Berlusconi: Erdbeben-Opfer verbringen Camping

antifa 09.04.2009 14:46
Berlusconi: Man muss es nehmen wie ein Camping-Wochenende


Der italienische Ministerpräsident Berlusconi hat die Lage der durch das Erdbeben obdachlos gewordenen Menschen mit einem Camping-Urlaub verglichen. Rund 20.000 Menschen sollen laut offiziellen Angaben durch die Katastrophe das Dach über dem Kopf verloren haben. Obwohl ihre Häuser zerstört sind, fehle es ihnen an nichts, was die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medizin angehe. Ihre Unterbringung in Zelten sei „natürlich absolut provisorisch, aber man muss es eben nehmen wie ein Camping-Wochenende“, sagte Berlusconi gegenüber dem Nachrichtensender NTV.
In ganz Italien herrscht auf Grund der Erdbeben-Katastrophe in den Abruzzen Angst und Bestürzung. Nun kommt dank des „dummen” Vergleichs von Silvio Berlusconi auch noch Fassungslosigkeit hinzu.

Sagte doch der italienische Regierungschef bei einem Besuch in dem provisorischen Zeltlager bei der Stadt L’Aquila in den Abruzzen, dass es „wie ein Camping-Urlaub” für die obdachlos gewordenen Italiener sei und es ihnen „an nichts fehle”.

Dabei wird zwei Tage nach dem Unglück in Italien immer noch nach verschütteten Opfern unter den eingestürzten Trümmern gesucht. Bisher soll es mindestens 260 Tote geben und ca. 1000 Verletzte Italiener. Über 17.000 Menschen wurden dank der Erdbeben-Katastrophe in Italien von einer Minute auf die Nächste Obdachlos.

Mitgefühl zeigte der Regierungschef Italiens ma wieder nicht. Wörtlich sagte er während seines Besuchs des provisorischen Lagers: „es sei absolut provisorisch, aber man muss es eben nehmen wie ein Campingwochenende”. Die Aussage sorgt in Italien und Europa für Aufregung und Kopfschütteln, was man ganz sicher nachvollziehen kann.

Mittlerweile will aber Silvio Berlusconi für die Betroffenen doch Hilfe aus den USA annehmen. Das Weiße Haus unter US-Präsidenten Obama sprach telefonisch sein tiefes Mitgefühl aus und bot Hilfe an.

Berlusconi lehnte dies erst ab, weil es „die Italiener selbst schaffen, sie seien ein stolzes Volk”, aber nun sieht es aus, als ob er doch die Hilfe Amerikas beim Wiederaufbau und der Unterstützung der Erdbeben-Opfer annehmen wird.
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Ergänzungen

Berlussolini und erzwungene "Urlaubsreisen"

mavalà 10.04.2009 - 01:21
Dieser "Witz" des Herrn B. - tatsächlich eine Verhöhnung der Erdbebenopfer - hat mich an seine Äußerung aus dem Jahr 2003 erinnert:

12 set 2003 - "Mussolini non ha mai ucciso nessuno. Mandava la gente in vacanza al confine".
 http://italieni.alice.it/article.php?id=3345

"Mussolini hat niemals jemanden umgebracht. Er hat die Leute in Urlaub an der Grenze geschickt" (Oppositionelle wurden oft zut Verbannung in abgelegene Gegenden und Inseln verurteilt).