verwertbar wie deren Gegenteile wie zB. Enthaltsamkeit und Prüderie, auch wenn ich ersteres bevorzuge ;)
Wenn irgendwer Telen der Linken Prüderie oder Lustfeindlichkeit vorwirft, was sicherlich für einzelne auch zutrifft, sollte aber auch andererseits über die Übersexualisierung des kapitalistischen Alltags nachgedacht werden. So einfach schwarz/weiss ist das alles nämlich nicht!
klaus ist lustig
jo
Sex-Arbeit als emanzipatorisches Mittel, okay
Such an "other" seems to me to indicate that for which there isn't space, not, or not necessarily, out of hostility, but because starting assumptions and working paradigms are so very different. Even then, it's by no means obvious what would be other to feminism, which has influenced, if not every discipline and sub-disciplinary realm of inquiry, at least most of those that an academic writer might consider. The topics on which I'd like to touch here, having to do with erotic pleasure, are, if anything, among those on which feminism has given us some of the most important, and even often helpful, recent theory. Most immediately, it is in some measure the insistence upon taking women's experiences seriously that keep scholars looking at the intensely erotic writings of Medieval women mystics that inspired the theory I use below; it is the largely-feminist insistence upon the importance of corporeality that has also brought us to an insistence upon pleasure.
Lieben Gruß an 'riotqueer'
@ich
Ich bin jetzt froh, dass es einen Staat gibt, der Individualisten und Querköpfe vor blinder und dummer Lynchjustiz des Mobs schützt. Denn ohne Gesetze, Angst vor Repression und Bullerei wären es genau solche Leute wie ihr, vor denen sich undogmatische Menschen in Acht nehmen müssten.
riot grrrl 13.04.2009 - 15:02
Problematisch ist dagegen der offensichtliche Ausschluss bestimmter Körperbilder, denn tatsächlich findet nur der normierte Idealkörper Beachtung bei FFF. Was das jetzt mit Emanzipation und Progression zu tun haben soll erschliesst sich mir nicht.
Diese "polygame Hippielogik", welche viel zu oft ja nur einseitig ist oder nie wirklich existierte und die Ablehnung der RZB ist auch nicht grade emanzipatorisch denn auch "wer ständig mit ner anderen pennt" kann locker zum Establishment gehören. Vorallem wenn das entsprechende körperliche Kapital dafür da ist. Ich frage mich sowieso ob Sexualität ein sinnvoller Hebel zur Veränderung sein kann....
„Once you stop taking yourself so damn...
– you are free to act with pleasure.“
Philippe Gaulier
Vorschläge für den nächsten Anarchistischen Kongress:
laut reden vor Publikum
gewaltfreie Kommunikation
Wilhelm Reich ("Massenpsychologie und Faschismus")
Lachyoga
subversives Cartooning
Rebel Clown Training
.....
....
...
..
.
Monatlicher Erlös geht an den Regenwald?
Das traurige ist, dass sie durch diese "Werbeaktion" jetzt eine Menge KundInnen mehr haben, die nur zu gerne mal sehen, wie das weiter oben beschriebene Dreadlockmädchen und der bärtige Kerl (im übrigen die AdministratoInnen) vögeln. Nicht schlecht für drei Nackte.
Trotzki hatte doch recht
@ Liebe Verklemmis
Fuck For Forest sollten nicht ausgeschlossen werden weil sie nackt waren sonder weil sie die frauen als benutzbare objekte in ihren pornos darstellen.
hier war das nacktsein kein individuelles bedürfnis sonder reine provokation.
es ist nunmal schwierig menschen rauszuschmeißen wenn man diesen keine gewalt antun möchte.
das ausnutzen dieser haltung ist an sich schon ein grund diesen menschen von vornherein den zugang zu zukünftigen kongressen zu verwehren und diesmal mit angemessener gewalt(idoten auf maul).
dieser kongress sollte kein selbsdarstellungs kongress sein auf den sexistische gruppen werbung für ihre pornos machen.
Methodenanarchismus und Moralwächter
urteil
@ egal
Freie Vereinbarung?
P.S.: Danke an die Orga-Gruppe, die auf Indymedia während der letzten Tage (Stichwort Kongressverbot) sehr viel oft ungemein unsolidarische Kritik einstecken musste, für ihr besonnenes handeln in einer sicher alles andere als einfachen Situation.
Hi Hi
@ riot grrrl
Ich trag manchmal Tanga...
Liebe Mods
Danke
@ mitlesend
Sorry
@ hust
zu den fehlenden Inhalt
die hier meinen über die fehlende inhaltliche Ausrichtung meckern/pöbeln zu müssen, die sollen mal sich ihre eigene Unfähigkeit selbst reflektieren, da es jederzeit möglich war, selber einen Workshop/Vortrag/Diskussion zu organisieren und vor Ort spontan an zu bieten. Die Veranstaltungen waren ein Angebot und jederzeit erweiterbar.
ohne Grüße, da erschüttert über die vorherrschende Egotripper_Innen und die mangelnde Solidarität mit den Opfern der sexistischen Gewalt.
Methodenanarchischer Kindergarten
mal halblang und nachdenken!
Es wurden Grenzen von anwesenden Menschen durch andere Teilnehmer_Innen verletzt. Diese wurden darauf hingewiesen. Es erfolgte keine Einsicht und so wurden die Täter_Innen dann aufgefordert zu gehen. Diese weigerten sich dies zu tun, so dass der Kongress abgebrochen werden musste. Dies zeugt nicht nur davon, dass den entsprechenden Personen jegliches Gefühl für ein solidarisches Miteinander fehlt. Da es nach mehrstündigen Plenieren immer noch keine befriedigende Lösung gegeben hatte, konnte ein antisexistischer Schutzraum nicht mehr geboten werden.
Als ein Mensch mit einem emanzipatorischen Anspruch, der eine Grenze eines anderen Menschen überschreitet, muss ich mich doch, sobald dies artikuliert wurde, für mein Verhalten bei der sich als betroffen definierten Person entschuldigen. Wenn diese Person/en mich dann auch auffordern zu gehen, dann komme ich dieser Aufforderung ohne Diskussion nach. Ich habe eine Grenze überschritten, also muss mich auch dem entsprechend verhalten. Nur so kann mensch versuchen doch zu einer gütlichen Lösung zu kommen.
hate sexism!
love solidarity!
was soll das?
da von seiten des pöpelnden keine einsicht kam, war auch ich für einen ausschluss - und wenn er nur solange stattfindet, bis die betreffende zumindest rüberschicken, daß sie gescheckt haben, um was es da gegangen ist. den kongress abzusagen, weildurch die grosse soliwelle für den sexisten grösser wurde, erscheint mir als notwendige konsequenz, um eben nicht mit der von euch so unterstelletn repression zu antworten -- ich frage den menschen, der mich rassistisch oder sexitisch anmacht nicht, ob und wie ich mich gegen ihn wehren darf, sondern ich wehre mich ---
acrata hat keine ahnung
2. nackte hat ist weder sex noch sexismus. das ist einfach nur natürlich. wer in nackter hat sex sieht und das dann als sexistisch verbieten will, sollte sich mal untersuchen lassen. da sehe ich zu mullahs keinen unterschied mehr.
3. anarchismus kennt regeln. ja. aber nicht von oben festgelegt und nicht repressiv von einer minderheit gegen die mehrheit. und schon gar nicht christlich-fundamentalistische dogmen als regeln.
4. auf dem kongress waren anarchisten in der minderheit. diemeisten waren linksradikal und autonom orientiert.
Lieber Karim
@ anarchist
Info
Pimmel und Moral
Den 'Jungle' den die Dekadenz Action rief
But that slight adjustment hides something more interesting. This small addition, this interruption into imaging, may suggest more than is immediately apparent. "In," as a preposition, suggests a move toward the center of -isms, a move "inward." If we are in the room, we are bounded by the walls; if we are part of the "in" group, we are not, at least, on the outs; if we are "in love" we are perhaps dominated and infused by love. But "in" as a prefix, that's different—it is "in"discreet, "in"temperate and possibly even "in"hospitable. In other words, while the preposition "in" moves inward, the prefix "in" negates, even moves outward. "Intemperate" suggests a move away from a civilized and balanced center. "Interminable" suggests a move beyond temporal boundaries, if not outside of one's patience. In, in short, inscribes a tension. Inserted into a word, we don't quite know whether it is intentional, a verbal interloper, or even at all interesting. But there could hardly be a better word to start with, when place is concerned.
Is this all just word play? After Derrida, how can it "just" be word play anymore, and anyway, why is play such a bad thing? And yet, the word play always moves us toward something else, something that allows a little light to shine in, if that does not suggest a little too much metaphysics of presence. It is worth remembering that the play is serious. "A man's maturity," as Nietzsche said in Beyond Good and Evil, "that is to have rediscovered the seriousness he possessed as a child at play." This little word play, this slippage between "image" and "imagine" provides a starting point for thinking about place, how we understand it, how (or whether) it matters, and perhaps most importantly, what happens at the edges of incommensurable modes of place-making.
The image has a long history, of course. We might, following Aristotle in De Anima, equate it with the "phantasm," the ability to apprehend an immediate sensory experience and make a mental representation of it. For Aristotle, a phantasm based on sensation is something humans share with animals, while a phantasm based on reason is imagination. We might, of course, follow Augustine (in the latter half of On the Trinity, among other places) and connect the image with the source of all images, the "imago Dei," the image of God stamped on us. The image, then, classically, is a "phantasia." Now, of course, we think of "fantasy" very differently, as a delusion or an alternative to reality. Imagination, on the other hand, is a resolutely human characteristic, a specific kind of image production. It enables us to assemble given contents of the mind into something new and makes available what is not yet present, and to do so in a manner that is not just inferential. We might also think of image and imagination as two sides of a coin, or more accurately, as the external and internal aspects of representation. The philosophical tradition running through Aristotle and Augustine, of course, doesn't make this distinction: if the image is the "phantasy" and the imagination is a uniquely human characteristic, we have a difference of kind, not of degree.
So, far from merely seeing image and imagination as extensions of each other, related as product and mental faculty, there is good reason to see them as separate. At the very least, they are classically assigned to different beings with different capabilities. The point here is not to work out in any exhaustive way the Aristotelian understanding of the soul but rather to open the door to the possibility that what is usually taken as an obvious extension, between image and imagination, might in fact exist in some tension.
Image, imagine. Linked by the presence and absence of "in." Phantasy and imagination. Perhaps this is just playing with binary oppositions. But there will be more binaries to consider before we are done. Umberto Eco once said of the movie Casablanca that, "the clichés were having a ball" (Eco). The movie succeeded, in other words, not because it avoided clichés but because it reveled in them. Perhaps the same can be true of binaries, those discredited products of Cartesian thought. In what follows, I want to explore two modes of place-making, one which we might refer to as "dwelling," that is, the memory and desire of imagination and the other which will be the "scene," that is, the exchange and interplay of image. Instead of denying binaries, I want to make the tension between the two productive.
Just here to say,..stay left-radical on the way thru life.....!
gegen Zwangssexualisierung
Daß ihr deshalb den ganzen Kongreß abgebrochen habt, finde ich ein Armutszeugnis. Ich hätte versucht, darüber ein verbindliches Meinungsbild z.B. auf einem Plenum herzustellen. Falls die Mehrheit sagt "anziehen oder gehen" , müßte dies auch durchgesetzt werden. Notfalls unter Zuhilfenenahme bürgerlicher "Krücken", wie dem Hausrecht, das angemessene (!) Gewaltanwendung erlaubt. Falls nur eine Minderheit es problematisch fand, was FFF tat... mmmh, dann vielleicht doch eher Abbruch statt Duldung. Aber peinlicher geht es wirklich nicht. Möglich wäre natürlich auch eine Entscheidung derjenigen, die sich als sexistisch Unterdrückte definieren , das politisch Richtige gegen Mehrheiten durchzusetzen. Aber dabei wären wir mitten in der Debatte um streitbaren Feminimus und letztlich um revolutionäre Avantgarden. Diese hat scheinbar auf das anarchistische Spektrum keinen dialektisch-positiven Einfluß mehr. Also wird sich performativen Praxen des herrschenden Sexualitätsverständnisses (hertero, permanent und extrovertiert) gebeugt.
Won't somebody please think of the children
@ fragender
Leider...
Das klappt nie'!
Traurige Nachricht...
Anarchisten, Autonome ihr kotzt mich an! Ehrlich...
Gegen Denkschablonen, wie sie die "Szene" bereithält...
Szene, halt die Fresse!
@ Dabeigewesene/r
Pfui Deibl
@rojinegro/klaus
"Beitragen statt Tauschen" - wie wir Peer-Produktion, Kooperation, Bedarfswirtschaft nach den Anregungen der freien Software-Entwicklung organisieren können, soll uns nicht interessieren? Oder hat "rojinegro" nur wie die B.Z. mit dem Titel rumgeschlenkert?
Wo Klaus Primitivisten etc. so überwältigend entdeckt hat, entzieht sich meiner Kenntnis; ob sie vor hundert Jahren marginaler waren, wage ich zu bezweifeln. Ich habe derlei weder gesucht noch gefunden. Schwundgeldpropheten habe ich jedenfalls nur als Kritikthema einer Veranstaltung angetroffen.
Gibt's von den beiden mehr als überhebliche Phrasen?
Historischer Tiefpunkt..
Was hätte ihr z.B. gemacht, wenn ein Anhänger der Freiwirtschaftslehre von Sylvio Gesell bei euch aufgetaucht wäre, der sich Anarchist verstehen will. Hätte ich einen Kongress euren Ideen entssprechend organisiert, hätte ich mich enstpannt zurückgelehnt. Weil ich mir sicher bin, dass eher in seinem Seminar einen schlechten Stand hätte an seiner These festzuhalten. Er hätte eine anarchistische Kritik (ja, auch Antisemistismusvorwürfe) um die Ohren bekommen, die sich gewaschen haben...
Anders wäre es bei einem Kongress gewesen, der z.B., wie die Libertären Tage mit anarchistischen Gruppen in Kontakt trägt und gemeinsam mit ihnen den Ablauf des Kongresses plant. Da wäre sicher niemand auf die Idee gekommen Fuck for Forest, Gesellianer oder wen auch immer einzuladen und ihr Beitrag wäre auch nicht erwünscht.
Übrigens, Anarchismus wird in dieser Form niemals klappen, da bin ich mir sicher, weil sich die Menschen schnell gegenseitig die Köpfe einschlagen würden. Da ist mir dann tatsächlich der Status Quo lieber, als die Utopie in meinem Kopf. Dabei würde ich doch viel lieber die "Utopie leben", warum wird mir das immerzu vergrault...
Dafür ein kräftiges Dankeschön an die Orgagruppe! Habt ihr toll hinbekommen, hoffentlich geht´s euch gut damit!
Juchhe!
Kongressorga bricht von sich aus ab..
Ist doch alles prima!
Sex und Sexismus ist was völlig anderes
Ums noch mal deutlich zu machen
Es ging zuerst um Sexismus und Homophobie, die von einer hierarchisch organisierten individualanarchistischen geschlossenen Gruppe ausgingen, die sich sonst gar nicht eingebracht hat oder etwas lernen wollte. Später ging es um mangelnde Solidarität einer zu großen Gruppe von Teilnehmenden.
That's all - reclaim your brain
autonome? anarchisten? das selbe?
Basis der Porno-Toleranz
Ich denke der näxte A-Kongress kommt bestimmt und dann sollten die Institutionen, die im Forschungsfeld der Queer-Wissenschaften und feministische Theorebildung tätig sind, unbedingt eine EInladung bekommen und nicht immer diesen Proporz um Macker-Fetische der FAU und anderen Bücher-Silben bzw. unreflektierte Männer.
problematischer Problembegriff
Scheitern als Chance
Der Orga-Gruppe, eh schon gestreßt wegen des plötzlichen Umzugs des Kongresses, ist meiner Ansicht nach kein großer Vorwurf zu machen. Es gab eine Gruppe, die genau dazu da war, sich bei solchen Auseinandersetzungen einzumischen. Im Kongressaufruf selbst gab es bereits eine eindeutige Positionierung pro Definitionsmacht.
Zum zweiten:
Das Problem ist nicht FFF. Ein paar blöde Typen, die grenzüberschreitend agieren, hätten sich problemlos runterschmeißen lassen. Das Problem ist ein altes: der szeneinterne schon seit Jahren immer bei konkreten Auseinandersetzungen erbittert ausgetragene, dann aber meist wieder schnell zur Seite geschobene Konflikt um den richtigen Umgang mit sexistischen Übergriffen und Grenzverletzungen innerhalb der "Szene".
Zum dritten:
Es ist gut, dass es die Auseinandersetzung mit FFF gab. Eine Szene, in der antisexistische Positionen Standart sind, ist mir lieber als eine Szene, wo das nicht so ist. Aber wenn ganz offensichtlich in der Szene antisexistische Standarts wenig verbreitet sind, ist mir lieber, dass alle das wissen, anstatt sich in falscher Sicherheit zu wiegen.
Zum vierten:
Nun wissen wir Bescheid. Wenn das nächste Mal linke oder linksradikale Menschen ein größeres, offenes Event organisieren, wird weniger Gewissheit herrschen. Allen wird klar sein, dass es nicht reicht, eine klare Positionierung in den Aufruf zu schreiben, und dass es auch nicht reicht, eine Gruppe zu haben, die im Bedarfsfall versucht, einzugreifen.
Zum fünften:
Viele Fragen sind aufgebrochen, die hoffentlich auch diskutiert werden. Wie kann ein konkreter Umgang mit Grenzverletzungen stattfinden, wenn die Prozesse auf dem A-Kongress offensichtlich nicht funktioniert haben und nur noch die Auflösung möglich war? Hätte es eine Alternative zur Auflösung angesichts der konkreten Situation gegeben, und wie hätte die aussehen können? Sind "Freiräume" an genutzte Gebäude gebunden, oder sollte nicht auch jeder Park, jeder Platz ein "Freiraum" sein, wo es gilt, sexistisches, rassistisches, antisemitisches und sonstiges diskriminierendes und verletzendes Verhalten zu verhindern? Wie kann es sein, dass Gruppen wie FFF sich relativ selbstverständlich anscheinend in Zusammenhängen und an Orten bewegen, die sich selbst als "links" verstehen?
Zum letzten:
Es bleibt die Hoffnung, dass, über den konkreten Anlass hinaus, endlich wieder eine breite, umfassende Diskussion über Definitionsrecht, Freiräume etc. innerhalb der "Szene" geführt wird - mit allen Verletzungen, Enttäuschungen und vielleicht auch Trennungen, die wohl notwendiger Bestandteil einer solchen Debatte sein werden.
1968 vs. 1985
Das es jeweils in der Aufbruchs-Phase einer Bewegung zu dogmatischen Verirrungen, z.b. zu der breiten Aktzeptanz von sexistischen Slogans, wie "Wer zweimal mit der selben pennt gehört schon zum Establishment" (1968) und "Schwanz ab!" (1985) kommt, ist sicherlich nichts verwunderliches, wenn auch in Deutschland besonders beliebt. Wenn es aber einigen Dekaden später immer noch den VertreterInnen der beiden Fraktionen derart gelingt einen überregionalen Kongress in dieser Form zu dominieren und letztendlich sogar zu sprengen, dann führt das doch sehr, sehr deutlich vor Augen wie orientierungslos und wie weit entfernt die deutsche Anarcho-Szene davon ist eine gesellschaftlich wirkungsmächtige Bewegung zu werden. Solange die Konstruktion der individuellen Identität und die Abgrenzung gegenüber der der anderen so deutlich im Vordergrund steht braucht den Anarchismus kein Mensch.
Ein kollektiverer Ansatz allerdings, der die Gemeinsamkeiten und nicht die Unterschiede betont und den SektiererInnen und EgozentrikerInnen nur die Wahl zwischen Rausschmiss und konstruktiver Mitarbeit lässt könnte durchaus Potentiale entwickeln, die an diesem Wochenende gar nicht denkbar waren.
Bin ich froh...
@ Anarcha-Feminist_In
Ja, ja...
"Definitionsmacht" als politische Macht missbraucht ersetzt die eine Macht durch eine neue...
Ich würde nie einer Frau das Definitonsrecht absprechen, wenn z.B. Frau X sagt, sie sei von dem und dem vergewaltigt worden, stelle ich das nie in Frage. Warum, warum aber fällt mir die Anwendung bei bestimmten VertreterInnen der autonomen Frauen und Lesbenzusammenhängen so schwer? Erinnert mich alles wieder arg an Libertäre Tage in Frankfurt 1993, wo sie selbst duch verdammt mackerhaftem Verhaltem auffielen und einen allgemeinen Männerhass offenbarten, dass mir heute noch schlecht wird. . Wie gerne hätten sie auch damals alles zum Abbruch gebracht... . Verdammt noch mal, wenn jetzt noch nicht mal die FFF das große Problem sein soll, sondern vor allem der Umgang mit ihnen, demnach hat ein nicht einmal so großes Problem zum Abbruch eines anarchistischen Kongresses mit mehreren hundert Teilnehmenden geführt oder was? Ich bin mir sicher anarchistischer Kongress 20034 irgendwo in Doofland und das ganze Theater geht wieder von vorne los, weil bestimmte Menschen Gruppen wieder in den Startlöchern stecken. Sollen die autonomen Frauen und Lesben doch mal bei ihren eigenen Sexismen "Männer sind ... pfui..." anfangen.
Sexismus bekämpfen! Das heißt dann auch über Sachverhalte aufzuklären, Denkanstöße zu liefern und nicht immer in gewohnter Manier mackerhaft drauflosschlagen und sich an Szenreflexen festzubeißen. Vielleicht wird mit dieser Methode genau das Gegenteil erreicht. Das ist einfach keine vernünftige Form der Auseinandersetzung. FFF sagen von sich aus mit Sicherheit nicht "Wir sind Sexisten, Sexismus ist geil! Werdet alle Sexisten. Unterdrückt eure Frauen" Auch die Menschen, die das Vorgehen gegen FFF auf dem Kongress ablehnten, sind vielleicht selbst der Überzeugung, dass die Praxis dieser Gruppe nicht in Ordnung ist, wehren sich vielleicht nur über das überzogene Auftreten der GegnerInnen.
Wie stellt ihr euch eigentlich den Anarchismus vor? Das alle eure Idealvorstellungen verinnerlicht haben oder gibt es die Chance für Lernprozesse?
Anarchismus is kein kleines Szenedorf!
Kuschelsex ODER Kuschelpolitik?
I. Für eine erneute Verschiebung der Debatte: Machtpolitik satt Diskursethik!
Es gab einmal eine Zeit, da war es in der linksradikalen und revolutionären Szene möglich, die Parole "Zwischen uns und dem Feind einen klaren Trennungsstrich ziehen" zustimmend zu zitieren (Rote Armee Fraktion, Konzept Stadtguerilla, 1971). Und es gab einmal eine Zeit, da war es möglich, ein Papier mit der Überschrift "In höchster Gefahr und Not bringt der Mittelweg den Tod" zu versehen (Revolutionäre Zellen/Rote Zora, 1983). Alldies bezog sich zwar nicht auf das Geschlechterverhältnis aber immerhin...!
Heute scheint es diese Szene eher mit Motto, "In der Mitte ist holdes Bescheiden", zu halten. Diesen Eindruck gewinnt Lesbe jedenfalls, wenn sie die Sexualitätsdebatte in der Interim aus dem vergangenen Jahr und die jetzige Debatte über das Papier der Unglücklichen verfolgt: Radikale Positionen sind nicht gefragt. Die FrauenLesben aus dem Schwarzmarkt, die die Debatte angestoßen haben, wurden in der folgenden Diskussion (außer von den Unglücklichen) totgeschwiegen. Und die Unglücklichen wiederum sind den anderen VerteidigerInnen der Aarranca Nr. 8 zu radikal, so daß diese sich von jenen vorsichtig distanzieren. 'Einerseits-andererseits' und Mittellinien - Moralismus sollen anscheinend die Harmonie der RestSzene sicherstellen:
Im vergangenen Jahr brachte es Kermit fertig, sich einerseits der "ausführlichen Begründung" der Kritik, die die Schwarzmarkt - FrauenLesben an der Arranca geübt haben, "im großen und ganzen" anzuschließen, und andererseits eben dieser Arranca zu bescheinigen: "So finde ich es lobenswert, daß sich Fels mit ihrer Ausgabe auf das Glatteis begeben, um über Sexualität zu diskutieren." (interim, Nr. 376, S. 23; Nr. 373, S. 22). Auch Carrie &. R.P. McMurphy räumten damals mit einer - wie ich zugeben muß, sehr schon geschriebenen Satire ["Ein fiktives postmodernes (Nicht-)Verkaufsgespräch im Schwarzmarkt (Hamburg)" (interim, Nr. 378, S. 25 f.)] - die Kritik der Hamburgerinnen an der Arranca Nr. 8 aus dem Weg und vermieden es, den zentralen Konflikt (Vorwurf eines antifeministischen Rollbacks gegen die Arranca; Bedeutung des Einsatzes von Machtmitteln wie Zensur für den feministischen Kampf) anzusprechen. Die Debatte wurde im folgenden halbkritisch auf dem von der Arranca vorgegeben Terrain geführt' - "die frühkindliche Vergesellschaftung" und die Feinheiten der Jessica Benjamin-Exegese ("teilweise falsche Darstellung von Jessica Benjamins pyschoanalyti-scher Studien") (ebd., S. 27). Und damit Kritik (egal an wem) ja nicht zu scharf ausfällt, immer wieder die Aufforderung ja nur die "Diskursethik" (ebd.; und in der jetzigen Debatte Kermit in interim, Nr. 437, S. 9) und die "Moral" (interim, Nr. 376, S. 21) zu beachten.
Und selbst M.O.M.B.A.K., dessen/deren Kritik an den Unglücklichen relativ deutlich ausfällt, schreibt an diese gerichtet: "Ihr scheint nicht verstanden zu haben, worum es (den Schwarzmarkt-FrauenLesben) eigentlich geht, d.h. Ihr habt den Inhalt, den Kern ihrer Kritik an der Arranca! nicht begriffen." (interim, Nr. 438, S. 26).
Ich denke demgegenüber, de die Unglücklichen (im Gegensatz zu den meisten anderen Beiträgen in der Debatte) sehr wohl den Kern der Kritik der Schwarz-markt-FrauenLesben begriffen haben. Der zentrale Konflikt ist zumindest meines Erachtens:
* Teilen wir den Standpunkt von Cristina Garaiza- bal, der Arranca und der Unglücklichen, daß "die feministische Bewegung [...] in vielen Fallen De- hatten mit Männern, gemeinsames Handeln [...] und den Austausch von Positionen vernachlässigt" hat
oder
* teilen wir den Standpunkt der Schwarzmarkt- FrauenLesben, daß feministische Organisierung, die Verteidigung von Frauen-Räumen und eine machtvolle Gegenwehr von Feminstinnen gegen das Patriarchat (anfangend mit so einem harmlosen Eingriff wie die Weigerung der Hamburgerinnen, die Arranca Nr. 8) zu verkaufen, weiterhin not- wendig sind?
Alle Debattenbeiträge, die auf diese zentrale Frage keine Antwort geben, haben objektiv (d.h. unabhängig von etwaig gegenteiligen Absichten!) den Effekt, das antifeministische Rollback, das Cristina Garaizabal, die Arranca und die Unglücklichen übereinstimmend propagieren, hinzunehmen, und sich auf Detailkritik zu beschränken.
Dies gilt für die Mutlosen (interim, Nr. 438, S. 16 ff.), die sich weitgehend auf "Kritik an der Form" (Hervorh. d. Verf.In) des Papieres der Unglücklichen beschränken und am Ende ebenso wie die Unglücklichen gesellschaftliche Antagonismen in bloße "Unterschiede" umdeuten. Dies gilt für Kermit (interim, Nr. 437, S. 8 ff ), der nicht den Ansatz der Unglücklichen kritisiert, sondern, daß die Unglücklichen ihren Ansatz vermeintlich mit Ausschließlichkeit" (S. 10 - Hervorh. d. Verf.In) vertreten.
Dies gilt für MY.T. (interim, Nr. 438, S. 26 f.)., die ihre(?) Kritik an den Unglücklichen zurückstellt, und sich statt dessen zunächst Kermits vorsichtige Kritik an den FriedrichshainerInnen vorknöpft. Und dies gilt auch für Sven Glückspilz (interim, Nr. 439, S. 7 ff), der den Unglücklichen vorwirft: "Ihr habt das Kinde mit Bade ausgeschüttet." Nein, die Unglücklichen haben nicht über das/ihr Ziel hinausgeschossen, sondern sie haben es getroffen. (Im Rahmen immanenter, ökologischer Kritik könnte mann ihnen allenfalls vorwerfen, daß sie auch das Wasser durch den Abfluß haben fließen lassen, um das feministische Kind los zu werden!).
(Seite 2)
Die einzige, die die Situation weitgehend richtig erfaßt hat, ist Ida F. (auch wenn ich es fragwürdig finde die Unglücklichen wegen deren 'Polemik' und 'Unsachlichkeit' zu kritisieren; im gewissen Sinne waren sie bei der Sache - bei ihrer Sache!):
"Mit der Veröffentlichung der 'Legende von Paul und Paula' nimmt das Rollback in der linken Szene weiter seinen Lauf. Auf polemische, un- sachliche Art soll der sog. Identitätsfeminismus am Beispiel der Hamburger Schwarzmarkt Frauen (HH) als überholte moralisierende Theorie entlarvt werden, die an der Perspektivlosigkeit der Szene Schuld ist. Parteilichkeit ist nicht mehr gefragt, ganz im Gegenteil, alle können endlich alles sagen, was sie schon immer mal loswerden wollten [...]." (interim, Nr. 437, S. 11).
Wenn dieses Rollback abgewehrt werden soll, wird es nicht ausreichen, jene Situation einfach nur festzustellen. Und schon gar nicht wird es ausreichen, den Unglücklichen - wie dies M.O.M.B.A.K. tut - nahezulegen: "faßt Euch bitte kürzer" (interim, Nr. 438, S. 27). Es ist vielmehr notwendig, die Argumentation der Unglücklichen einer rigorosen Kritik zu unterziehen (womit Ida F. und M.O.M.B.A.K. angefangen haben) und den Unglücklichen, ihre theoretischen Waffen aus der Hand zu schlagen.
Zu beidem möchte ich im folgenden einen Beitrag leisten. Dazu werde ich in drei Schritten vorgehen:
* Im ersten Schritt (Kap. II..1.) möchte ich zeigen, de die Unglücklichen jene Mittel, die sie - teils zurecht (falsches Zitieren etc.), teils zuunrecht (machtpolitisches Agieren) - kritisieren und den Schwarzmarkt-FrauenLesben vorwerfen, selbst weidlich einsetzen. Ich kann mich hier kurz fassen, da dazu schon vieles geschrieben worden ist.
* Im zweiten Schritt (Kap. II.2.) möchte ich zeigen, daß machtpolitisches Agieren für emanzipatorische Politik notwendig ist, und die Berechtigung antisexistischer Zensur verteidigen. Hier werde ich etwas ausführlicher, weil dazu bisher ausschließlich Ida F. argumentiert hat, und sie nur einen Teil der möglichen Argumente gegen die Unglücklichen bringt.
* Im dritten Schritt (Kap. III.-VI.) möchte ich schließ1ich zeigen, auf welch wackligen Füße die Berufung der Unglücklichen auf die Dekonstrukti- on steht. Ich möchte zeigen, daß gerade in einer Verbindung der theoretischen Radikalität von De- Konstruktion und der politischen Radikalität der Schwarzmarkt-FrauenLesben Möglichkeiten für eine neue revolutionäre, nicht nur feministische, Handlungsfähigkeit liegen. Dieser Teil wird am längsten ausfallen, weil die Verbindung von theo- retischem Dekonstruktivismus und politischem Liberalismus in der bisherigen Debatte völlig un- bestritten ist. Dies nicht nur wegen des dabei ver- treten Liberalismus, sondern auch wegen des dabeiverbratenen theoretisch völlig unspezifischen Begriffs von Dekonstruktion, zu bedauern.
Das heißt, ich werde vor allem den Anfang und das Ende des Papieres der Unglücklichen diskutieren. Auf den Mittelteil (Abschnitt 4., 5. und 7.), wo die Unglücklichen die Arranca gegen den Vorwurf in Schutz nehmen, sexistische Texte und Bilder verbreitet zu ha- ben, werde ich kaum eingehen. Denn das Kernargument der Unglücklichen ist, daß auch die Zensur sexistischer Texte und Bilder falsch sei. Ich zitiere im folgenden nach der von den Unglücklichen selbst vorgenommenen fortlaufenden Nummerierung der Absätze ihres Textes so- wie zusätzlich nach Seitenzahlen. Da die Seiten im Original nicht nummeriert sind, habe ich die interim, Nr. 436 beginnend mit der Ti- telseite von Seite 1 bis 28 durchnummeriert.
anmerkungen:
1 An diesem Punkt kann ich M.O.M.B.A.K. nur zustimmen: "Auf der anderen Seite haben solche revisionistischen Positionen wie die eurige [= wie die der Unglückli-chen, d. Verf.ln] ein Übergewicht auch in den linken Medien (wie z.B. in der Arran- ca!-Diskussion in der Interim), so daß es progressiv-feministischen Diskussionen im-mer mehr an Raum fehlt." (interim, Nr. 438, S. 26). Aber auch M.O.M.B.A.K. rea-giert m.E. zu defensiv bzw. unterschätzt die Bedeutung des Vorstoßes der Unglück-lichen (s. dazu oben im Haupttext).
2 Dabei ist es für mich völlig unverständlich wie die Positionen der Arranca und die in der nachfolgenden Debatte dominierenden Positionen überhaupt mit dem Begriff De-Konstruktion in Verbindung gebracht werden können. Die Arranca bezog sich gar nicht, die nachfolgende Debatte kaum auf Judith Butler. Statt dessen wurde sich vie! auf Jcssica Benjamin, die zurecht als Adorno-Schülerin (also als Anhängerin der Kritischen Theorie) vorgestellt wurde, bezogen. Foucault wurde zwar in der Arranca einmal, in der nachfolgenden Debatte otters erwahnt. DaB Foucaults Haupthese in Sexualität und Wahrheit lautet, daß Sexualität in der Moderne nicht etwa unter-drückt wird/wurde (wie die Kritische Theorie und die Arranca behaupten), daß viel-mehr in der Moderne aine explosionsartige Vermehrung der Diskurse über Sexualität stattfand, wurde in der ganze Debatte nicht deutlich! Viel wurde über die Psychoana-lyse diskutiert, der Begründer der (post)strukturalistisch-dekonstruktivistischen Psy-choanalyse, Jacques Lacari, aber überhaupt nicht erwähnt. Genauso wenig wurde auf den dekonstruktivistischen Philsophen Jacques Derrida Bezug genommen. Carrie & R.P. McMurphy haben ausgerechnet Kermit, der sich ausgiebig auf Fromm, Reich und Marcuse und wenn auf Foucault, dann var allem auf die individuelle Ethik des spiiten Foucault beruft, cine "Voliebe für Foucaults Strukturalismus" vorgeworfen (interim, Nr., 378, S. 28). Ich kenne kaum cine Position, die anti-strukturalistischer, subjektivistischer als die van Fromm, Reich und Marcuse ist; und Foucault hat sich mit zunehmendem Alter (leider) zunehmend van seinen strukturalistischen Anfängen distanziert.
(Seite 3)
II. Wider die Friedrichshainer Phrasen von Emanzipation an und für sich!
Die Unglücklichen stellen sich als die wahren VerteidigerInnen emanzipatorischer Politik dar. Sie werfen den Schwarzmarkt-FrauenLesben an verschiedenen Stellen vor, "Machtpolitik" zu betreiben', die "Zensur" (S. 5, Abs. 35) der Arranca durch die Feminismus' anzueigenen, und ihn gegen das, was sie Identitätsfeminismus nennen, in Stellung zu bringen) für ihren Versuch, sich rhetorisch gegen die Schwarzmarkt-FrauenLesben durchzusetzen fe*)
Schwarzmarkt-FrauenLesben sei eine "Herrschaftsform" (S. 4, Abs. 33). Dabei konstruieren die Unglücklichen stellenweise einen generellen Gegensatz von Emanzipation einerseits und Machtpolitik/Zensur andererseits.
Ich kritisiere die Position der Unglücklichen auf zwei Ebenen:
Erstens bestreite ich, daß sich die Unglücklichen in ihrem Umgang mit den Schwarzmarkt-FrauenLesben an ihre eigenen abstrakt emanzipatorischen Ansprüche halten. Dies ist aber das Mindeste, was man/frau/lesbe in Anbetracht jener wohltonenden emanzipatorischen Rhetorik von den Unglücklichen verlangen kann.
Aber bei dieser Feststellung bleibe ich nicht stehen! Denn dies ließe die Möglichkeit offen, daß die Kritik an der ZensurEntscheidung der Hamburgerinnen richtig wäre, wenn sie von einem Standpunkt aus erfolgen würde, der solchen abstrakt emanzipatorischen Ansprüchen selbst gerecht werden würde. Ich denke demgegenüber, de emanzipatorische Politik (zwar nicht mit dem Einsatz von illegitimen Mitteln wie sinnentstellendes Zitieren, aber) nur mit aktiver Gegenwehr und damit unter Einsatz machtpolitischer Mittel möglich ist. Diese Auffassung möchte ich gerade unter Bezugnahme auf dekonstruktivistische TheoretikerInnen! - im übernächsten Abschnitt (1.2.) begründen.
1. Wer/welche im Glashaus sitzt...
"Dann [wenn es nicht mehr um die Identität einer Person geht, d. Vef.In) ist z.B. 'Geschlechtsverrat' [...] denkbar [...] auch als Aufkündigung männer- bündischer Loyalitäten, bewußte Nutzung geschlechtshierarchisch bedingter Möglichkeiten für antipatriarchale Ziele oder Umverteilung von kulturellem Kapital, das sich geschlechtsspezifischer Sozialisation verdankt. Wir behaupten nicht, daß das leicht ist, oder daß wir es selbst erfolgreich praktizieren." Die Unglücklichen, S. 26, Abs. 302
Dem kann man/frau/lesbe nur zustimmen: Die Un- glücklichen Männer haben die antipatriarchale Umver- teilung von kulturellem Kapital nicht erfolgreich praktiziert. Vielmehr benutzen sie und auch die unglücklichen Frauen das von ihnen akkumulierte kulturelle Kapital (bspw. die Fähigkeit, sich den Begriff 'dekonstruktiver Feminismus anzuzeigen, und ihn gegen das, was sie identitätsfeminismus nennen, in Stellung zu bringen) für ihren Versuch sich rhetorisch gegen die Schwarzmarktfrauen durchzusetzten und bei ihren LeserInnen Punkte zu sammeln. Ich nenne das Machtpolitik.
"Dekonstruktion" ist ein Begriff, von dem anzunehmen ist, das auch Theorieferne Teile der autonomen Szene wissen oder zumindest gehört haben, daß er nicht nur in der feministischen Debatte ziemlich Furore macht. Versprochen wird z.B. ein Ausweg aus vermeintlichen oder tatsächlichen politischen Sackgassen der 70 er und 80 er Jahre sowie mehr Spaß beim oder statt Politikmachen. Vertreten wird dieser Ansatz beispielsweise von einer Feministin, einer Lesbe (Judith Butler), die so interessant ist, daß sich - selbst in Zeiten nachlassenden Interesses an politischen Veranstaltungen riesengroße Säle füllen, wenn sie über ein scheinbar so trockenes Thema wie die Geschlechterpolitik in antiken Dramen spricht (so geschehen im vergangenen Sommer in Berlin).
Aber was erfahren wir von den Unglücklichen über die dekonstruktivistischen Ansätze? Erfahren wir wer/welche die VertreterInnen dieser Ansätze sind? Erfahren wir etwas über die internen Kontroversen im Feld der DeKonstruktion? Erfahren wir, was wichtige Schriften der Theorie der DeKonstruktion sind, damit sich die LeserInnen der Unglücklichen ein eigenes Bild von der DeKonstruktion machen können?
Nein, alldies erfahren wir nicht. Statt dessen funktioniert der theoretische Begriff "DeKonstruktion" bei den Unglücklichen als Label, das sie ihrer politischen Position anheften. Sie nehmen keine Umverteilung von kulturellem Kapital von noch Männern an noch Frauen vor, sondern sie münzen das von ihnen (Männern wie Frauen) bereits akkumulierte kulturelle Kapital in antifeministisches politisches Kapital um. Sie wollen etwas von der Furore, die der Begriff De Konstruktion macht, abhaben!
Und sie verfügen über weiteres kulturelles Kapital: Sie kennen sich mit den "klassischen Tricks der Textar beit" aus: "Unvollständiges zitieren, Reihenfolge verdrehen, eingeschränktes wiedergeben, eigene Fragestellungen unterschieben..." (S. 21, Abs. 246). Sie werfen alldies den Schwarzmarkt-FrauenLesben var und praktizieren es selbst weidlich!
Anmerkungen: 3 S. 2, Abs. 9; S. 7, Abs. 62; S. 15, Abs. 175. 4 "Das [das Einfordern von Vertrauen durch die Hamburgerinnen, d. Verf.In] hat nichts mit Emanzipation, aber viel mit Machtpolitik zu tun." (S. 5, Abs. 39 - Her-vorh. d. Verf.ln). "Wir gehen davon aus, daß wir hinlänglich gezeigt haben, daß die Auseinandersetzung der HH [Abkürzung der Unglücklichen Für die Hamburger Schwarzmarkt-FrauenLesben, d. Verf.In] mit den Texten der Arranca geprägt ist von: machtpolitischem Auftreten, der Anwendung illegitimer Methoden und/oder krassen Mißverständnissen. [...]. Illegitime Methoden sind illegitim, weil sie eine echte in-haltliche Auseinandersetzung und damit jeden emanzipatorischen Fortschritt verhindern. Einzige Funktion solcher Mittel kann nur der Erhalt bzw. die Festigung der eigenen Machtposition sein [...]." (S. 21, Abs. 245 f.). "Zensur [hat] immer was mit Machtpolitik und nie was mit Emanzipation zu tun" (S. 21, Abs. 253). Vgl. auch S. 8, Abs. 77 f.: "sich emanzipatorisch gebende [!] Zensur"; "'emanzipatorische' [man/frau beachte die Anführungszeichen!] Zensurkonstruktion" (Anm. d. Verf.In).
a) Beispiel Falsches Zitieren
Die Schwarzmarkt-FrauenLesben wenden sich dagegen, daß "mehrere" - ihres Erachtens - "sexistische Fotos" in der Arranca Nr. 8 abgedruckt waren (zit n. die Unglücklichen, S. 9, Abs. 91). Die Unglücklichen machen daraus die Unterstellung, die Schwarzmarkt-FrauenLesben seien gegen die öffentliche Diskussion von Sex, ja überhaupt gegen Sex: "Wir kommen [...] zu der Schlußfolgerung, daß Sexualität den HH zufolge anscheinend nicht in das öffentliche saubere Leben gehört." (S. 11, Abs. 118). "[...] die Zensur der HH wird auch nicht verhindern, daß es weiterhin Sex in dieser Gesellschaft geben wird." (S. 9, Abs. 96).
Daß Sex und Sexismus nicht das Gleiche sind, sollte sich eigentlich auch im Friedrichshain rumgesprochen haben. Vielleicht solltet Ihr einige der Bücher/Broschüren, die in dem Infoladen, in dem ihr mitarbeitet, erhältlich sind, auch selbst lesen...
(Seite 4)
"Das Problem ist wie sie nackt sind" (@ anti)
Zur Erläuterung des Satzes: Die FFF-Menschen haben sich nicht ausgezogen, weil sie emanzipatorisch und enttabuisierend sind, sondern um bewusst zu provozieren. Und da ist es auch egal, warum sich Menschen durch diese Nacktheit angegriffen oder provoziert fühlen; die Gründe dafür spielen keine Rolle. Wenn sich Menschen durch Nacktheit in ihrer Freiheit beschränkt und/oder gestört fühlen, dann sollten die nackten Menschen doch wohl so einsichtig sein, sich wieder anzuziehen. Denn Anarchie heißt - wie hier schon geschrieben wurde - eben NICHT, zu tun, was mensch will, sondern auf die Bedürfnisse und Wünsche von anderen Menschen zu achten und sich gegenseitig zu helfen. Wenn eine Person A das Bedürfnis hat, nackt zu sein und sich allerdings eine Person B durch diese Nacktheit angegriffen fühlt (egal warum!), dann sollte Person A ihr Bedürfnis, nackt sein zu wollen zurückstecken, um Person B nicht zu verletzen. Und vor allem sollte Person A gesprächs- und vor allem kompromissbereit sein. Genau das waren die FFF-Menschen nicht!
Ich möchte hier nochmals wiederholen, was ebenfalls schon bei der Diskussion gesagt wurde, weil ich es als wichtig erachte: Es gab bei der Diskussion von einigen Menschen Kritik an einem Nazi-Vergleich. Ein Mensch sagte, wenn sich beim Kongress eineR hinstellen würde, und sagen würde "Den Holocaust gab es nicht!" würde die Person gewaltsam vom Gelände entfernt werden. Wenn sich allerdings eineR hinstellt und andere als "Hardcorelesbe/Kampflesbe" beschimpft, passiert erstmal nicht viel.
Der Kongress sollte ein Freiraum sein - frei von Rassismus, Faschismus, Antisemitismus UND Sexismus. Für mich ist es egal, warum ein Mensch diskriminiert wird. Es ist mir egal, ob Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Aussehen, Geschlecht oder Sexualität (im weitesten Sinne) passiert. Wenn Menschen auf einem anarchistischen Kongress andere Menschen diskriminieren, dann gehören sie rausgeschmissen!
Ich spare mir eine platte Parole am Ende...
szenetypische Relativierung des Holocausts
Sachmal, tickt ihr noch richtig? Das jetzt sogar ein Holocaust - Vergleich herhalten muss. Sehr traurig sowas aber leider inzwischen normal in der "linken Szene".
Da soll ein im Eifer des Gefechts gefallene Beschimpfung "Kampflesbe", "Hardcorelesbe" demnach unbedingt zum Rauswurf der Person führen, dem sich alle anzuschließen haben? Am besten noch der obligatorische Ausschluss aus allen unseren Zusammenhängen....
Dann noch einmal die angelblich platte Parole "Anarchismus eignet sich nicht als Spielwiese für die dogmatische Automatenszene!
Bestimmte Autonome Frauen und Lesbengruppen sind ideologisch ganz bestimmt nicht im Anarchismus zu verorten!
@anna
Geh bitte also auf die ein und zieh dir nicht etwas an den Haaren herbei - wie zum Beispiel zu versuchen, zwischen "guter Nacktheit" und "böser Nacktheit" zu unterscheiden. Und ja - wer Menschen diskriminiert hat rauszufliegen.
Das gilt zum einen für Leute die andere als Kampflesbe diffamieren, das gilt zum anderen für Leute, die versuchen andere vom Kongress zu verweisen, weil sie ihre Kleiderordnung - in dem Fall keine - für nicht angemessen halten.
Ich würde ja sagen, wenn du Gesichtskontrolle und Kleiderordnung will, geh Nobeldiscos besuchen, aber mir scheint, die linke Szene ist dafür auch genau der richtige Ort.
In diesem Sinne, normiert euch ordentlich durch. Wie schon jemand in den Kommentaren anmerkte: Burka für alle! Kein Frieden dem Sexismus! Nie wieder unemanzipatorische Nacktheit!
@ anti (und andere)
Zu a) Ich habe genau das Gegenteil mitbekommen.
Ich unterscheide nicht zwischen "guter" und "böser" Nacktheit. Es geht mir schlicht um die Art, wie die Nackten mit der Kritik umgegangen sind. Wenn Du beim Kongress warst, wird Dir sicher nicht entgangen sein, dass sich FFF in keiner Weise kooperativ verhalten hat und nicht an einer konstruktiven Lösung des Konfliktes interessiert war. Es ging ihnen lediglich um Provokation. Wenn sie eingesehen hätten, dass ihrer Nacktheit andere Menschen stört und sich wieder angezogen hätten oder zumindest woanders auf dem Gelände hingegangen wären, dann hätte eine derartige Eskalation, wie es sie gab, vermutlich nicht stattgefunden.
FFF sollte nicht rausgeschmissen werden, weil sie nackt waren ("Kleiderordnung"), sondern aus oben genanntem Grund.
(scheiß internetdiskussionen...)
Alles wär anders gelaufen, wenn...
aber: hätten die leute, die (zurecht) das ganze klären wollten (zuerst durch dialog, später durch rauswurf) das nicht auf so eine selten dümmliche art und weise gemacht, wär der ganze zwischenfall schnell bereinigt gewesen und der kongreß hätte ordnungsgemäß abgeschlossen werden können.
ich war beim vortrag über hausbesetzungen und habe den 'mob' mit megaphon als aufgescheuchten haufen erlebt, der die vorkommnisse weder akustisch noch inhaltlich verständlich rüberbringen konnte. was genau passiert und gegenstand der kritik war haben die wenigsten mitbekommen, ich habe mich (gefühlt, nicht praktisch) auch eher mit den leuten von fff solidarisiert, da mir das ganze wie eine hexenjagd ohne jegliche begründung vorkam.
wäre sachlich an alle menschen, die von dem vorfall nichts mitbekommen haben, herangetreten worden, um die geschehnisse darzulegen: solidarisierungen mit fff hätten nicht stattgefunden, im gegenteil.
schade, mir hat der kongress ansonsten gut gefallen.
Das sind die netten Leute, die Beliebten...
zur Erklärung des Orga-teams des A-Kongresses:
1. Ein anti-sexistischer Freiraum auf dem A-kongress kann derzeit nicht mehr garantiert werden.
Ein Anti-Sexistischer Freiraum kann niemals garantieren, dass Grenzen nicht überschritten werden.
2. Aufgrund unsolidarischen Verhaltens und mangelnder anarchistischer Praxis bei einer Vielzahl von Teilnehmer*innen wird der A-kongress für beendet erklärt.
SIC! Tatsächlich handelte es sich bei der Beendigung des Kongresses um unsolidarisches, aber stromlinienförmiges und der eigenen Subkultur angepasstes, Verhalten.
3. Ein Konflikt, der mit einer sexistischen Grenzüberschreitung und Provokationen verbunden war, konnte mit gewaltfreien Mitteln nicht gelöst werden.
Selbstverständlich und tatsächlich nicht und dabei beziehe ich die Beendigung des Kongresses mit ein! Aber welche Art der Gewalt ist hier gemeint? Es wurde Gewalt angewendet, ich vermute, dass hier unscharf physische Gewalt gegen Menschen, die nicht angewendet wurde, gemeint ist. Die atavistische, seit Jahrzehten geführte Diskussion, entbehrt der Logik. Die definitorische Grenze zwischen Gewalt und Gewaltfreiheit ist willkürlich. De facto wurde mit dem Abbruch hunderten Menschen Gewalt angetan. Das ist an Absurdität kaum zu Überbieten.
5. Ein Rauswurf der Personen, die die Grenzen überschritten haben, wäre zu kurz gegriffen. Der Rauswurf betrifft weit mehr Personen.
Der Rauswurf, wohl gemerkt: aus einem Öffentlichen Raum, rein rechtlich betrachtet, welcher vermutlich in einem Polizei-Einsatz hätte gipfeln können, wurde nicht vollzogen. Nicht weil der Wille hierzu nicht vorhanden war, sondern weil jenseits potentieller rechtlicher Konsequenzen, niemensch bereit war, zumindest unter den zur Zeit Anwesenden, die schwere Bürde des kleineren Übels, explizit: die eigene Ächtung innerhalb von Teilen der Peergroup, wegen des ach so verdammungswürdigen Einsatzes physischer Gewalt, zu tragen. Statt dessen wurde die Kollektivbestrafung des ganzen Kongresses bevorzugt.
8. Eine Reflexion wird stattfinden.
Wann? Wo?
"Das sind die netten Leute, die Beliebten, die mit allen gut Freund sind, die Gerechten, die human jede Gemeinheit entschuldigen und unbestechlich jede nicht genormte Regung als sentimental verfemen. Sie sind unentbehrlich durch Kenntnis aller Kanäle und Abzugslöcher der Macht, erraten ihre geheimsten Urteilssprüche und leben von deren behender Kommunikation. Sie finden sich in allen politischen Lagern, auch dort, wo die Ablehnung des Systems für selbstverständlich gilt und damit einen laxen und abgefeimten Konformismus eigener Art ausgebildet hat. Oft bestechen sie durch eine gewisse Gutartigkeit, durch mitfühlenden Anteil am Leben der andern: Selbstlosigkeit auf Spekulation. Sie sind klug, witzig, sensibel und reaktionsfähig: sie haben den alten Händlergeist mit den Errungenschaften der je vorletzten Psychologie aufpoliert. Zu allem sind sie fähig, selbst zur Liebe, doch stets treulos. Sie betrügen nicht aus Trieb, sondern aus Prinzip: noch sich selber werten sie als Profit, den sie keinem anderen gönnen. An den Geist bindet sie Wahlverwandtschaft und Haß: sie sind eine Versuchung für Nachdenkliche, aber auch deren schlimmste Feinde. Denn sie sind es, die noch die letzten Schlupfwinkel des Widerstands, die Stunden, welche von den Anforderungen der Maschinerie freibleiben, subtil ergreifen und verschandeln. Ihr verspäteter Individualismus vergiftet, was vom Individuum etwa noch übrig ist." Theodro W. Adorno, Aphorismus: Fisch im Wasser, aus Minima Moralia - Reflexionen aus dem beschädigten Leben
http://projekt-menschwerdung.com/wiki/index.php?title=Diskussion:Kongressaufl%C3%B6sung
@(a)nna
Was aber gesicherte Erkenntnis ist, und ich habe da mehrfach nachgehakt: Es kam nicht von einer nackten Person, das heißt beide Fragen wären als gesonderte Kritik vorzutragen.
Mir ist eigentlich auch ziemlich scheißegal wer das war, die Person hatte - als das noch klar war, und da das Leuten (tendenziell auch gar nicht zu Unrecht) ein Bedürfnis war zu fliegen.
Jetzt ist aber im Nachhinein offensichtlich weder für mich, noch für dich zu klären WER diese Person war und OB sie etwas mit Fuck for Forest zu tun hatte, aber was klar ist, ist dass das zwei gesonderte Fragen sind.
Und:
Doch, es geht hier genau um die Frage von "guter" und "böser" Nacktheit.
Hier werden spießigste Sexualnormen unter dem Label des Antisexismus reproduziert, um eigene Sexualängste übertünchen zu können. Sexualängste wohlgemerkt, die zwar zum einen durchaus berechtigt sein KÖNNEN, zum anderen aber für alle Beteiligten zum Problem werden können und schon deshalb das zu bekämpfende Übel sind.
Ums mal auf den Punkt zu bringen: Wer sich wann und wo nackt auszieht, entscheidet alleine die Person, die es tut.
Es ist zunächst ein Ausdruck IHRER Sexualität. Wenn hier und anderswo wiederholt davon gesprochen wird, es fände ein "Zwang zum sexuellen Rudel-fick"(sic!) statt, wenn davon geredet wird, sie seien vor den Menschen "herumgesprungen und haben mit ihrem Schwanz gewedelt" dann sind das gesonderte Fragen, die behandelt werden müssen. Es sind Handlungen mit explizitem Bezug auf eine Person und die - und NUR die - können sexuelle Belästigung sein. (Einzige Ausnahme: Es mag geistig so stark verwirrte Menschen geben, dass sie überhaupt keine sinnvolle Bezugnahme zu Personen herstellen können, selbst dann nicht, wenn vielleicht bereits Körperkontakt hergestellt wurde. Der Fall ist aber zunächst einmal hypothetisch, bei seinem Eintreten wären derart verwirrte Personen einfach wegzuführen - was nicht weiter schwer sein sollte bei einem derartig starken Demenzzustand.)
Weiterhin:
Wenn nun auf einmal entschieden werden soll, welche Arten sexueller Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit erlaubt sind, begeben wir uns zurück in FINSTERSTE Zeiten sexueller Prudesse. Das RECHT - und wir reden hier wirklich zunächst von einem RECHT, d.i. auch ein Privileg - auch als selbstbestimmtes sexuelles Subjekt zu handeln wurde von Frauen und Männern vorrangig der feministischen Bewegung in langen und zermürbenden Kämpfen erwirkt. Es geht um das Recht selbstbestimmt um seinen Partner werben zu dürfen, sich sexuell in Szene setzen zu dürfen wie man möchte - kurzum: Seine Sexualität auszuleben.
Dass das Ausleben dieser Sexualität in einer Gesellschaft die im innersten sexistisch ist auch immer einen partiell regressiven Charakter hat (aber nicht nur den), ist eine ganz andere Frage, die sich aber auch damit auseinandersetzen muss, was Sexualität überhaupt IST - nämlich zunächstmal ein denkbar unanarchistischer Atavismus, ein Reststück tierischer Verfasstheit - um es mit einem Wort zu fassen: Trieb.
Eben dem zieht seinen Zahn auch nicht der oder die Aufgeklärteste, im Gegenteil: Gerade die, die am lautesten nach Einhaltung der Tatsache schreien, dass das ja biologistisch sei (ist es, d'accord, so what? ) , tun im Regelfall den Teufel und verhalten sich in den Extremfällen dann auch selbst so: Die Rede ist von den unzähligen Vorkämpfern und Vorkämpferinnen des Antisexismus, die dann trotzdem irgendwann mit ihrem Freund oder ihrer Freundin bspw. Schluss machen - auch wenn es vorher noch so libertär als "polyamoröse Beziehung" firmierte, die Rede ist von all jenen, die mit Frauen (oder Männern) schlafen unter Berufung darauf, dass sie ja schon zehnmal keine Sexisten seien und sich am nächsten Morgen blumig dafür entschuldigen, dass sie irgendwie auch nicht "mehr können" und dass auf "ihre Bedürfnisse auch Rücksicht genommen werden muss" - also von all jenen, die das Label des Antisexismus mit feiner Beharrlichkeit nutzen um per definition sich selbst alles auf sexueller Basis leisten zu können und das sexualverhalten aller anderen zu verdammen.
Genau das findet hier statt. Weil es zugegebenermaßen ungewöhnlich ist, dass Leute nackt sind, wird ihnen der Prozess gemacht, auch und gerade um die eigene antisexistische Identität zu bestätigen, die sich in nicht mehr ausdrückt (da von Sexismus ja offenbar gar keine Begrifflichkeit mehr existiert) in einer Abgrenzung vom Sexismus, sondern in einer Ausgrenzung von Leuten die als Sexisten verleumdet werden: Negative Integration durch Ausgrenzungsmechanismen, eine Szene von Arschlöchern schweißt sich zusammen zur braun-deutschen Sauce.
Um es mal ganz klar zu sagen: Ich fand die Leute von Fuck for Forest nicht ästhetisch und bin eine Person, die selbst eher verunsichert ist vom Anblick nackter Personen - auch weil ich nicht den besten Körperbezug zu mir selbst habe. Und guess what: Das ist ganz allein mein Problem und ich werd den Teufel tun und denen von Fuck for Forest das vorrechnen, oder mich sogar dazu entblöden mich hier zum Opfer sexualisierter Gewalt zu stilisieren, weil ich mir ganz genau im Klaren darüber bin, was für hässliche Implikationen man damit macht.
Oder, um mal anhand deines eigenen Abschnittes eine andere Situation nicht-akzeptierter Sexualität zu beschreiben, getauscht sind nur Begrifflichkeiten, die sich hie wie da auf eine Selbstinszenierung von Sexualität beziehen. Nehmen wir einfach an, nicht etwa Fuck for Forest sondern eine Gruppe namens Schwule für öffentliches Küssen sei aufgelaufen und hätte Anstoß erregt. Hätten wir dann hier lesen dürfen:
Zur Erläuterung des Satzes: Die SÖK-Menschen haben sich nicht geküsst, weil sie emanzipatorisch und enttabuisierend sind, sondern um bewusst zu provozieren. Und da ist es auch egal, warum sich Menschen durch diese Küsse angegriffen oder provoziert fühlen; die Gründe dafür spielen keine Rolle. Wenn sich Menschen durch den Anblick der Sexualität anderer in ihrer Freiheit beschränkt und/oder gestört fühlen, dann sollten die Menschen die sexualisierte Akte vollziehen doch wohl so einsichtig sein, es sein zu lassen. Denn Anarchie heißt - wie hier schon geschrieben wurde - eben NICHT, zu tun, was mensch(sic!) will, sondern auf die Bedürfnisse und Wünsche von anderen Menschen zu achten und sich gegenseitig zu helfen. Wenn eine Person A das Bedürfnis hat, einer gleichgeschlechtlichen Person B seine Zuneigung auch körperlich zu zeigen und sich allerdings eine Person C durch diese Bezeugung angegriffen fühlt (egal warum!)[sic!], dann sollten Person A und B ihr Bedürfnis, in der Öffentlichkeit sie selbst sein zu wollen zurückstecken, um Person C nicht zu verletzen. Und vor allem sollten Person A und B gesprächs- und vor allem kompromissbereit sein. Genau das waren die SÖK-Menschen nicht!
Also, um ehrlich zu sein: Ich weiß nach dem Desaster, das identitäre Linke aller Couleur sich da abgehalten haben nicht, ob wir es vielleicht nicht wirklich da gelesen hätten - aber ich hoffe doch nicht und das auch mit gutem Grund nicht. Der Grund dafür ist schlechterdings, das jedem klar sein muss, dass das Schwachsinn ist. Und es sollte auch jedem klar sein, dass es hier um eine kulturelle Akzeptanz bestimmter von der Norm abweichender Arten von Sexualität geht.
Küssen ist - um in freudianischen Termini zu arbeiten - eine polymorph-perverse Äußerung von Sexualität, mehr noch als Nacktheit es ist. Körperteile werden ineinandergesteckt, wenn sich Leute davon geekelt fühlen wäre das nicht mehr oder minder verständlich als durch eine Angstattacke beim Anblick nackter Menschen. Trotzdem dürfte, in einer Gemeinschaft die angeblich - dass das nicht so ist sieht man hier ja zu genüge - für sexuelle Befreiung und ABKEHR vom Sexismus eintritt,es nicht passieren, dass Menschen so durchsexualisiert werden, dass ihre reine Existenz in der von ihnen gewählten Form zum Problem stilisiert wird.
Wenn jemand homophob ist, muss die Person zum Psychiater oder Psychoanalytiker, nicht etwa Schwule daran gehindert werden ihre Sexualität auszuleben. Das gleiche gilt für Menschen, die den Anblick nackter Personen nicht ertragen. Und das gilt schon deswegen, weil a) sexuelle Übergriffe - und das war KEINER, es gibt nämlich auch ECHTE sexuelle Übergriffe, falls dir der Unterschied noch klar ist (und ich bin sicher, dass selbst linken Ideologen wie der Indymedialeserschaft auf irgendeinem tiefen Level der Unterschied noch bewusst ist) - dadurch eh nicht verhindert werden, sondern nur ein Pseudoschutz erzeugt wird, um sich als der Restgesellschaft überlegen zu fühlen und die eigenen sexistischen Widersprüche zu vertuschen und b) die Personen, wenn sie angsterfüllt auf jede Nacktheit reagieren, auch gar keine eigene sexuelle Erfüllung mehr finden können, sondern zwangsläufig im Kontakt mit ausgelebter Sexualität - und die allermeisten wollen die in der einen oder anderen Form, und sei es in der Form "asexuell" so ausleben wie sie wollen - in Panik geraten müssen. Das ist für diese Personen ein Problem in ihrem privaten Leben, dessen Lösung ihnen keine Szene abnehmen kann, so schön das vielleicht auch sein möge, wenn es denn ginge. Aber sie von der Lösung dieses Problems regelrecht abzuhalten, indem man so tut, als sei es das Problem aller anderen, zementiert sie in ihrer eigenen Limitiertheit und verweigert ihnen das, was vor Jahren (lange vor meiner Zeit) die Linke mal noch ausgemacht hat: Echte Solidarität - d.i. gegenseitige Hilfe.
Mit Recht verweigerten die Leute von FFF das Eingehen auf die doppelmoralischen Pseudoargumente, die gegen ihre Nacktheit angeführt wurden. Und wir müssen klar sehen: Das sind tendenziell stumpfe Hippies.
Dass sie sich nicht ordentlich verteidigen können, heißt aber nicht, dass sie nicht vielleicht trotzdem Recht haben. Auch wenn die beiden Schwulen aus obigem Beispiel noch so blöde Argumente anführen würden - sie blieben doch immer im Recht.
Und zwar nach "linken" moralischen Standards. (Nicht zwingend immer und überall juristisch, aber, das ist ja eine andere Frage.)
Aber: Ausgrenzung von Fremdgruppen ist ja tendenziell immer leichter, als eigene Widersprüche mal zu reflektieren, mh?
Man ist ja per definition "die guten", "antisexistisch" und "antifaschistisch", da kann man dann auch jeden Widerspruch - wie hier ja versucht - notfalls mit Gewalt ausbügeln.
Ganz im Ernst.
Ich kann eigentlich nur noch kotzen wenn ich mir das alles ansehe und ich bin wütend und traurig - und again, auch das ist mein Problem - dass ich soviel Lebenszeit in einer "Bewegung" verschwendet habe, die in großen Teilen geschlossen marschieren kann als Musterbeispiele für "autoritäre Charaktere". Aber, yet again: Auch das ist mein Problem, ich hatte nur grade - um im Jargon zu bleiben - das Bedürfnis das einmal auszusprechen.
Ich bin jedenfalls ganz froh, dass das was sich hier "links" schimpft - jemand merkte das in einem anderen Kommentar auch schon an - von einem repressiven Polizeistaat (den ich durchaus auch zum Kotzen finde) niedergehalten wird... denn das scheint mir zumindest Menschen zu schützen, die nicht ganz ins Weltbild passen wollen und daher unangenehm werden. Lieber noch vom hässlichen Grundgesetz regiert, als von der personellen Gewalt willkürlicher Rackets, die von einem Moment zum anderen als spontan formierte Schlägertrupps und Zentralkommittees entscheiden, wessen Sexualität zum Beispiel grade heute zugelassen sein soll und welche nicht.
@anti
hab eigentlich nix zum thema zu sagen,
aber dein text gefällt mir sehr gut.
mir kam bei einigen kommentaren der definitions-"mächtigen" das kalte grausen hoch und ich finde dein beispiel mit den sich küssenden schwulen vollkommen richtig. (auch dass sich anarcha-feministInnen auf das wort definitionsmacht stützen anstelle definitionsrecht... gruselig.)
diese identitäre selbstbeweihräucherung führt inzwischen dazu, dass anti-sexismus zu einem prüderismus verkommt, was in meinen augen (und das hast du sehr schön dargelegt) eben eher das gegenteil von anti-sexismus ist. meine mutter hat noch dafür gekämpft, dass ihr mini-rock wirklich mini war - als feministin. dass sie ihre sexualität selbstbestimmt ausleben konnte ohne als sexualobjekt degradiert zu werden. klingt nach nem widerspruch? willkommen in der wunderbaren welt der emanzipation, dort ist das möglich bzw. sollte es sein.
anti-sexismus kann und darf sexy sein.
love sex, hate sexism
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schön, dass sich die große mehrheit anscheinend nicht von irgendwelchen selbsternannten pc-checkern hat instrumentalisieren lassen um ihre eigenen bürgerlichen ängste und normen zu verteidigen. es gibt also doch noch hoffnung in deutschland, dass nicht alle sich nur um "ihre szene" drehen.
So jehts ja nich.
An Roland Ionas Bialke
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Stellungnahme zum Konflikt am A-Kongress in B
Vorneweg: Ich persönlich habe überhaupt nichts dagegen, wenn Leute nackt sein wollen – auf einem Anarchistischen Kongress, im Strandbad oder am Ku'damm. Leute können auch mit so vielen anderen Leuten vögeln, wie sie wollen. Auch habe ich nichts gegen die graphische Darstellung sexueller Aktivität, ob wir das jetzt Porno nennen oder nicht. Die Gruppe Fuck For Forest als solche interessiert mich herzlich wenig und ich habe keine Lust, mir ihre Website runterzuladen und die Photos und Videos zu begutachten, die es dort zu sehen gibt. Mit anderen Worten: Es geht mir weder um eine Nacktheitsdebatte noch um Polyamory-Debatte noch um eine Porno-Debatte noch um Fuck For Forest. Ich will nur davon sprechen, was ich auf dem Kongress erlebt habe.
Der Konflikt begann am Samstagabend in Zusammenhang mit einem "Anarchie und Sex"-Workshop. Ich erlebte nur den Anfang dieses Workshops, unter anderem deshalb, weil ich die Selbstpräsentation von Fuck For Forest (die diesen Workshop offenbar zur Vorstellung ihres Projekts nutzen wollten) ausgesprochen platt fand. Ein Mann – mit einer Frau an seiner Seite, die nichts sagte und deren Rolle nicht ganz klar war – schwärmte da von den befreienden Wundern der Nacktheit, des öffentlichen Vögelns und der Promiskuität, so als wären die späten 60er Jahre gerade neu erfunden worden. Es schien, als hätte es seither weder eine Reihe von Erfahrungen noch eine Reihe kritischer Auseinandersetzungen mit diesen Konzepten im Rahmen progressiver, emanzipatorischer Politik gegeben. Es wunderte mich, dass gut zwei Drittel des Publikums diese Selbstinszenierung beklatschten (und zum Teil bejubelten), zumal es offensichtlich war, dass der Mann von seiner Erleuchtung und Befreiung in einer Art und Weise überzeugt war, die bei anarchistisch sensibilisierten Menschen eigentlich Skepsis erregen sollte. Zudem hatte die Show einen deutlich heteronormativen Charakter. Aber gut. Ich dachte an diesem Punkt einfach "komisch" und ging.
Damit versäumte ich auch den Eklat, zu dem es später bei der Diskussion kam. Ich muss mich daher auf die Berichte von GenossInnen verlassen, denen ich Vertrauen schenke. Diesen Berichten zufolge zogen sich die Handvoll Leute von Fuck For Forest irgendwann aus. Einige Frauen meldeten daraufhin Bedenken an und meinten, sie würden sich in der Nähe der nackten Fuck-For-Forest-Männer nicht wohl fühlen. Ich weiß nicht genau, wie diese Bedenken formuliert wurden, und das spielt wohl eine gewisse Rolle. Nichtsdestotrotz scheinen alle Anwesenden darin übereinzustimmen, dass einer der Männer eine Diskutantin fragte, ob sie "etwa eine dieser Hardcore-Lesben" sei. Als mir dies erzählt wurde, war meine spontane Reaktion Unverständnis darüber, warum der Typ nicht sofort rausflog. (Wobei ich verstehe, dass es oft schwierig ist, mit solch unerwarteten Idiotien spontan umzugehen, und ich hätte auch kaum die Initiative ergriffen – aber das war mein erster Gedanke.) Der Grund ist, dass es sich hier eindeutig um die Überschreitung einer Grenze dessen handelt, was in einem sich als egalitär und solidarisch verstehenden Raum okay ist und was nicht.
Die Behauptung, dass es sich um einen Widerspruch handeln würde, wenn bei einem anarchistischen Treffen Leute rausfliegen, weil Anarchie doch heißt, dass Leute tun und lassen können, was sie wollen, ist Quatsch. Anarchie – als Herrschaftslosigkeit – kann nur funktionieren, wenn das Konzept individueller Freiheit von jenem der individuellen Verantwortung begleitet wird. Wenn Letzteres unter den Tisch fällt, wird "individuelle Freiheit" zum Feigenblatt für bürgerlichen Egoismus, kapitalistische Habgier oder (wie in diesem Fall) respektloses und selbstzentriertes Verhalten. Das war das Problem – nicht die Nacktheit.
Dazu ein Exkurs: In San Francisco gibt es eine Gruppe von linken NudistInnen, die auf Pride-Events genauso auftauchen wie auf Antikriegsdemos oder auf der Anarchistischen Buchmesse. Ich habe dabei nie erlebt, dass das in irgendeiner Form ein Problem war. Der Grund scheint zu sein, dass die politischen Überzeugungen der Gruppe klar sind und dass sich die Angehörigen der Gruppe anderen GenossInnen gegenüber respektvoll verhalten. Ich würde mir denken (und wünschen!), dass es für eine solche Gruppe auch auf dem Berliner Kongress Platz gegeben hätte. Auch wenn die Nacktheit der Leute bei einigen Kongress-TeilnehmerInnen Unbehagen ausgelöst hätte (das kann ich nicht beurteilen), würde ich davon ausgehen, dass es in einem respektvollen gegenseitigen Austausch zu einer Lösung gekommen wäre, welche die Bedürfnisse aller berücksichtigt und für alle Raum geschaffen hätte.
Die Fuck-For-Forest-Leute waren an einem solchen respektvollen gegenseitigen Austausch bzw. an einer entsprechenden Lösung nicht im Geringsten interessiert. Es wirkte niemals so, als kämen sie – wie die NudistInnen in San Francisco – als GenossInnen zu einem anarchistischen Ereignis. Sie schienen an den politischen Dimensionen des Kongresses oder an den Debatten darüber, was Anarchismus bedeutet, in keiner Weise interessiert. Zumindest am Sonntag waren sie da, um – und das ist von mir selbst aufgeschnappter Originalton – "der Szene zu zeigen, wie bescheuert sie ist". Dass es auf der Basis einer solchen Einstellung schwierig ist, zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen, versteht sich von selbst. So war ich am Sonntagnachmittag auch Zeuge, als ein Mitglied der Organisationsgruppe den Leuten von Fuck For Forest anbot, sich in einem bestimmten Bereich des Geländes nackt aufzuhalten, das von den Workshops entfernt lag. Dieser Vorschlag wurde von Fuck For Forest noch nicht einmal aufgegriffen.
Es ist in diesem Zusammenhang auch wichtig zu betonen, dass Nackt-Sein tatsächlich nicht gleich Nackt-Sein ist. In Online-Kommentaren meinten einige Leute, sich über einen Artikel lustig machen zu müssen, in dem stand, dass das Problem nicht war, "dass die Leute nackt waren, sondern wie sie es waren". Es gibt keinen Grund, sich hier über irgendetwas lustig zu machen. Gerade hinsichtlich dessen, was auf dem Kongress passierte, trifft die Aussage den Nagel auf den Kopf. Zur Illustration der unterschiedlichen Dimensionen, die Nackt-Sein annehmen kann, sollte der Vergleich zwischen einem nackten Sonnenbad auf dem eigenen Balkon und dem Exhibitionieren in einem öffentlichen Fahrstuhl reichen. Dies sind natürlich zwei Extreme, doch zeigen sie die Bandbreite der möglichen Bedeutungen von Nackt-Sein in unserer Gesellschaft auf.
Wie gesagt, ich war am Samstagabend, als es zu dem Eklat beim "Anarchie und Sex"-Workshop kam, nicht anwesend. Doch denke ich, dass alleine der Eindruck, den ich von dem Auftaktsauftritt von Fuck For Forest gewonnen hatte, ausreicht, um deren demonstrative Entkleidung mit Haltungen verbunden zu sehen, die auf egalitär-solidarischen Veranstaltungen nichts verloren haben: Selbstgerechtigkeit ("Wir sind befreit – ihr seid verklemmt!"), Aggressivität ("Wenn dir was daran nicht passt, ist das nicht mein Problem!") und sexuelle Aufdringlichkeit (schließlich meinte der Typ am Ende seines anfänglichen Vielvögellobgesanges ja ausdrücklich, dass er heute Abend auf "nette Mädels" aus dem Publikum hoffe). In diesem Zusammenhang scheint es mehr als verständlich, dass einigen Personen die Nähe nackter Fuck-For-Forest-Leute unangenehm war.
Um es noch einmal etwas akademischer zu formulieren: Der Kontext, in dem es zur Nacktheit der Fuck-For-Forest-Leute kam, kann nicht von der heteronormativen Realität getrennt werden, in der wir leben: die Schnittpunkte von geschlechtlichen Machtverhältnissen, körperlicher Intimität und Sexualität können nicht nur Unbehagen sondern auch Angst hervorrufen und Traumata aktivieren. Das muss allen verständlich sein. Um "Nackt-Sein" (als solches) geht es hier nicht.
Doch ist intellektuelle Einsicht hier noch nicht einmal das Entscheidende: Wir machen es uns ein bisschen zu einfach, wenn wir Solidarität mit Menschen, die sich in eine unbehagliche Position gedrängt oder gar angegriffen fühlen, nur dann zeigen, wenn diese Reaktionen für uns auch intellektuell nachvollziehbar sind. Das heißt, dass selbst jene Leute, denen die von den Frauen im Workshop angemeldeten Bedenken nicht unmittelbar verständlich waren, sich die Mühe hätten machen müssen zuzuhören und herauszufinden, worum es geht. Das ist solidarisches Verhalten unter GenossInnen. Alles andere ist das Projizieren eigener Normen auf andere und hat wenig mit Anarchismus zu tun.
Dass es in Zusammenhang mit einer Situation, die so gespannt und emotional aufgeladen war wie jene am Samstagabend auch noch dazu kommt, dass vor allem Männer Frauen ihre Empfindungen streitig machen, ist noch einmal ein eigenes – höchst bedauerliches – Kapitel. Letzten Endes wurde ein Bedürfnis (Nackt-Sein) über ein anderes (mit der Nacktheit der Fuck-For-Forest-Leuten unter den gegebenen Umständen nicht konfrontiert sein zu wollen) gestellt. Die Erklärung, dass das erstere Bedürfnis für Befreiung und Progressivität steht, während das letztere Zeugnis von Keuschheit und Wertkonservativismus ablegt, ist viel zu einfach. Es ist schlichtweg falsch, ein Unbehagen mit Nacktheit mit "bürgerlicher Prüderie" und "christlichem Dogmatismus" gleichzusetzen. Ein Konzept von Scham findet sich in praktisch allen Kulturen und zumindest die Geschlechtsteile wurden auch in praktisch allen Kulturen den größten Teil der Zeit verdeckt gehalten. Das heißt nicht, dass sich eine freie Gesellschaft nicht auch dadurch auszeichnen sollte, Menschen, die gerne nackt sind, das Nackt-Sein so oft es geht zu ermöglichen. Aber es heißt, dass gewisse Einschränkungen eines "Rechts auf Nacktheit" nicht nur christlich-bürgerlicher Tradition entstammen, sondern dass solchen Einschränkungen in praktisch allen Kulturen eine bestimmte gesellschaftliche Funktion zugeschrieben wurde. Dies führt uns wieder zu der trivialen Beobachtung, dass Nackt-Sein oft okay sein mag – aber manchmal eben nicht.
Nach wie vor bin ich der Meinung, dass das am Kongress entstandene Problem auf der Basis dieser Beobachtung auch hätte ausdiskutiert und für alle verträglich gelöst werden können. Doch statt gutem Willen gab es von Seite der Fuck-For-Forest-Leute sexistische Bemerkungen. Das war das eigentliche Problem.
Diesem zugrunde lag wohl auch, dass das Bedürfnis der Fuck-For-Forest-Leute, genau am Anarchistischen Kongress nackt zu sein, in Frage steht. Wie gesagt, sie schienen am Kongress selbst wenig interessiert und hätten wohl an vielen anderen Orten Berlins an diesem Wochenende nackt sein können (und das relativ problemlos). Es schien eher um Show und Selbstdarstellung als um Bedürfnisbefriedigung zu gehen. Ein weiterer Grund, warum den Schutzbedürfnisse, die einige Frauen am Workshop anmeldeten, einiges mehr an Gewicht hätten zukommen sollen.
Es ist schwierig zu sagen, was anders gemacht hätte werden sollen. Offensichtlich war niemand auf eine solche Situation vorbereitet. Wäre die Gruppe nach den sexistischen Bemerkungen am Samstagabend rausgeflogen, hätte der Schaden vielleicht noch in Grenzen gehalten werden können. Doch dazu kam es nicht. Schuld daran sind kollektive Dynamiken, keine Einzelnen, die für einen solchen Rauswurf zuständig gewesen wären.
Die Probleme am Sonntag hätten meines Erachtens auch nur durch einen unmittelbaren Rauswurf auf der Basis der samstäglichen Beleidigungen – nicht des Nackt-Seins – vermieden werden können. Doch auch dazu kam es nicht. In dem Moment, in dem die Gruppe sich nackt niederließ, war das Problem auch optisch darauf reduziert, "Nackte vom A-Kongress zu werfen", was genauso scheiße klingt wie es aussieht. Ich denke, an diesem Punkt war es Fuck For Forest gelungen, den Kongress zu sprengen. Zu welchem Grade auch diejenigen dafür verantwortlich zu machen sind, die sich auf ihre Seite schlugen, kann ich nicht sagen, da das Einzige, was mir persönlich an diesem Punkt noch sinnvoll schien, Fuck For Forest nicht die Aufmerksamkeit zu schenken, auf die sie offensichtlich aus waren. Ich ging daher zu einer Veranstaltung und erlebte den Rest der Debatte nicht mehr mit.
Was die Entscheidung der Organisationsgruppe betrifft, den Kongress aufgrund der zunehmend geringer werdenden Handlungsspielräume aufzulösen, so ist mir das absolut verständlich. Selbstverwaltete Räume sind auf die Einhaltung gewisser Kommunikationsstandards angewiesen und wenn diese kategorisch verletzt werden, sind die Bedingungen für respektvolles und solidarisches Zusammensein nicht mehr gegeben.
Die Geschichte markierte das traurige Ende eines ansonsten in vielerlei Hinsicht erfreulichen Kongresses. Was zu tun bleibt, ist sicherzustellen, dass dieses Ende nicht als Märchen von einer Horde prüder AnarchistInnen in die Geschichte eingeht, die unschuldige nackte Elfen vom Kongressgelände treiben wollte.
Das Schaf im Wolfspelz (?)
Ich habe mit den Leuten nicht reden koennen - ich war auf dem Kongress nicht dabei. Waere ich dabei gewesen, haette ich genau diese Frage gestellt: Wem gehoert das Stueck erkaufter Regenwald jetzt?
Oder andersrum: Fuer wen oder was habt ihr euch prostituiert?
Das jetzt herrschende System laesst keine Luecken mehr fuer freie Entfaltung - es hat auch das letzte Kruemelchen Leben kommerzialisiert. Mit den Begehrlichkeiten von Monsanto und Co. will es nun auch das Leben selbst noch kommerzialisieren. Es gibt also definitiv keine Moeglichkeiten fuer "frei" denkende Menschen mehr, frei sein zu koennen.
Im Umkehrschluss gibt es aber eben auch keine Moeglichkeiten mehr, Freiraeume schaffen zu koennen, ohne diese vorher dem System abgerungen zu haben. Doch wie koennen wir Freiraeume abringen? Welche Moeglichkeiten bleiben denn noch?
Es scheint nur noch die Moeglichkeiten zu geben, sich fuer die Generierung von Geld, Gold oder anderen "anerkannten" Werten mittels (billig)Arbeit zu prostituieren. Mittels dieses so erworbenen Wertes waeren wir wenigstens in der Lage Grund und Boden zu "erwerben", um Freiraeume zu bekommen. Die waeren aber dann fuer ewig - nachfolgende Generationen muessten sich nicht mehr "so tief buecken" um selbstbestimmt leben zu koennen.
Nur wenn die Nackedeis von "FFF" mit der Antwort auf die Frage nach dem Verbleib des Regenwaldes (also der Eigentumsfrage) diesem genannten Anspruch gerecht werden wuerden, haetten sie einen konstruktiven Beitrag zum Kongress beigetragen. In jedem anderen Fall haetten sie den TeilnehmerInnen des Kongresses, (sozusagen), den kalten kapitalistischen Arsch gezeigt - sie haetten also den gesamten Kongress verhonepiepelt.
Anbei: @Nestor - Wenn R. Muehland am Kongress teilnimmt und referiert, oder diskutiert, dann ist das doch eine feine Sache - alle anderen Entscheidungen musst du wohl den Mitgliedern der FAU ueberlassen.
Deine Fragen nach den Leuten, welche die Kapitalverhaeltnisse abschaffen wollen, sich aber auf diesem Kongress, nach deinen Worten nicht praesentierten, koennte durch die Beantwortung der von mir hier gestellten Fragen an die "FFF" schon eruebrigt haben.
Sollten naemlich die Aktivitaeten der Leute der "FFF" dazu dienen, den abgerungenen Regenwald in die "Haende" der libertaeren Freiheit "anzuschaffen", dann haetten euch die Nackedeis beim Kongress einen echt "harten" Spiegel vor das Gesicht gehalten. Sie haetten uns allen naemlich sehr deutlich klar gemacht, dass es in dieser feindlichen Umgebung keine anderen Moeglichkeiten mehr gibt, als sich in ganz unterschiedlichen Formen zu prostituieren, um ueberhaupt noch Platz fuer Freiraeume (an)schaffen zu koennen. Der Wille zum aufrechten Gang hin oder her........
gut so
Beitrag von Gabriel Kuhn raus aus dem Grau!
Gabriel, danke für deinen Beitrag.
Ich war schon wieder so am Ausrasten über das ganze täterschützende Gerede hier, dass ich mich schon gezwungen gefühlt habe, jetzt selbst einen ellenlangen Kommentar zu verfassen, nur um heute Nacht schlafen zu können. Deinem Beitrag habe ich aber so ziemlich nichts mehr hinzuzufügen. Ehrlich, danke.
Mal ehrlich Leute:
Der Beitrag von Gabriel Kuhn stellt auf jeden Fall eine inhaltliche Ergänzung dar, und zwar sehr viel mehr als manche andere Beiträge im schwarzen Bereich, deshalb spreche ich mich ausdrücklich dafür aus, ihn nach oben in den Bereich für inhaltliche Ergänzungen zu verschieben.
was noch zu beweisen wäre
Zu deinem Zitat:
"Das hat auch nix mit verklemmter Sexualität zu tun, sondern ganz simpel mit dem was man/frau in seinem Zuhause an Spielregeln hat und woran sich Gäste zu halten haben ..."
1997 benutzte Helmuth Kohl in seiner Wahlrede exakt diese Argumentation für das (nicht mehr vorhandene) Asylrecht, Ausländer_innen abschieben zu dürfen. Er warnte im gleichen Atemzug vor dem Abrutschen in eine Linke Republik.